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Viertes Stück.

Das ist der königliche Rhein!
Wie strömet er im Sonnenschein
So stolz, so breit, so männlich kühn,

Ein Bild der Kraft!

Die Wangen glühn,

Die Augen lohn dem starken Werth,
Als er ihn schaut. Nach Jahren kehrt
Er an den lieben Heimatfluß,

Er ruft ihm herzlich lauten Gruß.

Gott, er denket auch der Maid,
Die niederwärts im Stromgebreit
Zu Köln jetzt wohnt! Mit weicher Miene
Ruft er am Ufer hin: „Christine!“
Ja, länger läßt's ihn nicht mehr rasten,
Er muß das schwere Herz entlasten.
Ein Brieflein schreibet er sofort
Mit manchem herzig süßzen Wort,
Drin fordert er zur Braut die Maid.
Dem Boten gibt er das Geleit
Zum Postschiff, das stromab, stromauf
Neutral hinfährt in freiem Lauf,

Bon keinem Feinde angegriffen.

So magst du denn nach Köln hinschiffen, bange Stunde!

Du theurer Brief!

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Was bringt die Antwort wohl für Kunde?

Doch sieh, da tritt der Spork heran

Und spricht: „Die Noth geht an den Mann.
Wir sind zu weit dem Heer voraus,
Und alle Nahrung ging uns aus ;
Herr Schmalhans ist jetzt Küchenmeister,
Und unser Feind, Herr Hunger heißt er.
Was hilft der Säckel voll Dukaten?
Allwärts fehlt Korn und Wein und Braten,
Verödet ist das Land umher,

Die Städt' und Flecken all find leer;
Wie Kirchenmäuse sind die Bauern,
Die mich in ihrem Elend dauern.
Der Feind war vor uns an den Zäunen
Und hat gesäubert Ställ' und Scheunen.
Der Kaiser hat sein Recht verloren,

Wo nichts mehr ist. Für Weis' und Thoren
Ist klar der Spruch!" Das gab Verdruß
Dem Werth, der stets für Ueberfluß
Gesorgt bei seinen Reiterschaaren.
Geht's von Gefahren zu Gefahren,
Von Kampf zu Kampf, da thut es noth,
Daß nicht dem Krieger Mangel droht.
Hart ist das Handwerk sonder Gleichen,
Drum heißt es gute Kost zu reichen.
Und Beide gehn sich zu berathen
Als echte Väter der Soldaten.

Da zieht den Fix beiseit der Jost
Und spricht: „Ich weiß uns guten Trost.
Als ich heut morgen foutragirt,

Hab ich ein wenig spionirt

Im nächsten Dorf. Beim Teufel auch,
Dort ist der Pfaff ein fetter Gauch,
Sein Neft ist gleich der Hamsterstätte,
Er zehrt, ein Dachs, am eignen Fette,
Das er sich eingeheimst zur Zeit.
Sein Küster gibt ihm gut Geleit
In Spar-, Bewahr- und Knauserei.
Als ich am Pfarrhof ritt vorbei,
Da stiegen aus der offnen Küche
Zur Nase leckere Gerüche.

Ich zog durchs Thor und rief ins Haus:
„Reicht mir 'nen Wassertrunk heraus!“
Bei Gott, da sah ich an der Scheuer
Den Backofen voll hellem Feuer.
Der Küster schob hinein geschäftig
Wohl zwanzig Brode. Lecker kräftig
Stieg auf der Dampf. Da kam herfür
Die Köchin watschelnd an die Thür
Und brachte nüchtern kühlen Trank.
Gleichviel, ich sagt' ihr herzlich Dank,
Und plaudert' mich mit ihr zum Heerd.
Luftsame Schau ward mir beschert.
Es that sich mir ein Wunder zeigen,
Es hing voll Flöten, Lauten, Geigen
Der schwarze Himmel. Ei, ich meine
Den Schornstein ja. Ich sah im Scheine
Des Flackerfeuers saftig blinken
Speckseiten, Rippen, Würste, Schinken.

Hätt' nicht der Hof die Mauerrunde,
Und lägen drin nicht große Hunde,
Und schadet's nicht dem Heil der Seelen,
Solch einen Pfaffen zu bestehlen,

Dann würd' uns wohl durch einen Zug
Vorläufig Vorraths bald genug!"

,,Was!" ruft der Fix, „die Noth bricht Eisen! Der Hunger stillt sich nur durch Speisen!"

Sie flüsterten noch lang und breit.
Doch um die stille Abendzeit,
Da wählten sie sich sechs Genossen,
Bald saßen alle auf den Noffen,
Und durch die weite dunkle Nacht
Entritten sie vorsichtig sacht

Dem Dorfe zu, wo Alles tief
Gesunden festen Schlummer schlief.

Rasch ging's ans Spähen, Forschen, Lauern.
Wer aber soll die hohen Mauern,
Die Hof und Gärten weit umgeben,
Erklettern? Sieh, am Kirchhof eben
Wird die gelegne Stell erspäht.
Sie steigen ein. Der Fix versteht
Zu bannen auch die großen Hunde.
Kein Laut enttönet ihrem Munde.
Mit feur'gen Augen gloßen sie,
Doch schweiget wie verhert das Vieh.
So langt die Schaar am Ofen an,
Das Brod ist gar. Herausgethan
Wird Laib um Laib. In kurzer Zeit
Liegt das Gebäck in Sicherheit

Im Beinhaus an der Kirchhofecke,
Denn solchem graufigen Verstecke
Naht sich kein Bauer um Mitternacht,
Wo nur im Thurm die Eule wacht
Und krächzend schreit. Die blassen Geister
Sind dann des Ortes Herrn und Meister.

Drauf ziehn die rüstigen Gesellen,
Den Schink' und Würsten nachzustellen,
Die Jost in dem Kamin gesehn.
Doch mag es nicht so leicht geschehn.
Durchs Fenster kann kein Dieb gelangen.
Sie sind mit dichten Eisenstangen
Vergittert alle. Doch die Reiter
Erforschen bald die lange Leiter

Im Hof. Auch ist ein Seil zur Hand.
So klettern sie entlang die Wand
Das Dach hinauf, und auf dem Dach
Zum Schornstein steigen sie gemach.
Jost, der wie eine Katze klimmt,
Alsbald den Weg zum Rauchfang nimmt.
Daheim hat er in hohlen Eichen
Sich eingeübet. Flugs erreichen
Die Füße auch die derben Stangen,
An denen all die Speisen hangen.
Er gibt ein Zeichen, und das Seil
Fährt in den Schornstein. Voller Eil
So löst er Schinken, Würste, Speck
Und bindet's dran. Doch auf dem Fleck
Geht in die Luft die fette Beute.
So üben es die Reitersleute,

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