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Neuntes Stück.

D Wien, du schöne Kaiserstadt,
Die Augen sehen sich nicht satt
An deiner Größ' und Herrlichkeit !
Wie prächtig liegst du im Gebreit,
Dich spiegelnd in der Donau Wogen,
Von grünen Bergen licht umzogen,
Drauf Schlösser aus dem Walde ragen!
Selbst in des Krieges wilden Tagen
Hast du dein Ansehn hell bewahrt.
Wie ragen hoch und stolz von Art
Rings die Paläste glänzend, prächtig!
Wie hebt dein Stephansthurm sich mächtig,
Ein Riesenwächter in der Luft,

Als ob er laut nach Osten ruft:

Achtung vor deutschem Land und Geist!

Den sollt ihr ehren uns zumeist !

Wie liegt dort ernst zu ernster Schau
Der Hofburg altehrwürd'ger Bau!
Das sind die edeln hehren Hallen

Der deutschen Kaiser! Herrlich wallen

Dort deutsche Fahnen! Auf dem Throne
Liegt dort des deutschen Reiches Krone!

Wie schlägt da unterm Panzererz
Dem treuen Werth das treue Herz,
Als er mit Spork zur Hofburg reitet
Und durch die weiten Gänge schreitet!
Die Diener nahn in reichem Kleide
Und führen jetzt die Helden beide
Zum Kaiser in den hohen Saal.
Bei dem erhabenen Gemahl
Da steht die milde Kaiserin.
Sie grüßen freudenreich im Sinn
Die edeln Krieger, die seit Jahren

Für sie von Schlacht zu Schlacht gefahren,
Und rühmen ihre Lieb und Treu;

Doch beide stehn in stiller Scheu.

Dann kommt die Red' auf Krieg und Schlacht.

Da ist das Feuer bald entfacht

Im Auge Werth's, ihm schwillt die Brust

Von ungestümer Reiterlust.

Ihm flammet der Erzählung Feuer,

Als lebt' er wilde Abenteuer.
Da hebt der fromme Ferdinand

Den Rosenkranz in seine Hand,

Dran hängt am Kreuze Christi Bild,
Er spricht: „Iesus war Hort und Schild.
Ich betete. Er half den Landen,
So werden nimmer wir zu Schanden!"
Doch tobt in Werth der Reitergeist,
,,Den Teufel auch," so ruft er dreift,

Und rasselnd zieht er seinen Degen,
,,Der hat's gethan!" Spork ist verlegen,
Und da sie grad am Fenster stehen,
So fährt in unvorsicht'gem Drehen
Durchs hohe Glas sein Ellenbogen.
Die Kaiserin denkt: Wie ungezogen!
Und sieht mit großem Blick ihn an.
Doch in die Tasche greift der Mann
Und fragt: „Was kostet denn das Glas ?“
Da lacht die Herrin ob dem Spaß.
Mag man ihn glätten oder reiben,
Ein Bauer wird ein Bauer bleiben.

Doch wie beschied der Kaiser sie?
Zum General der Kavallerie
Wird jetzt der kühne Werth ernannt.
Das ist des Reiters höchster Stand,
Den er erstrebt in jeder Schlacht
Und den ihm Tuttlingen gebracht.
Doch Spork erhält ein Bergament,
Zum Freiherrn ist es das Patent.
Er wär' zu Häupten seiner Horden
Viel lieber General geworden.
Und wie er's liest, sieht er dabei,
Was an die hohe Hofkanzlei
Für diesen Brief zu zahlen war.
Das ist ihm vollends widers Haar,
Er sieht den Kaiser an und spricht:
„Geschenkten Freiherrn kauf' ich nicht,
Gekauften Freiherrn mag ich nicht!"
Der Kaiser lacht: „Ich thu Verzicht!

Jetzt aber will ich Euch entlassen.
Ihr sollt den Krieg mir nicht verpassen!“

Da ließen sie das stolze Wien,
Um wieder an den Rhein zu ziehn,
Denn Frankreich hat voll Zorn und Wuth
Dort nen entflammt die Kriegesglut.
Ein stattlich Heer ist ausgerüstet,
Das sich im schönen Elsaß brüstet.
Unzählig sind die frischen Haufen,
Die zu den weißen Fahnen laufen.
An ihrer Spitze stchen Helden,
Von denen alle Zungen melden.
Das ist der tapfere Turenne,
Der schon im wilden Kriegsgerenne
Mit Spanien das Niederland
Und ferne überm Alpenrand
Italien durchkämpft. Sein Ruhm
Wuchs dort. In jungem Heldenthum
Naht Ludwig von Bourbon, im Land
Wird er der Condé auch genannt.
Tagtäglich wächst der Fahnen Menge.
Heißblut'ger Krieger wild Gedränge
Schwillt mehr und mehr. Das Lagerleben,
Wie lacht und rauscht und klingt es eben!

Der Baiernfeldherr Merch lag
Indeß belagernd manchen Tag
Am Bodensee bei Ueberlingen,
Und bald gelang's ihm, zu bezwingen
Das Nest. Dann geht's auf Freiburg los.
Er nimmt die Stadt. Da bricht es groß

Und mächtig auf das Franzenheer
Und stürmt in derber, guter Wehr
Zahllos ins Land. Jetzt werde wett
Die alte Schmach vom Donaubett!
Mit solch gewaltiger Uebermacht
Wagt Merch nicht die offne Schlacht.
Er legt sich in des Lagers Schanzen.
Nun kommet an, ihr stolzen Franzen !

Wie ist von weiten Kriegerwogen
Die ganze Ebene überzogen!
Condé steht mit Turenne voran,
Um auf der neuen Heldenbahn
Mit neuen Kränzen sich zu schmücken.
Sie nahn sofort dem Hügelrücken,
Wo fest das Baiernlager droht.
Nicht Leben achtend und nicht Tod,
Flammt auf entsetzlich wilde Wuth.
Es steigt mit löwenkühnem Muth
Der heiße Condé auf das Pferd.
Hochschwingend sein berühmtes Schwert
Und auf der Stirn die Zornesader,
So führt er selber die Geschwader.
Und als er auf dem steilen Pfad
Mit seinen Reihn dem Lager naht,
Da fliegt sein Marschallsstab zur Schanze.
Er ruft:,,Holt ihn zurück!" Zum Tanze
Der Waffen geht's. O, welches Stürmen!
Wie hoch sich rings die Leichen thürmen
Vom Kugelhagel, Schwerterregnen,
Drin Mann mit Mann sie sich begegnen!

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