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Von ihren Sißen auf mit Schnauben und mit Dråun,-
Und Lanzen, Såbel, Dolche dringen

Auf Mahoms Feind von allen Seiten ein.

Der gute Scherasmin, der an der Thüre fern 3um Schuß der Schönen steht, glaubt seinen ersten Herrn Im Schlachtgedräng zu sehu, und überläßt voll Freude Sich einen Augenblick der füßen Augenweide:

Doch bald zerstreut den angenehmen Wahu

Des Fräuleins Angstgeschrei; er ficht der Heiden Rafen,
Sicht seines Herrn Gefahr, fezt flugs das Hifthorn an,
Und blåst, als låg' ihm ob die Todten aufzublasen.

Die ganze Burg erschallt davon und kracht;
Und stracks verschlingt den Tag die fürchterlichste Nacht,
Gespenster laffen sich wie schnelle Blige sehen,
Und unter stetem Donner schwankt

Des Schloffes Felsengrund. Der Heiden Herz erkrankt;
Sie taumeln Trunknen gleich, Gehör, Gesicht vergehen,
Der schlaffen Hand entglitschten Schwert und Speer,
Und gruppenweis' liegt alles starr umher.

Der Sultan, übertaubt von so viel Wunderdingen,
Scheint mit dem Tod den lezten Kampf zu ringen;
Sein Arm ist nervenlos, sein Athem schwer,

Sein Puls schlägt matt, und endlich gar nicht mehr.
Auf einmal schweigt der Sturm; ein lieblich fäuselnd Wehen
Erfüllt den Saal mit frischem Lilienduft,

Und, wie ein Engelsbild ob einer Todtengrust,

Läßt Oberon sich jezt auf einem Wölkchen sehen.

Gut, Huon, spricht der Geist, du hast dein Ehrenwort Gelöst, ich bin mit dir zufrieden.

3um Ritterdank ist dir dies schöne Weib beschieden!
Doch, ch' ihr euch entfernt von diesem Ort,
Bedenke Rezia, wozu sie sich entschließet,
Eh' sie vielleicht mit unfruchtbarer Reu
Die rasche Wahl verführter Augen büßet!
3u bleiben oder gehn läßt ihr das Schidfal frei.

Die Rüďt chr.

Schon tauchte sich auf Bergen und auf Hügeln
Die Dämmerung in ungewissen Duft;

Schon sahen sie den Mond in manchem See sich spiegeln,
Und immer stiller ward's im weiten Reich der Luft;
Die Schwanen ließen ist mit sinkendem Gefieder
Allmählig sich bis auf die Erde nieder :
Als plöglich, wie aus Abendroth gewebt,
Ein schimmernder Pallast vor ihren Augen schwebt.

In einem Lustwald, mitten zwischen Hochaufgeschoßnen vollen Rosenbüschen, Stand der Pallast; von deffen Wunderglanz Der stille Hain und das Gebüsche ganz Durchschimmert schien

War's nicht an diesem Orte,

Spricht Huon leis' und schaudernd

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Doch, bevor

Er's ausspricht, öffnet schnell sich eine goldne Pforte,

Und zwanzig Jungfrau'n geh'n aus dem Pallast hervor.

Sie kamen, schön wie der Mai, mit ewigblühenden Wangen, Gekleidet in glänzendes Lilienweiß,

Die Erdenfinder zu empfangen,

Die Oberon liebt. Sic kamen tanzend, und fangen

Der reinen Treue unsterblichen Preis.
Komm, fangen fie (und goldne 3ymbeln flangen
In ihrem füßen Gesang, zu ihrem lieblichen Tanz )
Komm, trautes Paar, empfang den schönen Siegeskranz !

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Die Liebenden sich kaum besinnend in die Wonne Der andern Welt verzückt — sie wallen, Hand in Hand, Den Doppelreihen durch: als, gleich der Morgensonne In ihrem Braut gameschmuck, der Geist vor ihnen stand. Nicht mehr ein Knabe, wie er ihnen

In lieblicher Verkleidung sonst erschienen ·

Ein Jüngling, ewig schön und ewig blühend, stand
Der Elfenkönig da, den Ring an seiner Hand.

Und ihm zur Seite glånzt, mit ihrer Rosenkrone
Geschmückt, Titania, im mildern Mondesglanz.
In beider Rechten schwebt ein schöner Myrtenkranz.
Empfange, sprechen sie mit liebevollem Tone,
Du treues Paar, zum edeln Siegeslohne,

Aus deiner Freunde Hand den wohlverdienten Kranz!
Nie wird von euch, so lang ihr dieses Zeichen

Von unsrer Liebe bewahrt, das Glück des Herzens weichen.

