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Aus dem Herzen hervor das frevelhafte Beginnen.
Nichts ist heilig ihm mehr; er raubt es. Die wilde Begierde
Dringt mit Gewalt auf das Weib, und macht die Lust zum
Entfeßen.

Überall sieht er den Tod, und genießt die legten Minuten
Grausam, freut sich des Bluts, und freut sich des heulenden
Jammers.

Grimmig erhob sich darauf in unsern Männern die Wuth

nun,

Das Verlorne zu råchen und zu vertheid'gen die Refte.
Alles ergriff die Waffen, gelockt von der Eile des Flüchtlings,
Und vom blaffen Gesicht und scheu unsicheren Blicke.
Raftlos nun erklang das Getön der ftürmenden Glocke,
Und die künft'ge Gefahr hielt nicht die grimmige Wuth auf.
Schnet verwandelte sich des Feldbaus friedliche Rüftung
Nun in Wehre; da troff von Blute Gabel und Sense.
Ohne Begnadigung fiel der Feind, und ohne Verschonung;
Überall ras'te die Wuth und die feige tüdische Schwäche.
Möcht' ich den Menschen doch nie in dieser schnöden Verirrung
Wieder sehn! Das wüthende Thier ist ein befferer Anblick.
Sprech' er doch nie von Freiheit, als könn' er sich selber
regieren!
Los gebunden erscheinet, sobald die Schranken hinweg sind,
Alles Böse, das tief das Gefeß in die Winkel zurücktrieb.

Von dems.

Die Trauung.

Und den Übrigen hatte der Pfarrherr Alles erklåret.
Aber das Mädchen kam, vor dem Vater sich herzlich mit
Anmuth

Neigend, und so ihm die Hand, die zurückgezogene, küffend,
Sprach: Ihr werdet gerecht der Überraschten verzeihen,
Erst die Thråne des Schmerzes, und nun die Thränen der

Freuden!

O, vergebt mir jenes Gefühl! vergebet auch dieses,
Und laßt mich nur ins Glück, das neu mir gegönnte, mich

finden!

Ja, der erste Verdruß, an dem ich Verworrene schuld war, Sey der lezte zugleich! Wozu die Magd fich verpflichtet, Treu, zu liebendem Dienst, den soll die Tochter euch leiften.

Und der Vater umarmte sie gleich, die Thrånen verbergend. Traulich kam die Mutter herbei, und küßte sie herzlich, Schüttelte Hand in Hand; c3 schwiegen die weinenden Frauen.

Eilig faßte darauf der gute, verständige Pfarrherr

Erft des Vaters Hand, und zog ihm vom Finger den Trauring, (Nicht so leicht; er war vom rundlichen Gliede gehalten), Nahm den Ring der Mutter darauf, und verlobte die Kinder; Sprach: noch einmal sey der goldenen Reifen Bestimmung, Fest ein Band zu knüpfen, das völlig gleiche dem alten. Dieser Jüngling ift tief von der Liebe zum Mädchen durchdrungen,

Und das Mädchen gesteht, daß auch ihr der Jüngling_er= wünscht ist.

Also verlob' ich euch hier, und fegn' cuch künftigen Zeiten, Mit dem Willen der Altern, und mit dem Zeugniß des Freundes.

Und es neigte sich gleich mit Segenswünschen der Nachbar.
Aber als der geistliche Herr den goldnen Reif nun
Steckt an die Hand des Mädchens, erblickt' er den anderen
ftaunend,

Den schon Hermann zuvor am Brunnen forglich betrachtet.
Und er sagte darauf mit freundlich scherzenden Worten :
Wie! du verlobeft dich schon zum zweitenmal? Daß nicht der

erste

Bräutigam bei dem Altar sich zeige mit hinderndem Einspruch!

