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Und sicher stets im Schlachtgewimmel
Auf seinem kleinen, magern Schimmel
Im Gurt ein rostiges Pistol.

Er rühmt als Junggesell sich wohl,
Daß niemals er ein Weib berührt,
Daß nie ihn Durst zum Wein verführt,
Daß nie er eine Schlacht verloren.

Auf Böhmens Thron ging's mit dem Thoren
Gar bald zu End. Ihm hat die Schlacht
Am weißen Berg ein End gemacht.
In dieser Schlacht da lacht das Glück,
Da that der Werth ein Meisterstück,
Da fing er aus dem fliehenden Troß
Sich einen Obrist hoch zu Roß,

Und band so Hand wie Fuß mit Riemen
Dem Wüth'gen, das gab blut'ge Striemen,
Legt übern Sattelknopf ihn quer
Und ritt zurück zum Siegesheer,
Wo er ihn vor den Tilly brachte.

Der alte, magre Feldherr lachte
Und hat Johann von Werth zur Hand
Wachtmeister Allen klar genannt.

Bald war aufs Neu der Teufel los.
Es wuchs ein Keteraufstand groß
Und hell in Oberösterreich.
Da übte manchen tollen Streich
Das wilde Landvolk. Ja, die Stiere
Und Bauern sind dieselben Thiere.
Doch schlugen sie sich, das ist wahr,
Wie eine rothe Höllenschaar;

Gewehr und Stahl war nicht ihr Schlägel,
Sie hieben nur mit Sens' und Flegel.
Der Fadinger war lang ihr Mann,
Dann führte Wiellinger fie an,
Zuletzt befehligt der Student.

Ich seh noch, wie das sengt und brennt
Und mordend stürmt. Um zog der Tod,
Die blanken Strïme flossen roth.
Wir standen unter Pappenheim.
Der trug in sich den Kriegerkeim,
Als er zuerst ins Licht geschrien.
Zwei blut'ge Striemen schmücken ihn,
Aussehu sie wie gekreuzte Degen.
Und reitet er im Kugelregen,

Da blizen sie ihm auf der Stirn,
Brand ist sein Herz und Feuer sein Hirn.
Doch kaum vermocht' er auszuhalten
Der Bauern fürchterlich Gewalten,
Zumal wenn der Student sie führte
Und sie zu wildem Rasen rührte,
Bis ihm Johann von Werth im Nitt
Das freche Haupt vom Rumpfe schnitt.
Da war zerstört die Kraft der Bande,
Dem Kaiser huldigten die Lande.
Da hat der Wachtmeister erhalten
Ein Fähnlein für sein Schädelspalten.

Kaum ruht' am Donaustrom der Streit, Da ging's ins rheinische Gebreit,

Es scheute Hollands Republik

Der deutschen Kezer schlimm Geschick.

Sie sparte drum nicht Gut noch Geld.
Den Mansfeld schickte sie ins Feld
Aufs Neu für Friedrich von der Pfalz.
Teufel, das war ein Wagehals

Boll Kraft und List! Jüngst todeskrant,
Ging er noch aufrecht. Als er sank,
Geschah's in voller Kriegerwehre,
Als käm' des Schlachtentodes Ehre.
Gott gnade ihm !

Ihm schloß sich an

Sogleich der tolle Christian

Von Braunschweig. Zwanzig Jahre alt,

Da wollt' der Bursche mit Gewalt

Ein lutherischer Bischof sein

Zu Halberstadt. Doch hieß es: Nein!
Und als der Kaiser ihm's versagt,
Da ist er in den Krieg gejagt.
Er raubt' und plündert' in Westfalen.
Herr Gott, wie seine Leute stahlen
In Kirch' und Kloster! Paderborn
Das fühlte arg des Grimmen Zorn.
Der heilige Liborius

Stand dort im Dom in einem Guß
Von purem Gold, schier achtzig Pfund,
Den füßte gleich der Schelm am Mund
Und nahm ihn mit.

Zu Münster drauf
Fand zwölf Apostel er zu Hauf

Von Silber schwer auf den Gestellen,
Fort!" rief er,,,müßige Gesellen,

Geht predigen in alle Welt!“

Er schlug aus dem Metall sich Geld,
Drauf sieht man, wie's im Lichte scheint,

Klar: Gottes Freund, der Pfaffen Feind!"

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Geheim stand mancher Fürst zum Bund,
Der Hesse that's nicht offen kund,

Doch sah man ihn durch Weimar-Sachsen
Und Baden-Durlach mächtig wachsen.
Das Kämpfen folgte bald dem Schimpfen.
Der Tilly schlug bei Weinsberg, Wimpfen
Und Höchst das Ketzerheer aufs Haupt,
Das fliehend bis nach Frankreich schnaubt.
Zwar ging's uns dort bei Fleury schlecht,
Doch in der Velau ging es recht.
Ward mir auch drin der Arm zerschossen,
Wir trieben's muthig unverdrossen.
Es ist bei allen diesen Thaten

Dem Werth manch kühnes Stück gerathen;
Weßhalb die Herrn nach manchen Schlachten
Den Bauern zum Rittmeister machten.

Doch blieb der Feind noch immer stark.
Herr Christian von Dänemark
Brach plötzlich in das deutsche Reich.
Die Protestanten standen gleich
Zu ihm geschaart. Der Tilly ging,
Daß er die Herrn im Nord empfing;
Bei Stadtloo, Lutter tobt' es los,
Vor der Liguisten Hieb und Stoß
Zerstob der Feind.

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In jener Zeit

Da strahlte auf im heißen Streit
Ein neues Licht vom hellsten Schein.
Das war der Albrecht Wallenstein,
Ich sah ihn selber oft im Lager,
Er ist von Gliedern lang und hager,

Gelb, finster, grimm ist sein Gesicht
Und stechend seiner Augen Licht,

Die Stirn ist hoch, die Haare steigen

Roth struppig auf. Sein Wort ist Schweigen.
Man sagt, er habe viel studirt

Und selbst mit Geistern conversirt,

Man sagt, er lese in den Sternen,
Wie's steh' in Nähen und in Fernen.
Man sagt auch, stehe Gott uns bei!
Daß er versteh' die Zauberei,

Er sei im Bund mit schwarzen Mächten
Und wiss' das Kriegsglück fest zu flechten
An seine Fahnen. Sie beschwören,

Den Hahn könn' er nicht krähen hören.
Gleichviel, er ist ein Mann des Kriegs,
Ein Mann des hellen heitern Siegs.
Und er ist reich. Ertönt sein Wort
Und klingt sein Geld, dann strömt es fort
Von lust'gen kühnen Abenteuern,
Die all zu seinen Bannern steuern.
Er wiegt sogar den Kaiser auf,
Denn wer mit ihm beschließt den Kauf
Und trotzig, wild und hurtig ist,
Ob Bauer, ob Edelmann, dem mißt
Er gutes Maß. Den Pferdeknecht
Macht er zum Obrist, ficht er recht.
Fortuna heißt sein Sprüchlein fein!
Er soll Patron uns immer sein.
Und dieser Mann vom lust'gen Glück
Kam aus dem Türkenkrieg zurück.
Bald standen sechszigtausend Mann
Erzfestes Volk in seinem Bann.
Johann von Werth.

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