Kaum daß das legte Wort von Oberons Lippen fiel;
So sah man aus der Luft sich eine Wolke neigen,
Und aus der Wolke Schooß, bei goldner Harfen Spiel,
Mit Lilien vor der Brust, drei Elfentöchter steigen.
Im Arm der dritten lag ein wunderschöner Knab',
Den sie, auf ihren Knie'n, Titanien übergab,
Süßlächelnd büdt zu ihm die Königinn sich nieder,
Und giebt, mit einem Kuß, ihn seiner Mutter wieder.

Und, unter❜m Jubelgefang der Jungfrau'n, die in Reih'n Vor ihnen her den Weg mit Rosen überstreu'n,

Zich'n durch die weite goldne Pforte
Die Glücklichen hinein in Oberons Freudenhaus.
Was sie gefeh'n, gehört, an diesem schönen Orte,
Sprach ihre Zunge nie beim Rückerinnern aus;
Sie sah'n nur himmelwårts, und eine Wonnethråne
Im glänzenden Auge verrieth, wohin ihr Herz sich sehnte.

In einen sanften Schlaf verlor sich wonniglich
Der sel'ge Traum. Und mit dem Tage fanden
Sie beide, Arm in Arm, wie neugeboren, sich
Auf einer Bank von Moos. 3u ihrer Seite standen,
Im leicht umschattenden Gebüsch,

Reich ausgeschmückt, vier wunderschöne Pferde,
Und ringsum lag ein schimmerndes Gemisch
Von Waffen, Schmuck und Kleidern auf der Erde.

Herr Hüon, dem das Herz vor Freude überfloß,
Wedt seinen Alten auf; Amande

Sucht ihren Sohn, der noch auf Fatmens Schooß
Sanftschlummernd lag. Sie sehn sich um. Wie groß
Ist ihr Erstaunen! — Herr, in welchem Lande
Glaubt ihr zu seyn? ruft Scherasmin entzückt
Dem Ritter zu Kommt, seht von diesem Stande
Nach Westen hin, und sagt, was ihr erblickt!

Der Ritter schaut hinaus, und traut

Dem Anblick kaum. — Er, der so viel erfahren,
Und deffen Augen so gewöhnt an Wunder waren,
Glaubt kaum, was er mit off'nen Augen schaut.
Es ist die Sein', an deren Bord sie stehen!
Es ist Paris, was sie verbreitet vor sich sehen!
Er reibt sich Aug' und Stirn', schaut immer wieder hin,
Und ruft ist's möglich, daß ich schon am 3iele bin?

Nicht lange schaut er hin, vor Freude ganz betroffen, So stellt sich ihm ein neues Schauspiel dar.

Ihm dåucht, daß alles um die Burg im Aufruhr war,
Man hört Trommetenschall, und eine Ritterschaar
Trabt dem Turnierplaß zu, die Schranken stehen offen..
Mein Glück, ruft Hüon, läßt mein Hoffen

Stets hinter sich. Geh, Freund, wofern nicht alles mich
Betrügt, giebt's ein Turnier; geh, und erkund’ge dich.

Der Alte geht. Inzwischen wird Amande
Von Fatmen angekleid't. Denn was sie haben muß
Sich mit dem Glanz, der ihrem hohen Stande
Und ihrer Schönheit ziemt, in diesem fremden Lande
3u zeigen, fanden sie im reichsten Überfluß
Gehäuft zu ihren Füßen liegen.

Herr Hüon läßt indeß, mit manchem Vaterkuß,
Den kleinen Huonnet auf seinem Knie sich wiegen.

Und sieht, mit inniglicher Luft,

Das schöne Weib, durch alles fremde Bieren
Und Schimmern nichts gewinnen noch verlieren.
Ob eine Rose ihre Brust

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Umschattet, ob ein Strauß von bligenden Juwelen
In Glanz sie hüllt — stets durch sich selber schön
Und liebeathmend, scheint durch Den

Ihr nichts geliehn, bei Zener nichts zu fehlen.

Der Alte kommt ist mit der Nachricht an,

Drei Tage sey bereits der Schranken aufgethan.

Karl (spricht er) immer noch durch seinen Groll getrieben, Hat ein Turnier im Reiche ausgeschrieben;

Und rathet, welchen Dank der Sieger heut' erhält?

Nichts kleineres, Herr, als Hüons Land und Lehen!

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