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Das liebe Kind hat daran manche Freud',
Daß sie um ihn so schön ergößlich seyn.
Er ritt auf einem Wolf gar oftmals weit

In Wald, die Hafen liefen hinten drein,
Die Vöglein sich auf Hand und Häuptlein schwungen,
Erquickten ihn und sie, so wie sie sungen.

Gings Kindlein aus, um Kräuter aufzulesen,
So liefen auch die frommen Thierlein mit,
Und zeigten ihm die guten von den bösen
Mit ihren Füßen, folgten jedem Schritt:
Dann kehrt er freudig, war er aus gewesen,
Und brachte seiner Mutter Effen mit,
Dann lehrte sie ihn Vater Unser sagen,
Liebkosend in den schönen Sommertagen.

L. Tied.

Da z A men der Steine.

Von Alter blind, fuhr Beda dennoch fort
3u predigen die neue, frohe Botschaft.
Von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorfe wallic
An seines Führers Hand der fromme Greis,
Und predigte das Wort mit Jünglingsfeuer.

Einst leitet ihn sein Knabe in ein Thal, Das übersä't war mit gewalt'gen Steinen.

Leichtsinnig mehr als boshaft, sprach der Knabe : Ehrwürd'ger Vater, viele Menschen find

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Versammelt hier, und warten auf die Predigt.»

Der blinde Greis erhub fich alsobald,
Wählt einen Text, erklärt' ihn, wandt' ihn an,
Ermahnte, warnte, strafte, tröstete
So herzlich, daß die Thrånen mildiglich
Ihm niederfloffen in den grauen Bart.
Als er beschließend drauf das Vater Unser,
Wie sich's geziemt, gebetet und gesprochen:

>>

« Dein ist das Reich und dein die Kraft, und dein
Die Herrlichkeit bis in die Ewigkeiten, ›
Da riefen rings im Thal viel tausend Stimmen:
Amen, ehrwürd’ger Vater, Amen, Amen!

Der Knab' erschrak; reumüthig kniet er nieder, Und beichtete dem Heiligen die Sünde.

Sohn, sprach der Greis, haft du denn nicht gelesen :
« Wenn Menschen schweigen, werden Steine schrein?
Nicht spotte fünftig, Sohn, mit Gottes Wort!
Lebendig ist es, kräftig, schneidet scharf,

Wie kein zweischneidig Schwert. Und sollte gleich
Das Menschenherz sich ihm zum Troß versteinen,
So wird im Stein ein Menschenherz sich regen!»

Kofegarten.

Das Gesicht des Arseni u 3.

Arsenius hört eine Stimm' ihm rufen : «Komm und ich will der Menschen Thun dir zeigen.»

Der Klausner ging hinaus zum ersten Mal; Und einen Mohren sah er, welcher emfig,

Holz hackend, einen schweren Bündel håufte;
Und da er ihn zu heben nicht vermochte,
Ihn immerfort mit neuen Scheitern mehrte.

Der Klausner ging hinaus zum andern Mal,
Und einen Menschen sah er, welcher Wasser
Aus einem Teich in eine löchrichte

3ifterne goß. Verloren war die Mühe.

Das Waffer floß zurück; der Teich blieb immer
Gefüllt, und immer die Bifterne leer.

Der Klausner ging hinaus zum dritten Mal,
Und sah gestreckten Lauf's zwei troß'ge Reiter
Mit starken in die Queer gelegten Balken
Ansprengen gegen eines Tempels Thor.
Umsonst! Anrennend mit den Balken, prallten
Sie ftets zurück, und blieben ewig draußen.

Da sprach Arsenius : « Herr, deute mir,
Was ich gesehn!» und dieses war die Deutung:

Der Mohr, der immerfort sein Bündel håuft,
Das ist der Mensch, der manche Sünde thut,
Und weil er solche abzuthun verzweifelt,
Die alte Sünde stets mit neuer håuft.

Der alte Thor, der Waffer schöpft, wie in ein Sieb,
Das ist der Mensch, der Gutes thut, doch immer
Dazwischen mehr des Bösen. Müh' und Arbeit
Und auch des Guten Frucht verliert ein solcher.

Die tollen Reiter, die mit Unverstand
Das Thor zu sprengen meinen, das sind Die,

Die mit Gewalt und Übermuth die Burg
Des Himmels zu erftürmen drohn. Umsonst!
Es öffnet sich das diamantne Thor

Der Demuth nur, dem Glauben und der Liebe!

Von dems.

Der heilige Lucas.

Sanct Lucas sah ein Traumgesicht :
« Geh! mach dich auf, und zögre nicht,
Das schönste Bild zu malen.
Von deinen Hånden aufgestellt,
Soll einft der ganzen Christenwelt
Die Mutter Gottes ftrahlen. »

Er fährt vom Morgenschlaf empor,
Noch tönt die Stimm' in seinem Ohr;
Er rafft sich aus dem Bette,

und geht,

Nimmt seinen Mantel um,
Mit Farbenkasten und Geråth
Und Pinsel und Palette.

So wandert er mit stillem Tritt,
Nun sieht er schon Mariens Hütt'
Und klopfet an die Pforte.

Er grüßt im Namen unsers Herrn,
Sie öffnet, und empfångt ihn gern
Mit manchem holden Worte.

« Jungfrau, wende deine Gunst Auf mein bescheidnes Theil der Kunft,

Die Gott mich üben laffen!
Wie hochgesegnet wår' sie nicht,
Wenn ich dein heil'ges Angesicht
Im Bildniß dürfte faffen! »–

Sie sprach darauf demüthiglich :
«Ja, deine Hand erquickte mich
Mit meines Sohnes Bilde.
Er lächelt mir noch immer zu,
Obschon erhöht zur Wonn' und Ruh
Der himmlischen Gefilde.

«Ich aber bin in Magdgestalt,
Die Erdenhülle finkt nun bald,
Die ich auch jung verachtet.
Das Auge, welches Alles sicht,
Weiß, daß ich nie, um Schmuck bemüht,
Im Spiegel mich betrachtet. »

« Die Blüthe, die dem Herrn gefiel, Ward nicht der flücht'gen Jahre Spiel, Holdseligste der Frauen!

Du siehst allein der Schönheit Licht
Auf deinem reinen Antlig nicht :
Doch laß es Andre schauen.

«Bedenke nur der Gläub'gen Troft,

Wenn du der Erde lang entflohft,

Vor deinem Bild zu befen.

Einst tönt dir aller Zungen Preis,

Dir lallt das Kind, dir fleht der Greis, зи vertreten. »>

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