Aber sie sagte daranf: o, laßt mich dieser Erinnrung Einen Augenblick weihen! Denn wohl verdient fie der Gute, Der mir ihn scheidend gab, und nicht zur Heimat zurück kam. Alles sah er voraus, als rasch die Liebe der Freiheit, Als ihn die Luft im neuen veränderten Wesen zu wirken Trieb, nach Paris zu gehn, wo er Kerker und Tod fand. Lebe glücklich, sagt er. Ich gehe; denn Alles bewegt sich Icht auf Erden ein mal, es scheint sich Alles zu trennen. Grundgeseze lösen sich auf der festesten Staaten, Und es löst der Besiß sich los vom alten Besizer, Freund sich los von Freund; so löst sich Liebe von Liebe. Ich verlaffe dich hier; und, wo ich jemals dich wieder Finde — wer weiß es ? Vielleicht sind diese Gespräche die leßten. Nur ein Fremdling, fagt man mit Recht, ist der Mensch hier auf Erden;

Mehr ein Fremdling als jemals ist nun ein Ieder geworden. Uns gehört der Boden nicht mehr; es wandern die Schåße; Gold und Silber schmilzt aus den alten heiligen Formen;

Alles regt sich, als wollte die Welt, die gestaltete, rückwärts Lösen in Chaos und Nacht sich auf, und neu sich gestalten. Du bewahrst mir dein Herz; und finden dereinst wir uns

wieder

Über den Trümmern der Welt, so sind wir erneute Geschöpfe,
Umgebildet und frey und unabhängig vom Schicksal.
Denn was feffelt den, der solche Tage durchlebt hat!
Aber soll es nicht seyn, daß je wir, aus diesen Gefahren
Glücklich entronnen, uns einst mit Freuden wieder umfangen,
O, so erhalte mein schwebendes Bild vor deinen Gedanken,
Daß du mit gleichem Muthe zu Glück und Unglück bereit seyft!
Locket neue Wohnung dich an und neue Verdindung,
So genieße mit Dank, was dann dir das Schicksal bereitet.
Liebe die Liebenden rein, und halte dem Guten dich dankbar.
Aber dann auch sehe nur leicht den beweglichen Fuß auf;
Denn es lauert der doppelte Schmerz des neuen Verlustes.
Heilig sey dir der Tag; doch schäße das Leben nicht höher
Als ein anderes Gut, und alle Güter find trüglich.
Also sprach er : und nie erschien der Edle mir wieder.
Alles verlor ich indeß, und tausend Mal dacht' ich der War-

nung.

Nun auch denk ich des Worts, da schön mir die Liebe das
Gluck hier
Neu bereitet und mir die herrlichsten Hoffnungen aufschließt.
O, verzeih, mein trefflicher Freund, daß ich, selbst an dem
Arm dich

Haltend, bebe! So scheint dem endlich gelandeten Schiffer
Auch der sicherste Grund des festesten Bodens zu schwanken.

Also sprach sie, und steckte die Ringe nebeneinander. Aber der Brautigam sprach), mit edler männlicher Rührung : Desto fester sey, bey der allgemeinen Erschütterung,

Dorothea, der Bund! Wir wollen halten und dauern,
Fest uns halten und fest der schönen Güter Befißthum.
Depn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend
gesinnt ist,

Der vermehret das Übel, und breitet es weiter und weiter;
Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.
Nicht dem Deutschen geziemt es, die fürchterliche Bewegung
Fortzuleiten, und auch zu wanken hierhin und dorthin.
Dieß ist unser! so laß uns sagen und so es behaupten!
Denn es werden noch stets die entschloffenen Völker gepriesen,
Die für Gott und Gefeß, für Eltern, Weiber und Kinder
Stritten und gegen den Feind zusammen stehend erlagen.
Du bist mein; und nun ist das Meine meiner als jemals.
Nicht mit Kummer will ich's bewahren und sorgend genießen,
Sondern mit Muth und Kraft. Und drohen dießmal die Feinde,
Oder fünftig, so rüste mich selbst und reiche die Waffen.
Weiß ich durch dich nur versorgt das Haus und die liebenden

Eltern,
O, so stellt sich die Bruft dem Feinde sicher entgegen.
Und gedächte Jeder wie ich, so ftünde die Macht auf
Gegen die Macht, und wir erfreuten uns Alle des Friedens.

Die

Von dems.

Anklag c.

Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten

und blühten

Fels und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Heden
Übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel;
Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

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