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Myriaden begeisterter Seligen, Welten voll Unschuld,
Alle in Eine Schaar aus ihren Himmeln versammelt,
Alle von heller Entzückung umstrahlt, der Ewigkeit alle
Von dir geweiht, ihr vereinigtes Lied, ihr vereinigter Jubel,
Konnte zu deiner Wonne nicht Eine Freude hinzuthun.

Wer kann deine Seligkeit nennen? Sie nennt kein Olympus! Im Bestreben nach ihr entsinkt der cherubische Flügel, Ob er Welten gleich deckt! O, welch ein Geheimniß, o Erster, Daß du erschufft! daß du die Wesen zu sehn dich erniedrigft! Wesen, in ihrer vollkommensten Schönheit, des Anblicks der Gottheit

Unwerth, vor denen du dich in Nacht und Dåmmrung verbirgeft, Daß sie nicht vor dir vergehn, wie Regenbogen erlöschen, Wie die Sonnen, die künftig am Schluß der lezten Aeone Vor der umringenden Ankunft des ewigen Festes zerschmelzen.

Unbegreiflich und wunderbar ist, o Schöpfer, dein Lieben, Und o, wie ist's der Seele so füß, dich Liebe zu nennen! Name, mit Ewigkeit fruchtbar, mit Himmeln! Erschaffne Ge

danfen

Sind zu endlich, dich ganz in deiner Größe zu denken!
Nur ein schüchterner Blick in deine Tiefen entzückt mich
Über die Engel empor. Wenn meine Seele sich selber
Bitternd so endlich fühlt, so ähnlich dem Schatten im Traume,
Wenn sie um sich herum nur Schein von Wesen erblicket,
Und dann, in sich gekehrt, im labyrinthischen Dunkel
Ungewiß irrt, und faft an ihrer Wirklichkeit zweifelt :
Ach, in welcher Entzückung, mit welcher festlichen Ruhe,
Findet sie dann in dir, o Ursprung des Lebens, sich wieder,
Sich und die Welt, und mehr als die Welt, unendliche Hoff-
nung!

Aber dich, Gott, als Richter, mit deinen Schrecken empfinden, Ist der ewige Tod. Sein bloßer Schatten verfinstert

Allen Schimmer des Himmels, und seiner Seraphim Lächeln. Bebet, ihr Feinde des Herrn, verworfne Sklaven des Lafters, Bebt vor dem Tag der Rache! Sein nåherndes Rauschen zer

malmet

Eure Seelen; er bringt auf seinen stürmischen Flügeln
Neue Donner und mehr als den Blig. Verzweifelt, ihr Seelen,
Die ihr die göttliche Würde, das Loos der Engel verschmähtet,
Und der Unsterblichkeit mächtigen Wink! Ihr Låstrer des Herren,
Sterbet den ewigen Tod! —

Das Vater unser.

Ein Oratorium.

Wieland.

Du haft deine Säulen dir aufgebaut
Und deine Tempel gegründet!
Wohin mein gläubiges Auge schaut

Dich Herr und Vater es findet!

Deine ewig herrliche Gottesmacht
Verkündet der Morgenröthe Pracht,
Erzählen die tausend Gestirne der Nacht!

Und alles Leben liegt vor dir,

Und alles Leben ruft zu dir :

Vater unser, der du bist im Himmel.

Und liebevoll dein Auge schaut
Was deiner Allmacht Wink begonnen,
Und milder Segen nieder thaut,
Und fröhlich wandeln alle Sonnen!

Herr! Herr! das Herz, das dich erkennt,
Erwacht vom Kummer und vom Grame,
Es jauchzt die Lippe, die Vater dich nennt —
Geheiliget werde dein Name!

Der du die ew'ge Liebe bist,

Und dessen Gnade kein Mensch ermißt,
Wie felig ist dein Thron!

Der Friede schwingt die Palmen,
Es singt die Freude Psalmen,
Die Freiheit tönt im Jubelton!
Herr, Herr! in deinem ew'gen Reich
Ift Alles recht, ist Alles gleich -
3ufomme uns dein Reich!

Kommt Engel aus den heiligen Höhen,
Steigt nieder zu der armen Erde!
`Kommt, Himmelsblumen auszusåen,
Daß die Welt ein Garten Gottes werde!
O ewiger Weisheit unendliche Kraft,
Du bist, die Alles wirkt und schafft;
Dein Weg ist Nacht! geheimnißvoll
Der Pfad, den jeder wandern soll.
Doch in deine Nähe

Führst du Alle, daß sie heilig werden!
Dein Wille geschehe,

Wie im Himmel also auch auf Erden!

Laß Ähren reifen im Sonnenstrahl,
Die Frucht erglänz' im grünen Laube,
Es weide die Herd' im stillen Thal,
Und auf den Bergen röthe sich die Traube,

Und Alles genieße mit Dank und Freude
Unser tägliches Brod gib uns heute!

Der du, von reinen Geistern umgeben,
Niederblicft auf das fündige Leben —
Erbarme dich Unser!

Schwachheit ist des Menschen Loos,
Deine Gnad' ift grenzenlos!
Dein Erbarmen unermeßlich!

Zeig uns, Vater, deine Huld
In dem armen Leben,

Und vergib uns unsre Schuld,
So wie wir vergeben.

Herr! Herr! unfre Zuversicht,
Starker Held, verlaß uns nicht!
Hebe die Blicke, die freien Gedanken
über der Endlichkeit enge Schranken,
Hoch empor über Grab und Tod.

Wir hoffen, wir warten auf Morgenroth,
Wir sehnen uns Alle nach deinem Licht,
Nach deinem hochheiligen Angesicht!

Führ' uns nicht in Versuchung,

Sondern erlös uns von dem Übel!

Denn du bift Herr,

Und du bist Gott,

Unser Vater!

Und dein ist das Reich

Und die Kraft und die Herrlichkeit

In Ewigkeit!

Amen!

Von Klopstoc.

Die S ch i pfung stage.

Als todt und schweigend noch die Erde
In tiefer Nacht verhüllet lag,

Da sprach der Ewige, es werde!
Da ward der erste Tag!

Chor.

Er schwebte hernieder
In röthlichem Schein;
Ihn weihten die Lieder
Der Himmlischen ein!

Gott sprach; es flohen mit Getümmel
Die schwarzen Waffer aus den Höh'n;
Hoch wölbte sich der blaue Himmel
3ur Veste rund und schön.

Chor.

Hoch ftrahlet des Himmels
Entzückendes Blau;

Er sendet der Erde

Das Licht und den Thau.

Gott sprach; er hieß die Fluth entrollen ;
Die Erde hob ihr Haupt empor,

Es rauschten Strome, Bache quollen

Aus Berg und Fels hervor.

Chor.

Still ruhte die Erde

Noch nackend und bloß;
Doch trug fie der Himmel
Im bläulichen Schooß.

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