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Schmäht Unwissenheit euch, so schmåht sie selber den großen
Vater der Weisheit in euch; und wåre sie Bosheit — verzeil❤ ihr!
Schmähungen reichen nimmer an meine unsterbliche Scheitel;
Kehret zur Erde zurück, mitleidige Göttinnen, föhnet
Die Verirrten euch aus durch stille duldende Liebe;
Um der Befferen willen, der Treuen, kehret zurücke!
Um der Schlimmeren willen, der Låsterer, kehret zurüde,
Und erhaltet durch Treu, durch süße Liebe die Freunde,
Und gewinnet durch Lieb' und durch Verzeihung die Feinde!
Geht! Mein Segen mit euch! und fä't in die Zeiten der Zukunft
Guten Samen; es reist das Gute, das Große nur langsam,
Aber es reifet gewiß zur herrlich erquickenden Erndte.

Von dems.

Die Griechische Kunst.

Am freien Hügel hebt ein Tempel sich
Mit schlanken Säulen freudig himmelan,
Geweiht von seiner blüh’nden Priesterinn,
Die selbst mit Lieb' und zartem Bildnergeiste
Dies Denkmal ihren Göttern ausersann.
Der Grund erbebt, und öffnet sich, und schlingt
Des Daches Stüßen bald hinab, den Bau
Mit wüster Willkühr durcheinander werfend."
Die Priesterinn entsegt sich nicht; sie bleibt:
Es wohnt forthin nun keine Gottheit dort,
Sie selber wird des stillen Ortes Göttinn,
Und Rosenbüsche keimen aus den Spalten
Des Marmors auf; die pflegt die Priesterinn.
Da naht ein lebensmüder Wanderer

Sich ehrfurchtsvoll; sie reicht ihm eine Rose,

In deren frischen Duft ihm Ahnungsschauer
Entgegen fäufeln.

O Göttinn, du! ich sah den Tempel nicht,
Er mußte schön und wunderherrlich glänzen ;
Allein die Trümmer schatten doppelt heilig
Und doppelt liebevoll.

Das Glů d.

A. W. Schlegel.

Selig, welchen die Götter, die gnådigen, vor der Geburt schon
Liebten, welchen als Kind Venus im Arme gewiegt,
Welchem Phōbus die Augen, die Lippen Hermes gelöset,
Und das Siegel der Macht Zeus auf die Stirne gedrückt,
Ein erhabenes Loos, ein göttliches, ist ihm gefallen,
Schon vor des Kampfes Beginn sind ihm die Schläfe vekränzt.
Ihm ist, eh' er es lebte, das volle Leben gerechnet,
Eh' er die Mühe bestand, hat er die Charis erlangt
Groß zwar nenn' ich den Mann, der sein eigner Bildner und
Schöpfer,

Durch der Tugend Gewalt felber die Parce bezwingt,
Aber nicht erzwingt er das Glück, und was ihm die Charis
Neidisch geweigert, erringte immer der strebende Muth.
Vor Unwürdigen kann dich der Wille, der ernste, bewahren,
Alles Höchste, es kommt frei von den Göttern herab.
Wie die Geliebte dich liebt, so kommen die himmlischen Gaben;
Oben in Jupiters Reich herrscht wie in Amors, die Gunft.
Neigungen haben die Götter, fie lieben der grünenden Jugend
Lockichte Scheitel, es zieht Freude die Fröhlichen an.
Nicht der Schende wird von ihrer Erscheinung befeligt,
Ihrer Herrlichkeit Glanz hat nur der Blinde geschaut,

Gern erwählen sie sich der Einfalt kindliche Seele,

In das bescheidne Gefäß schließen sie Göttliches ein.
Ungehofft find sie da, und täuschen die ftolze Erwartung,
Keines Bannes Gewalt zwinget die Freien herab.

