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I)

« War unser Werk, wir hatten es gethan!

« Was aber ist der Dank?

« Wir dienen ihm zur Pracht vor seinem Siegeswagen; « Und ach! vielleicht nach wenig Tagen

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Spannt er vor einen Pflug

« Den Rappen, der ihn trug!

« Entreißt, ihr Brüder, euch der niedern Sklaverei!

Entreißet euch dem Joch, und werdet wieder frei!
Er schwieg. Ein wicherndes Geschrei,

Ein wilder Lårm entstand, und jeder fiel ihm bei.
Ein einziger erfahrner Schimmel nur,

Ein zweiter Neftor, sprach:

« Wahr ist es, die Natur

« Gab uns die prächtige Gestalt,

« Die Keiner hat, als wir; auch gab sie uns Gewalt «In unfern Huf; allein aus mild'rer Hand

« Bekam der Mensch Verstand.

« Wer baute diesen Stall, in dem wir sicher find

« Vor Tiger und vor Wolf? vor Regen, Froft und Wind? « Wer macht, daß wir auch dann dem Hunger widerstehn, « Wann wir der Auen Grün im Winter sterben sehn?

« Wann Eis vom Himmel fållt, wann alles wüft und todt

«

Auf allen Fluren ist? Wer wendet alle Noth

« Von unsern Krippen ab? —

A

« Der Mensch, der gute Mensch, den uns der Himmel gab. « Er ftreut den Hafer aus, und erntet siebenfach,

« Er trocknet füßes Gras, und bringt es unter Dach!
« 3war helfen wir dabei, thun aber keinen Schritt
« Und keinen Zug umsonst, er macht uns täglich satt;
« Und wann er Ruhetag nach seiner Arbeit hat,
« So haben wir ihn mit!

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« Wir dienen ihm, er uns; wir leben mit einander,

« Sind mit einander frei, der Rappe Bucephal,
« Der Grieche, welcher einft den großen Alexander

«

Auf seinem Rüden trug, war König in dem Stall, « Wie jener auf dem Thron; und kam er auf ein Feld, « Wo Ruhm zu ernten war, so war er auch ein Held, « Und beide, Pferd und Mensch, eroberten die Welt, « und theileten den Ruhm des Sieges! Würden wir « Vom Bucephal fonft Nachricht haben? « Er låg' in tiefer Nacht begraben,

« Das edle Thier! »>

Kein Brutus und fein Cicero

Besänftigte die Römer so,

Wie dieser Redner seine Brüder.

Denn er voran, und hinter ihm die Schaar

Der muthigen Rebellen alle,

Nebst diesem, der der Sprecher war,

Begaben alsobald sich wieder nach dem Stalle.

Von dems.

Der junge Baum und der Wind.

Gemach, Herr Wind, gemach! O weh'!
Du fichest ja, daß ich allein hier steh'!
An ́Eichenwåldern mag dein wilder Zorn sich råchen;
Ich bin ein junger Baum, du wirst mich noch zerbrechen.

« Ein junger Baum bift du? — Gut, lieber junger Baum!

Um desto mehr kannst du dich schmiegen.

Sich dort die alten Bäume liegen!

Noch faßt' ich dich nur kaum.

Nur fein Geduld! Je mehr ich dich zerzausen werde,
Je fester wurzelst du dich in die Erde. »

Willamow.

Die Thiere und die Sonne.

« O Sonne, scheine nicht so heiß!
Ich muß vor Mattigkeit und Schweiß
Bei meiner Arbeit schier erliegen :

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So rief der Efel. — « Dank für deinen heitern Schein,
O Sonne, rief die Schlange, mit Vergnügen,
Leg' ich mich stundenlang hinein. »

• Die Eule schrie: « Verschone mein Gesicht
Mit deinem, mir verhaßten Licht,

O Sonne, kann ich doch kein Schlupfloch sinden,

>>

Wohin dein Strahl nicht dringt, ich werde noch erblinden! »
Wohlthätige Sonne, sey mir lange noch geneigt,
Hub eine Feldmaus an : « Es reifen meine Achren,
Vollauf kann ich mich wieder nåhren. ›

>>

Die Sonne hört es an, scheint fort und schweigt.

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Von dems.

Die Kaze. Die alte Maus. Die junge Maus.

Katz c.

Du allerliebstes kleines Thier!

Komm doch ein wenig her zu mir!

Ich bin dir gar zu gut. Komm, daß ich dich nur küfse!

Alte Mau s.

Ich rathe dir's, Kind, gehe nicht!

Katze.

So komm doch! Siche, diese Nüffe

Sind alle dein, wenn ich dich einmal tüffe.

Junge Mau s.

O Mutter, höre doch, wie sie so freundlich spricht!

Ich geh',

Alte Mau 3.

Kind, gehe nicht!

Katz c.

Auch dieses Zuckerbrod und andre schöne Sachen

Geb' ich dir, wenn du kommst.

Junge Mau 3.

O Mutter, laß mich gehn!

Was soll ich machen?

Alte Ma u s.

Kind, fag' ich, gehe nicht!

Junge Mau s.

Was wird sie mir denn thun? Welch ehrliches Gesicht!

Katze.

Komm, kleines Nårrchen, komm!

Junge Mau s.

Ach, Mutter, hilf! Ach weh'!

Sie würgt mich! Ach, die Garftige!

Alte Ma u s.

Nun ist's zu spåt, nun dich das Unglück schon betroffen.
Wer sich nicht rathen läßt, hat Hülfe nicht zu hoffen.

Der gelähmte Kranich.

Von dems.

Der Herbst entlaubte schon den bunten Hain,
Und ftreut aus kalter Luft Reif auf die Flur:
Als am Geftad' ein Heer von Kranichen
3usammen kam, um in ein wirthbar Land,
Tenseit des Meeres, zu ziehn. Ein Kranich, den
Des Jågers Pfeil am Fuß getroffen, saß
Allein, betrübt und stumm, und mehrte nicht

Das wilde Luftgeschrei der Schwärmenden,
Und war der laute Spott der frohen Schaar.

Ich bin durch meine Schuld nicht lahm, dacht' er,
In sich gekehrt: ich half so viel als ihr

3um Wohl von unserm Staat. Mich trifft mit Recht
Spott und Verachtung nicht. Nur ach, wie wird's
Mir auf der Reis' ergehn, mir, dem der Schmerz
Muth und Vermögen raubt zum weiten Flug'!
Ich unglückseliger! Das Waffer wird

Bald mein gewiffes Grab.

Der Grausame mich nicht?

Warum erschoß

Indessen weht

Gewogner Wind vom Land in's Meer. Die Schaar
Beginnt, geordnet, igt die Reis und eilt

Mit schnellen Flügeln fort, und schreit vor Luft.
Der Kranke nur blieb weit zurück, und ruht'
Auf Lotosblåttern oft, womit die See

Beftreuet war; und seufzt' vor Gram und Schmerz.
Nach vielem Ruhn sah er das beßre Land,
Den gut gern Himmel, der ihn plößlich heilt.
Die Vorsicht leitet ihn beglückt dahin ;
Und vielen Spöttern wird die Fluth zum Grab.

Ihr, die die schwere Hand des Unglücks drückt,
Ihr Redlichen, die ihr, mit Harm erfüllt,
Das Leben oft verwünscht, verzaget nicht,
Und wagt die Reise durch das Leben nur!
Tenseit des Ufers giebt's ein beßres Land:
Gefilde voller Luft erwarten euch!

Kleift.

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