Die Kunst, die mir ein Gott gegeben, Sie wurde vieler tausend Luft. 3war falsche Räuber haben Die wohlerworbnen Gaben, Doch bin ich mir des Ruhms bewußt. Dann spricht er von den Wunderdingen, Daß Periander staunend horcht. « Soll jenen solch ein Raub gelingen? Ich hatt' umsonst die Macht geborgt. Die Thåter zu entdecken, Mußt du dich hier verstecken, So nahn sie wohl sich unbesorgt. Und als in Hafen Schiffer kommen, Da, fiche, tritt Arion her. )) Gehüllt sind seine schönen Glieder, Die Arme zieren Spangen, Um Hals und Stirn und Wangen Fliegt duftend das bekränzte Haar. Die Zither ruht in seiner Linken, Sie müssen ihm zu Füßen sinken, Er lebet noch, der Töne Meister, Fern mögt ihr zu Barbaren, Nie labe Schönes euren Muth! A. W. Schlegel. Das Blümlein Wunderschön. (Lied des gefangenen Grafen.); Graf. Ich kenn' ein Blümlein Wunderschön Und trage darnach Verlangen; Ich möcht es gerne zu suchen gehn, Die Schmerzen sind mir nicht gering; Von diesem ringsum steilen Schloß Laff' ich die Augen schweifen, Mit Blicken nicht ergreifen; Der sollte mein Trauter seyn. Rose. Ich blühe schön, und höre dies Du meinest mich, die Rose, gewiß, Du hast gar einen hohen Sinn; Graf. Dein Purpur ist aller Ehren werth Im grünen Überkleide, Darob das Mädchen dein begehrt, Lilie. Das Röslein hat gar stolzen Brauch Und strebet immer nach oben; Doch wird ein liebes Liebchen auch. Der Lilie Zierde loben. Wem's Herze schlägt in treuer Brust, Und ist sich rein, wie ich, bewußt, Der hålt mich wohl am höchften. Graf. Ich nenne mich zwar keusch und rein, Und rein von bösen Fehlen; Doch muß ich hier gefangen seyn, Und muß mich einsam quålen. Du bist mir zwar ein schönes Bild Von mancher Jungfrau, rein und mild: Doch weiß ich noch was lieber's. Nelte. Das mag wohl ich, die Nelke, seyn, Hier ist des Wächters Garten; Wie würde sonst der Alte mein Im schönen Kreis der Blåtter drang, Gaaf. Die Nelke soll man nicht verschmåh'n, Sie ist des Gårtners Wonne: Bald muß sie in dem Lichte stehn, Bald schüßt er sie vor Sonne; Doch was den Grafen glücklich macht, Veilchen. Ich steh verborgen und gebückt, Und mag nicht gerne sprechen, Doch will ich, weil sich's eben schickt, Mein tiefes Schweigen brechen. Wie schmerzt mich's, daß ich hinauf nicht kann Graf. Das gute Veilchen schäß ich sehr: Es ist so gar bescheiden, Und duftet so schön; doch brauch' ich mehr In meinem herben Leiden. Ich will es euch nur eingestehn! Doch wandelt unten an dem Bach, Das treufte Weib der Erde, Und seufzet leise manches Ach, Wenn sie ein blaues Blümchen bricht, Ja, in der Ferne fühlt sich die Macht, Göthe. |