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,,Festhalten müssen wir die Leute.
Wenn fie auf fernem Gang nach Beute
Bei Trunk und Schwelgen sich zerstreun,
Das könnte viel zu früh uns reun!"
Der Italiener aber lacht:

,,Der Kezer hat sich aufgemacht

Und wird so bald es nicht mehr wagen!"
Und sieh, er läßt das Volk sich jagen,
Wohin es will! Wie's läuft und schwärmt,
Wie's in den Kneipen säuft und lärmt!
Sich füttern selbst auf Schritt und Tritten
Heißt das auf Fütterung geritten ?
Vergebens hört den Werth man fluchen.
Er will Quartier im Schwarzwald suchen,
Des Zuzugs wartend. Tauben Ohren
Predigt sich's schlecht.

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O Gott, die Thoren!

Es zieht der dritte Morgenstrahl
Grau dämmernd durch das grüne Thal.
Still ist es rings. Der junge Rhein
Stürmt rauschend in das Land hinein.
Herr Gott, was bricht da durch den Wald?
Die Trommel und Trompete schallt.

Das ist der Feind. Des Weimars Streiter,
Kanonen, Schützen, Fußvolk, Reiter,
Sie stürzen aus dem Bergwald nieder.
Wo sind des Kaiserheeres Glieder?
Zerstreut, verstäubt, verschwärmt, betrunken
Liegt Alles tief im Schlaf versunken.
unentwirrbare Verwirrung!

Jetzt zeigt sich erst Savelli's Irrung.

Den Führern fehlen die Soldaten,
Den Bomben, Kugeln und Granaten
Die Kanoniere und den Fahnen

Die Träger. O, wer konnt das ahnen?
In dieser Frühe ist der Werth

Allein zur Hand. Er gab sein Pferd
Zur Zeit, wo grade nichts zu wagen,
Um's in der Schmiede zu beschlagen,
Dem treuen Fix. Und so beim Warten
Sieht er die feindlichen Standarten,
Die oben an dem Hügel wallen.
Er läßt die Lärmsignale schallen.
Schlimm Zeichen! Weh, Fortuna fehlt,
Auf die in jeder Schlacht er zählt!
Da nimmt er Firens Pferd zur Hand
Und rettet von des Abgrunds Nand,
Was noch zu retten ist. Er hält
Den ersten Ansturm ab und stellt
Die Feinde, bis Savelli's Schaaren
Gemach ihm hinterm Rücken waren,
Doch ach, die Stellung ist nicht recht,
Und schon beginnet das Gefecht!

Des Weimar brüllende Kanonen
Entsenden dreimal sonder Schonen
Den Tod rings in die deutschen Reihn.
Dann bricht die Reiterei hinein.
Unwiderstehlich ist der Drang.
Die Schlachtenreihen weit entlang
Zerbrechen sie des Kaisers Schaaren,
Die jählings in die Weite fahren,

Verwirrt, zerstreut, von Furcht zerschlagen,
Um sich in Hecken und in Hagen
Zu bergen. Weh, dem kühnen Werth
Durchbohrt die Kugel jäh das Pferd,
Als er den Fliehnden Einhalt thut.
Er denkt dabei: „Nun ist es gut,
Daß ich zum Schmied Fortuna sandte!“
Indeß er mit der Schaar sich wandte.
Er stürmt zu Fuße rasch zum Wald,
Der an den Höhen grünt. Dort wallt
Noch eine treue Kaiserfahne,
Dort ficht, als ob er noch nicht ahne
Das Unheil all, ein treuer Haufen.
Doch ach, sie sehn die Brüder laufen,
Des Reiches Kämpfer sind geschlagen,
Und ihre Führer alle tragen
Die Bande der Gefangenschaft.
Savelli ist in Feindes Haft.
Alles ist hin! Klar tritt's zu Tage:
Allüberall ist Niederlage!

Noch länger kämpfen, hieße rasen !
Sie wollen jetzt zum Rückzug blasen.

Da naht der Werth sich ihrem Stand.
Er faßt die Fahne mit der Hand,
Er hält noch mit fünfhundert Mann
Des Reiches Ehr, so gut er kann.
Er mahnt, er fleht, er flucht, er sicht,
Und Jeder thut nach seiner Pflicht.
Sie fallen Mann um Mann zu Grunde,
Und allwärts wachsen in der Runde

Die Feinde. Ach, umzingelt ist
Der ganze Wald in kurzer Frist,
Unmöglich ist sogar die Flucht.
Jetzt wird erdrücken sie die Wucht.
Da läßt er endlich vom Gefechte.
Es reicht den Degen seine Rechte
Dem Grafen Nassau. Wie durchs Feld
Da wildes Freudenjauchzen gellt!
Dem fie begegnet all mit Bangen,
Der Unbesiegte ist gefangen.

Wie stand der Weimar stolz und kühn!
Die jungen Heldenaugen glühn,

Die Augen blitzen. Wonne lag
In jedem Zug. Den schönsten Tag,
Den er erlebte, sah er heute.

Sein ist der Sieg, sein ist die Beute.
Sie gingen in die schlaue Falle:
Die kaiserlichen Feldherrn alle
Sind sein. Den er zumeist begehrt
Sein ist dazu Johann von Werth,
Dort bringt man ihn, den Schlachtenleu.
Starr grimmig naht er sonder Scheu.
Ein Mann erträgt er die Geschicke.
Da messen sich mit kühnem Blicke
Zwei Männer fest und eisenhart,
Von echter, kühner, deutscher Art.
O, hätten sie zusammt gestanden,
Wohl besser wär's den deutschen Landen!
Rings brausten auf die Siegeslieder,
Und blutroth ging die Sonne nieder.

Siebentes Stück.

Die Leichen senkten sie zur Gruft.
Zum Dank- und Siegesfeste ruft
Bernhard von Weimar dann die Schaaren.
Es brausen schmetternde Fanfaren,
Die Trommeln wirbeln! Rings das Heer
Erscheint in blankgeputzter Wehr.
Die Fahnen wehn. Der Sonne Glut
Blitzt auf die Waffen. Helm und Hut
Sind hell mit Federn ausgeschmückt.
In langgedehnten Reihen rückt
Das Fußvolk an. Auf stolzen Rossen
Kommt mancher Reiterhauf geschossen,
Laut rasseln die Kanonen an,
Sie stellen rings sich auf den Plan,
Die dichtgedrängten weiten Massen,
Die jetzt ein Viereck weit umfassen.

Dort hält inmitten seiner Streiter
Der Herzog. Seines Heeres Leiter

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