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Ernst ist der Anblick der Nothwendigkeit.
Nicht ohne Schauder greift des Menschen Hand
In des Geschicks geheimnißvolle Urne.

In meiner Brust war meine That noch mein:
Ein Mal entlassen aus dem sichern Winkel
Des Herzens, ihrem mütterlichen Boden,
Hinaus gegeben in des Lebens Fremde
Gehört sie jenen tückschen Mächten an,
Die keines Menschen Kunst vertraulich macht.

Und was ist dein Beginnen? Hast du dir's Auch redlich selbst bekannt? Du willst

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Die Macht, die ruhig, sicher thronende, erschüttern,
Die in verjährt geheiligtem Besiz

In der Gewohnheit fest gegründet ruht,
Die an der Völker frommen Kinderglauben
Mit tausend zåhen Wurzeln sich befestigt?

Das wird kein Kampf der Kraft seyu mit der Kraft.
Den fürcht' ich nicht. Mit jedem Gegner wag' ich's,
Den ich kann sehen und in's Auge faffen,

Der selbst voll Muth, auch mir den Muth entflammt;
Ein unsichtbarer Feind ist's, den ich fürchte,
Der in der Menschen Brust mir widersteht,
Durch feige Furcht allein mir fürchterlich.
Nicht was lebendig kraftvoll sich verkündigt,
Ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz
Gemeine ist's, das ewig Gestrige
Was immer ward und immer wiederkehrt,
Und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht,
Und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Weh' dem, der an den würdig alten Hausrath

Ihm rührt, das theure Erbstück seiner Ahnen!
Das Jahr übt eine heiligende Kraft,

Was grau für Alter ist, das ist ihm göttlich.
Sey im Besize, und du wohnst im Recht,
Und heilig wird's die Menge dir bewahren.

Der Schwed'sche Oberft? Ist er's? Nun, er komme,
Noch ist sie rein - noch

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Nicht über diese Schwelle noch.

das Verbrechen kam
So schmal ist

Die Gränze, die zwei Lebenpfade scheidet.

(Fragment aus Schiller's Maria Stuart.)

Maria. Hanna Kennedy.

Kennedy.

Ihr cilet ja, als wenn ihr Flügel håttet,

So kann ich euch nicht folgen, wartet doch!

Maria.

Laß mich der neuen Freyheit genießen,
Laß mich ein Kind seyn, sey es mit!
Und auf dem grünen Teppich der Wiesen
Prüfen den leichten, geflügelten Schritt.
Bin ich dem finstern Gefängniß entstiegen,
Hält sie mich nicht mehr, die traurige Gruft?
Laß mich in vollen, in durftigen Zügen
Trinken die freye, die himmlische Luft.

Kennedy.

O meine theure Lady! Euer Kerker

Ift nur um ein klein weniges erweitert.

Ihr seht nur nicht die Mauer, die uns einschließt,

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Weil sie der Baume dicht Gestråuch versteckt.

Maria.

O dank, dank diesen freundlich grünen Bäumen,
Die meines Kerkers Mauern mir versteden!
Ich will mich frey und glücklich träumen,
Warum aus meinem füßen Wahn mich wecken?
Umfångt mich nicht der weite Himmelsschooß?
Die Blide, frey und feffellos,
Ergehen sich in ungemeßnen Räumen.
Dort, wo die grauen Nebelberge ragen,
Fångt meines Reiches Gränze an,
Und diese Wolken, die nach Mittag jagen,
Sie suchen Frankreichs fernen Ocean.
Eilende Wolken! Segler der Lüfte!
Wer mit euch wanderte, mit euch schiffte!
Grüßet mir freundlich mein Jugendland!
Ich bin gefangen, ich bin in Banden,
Ach, ich hab' keinen andern Gesandten !
Frey in Lüften ist eure Bahn,

Ihr seyd nicht dieser Königinn unterthan.
Kennedy.

Ach, theure Lady! Ihr seyd außer euch,

Die langentbehrte Freyheit macht euch schwärmen.

Maria.

Dort legt ein Fischer den Nachen an!
Dieses elende Werkzeug könnte mich retten,
Brachte mich schnell zu den befreudeten Städten.
Spärlich nåhrt es den dürftigen Mann.
Beladen wollt ich ihn reich mit Schäßen,
Einen Zug sollt er thun, wie er keinen gethan,
Das Glück sollt er finden in seinen Neßen,
Nåhm' er mich ein in den rettenden Kahn.

Kennedy.

Verlorne Wünsche! Seht ihr nicht, daß uns
Von ferne dort die Spåhertritte folgen?
Ein finster grausamer Verbot scheucht jedes
Mitleidige Geschöpf aus unserm Wege.
Maria.

Nein, gute Hanna. Glaub' mir, nicht umsonst
Ist meines Kerkers Thor geöffnet worden.
Die kleine Gunft ist mir des größern Glücks
Verkünderinn. Ich irre nicht. Es ist

Der Liebe that'ge Hand, der ich sie danke.
Lord Lesters macht'gen Arm erkenn' ich drin.
Allmählig will man mein Gefängniß weiten,
Durch fleineres zum größern mich gewöhnen,
Bis ich das Antlig deffen endlich schaue,
Der mir die Bande löst auf immerdar.

Kennedy.

Ach, ich kann diesen Widerspruch nicht reimen!
Noch gestern kündigt man den Tod euch an,
Und heute wird euch plößlich solche Freyheit.
Auch denen, hört ich sagen, wird die Kette
Gelöst, auf die die ew'ge Freyheit wartet.
Maria.

Hörst du das Hifthorn? Hörft du's klingen,
Mächtigen Rufes, durch Feld und Hain?
Ach, auf das muthige Roß mich zu schwingen,
An den fröhlichen Zug mich zu reihn!
Noch mehr, o die bekannte Stimme,
Schmerzlich füßer Erinnerung voll.
Oft vernahm sie mein Ohr mit Freuden,
Auf des Hochlands bergichten Haiden,
Wenn die tobende Jagd erscholl.

Elifabeth. Graf Leicester. Schrewsbury. Maria.

Elisabeth (zu Leicester).

Wie heißt der Landsiz?

Leicester.

Fotheringhanschloß.

Elisabeth (zu Schrewsbury).

Schickt unser Jagdgefolg voraus nach London,
Das Volk drinkt allzuheftig in den Straßen,
Wir suchen Schuß in diesem stillen Park.
Mein gutes Volk liebt mich zu sehr. Unmåßig,
Abgöttisch sind die Zeichen seiner Freude,
So ehrt man einen Gott, nicht einen Menschen.
Maria.

O Gott, aus diesen Zügen spricht kein Herz!

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Es ist geschehen, Königinn

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Der Himmel deinen Schritt hicher gelenkt,
So laß die Großmuth und das Mitleid siegen.
Schrewsbury.

Laß dich erbitten, königliche Frau,

Dein Aug' auf die Unglückliche zu richten,

Die hier vergeht vor deinem Anblick.

Elisabeth.

Wic, Milords?

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