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Seine Lieb' und Freue zum guten Theile der schönen
Frauen Gieremund; solches geschah beim nächtlichen Tanze!
Isegrim war verreist; ich sag es, wie mir's bekannt ist.
Freundlich und höflich ist sie ihm oft zu Willen geworden,
Und was ist es denn mehr? Sie bracht' es niemals zur Klage,
Ja sie lebt und befindet sich wohl, was macht er für Wesen?
Wår' er flug, so schwieg' er davon; es bringt ihm nur Schande.
Weiter, sagte der Dachs: nun kommt das Mährchen vom Hafen!
Eitel leeres Gewäsche! Den Schüler sollte der Meister

Etwa nicht züchtigen, wenn er nicht merkt und übel bestehet?
Sollte man nicht die Knaben bestrafen, und ginge der Leichtsinn,
Ginge die Unart so hin; wie sollte die Jugend erwachsen ?
Nun flagt Wackerlos, wie er ein Würstchen im Winter ver=

loren

Hinter der Hecke; das follt er nun lieber im Stillen_ver= schmerzen;

Denn wir hören es ja, sie war gestohlen, zerronnen
Wie gewonnen; und wer kann meinem Oheim verargen,
Daß er gestohlenes Gut dem Diebe genommen? Es sollen
Edle Månner von hoher Geburt sich gehässig den Dieben
Und gefährlich erzeigen. Ja, hått er ihn damals gehangen,
War es verzeihlich. Doch ließ er ihn los den König zu ehrenz
Denn am Leben zu firafen gehört dem König alleine.
Aber wenigen Danks kann sich mein Oheim getrösten,
So gerecht er auch sey und Übelthaten verwehret.
Denn seitdem des Königs Friede verkündiget worden,
Hält sich Niemand wie er. Er hat sein Leben verändert,
Speiset nur einmal des Tags, lebt wie ein Klausner, kaficyt sich,
Trågt ein hårenes Kleid auf bloßem Leibe, und hat schon
Lange von Wildpret und zahmem Fleische sich gänzlich ent=
halten,

Wie mir noch gestern einer erzählte, der bei ihm gewesen.

Malepartus, sein Schloß, hat er verlaffen, und baut sich
Eine Klause zur Wohnung. Wie er so mager geworden,
Bleich von Hunger und Durst und andern strengeren Bußen,
Die er reuig erträgt, das werdet ihr selber erfahren.
Denn was kann es ihm schaden, daß hier ihn jeder verklaget?
Kommt er hicher, so führt er sein Recht aus, und macht sie
zu Schanden.

Di Ver u r t he i lung.

Als man bei Hofe vernahm, es kåme Reineke wirklich; Drångte sich Jeder heraus, ihn zu sehen, die Großen und Kleinen,

Wenige freundlich gesinnt, fast Alle hatten zu klagen.
Aber Reineken dåuchte, das wär' von keiner Bedeutung ;
Wenigstens ftellt er sich so, da er mit Grimbart dem Dachse
Jego dreift und zierlich die hohe Straße daher ging.
Muthig kam er heran und gelaffen, als wår' er des Königs
Eigener Sohn und frei und ledig von allen Gebrechen.
Ja so trat er vor Nobel, den König, und stand im Palafte
Mitten unter den Herren; er wußte sich ruhig zu stellen.

Edler König, gnådiger Herr! begann er zu sprechen:
Edel fend ihr und groß, von Ehren und Würden der Erste ;
Darum bitt' ich von Euch mich heute rechtlich zu hören.
Keinen treueren Diener hat eure fürftliche Gnade
Je gefunden als mich, das darf ich kühnlich behaupten.
Viele weiß ich am Hofe, die mich darüber verfolgen.
Eure Freundschaft würd' ich verlieren, woferne die Lügen
Meiner Feinde, wie sie es wünschen, euch glaublich erschienen;

Aber glücklicherweise bedenkt ihr jeglichen Vortrag,

Hört den Beklagten so gut als den Klåger; und haben sie Vicles
Mir im Rücken gelogen, so bleib' ich ruhig und denke :
Meine Treue kennt ihr genug, sie bringt mir Verfolgung.

Schweiget! versezte der König: es hilft kein Schwäßen und
Schmeicheln,

Euer Frevel ist laut, und euch erwartet die Strafe.
Habt ihr den Frieden gehalten, den ich den Thieren geboten?
Den ich geschworen? Da steht der Hahn! Ihr habt ihm die
Kinder,

Falscher, leidiger Dieb! eins nach dem andern entriffen.
Und wie lieb ihr mich habt, das wollt ihr, glaub' ich, beweisen,
Wenn ihr mein Anseh¤ schmåht, und meine Diener beschådigt.
Seine Gesundheit verlor der arme Hinze! Wie langsam
Wird der verwundete Braun von seinen Schmerzen genesen!
Aber ich schelt' euch nicht weiter. Denn hier sind Klåger die
Menge,

Viele bewiesene Thaten. Ihr möchtet schwerlich entkommen.

