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Er nahm, als Geift der goldnen Zeiten,
Von jeher fich des Dichters an,
Der immer seine Lieblichkeiten
Zu trunknen Liedern aufgethan.

Er gab ihm, seine Treu zu ehren,
Ein Recht auf jeden hübschen Mund,
Und daß es Keiner ihm darf wehren,
Macht Gott durch ihn es allen kund!

Bundeslied.

Hehr und heilig ist die Stunde,
Brüder, die uns heut vereint,
3u dem schönen, großen Bunde,
Dem der Stern der Liebe scheint.
3eiten kommen, 3eiten gehen,
Unser Bund - er wird bestehen.

Dem Vergänglichen ergeben
Ist der Menschen niedrer Sinn;
Unser Wollen, unfer Streben
Geht auf bleibenden Gewinn.

Vieles wird dem Tag zum Raube,
Aber nimmer unser Glaube,

An das Irdische gekettet

Ist das sterbliche Geschlecht :
Liebe nur und Hoffnung rettet
Das verlorne Götterrecht.

In den Sternen ist's geschrieben,
Hoffen sollen wir und lieben...

Novalis.

Nicht der Eid ist's, der uns bindet,
Herzen knüpft ein höh'res Band!
Was die Stunde bringt, verschwindet
In des Lebens Unbestand.

Alles weicht aus seinen Schranken,
Unser Wille kann nicht wanken.
Alles Wahre, Schöne, Gute
Kommt uns von der Erde nicht;
Mit des Adlers kühnem Muthe,
Blicken wir in's Sonnenlicht.

Die nicht um Gemeines ringen,
Kann auch das Geschick nicht zwingen.
Grauevolle Nacht umhüllet

Öfter unfern stillen Pfad,

Und des Donners Stimme brüllet,

Und die Macht der Hölle naht :
Doch, die Erde mag vergehen,

Wir, wir werden ruhig stehen.

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Brüder, bietet euch die Hände,
Die ihr euch dem Bund geweiht,
Ohne Anfang, ohne Ende,
Wie der Ring der Ewigkeit.

Die den Preis des Lebens kennen,
Mag das Irdische nicht trennen.

Von der Erde reicht die Kette
3u des Schöpfers Flammenthron,
Aber aus dem Kreise trete,
Wer nur buhlt um schnöden Lohn.
Unser Tagewerk vergelten
Wird der Meister aller Welten.

Schreiber.

Vermischte Lieder.

3 um neuen Jahr.

Zwischen dem Alten,
Zwischen dem Neuen,
Hier uns zu freuen
Schenkt uns das Glück.
Und das Vergangne
Heißt, mit Vertrauen,

Vorwärts zu schauen,

Schauen zurück.

Stunden der Plage,

Leider, fie scheiden

Treue von Leiden,

Liebe von Luft;
Bessere Tage

Sammlen uns wieder,

Heitere Lieder

Stärken die Brust.

Leiden und Freuden
Feuer verschwundnen,
Sind die Verbundnen
Fröhlich gedenk.
O! des Geschickes

Seltsamer Wendung!
Alte Verbindung,
Neues Geschenk!

Dankt es dem regen,
Wogenden Glücke,
Dankt dem Geschicke
Månniglich Gut,

Freut euch des Wechsels
Heiterer Triebe,
Offener Liebe,
Heimlicher Glut!

Andere schauen
Deckende Falten,
über dem Alten,
Traurig und scheu ;
Aber uns leuchtet
Freundliche Treue.
Sehet das Neue

Findet uns neu.

So wie im Tanze
Bald sich verschwindet,
Wieder sich findet
Liebendes Paar;
So, durch des Lebens
Wirrende Beugung,
Führe die Neigung
Uns in das Jahr.

Githe.

Ermuthigung.

Kommen und Scheiden

Suchen und meiden

Fürchten und Sehnen,

Zweifeln und Wähnen,

Armuth und Fülle, Verödung und Pracht, Wechseln auf Erden, wie Damm'rung und Nacht!

Fruchtlos hienieden

Ringst du nach Frieden!
Täuschende Schimmer

Winken dir immer;

Doch, wie die Furchen des gleitenden Kahns,
Schwinden die Zaubergebilde des Wahns!

Auf zu der Sterne

Leuchtender Ferne

Blicke vom Staube

Muthig der Glaube!

Dort nur verknüpft ein unsterbliches Band
Wahrheit und Frieden, Verein und Bestand.

Günftige Fluthen

Tragen die Guten;

Fördern die Braven

Sicher zum Hafen,

Und, ein harmonisch verklingendes Lied
Schließt sich dem Leben ein edles Gemüth.

Männlich zu leiden,

Kraftvoll zu meiden,

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