Wem er geneigt, dem sendet der Vater der Menschen und Götter,
Seinen Adler herab, trågt ihn zu himmlischen Höh'n;
Unter die Menge greift er mit Eigenwillen, und welches
Haupt ihm gefället, um das flicht er mit liebender Hand
Jezt den Lorbeer und jezt die herrschaftgebende Binde,
Krönte doch selber den Gott nur das gewogene Glück.
Vor dem Glücklichen her tritt Phöbus, der pythische Sieger,
Und der die Herzen bezwingt Amor, der lächelnde Gott.
Vor ihm ebnet Poseidon das Meer, sanft gleitet des Schiffes
Kiel, das den Cåsar führt und fein allmächtiges Glück;
Ihm zu Füßen legt sich der Leu, das brausende Delphin

Steigt aus den Tiefen, und fromm beut es den Rücken ihm an. Zürne dem Glücklichen nicht, daß den leichten Sieg ihm die Götter Schenken, daß aus der Schlacht Venus den Liebling entrückt, Ihn, den die Lächelnde rettet, den Göttergeliebten, beneid' ich, Jenen nicht, dem sie mit Nacht deckt den verdunkelten Blick. War er weniger herrlich, Achilles, weil Kephåstos

Selbst geschmiedet den Schild und das verderbliche Schwert, Weil um den fterblichen Mann der große Olymp sich beweget? Das verherrlichet ihn, daß ihn die Götter geliebt,

Daß sie sein Bürnen geehrt, und Ruhm dem Liebling zu geben,
Hella's bestes Geschlecht stürzten zum Orkus hinab.
Zürne der Schönheit nicht, daß sie schön ist, daß sie verdienstlos,
Wie der Lilie Kelch, prangt durch der Venus Geschenk,
Laß sie die glückliche feyn, du schauft sie, du bist der beglückte,
Wie sie ohne Verdienst glånzt, so entzücket sie dich.
Freue dich, daß die Gabe des Lieds vom Himmel herabkommt,
Daß der Sånger dir singt, was ihn die Muse gelehrt,

Weil der Gott ihn beseelt, so wird er dem Hörer zum Gotte;
Weil er der glückliche ist, kannst du der selige seyn.
Auf dem geschäftigen Markt, da führe Themis die Wage,
Und es messe der Lohn streng an der Mühe sich ab;
Aber die Freude ruft nur ein Gott auf fterbliche Wangen,
Wo kein Wunder geschieht, ist kein Beglückter zu sehn.
Alles Menschliche muß erst werden und wachsen und reifen,
Und von Gestalt zu Gestalt führt es die bildende Zeit;
Aber das Glückliche fichest du nicht, das Schöne nicht werden,
Fertig von Ewigkeit her steht es vollendet vor dir.
Jede irdische Venus ersteht, wie die erste des Himmels,
Eine dunkle Geburt aus dem unendlichen Meer;
Wie die erste Minerva, so tritt mit der Ägis gerüstet
Aus des Donnerers Haupt jeder Gedanke des Lichts.

Råthfel.
I.

Schiller.

I.

Von Perlen baut sich eine Brücke
Hody über einen grauen See,
Sic baut sich auf im Augenblicke,
Und schwindelnd steigt sie in die Höh.
Der höchsten Schiffe höchste Masten
Ziehn unter ihrem Bogen hin,

Sie selber trug noch keine Laften,
Und scheint, wie du ihr nahft, zu flich’n.
Sie wird erst mit dem Strom, und schwindet
So wie des Waffers Fluth versiegt.
So fprich, wo sich die Brücke findet,
Und wer sie künstlich hat gefügt?

2.

Kennst du das Bild auf zartem Grunde,
Es giebt sich selber Licht und Glanz,
Ein and'res ist zu jeder Stunde,
Und immer ist es frisch und ganz.
Im engsten Raum ist's ausgeführt,
Der kleinste Rahmen faßt es ein,
Doch alle Größe, die dich rühret,
Kennst du durch dieses Bild allein.
und kannst du den Crystall mir nennen,
Ihm gleicht an Werth kein Edelstein,
Er leuchtet ohne je zu brennen,
Das ganze Weltall saugt er ein,
Der Himmel selbst ist abgemahlet
In seinem wundervollen Ring;
Und doch ist, was er von sich strahlet,
Noch schöner als was er empfing.

3.

Ich wohne in einem steinernen Haus,
Da lieg' ich verborgen und schlafe,
Doch ich trete hervor, ich eile heraus.
Gefordert mit eiserner Waffe.

Erst bin ich unscheinbar und schwach und klein,
Mich kann dein Athem bezwingen,

Ein Regentropfen schon faugt mich ein,
Doch mir wachsen im Siege die Schwingen,
Wenn die mächtige Schwefter fich zu mir gesellt,
Erwachs' ich zum furchtbar'n Gebieter der Welt.

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Von dems.

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