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Den Anker band, in dem man sah
Gewirkt manch' Edelsteine,

Groß wahrlich und nicht kleine:
Das war wohl eine schwere Last.
So schmückte sich das Haupt der Gast.
Wie war sein Schild gezieret denn?
Aus Gold war von Arabien

Ein theurer Buckel drauf geschlagen;
So schwer er war, er mußt' ihn tragen.
Der gab so lichten rothen Schein,
Daß er wohl Spiegel mochte sein.
Ein Zobelanker drunter stand.

Ich wünscht' es wohl in meiner Hand,

Was dort der Held zum Schmuck begehrt:
Denn es war manche Marken werth.
Sein Waffenrock war groß und weit;
Ich denke, daß seit jener Zeit

So guten niemand kämpfend führte;
Der unt're Saum den Teppich rührte.
Wenn ich ihn recht erkannte,

So war's, als ob da brannte

Bei finst'rer Nacht ein lodernd Feuer.
Verblich'ne Farbe war da theuer (jelten).
Und Blize sprühte aus der Schein,
Dem kranken Auge war's zur Pein.
Das Bildwerk war aus Goldes Guß,
Das dort am Berge Kaukasus
Aus fels'gem Schachte scharrten
Der Greife Klau'n, die's da bewahrten
Und auch noch heutzutag bewahren.
Arab'sche Leute sieht man fahren,
Um's zu gewinnen dort mit List
(So theures sonst wohl nirgends ist).
Sie bringen's nach Arabien dann,
Wo reiche Pfellelstoffe man

Drein wirkt und grün' Achmardiseide:
Die sind ganz unvergleichbar beide.

Dann hob den Schild er vor die Brust.

Gietmann, Parzival, Faust 2c.

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Und kam zum andern End' heraus. (70, 13 bis 72, 7.)

32. Es folgt nun die Schilderung der ersten Kämpfe Gahmurets und der anderen. Doch läßt der Mangel an= schaulicher Individualisirung und Charakterzeichnung die zahlreichen Ritter und ihre Leistungen nur in einem verschwommenen Bilde erkennen, das höchstens den Wirrwarr in den streitenden Haufen angemessen darstellt. Gemüthvolle Bemerkungen werden eingestreut und geben für die Farblosigkeit der Beschreibung einigen Ersaz, z. B.:

Da stach der Fürst von Aragon

Den alten Utepandragon

Vom Roß hinab wohl auf das Feld;

Bretonenkönig war der Held.

Viel Blumen standen da um ihn.

Ach, wie so höflich ich doch bin,
Daß ich den werthen Bretoneis
So lieblich bett' in Kanvoleis,

Wohin nie trat ein Bauernfuß

(Wenn ich euch Wahrheit künden muß),

Noch leicht in Zukunft einer tritt.

Doch konnt' er just sich halten nit

Auf seinem Roß, allwo er saß (74, 5—17).

Bei eintretender Erschöpfung wird die nothwendige Pause in geeigneter Weise durch Uebergabe des Minne briefes von Anpflise, Königin von Frankreich, welcher Gahmuret

=

1 D. h. ohne Benütung des Steigbügels (wande scheint da, indem, sobald).

von jeher theuer war (vgl. 69, 29), ausgefüllt. Zu neuen Thaten angetrieben und gestärkt, kehrt er nun auf den Kampfplatz zurück. „Der Anker kommt! Hinweg, hinweg!" so rufen die vor ihm Fliehenden. In schönem Gegensatz steht dazu die plötzliche Traurigkeit, welche Gahmuret entwaffnet. Er bemerkt einen Fürsten von Anjou mit umgekehrtem Wappenschilde und erkennt daraus den Tod seines Bruders, Königs von Anjou, der im Minnedienste gefallen. Da band er seinen Helm sich ab,

Und weder Gras noch Staub sein Trab
Nun fürder ebnete zur Bahn:

Der große Jammer that's ihm an (80, 19—22).

Gahmurets Leistungen während dieses Tages werden so zusammengefaßt:

War groß auch Gahmuretens Klage,
Hat er doch an dem halben Tage
Verstochen so viel seiner Speere,
Daß, wenn's Turnier gehalten wäre,
Er gar verschwendet einen Wald.
Die hundert farb'gen hatte bald
Der Stattliche zusammt verthan.
Die schmucken Fähnlein oben dran

Den Rufern war'n willkommne Beute:

Das war das gute Recht der Leute (81, 5—14).

