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Was! ein Verräther ist der Werth?
Wer kann's verstehn? Doch Jeder kehrt'
Und wendet scheu sich von ihm fort.
Und bald erklingt es hier und dort:
,,Der Kurfürst lebe !" Mancher stimmt
Mit in den Ruf. Er schwillt ergrimmt
Zum Aufruhr auf. Jetzt ist's gethan
Um seinen edlen deutschen Plan!
Ja, es ist Zeit zur raschen Flucht,
Denn Alles tobt und braust und flucht.
Es wirft der Held sich auf das Roß,
Spork folgt als treulicher Genoß!
Greif aus, Fortuna, Fortunat,
Daß nicht der jähe Tod jezt naht!

Ha, was ist das! Horch, welches Knallen!
Bei Gott, der Baiern Schüffe fallen!
Sie hören rings die Kugeln pfeifen.
Heiß preßt der Sporn. Die Rosse greifen
Hellwiehernd aus. Die Haare fliegen
Zerzauft im Sturm, im Sturme wiegen
Des Helmbuschs Federn sich zurück.
Es weist sich hold das falsche Glück:
Jezt halten sie am Hügelrande,
Sie stehen frei im Kaiserlande.

Doch hinter ihnen tobt der Haß,
Die Wuth, der Zorn. Ohn' Unterlaß
Verfolgt der Baier jezt die Beiden.
Was hat der Werth da nicht zu leiden!
Ists nicht genug, ihm abzusprechen
Leben und Ehr? Mar läßt ihm brechen

Ringsum in seine reichen Güter,
Die als der Heimat treuer Hüter
Er sich erwarb. Man reißt ihm ein
Sein stolzes Schloß in Bodenstein,
Das in der Oberpfalz sich hob.
Des Feuers wilde Lohe schnob

Zu Brurain in der Pfalz durchs Haus.
Sie tilgten den Besitz ihm aus,

Der in dem Rheingau lag. In Brand
Stand rheinhinab im Jülicher Land
Schloß Odenkirchen. Fern in Hessen
Ward Spork's Besitzthum nicht vergessen.
Rachelust! Wer hat's geglaubt?
Max setzte noch auf jedes Haupt
Den Henkerpreis. Es gilt der Werth
Zehntausend Thaler! Wer's begehrt,
Der bring den Kopf! Wer Spork erschlagen,
Mag tausend in den Säckel jagen!

O Schmach und Graun, was ist dir gleich!
So zahlet man die Treu am Reich!

Es brachten Fix und Jost die Kunden,
Die sich entfernt in nächt'gen Stunden
Aus Baiern zu den Kaiserlichen.
Sie find den Herren nachgeschlichen.

Doch fich, der Kaiser Ferdinand
Bewillkommt herzlich sie im Land.
Im Lager war's zu Wodinan,
Dort ritten elend müd sie an,
Da ward alsbald das Heer geschaart.
Als Männer echter deutscher Art

Stellt sie der Kaiser vor die Schaaren,
Die trotz den tödlichsten Gefahren
Dem Reich die schönste Treu erwiesen.
Und als er sie genug gepriesen,
Da ruft er: „Werth, Ihr thatet brav!
Ihr seid von heut des Reiches Graf
Und als General der Kavallerie
Steht Ihr zu mir. Schlagt anders nie,
Als wie Ihr Euch bis jetzt geschlagen.
Ihr habt Euch wie der Werth betragen,
Herr Sport. Ihr folgt mit Pferd und Schwert
Als General von heut dem Werth!“

Dann schenket er dem Werth zum Dank,
Dem all sein Gut in Trümmer sank,
Die reiche Herrschaft Benatek.

So lohnt die Noth sich und der Schreck.
Und dort erhält auch Spork alsbald
Ein Schloß mit weitem Feld und Wald.

Da kam den Augen neue Glut,
Da kam den Herzen frischer Muth.
Es war verloren nicht die That,
Zu der die Seele ihren Nath
So fest und sicher hat ertheilt.
Aufhob der Kaiser unverweilt
Des Baier-Fürsten Bann und Acht.
Dann ward im Neich bekannt gemacht:
Werth so wie Spork ging rechte Bahn,
Sie haben ihre Pflicht gethan!

Und die es deutsch mit Deutschland meinen,
Die sollen seinem Heer sich einen!

Eilftes Stück.

Wer hat zu grüßen nicht begehrt
Den Schlachtenleu Johann von Werth
Im Kaiserlager? Aus den Zelten
Strömt's nach der Heerschau. Zu vergelten
Unrechte Schmach mit Lieb und Ehre,
Nahn all die Hauptleute vom Heere.
Rings welch Gewühl! Sieh da, es naht
Der Oberfeldherr, auch im Staat.
Melander ist es, zubenannt

Holzapfel. Er ist Protestant,
Einst war er General in Hessen,
Mit Oestreich hat er sich gemessen
Im Streit für seines Herzens Glauben.
Doch als er sah, daß um zu rauben
Der Däne, Schwed' und Franzmann kam,
Da stieg ihm in das Haupt die Scham.
Zum Kaiser trat er hin in Reue

Und schwor dem Reiche Dienst und Treue.
Noch hält er fest an Luther's Lehren,
Und Jeder hält sie ihm in Ehren.

Bei Gott, er führt des Heeres Hut
Mit strengem Geist und scharfem Muth.
Es heißt: Willst du das Reich zerreißen,
Mußt erst in den Holzapfel beißen.

Er kennt den Werth, der Werth kennt ihn,
Werth brachte ihn ja einst zum Fliehn
Bei Ehrenbreitstein. Doch jetzt reichen
Die Hand sie sich zum Friedenszeichen.

Nun gab es auch wohl frohe Feste
Ringsum auf manchem Ritterneste,
Das in der Nähe lag. Da kamen,
Den Werth zu grüßen, bald die Damen.
Den Mann, der hundert Schlachten schlug
Und mächt'ge Ehrennarben trug,
Den suchen allezeit die Frauen,
Weil sie die Kühnheit gerne schauen.
Und richtet er an sie ein Wort,
Sie preisen's glücklich fort und fort.
Da lacht ihm manche in der Schaar,
Die schön, die klug, die reizend war;
Doch solch ein Kind gewahrt er nie,
Als wie die liebliche Marie,
Gräfin von Kuffstein. Zu Verwandten
Kam fie ins Land. Die Eltern sandten
Sie von der Ens. Dort wohnt ihr Vater
Als Landeshauptmann und Berather
Des Kaiserstaats. Ihr seltsam Sein
Nimmt gleich das Herz des Helden ein.
Man sieht im Kreise von den Andern
Zu ihm stets ihre Blicke wandern.

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