Die Freuden, die in der Heimath wohnen, Die suchst du vergebens in den fernen Zonen. Jüngling.
Unsterblichkeit ist ein großes Wort! Es rief mich von Freund und Vater fort! Es riß mich aus den Armen der Braut; Wohl seufzte sie schwer, wohl weinte sie laut ! Doch laß mich, doch laß mich, ich muß von hinnen, Eh' mir die Stunden, die schnellen, verrinnen! Wanderer
Verblendeter! Ruh' ist ein süßes Wort! Du suchst sie vergebens am Ziele dort! Vernimm, wen des Genius Adlerflug Empor zu den Sternen des Himmels trug, Der mag wohl Vieles, ach Vieles! wiffen, Aber die Ruh ist ihm ewig entriffen!
Laß ruhn, wem ein Gott zu ruhen vergönnt! Mich treibt ein Feuer, das ewig brennt! Mich foltert und quålt ein Durst, den stillt Kein Waffer, das aus der Erde quillt. Nur dort allein, an erhabener Stelle, Da sprudelt, da rieselt die labende Quelle. Wanderer
Verwegner, hoch oben bei Jupiters Sig, Lauscht tief verborgen der tödtende Blig! Es trinkt der Adler den Sonnenstrahl, Und sinkt mit gelåhmtem Fittig in's Thal. Da Phaeton Lüfte des Himmels umweben, Da stürzt er herab aus unendlichen Höhen!
Laß sinken, laß stürzen, wer den Muth verlor! Ich klimme durch Tod und Gefahren empor! Und kann ich's nicht enden, und muß ich hinab, So schmücke der Lorbeer mein rühmliches Grab! Wer untergieng im greßen Bestreben,
Verdient in dem Herzen der Nachwelt zu leben!
Alles, auf Erden, strebt nach Vereine, Daß es nicht einsam schußlos erscheine. Seht die Minuten, wie sie gefunden Eine die and're, bis sie zu Stunden Eng' sich verkettet, und sich aus diesen, Nahe sich stellend, Tage dann schließen, Wochen und Monden reichen sich Scharen, Und dann zu Jahren, hundert von Jahren, Tausend von Jahren, weiter und weiter Reicht sich die hohe, stetige Leiter, Bis zu der Grenze, ruhend im Dunkeln, Wo nur die ewigen Sterne noch funkeln.
Keime entsteigen irdischem Schoße, Kaum noch bemerkbar unter dem Moose, Streben nach außen Säfte zu Säften, Fasern zu Fasern, Kräfte zu Kräften, Und es entstehet Grashalm und Pflanze,
Schmückt sich der Baum mit duftendem Kranze, Saaten und Ärnten, Gårten und Wålder, Zieren die Auen, decken die Felder, Alles vereint sich, Gleiches zu Gleichen, Will sich die Hände inniger reichen, Will uns den Teppich überall betten, Schlingt um die Erde blühende Ketten ;
Zu den Verwandten sehnet sich Verwandtes, Herzen zu Herzen, seligen Bandes. Kinder und Altern, Haufes Begründen, Dem sich die Nahen wieder verbünden, Aus der Familie Schoße geftaltet Bürgerverein sich, weiter entfaltet In dem Gemeinsam kräftigen Rathes, Zu der Verbindung kräftigen Staates, Dieser sich schließend vor dem Bedränger Wieder an andere, enger und enger, Bis im Verbande aller Genoffen, Friede auf ewig allen entsproffen.
Das Grab ift tief und stille, Und schauderhaft sein Rand. Es deckt mit seiner Hülle
Ein unbekanntes Land.
Das Lied der Nachtigallen
zont nicht in seinen Schoos.
Der Freundschaft Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos. Verlaßne Bråute ringen. Umsonst die Hånde wund; Der Waisen Klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund. Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh; Nur durch die dunkle Pforte Geht man der Heimath zu. Das arme Herz, hienieden
Von manchem Gram bewegt, Erlangt den wahren Frieden, Nur wo es nicht mehr schlägt.
Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht. Du sollst den Strahl in Feindesherzen tauchen; Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat ist reif; ihr Schnitter, zaudert nicht; Das höchste Heil, das legte, liegt im Schwerte!
Drück' dir den Speer ins treue Herz hinein, Der Freiheit eine Gaffe! — Wasch' die Erde, Dein deutsches Land mit deinem Blute rein!
Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen: Es ist ein Kreuzzug, s' ist ein heil'ger Krieg! Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen Hat der Tirann aus deiner Brust geriffen,
Errette sie mit deiner Freiheit Sicg! Das Winseln deiner Greise ruft: « Erwachet! » Der Hütte Schutt verflucht die Räuberbrut, Die Schande deiner Töchter schreit um Rache, Der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut.
Zerbrich die Pflugschaar, laß den Meisel fallen, Die Leyer still, den Webstuhl ruhig flehn! Verlasse deine Höfe, deine Hallen! Vor deffen Antlig deine Fahnen wallen, Er will sein Volk in Waffenrüftung fehn. Denn einen großen Altar sollst du bauen In seiner Freiheit ew'gem Morgenroth; Mit deinem Schwert sollst du die Steine hauen, Der Tempel gründe sich auf Heldentod.
Was weint ihr, Mädchen, warum klagt ihr, Weiber, Für die der Herr die Schwerter nicht gestählt, Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber Hinwerfen in die Schaaren curer Räuber,
Daß euch des Kampfes kühne Wolluft fehlt? -Ihr könnt ja froh zu Gottes Altar treten;
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