Bin ich, gnådiger Herr, deßwegen firafbar, versegte Reineke kann ich davor, wenn Braun mit blutiger Platte Wieder zurück kehrt? Wagt er sich doch, und wollte vermessen Rüfteviels Honig verzehren; und kamen die tölpischen Bauern Ihm zu Leibé, so ift er ja stark und mächtig an Gliedern; Schlugen und schimpften sie ihn, ch' er ins Waffer gekommen, Hått er als ruftiger Mann die Schande billig gerochen. Und wenn Hinze der Kater, den ich mit Ehren empfangen, Nach Bermögen bewirthet, sich nicht vom Stehlen enthalten, In die Wohnung des Pfaffen, so sehr ich ihn treulich verwarnte, Sich bei Nacht geschlichen und dort was Übels erfahren: Hab' ich Strafe verdient, weil jene thōricht gehandelt?

Eurer fürstlichen Ehre geschåhe das wahrlich zu nahe!
Doch ihr möget mit mir nach eurem Willen verfahren,
Und so klar auch die Sache sich zeigt, beliebig verfügen:
Mag es zum Nußen, mag es zum Schaden auch immer
gereichen.

Soll ich gefotten, gebraten, geblendet oder gehangen
Werden, oder geföpft; so mag cs eben geschehen!
Alle sind wir in eurer Gewalt, ihr habt uns in Hånden.
Mächtig seyd ihr und stark, was widerstünde der Schwache?
Wollt ihr mich tödten, das würde fürwahr ein geringer Ge=
winn seyn.

Doch es komme, was will; ich stehe redlich zu Rechte.

Da begann der Widder Bellyn: die Zeit ist gekommen, Laßt uns flagen! Und Isegrim kam mit seinen Verwandten, Hinze der Kater, und Braun der Bår und Thiere zu Schaaren; Auch der Esel Boldewyn kam und Lampe der Hase,

Wackerlos kam, das Hündchen, und Ryn die Dogge, die Siege Metke, Hermen der Beck, dazu das Eichhorn, die Wiesel Und das Hermelin. Auch waren der Ochs und das Pferd nicht Außen geblieben; daneben erfah man die Thiere der Wildniß, Als den Hirsch und das Reh, und Vokert den Bieber, den Marder,

Das Kaninchen, den Eber und alle drångten einander. Bartolt der Storch, und Markart der Heher, und Lüfte der Kranich,

Flogen herüber; es meldeten sich auch Tybke die Ente,
Alheid die Gans, und Andere mehr mit ihren Beschwerden.
Henning der traurige Hahn mit seinen wenigen Kindern
Klagte heftig; es kamen herbei unzählige Vögel

Und der Thiere so viel, wer wüßte die Menge zu nennen!
Alle gingen dem Fuchs zu Leibe, sie hofften die Frevel

Nun zu Sprache zu bringen und seine Strafe zu sehen.
Vor den König drångten sie sich mit heftigen Reden,
Håuften Klagen auf Klagen, und alt und neue Geschichten
Brachten sie vor. Man hatte noch nie an Einem Gerichtstag
Vor des Königes Thron so viele Beschwerden gehöret.
Reineke stand, und wußte darauf gar künstlich zu dienen :
Denn ergriff er das Wort; se floß die zierliche Rede
Seiner Entschuldigung her, als wår' es lautere Wahrheit.
Alles wußt er bei Seite zu lehnen und Alles zu stellen.
Hörte man ihn, man wunderte sich und glaubt ihn ent=
schuldigt,

Ja, er hatte noch übriges Recht und Vieles zu klagen.
Aber es ftanden zulegt wahrhaftige redliche Männer
Gegen Reineken auf, die wider ihn zeugten, und alle
Seine Frevel fanden sich klar. Nun war es geschehen!
Denn im Rathe des Königs mit Einer Stimme beschloß man:
Reineke Fuchs sey schuldig des Todes! so soll man ihn fahen,
Soll ihn binden und hången an seinem Halse, damit er
Seine schwere Verbrechen mit schmählichem Tode verbüße.

Be g na di gung.

Nun vernehmet die Lift und wie der Fuchs sich gewendet, Seine Frevel wieder zu decken und Andern zu schaden. Bodenlese Lügen erfann er, beschimpfte den Vater Jenfeit der Grube, beschwerte den Dachs mit großer Verleum=

Dung,

Seinen redlichsten Freund, der ihm beståndig gedienet.
So erlaubt' er sich alles, damit er seiner Erzählung
Glauben schaffte, damit er an seinen Verklågern sich råchte.

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