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Bweites Stück.

Der Ritt war frisch und wild und scharf,
Durch den der Werth die Reiter warf
Zur Straße, die von Ansbach sich
Auf Nürnberg zieht. Das Dunkel wich,
Da lag in einer Waldesecke

Der Haufen sicher im Verstecke.
Gleich unten in der Niedrung Grunde
Bedeckt ein settes Dorf die Nunde.
Nur Posten lauern rings verstohlen,
Sonst war die tiefste Ruh befohlen;
Kein Feuer wurde angefacht,
Kein Rauch stieg auf, daß kein Verdacht
Im Land ersteh'. Der Frost ging hart,
Daß Manchem Haar und Bart erstarrt
Von eis'gen Zapfen. Schaurig reißend
Zog Nasen so wie Ohren beißend
Der Wind. Doch Keiner mocht' sich regen:
Es war wie Frieden allerwegen.
Horch auf! vom Hügel tönen Hufe,

Gesang, Geschwätz und Führerrufe.

Es nahn der Regimenter drei,
Fußvolt und schwere Reiterei.
Wie langsam sorglos wälzt sich's an,
Als wär' gefahrlos ganz die Bahn!
Sind's auch die Rechten? Seht im Wind
Die Fähnlein, welche schwedisch find!
Sie sehn das Dorf, und jauchzend gellt
Ein gieriges Geschrei durchs Feld.
Das ist der Ruf zu Raub und Mord!
Die Schweden stürmen in den Ort,
Wo bald die Häuser, Scheunen, Hecken
Helm, Lanze und Gewehr verstecken.
„Man muß sie warm dort werden lassen,“
So ruft der Werth,,,und ruhig passen!"

Doch wird der Schwede heiß. Wie hauft
Er durch das Dorf mit frecher Faust,
Verthiert in Wildheit, ach, zum Schauern!
Was hilft's den angstgepreßten Bauern,
Daß sie die Thüren hier verrammeln
Und dort um Schonung Bitten stammeln!
Erst stallt der Feind die Pferde ein,
Dann holt er Ochsen, Schaf und Schwein,
Es geht ans Metzgern, Sieden, Braten.
Auch kann die Mahlzeit nicht gerathen
Ohn' Wein und Bier. Wo Häuser sind,
Gibt's Keller auch. Da wird geschwind
Durchsucht manch tiefer dunkler Raum.
Bald spritzt das Bier mit weißem Schaum,
Bald perlt der Wein in hohen Kannen,
Dann sättigen die rauhen Mannen

Die rohe Gier. Es gilt, dem Magen
Zuerst die Rechnung abzutragen.

Kaum gab die Mahlzeit neue Kraft,
Da zuckt und zwickt die Leidenschaft,
Die aufgestürmte läßt der Haufen
Zwanglos die wilden Wege laufen.
Die sind noch sonder Arg und Harm,
Die von Getränk erhitzt und warm
Bei Faß und Krügen trinkend hocken,
Die Kann' um Kanne ohne Stocken
Den trocknen Schlund hinunterstürzen,
Und, um die Zeit sich zu verkürzen,
Laut fluchen, gurgeln, gröhlen, schwirren,
Bis sich die Sinne plötzlich wirren
Und bis sie taumelnd und betrunken
Zum Schlafe auf den Grund gesunken.

Viel andrer Bursche wüste Brut
Treibt ungestüm das heiße Blut,
Es glühn voll lüsterner Begier
Die Augen ihnen. Durchs Revier
Ziehn sie mit brüllend wilden Tönen,
Sie suchen nach des Dorfes Schönen.
Ach, nach den Schönen ?

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Nein, sie stürzen

Sinnlos und frech nach allen Schürzen!
Was ist solch schnöder Brunst noch heilig?
Sie übermannen jäh und eilig

Die junge Unschuld. Sicher ist
Die Greisin nicht zu dieser Frist.
Fluchwürdig heischet ihre Lust
Die Mutter, die an keuscher Brust

Den Säugling nährt, sie heischet gar
Die Mutter, die sonst ein Altar

Der Ehrfurcht ist, weil unterm Herzen
Das Kind sie trägt. Mit üpp'gen Scherzen
Geht's an ein Rennen und ein Jagen
Hier längs den Gärten und den Hagen,
Dort durch der Hütten enge Kammern.
Und allwärts tönt ein endlos Jammern
Von schrillen gellen Weiberstimmen,
Die schrechaft auf zum Himmel klimmen.

Doch schreckhafter noch offenbart
Sich rings der Habsucht grimme Art.
Die eine Schaar erforscht und sucht
Der Ställe Vieh, der Speicher Frucht,
Der Keller Trank. Die Würst' und Schinken,
Die lecker fett im Rauchfang blinken

Als Wintervorrath, halten her.

Seht, sie beladen hoch und schwer
Damit die breiten Futterwagen,
Um in die Ferne sie zu tragen,
Gab Labsal für den Mund. Es werden
Gekoppelt Schaf- und Rinderherden
Zu gleichem Raub. Die also sorgen,
Die denken noch an heut und morgen
Im fressenden Krieg. Sie sind noch nicht
Die Schlimmsten. Aller Menschenpflicht
Vergessen stürmen Andre hin

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Der Selbstsucht voll im gierigen Sinn.
So stöbern sie in Grund und Speichern,
Den eigenen Beutel zu bereichern.

Hält seine Thür ein Bauer verschlossen,
So wird gebrochen und geschossen,

Bis Holz und Eisen weicht. Der Degen
Und Kolben droht mit Stoß und Schlägen.
Sie mausen ohne Nuh und Nasten
In vollen Kisten, leeren Kasten.

Ach, wo nichts ist, muß doch was sein!
Nun wird gefoltert. Furchtbar Schrein
Hört rings man in die Lüfte steigen.
Will Wer sich stumm und störrisch zeigen,
So schraubt man ihm die Fingerspitzen,
Wo der Pistolen Steine sizen,
Zum Eisenhahn. Die Häupter sengt
Das glühe Feuer. Pfui, man hängt
Geknebelt sie an Balken fest
Und gießet, wenn sie enggepreßt
Daliegen, von dem Mist die Jauche
Zum offnen Mund aus vollem Schlauche.
Das nennen sie den Schwedentrunk.
Doch mit dem Schmerz ist's nicht genung.
Den Andern, die zum Scherz sie holen,
Bestreichen sie der Füße Sohlen

Mit feuchtem Salz. Sie bringen Ziegen
Es abzulecken. Ach, da stiegen
Verzweiflungsvollen Lachhens Klänge,

Und wüstaufjauchzend lacht die Menge,

Wenn Einer sich zu Tode lacht.

So stiehlt und raubt der Feind mit Macht!

Doch was sich nicht aufpacken läßt,
Das dienet beim Zerstörungsfest

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