33. Vier Fürsten hatte er gefangen genommen. Den durchlöcherten Waffenrock trägt ein Page zu Herzeleide. Diese staunt über die ungewöhnliche Pracht desselben und zeigt sich geneigt, Gahmuret den Preis des Tages zuzuerkennen. Sie sucht ihn gegen Abend in seinem Zelte auf und nimmt von ihm den Abendtrunk. Inzwischen kommen aus dem äußern Heere zwei gefangene Ritter; sie begrüßen im Namen aller Gahmuret als Sieger im Vorturnier, bei dem man es will

bewenden lassen. Das begeisterte Lob derselben weist er mit derselben Bescheidenheit zurück, wie oben den Dienst der Mohrenkönigin (Nr. 29):

Die Herrin denkt wohl, daß du tobest,
Da du mich so unmäßig lobest.

Du kannst mich doch verkaufen nicht 1,
Sieht mancher ja, was mir gebricht.

Du hast den Mund zu voll genommen (86, 5—9).

Herzeleide bittet auf Grund von Recht und Liebe um die Freigebung der Fürsten, zu deren Auswechslung die Gefangenen kamen. Aber ein doppelter Gegenanspruch auf Gahmurets Herz versenkt ihn in tiefe Trauer. Anpflisens Kaplan (s. Nr. 27 Ende) vertritt seiner Herrin Necht; andererseits gedenkt er der verlassenen Belakane.

Den Wirth trieb's nun in Treuen,
Die Klage zu erneuen:

Denn Sehnsucht wecket Schmerzen.
Den andern ging's zu Herzen,
Wie seine Seele Gram umfing
Und seine Freude ganz zerging.
Sein Muhmensohn sprach zornentbrannt:
Dein Thun ist jest nicht wohlbewandt."
„Kein Wunder, wenn ich traurig bin:
Ich sehn' mich nach der Königin.
Ich ließ sie zu Patelamunt;

Davon ist mir mein Herz so wund:

Das Weib war rein und süß von Art“ (90, 9—21).

Dann klagt er wieder um den Bruder:

„Eins und das And're muß ich klagen.
Ich sah des Bruders Wappen tragen,
Die Spiz' emporgerichtet!" (91, 9-11.)

1 Man hat ihn wie eine Wa are gepriesen.

„Wie hat nun meines Ankers Zahn,
Hier jammervoll sich eingeschlagen!"
Er wollt' dieß Wappen nicht mehr tragen
Des Kummers Qual erfaßte ihn.

Da sprach der Held mit treuem Sinn:

„O Galoes, du Anschewein!

Die Frage lass' man künftig sein 1:
Nie ward ja gleiche Manneszucht
Geboren; wahrer Milde Frucht

Aus deinem Herzen blühte,

Mich dauert deine Güte.“ (92, 12—22.)

Nachdem er auch noch der Mutter Tod vernommen, ist er nicht mehr zu trösten; die Nacht wird ihm zur "Jammerzeit“.

Des andern Tages redet ihm Herzeleide zu, der Mohrin und der Königin von Frankreich zu entsagen.

(Herz.) Laßt mich mein Herz nicht ganz versehren! Sagt an, womit wollt Ihr Euch wehren ?" (Gahm.) Ich steh' Euch Antwort, wie Ihr fragt. Ward nicht ein Kampfspiel angesagt

Auf heute? Dieß kam nicht zu Stande:
Ich geb' manch Zeugenwort zum Pfande."
(H.) „Das ward vom Vesperspiele lahm.
Die Kühnen sind hier schon so zahm,
Daß das Turnier davon verdarb."
(G.) „Für Eure Stadt um Sieg ich warb
Mit diesen wackern Rittern hier.
Unliebe Red' erlasset mir:

Es that hier mancher mehr als ich.
Gar schwach ist Euer Recht an mich.

Nur allgemeine Freundlichkeit

Verdien' ich, wenn Ihr gnädig seid“ (95, 11—26).

1 Da3 stelle man nicht in Frage, daß der Bruder ein Held war.

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