ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Dramatische Dichtungen.

Fragmente aus der Jungfrau von Orleans.

Frankreich und sein Kön i g.

Dies Reich foll fallen? Dieses Land des Ruhms,
Das schönste, das die ew'ge Sonne sieht
In ihrem Lauf, das Paradies der Lånder,
Das Gott liebt, wie den Apfel seines Auges,
Die Feffeln tragen eines fremden Volks!

Hier scheitert der Heiden Macht. Hier war
Das erste Kreuz, das Gnadenbild erhöht,
Hier ruht der Staub des heil'gen Ludewig,
Von hier aus ward Jerusalem erobert.

Wir sollen keine eigne Könige

Mehr haben, keinen eingebornen Herrn —
Der König, der nie stirbt, soll aus der Welt
Verschwinden der den heil'gen Pflug beschüßt,
Der die Trift beschüßt und fruchtbar macht die Erde,
Der die Leibeignen in die Freiheit führt,
Der die Städte freudig stellt um seinen Thron—
Der dem Schwachen beifteht und den Bösen schreckt,
Der den Neid nicht kennet, denn er ist der Größte,
Der ein Monarch ist und ein Engel der Erbarmung
Auf der feindsel❜gen Erde. — Denn der Thron
Der Könige, der vom Golde schimmert, ist

[ocr errors]

Das Obdach der Verlaffenen hier steht

-

Die Macht und die Barmherzigkeit — es zittert
Der Schuldige, vertrauend naht sich der Gerechte,
Und scherzet mit den Löwen um den Thron!
Der fremde König, der von außen kommt,
Dem keines Ahnherrn heilige Gebeine
In diesem Lande ruhn, kann er es lieben?
Der nicht jung war mit unsern Jünglingen,
Dem unsre Worte nicht zum Herzen tönen,
Kann er ein Vater seyn zu seinen Söhnen?

Monolog

der

Iohanna.

Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften, Ihr traulich ftillen Thåler lebet wohl !

Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,
Johanna sagt euch ewig Lebewohl.

Ihr Wiesen, die ich wäfferte! Ihr Bäume,
Die ich gepflanzet, grünet fröhlich fort!
Lebt wohl ihr Grotten und ihr fühlen Brunnen!
Du Echo, holde Stimme dieses Thals,
Die oft mir Antwort gab auf meine Lieder,
Johanna geht und nimmer kehrt sie wieder!

Ihr Plåge alle meiner stillen Freuden,
Euch laß ich hinter mir auf immerdar!
Zerftreuet euch ihr Låmmer auf den Heiden,
Ihr seyd jezt eine hirtenlose Schaar;
Denn eine andre Heerde muß ich weiden,
Dort auf dem blut'gen Felde der Gefahr;
So ist des Geistes Ruf an mich ergangen,
Mich treibt nicht eitles, irdisches Verlangen.

Denn der zu Mosen auf des Horebs Höhen,
Im feur'gen Busch sich flammend niederließ,
Und ihm befahl, vor Pharao zu stehen,
Der einst den frommen Knaben Isai's,
Den Hirten, sich zum Streiter ausersehen,
Der stets den Hirten gnådig sich bewies,
Er sprach zu mir aus dieses Baumes 3weigen :
Geh hin! Du sollst auf Erden für mich zeugen.

[ocr errors]

In rauhes Erz sollst du die Glieder schnüren,
Mit Stahl bedecken deine zarte Brust,
Nicht Månnerliebe darf dein Herz berühren
Mit fund'gen Flammen eitler Erdenluft,
Nie wird der Brautkranz deine Lode zieren,
Dir blüht kein lieblich Kind an deiner Bruft,
Doch werd' ich dich mit kriegerischen Ehren,
Vor allen Erdenfrauen dich verklären.

Denn wenn im Kampf die Muthigsten verzagen,
Wenn Frankreichs legtes Schicksal nun sich naht,
Dann wirst du meine Oriflamme tragen,
Und wie die rasche Schnitterinn die Saat
Den stolzen Überwinder niederschlagen,
Umwälzen wirst du seines Glückes Rad
Errettung bringen Frankreichs Heldensöhnen,
Und Rheims befrey'n und deinen König krönen! »

Ein Zeichen hat der Himmel mir verheißen,
Er fendet mir den Helm, er kommt von ihm,
Mit Götterkraft berühret mich sein Eisen,
Und mich durchflammt der Muth der Cherubim,
In's Kriegsgewühl hinein will es mich reißen,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »