Wo Apoll, ein unbekannter Hirt, Aber seit ein namenloses Schnen, Nur, da zu der holden Unsichtbaren Ihn hinan des Muthes Fittig trägt, Will er seinen Augen offenbaren, Was sein Busen heimlich längst gehegt. In der Flut begeisternder Gedanken, Die entbunden um die Sinne schwanken, Liebeglühend, tritt Pygmalion In der Werkstatt Pantheon. Und, o Wunder! in verklärtem Lichte Stehen rings die ftolzen Bilder da; Es enthüllt dem staunenden Gesichte Gottheit sich, wie er sie nimmer sah. Wie vom reinen Nektarthau durchfloffen, Wonnevoller Ewigkeit Genoffen, Schön und furchtbar, scheinen sie erhöht 3u des Urbilds Majestät. Auf des Donnergottes heitre Branen Wallt der Locken hoher Schwung zurück; Juno thront, die Königinn der Frauen; Pallas senkt den sinnig ernsten Blick. Selbstgenügsam, in entzückter Feier Mit der Anmuth zartem Gürtel! schone! Freudig, doch mit ahnungsvollem Schweigen, Blidt er auf der Himmelsmächte Kreis, Richter sind sie ihm und heil'ge Zeugen, Wie er ringt nach der Vollendung Preis, Nicht zu ruhn, noch feige zu ermatten, Schwört er, bis er den geliebten Schatten, Einen Fremdling in der niedern Welt, Seinen Göttern dargestellt. Schöner Stein! in Paros fühlen Grüften Ja, du wurdest aus den Felsenklüften Wann Aurora kaum noch deine Weiße Wann des Schlafes Arm' ihn leis' umfangen, Endlich geht die freundlichste der Sonnen über ihm, Vollendung bringend, auf. Endlich, endlich ist das Ziel gewonnen, Und die Palme fühlt des Siegers Lauf. Vor ihm blüht das liebliche Gebilde, Gleich der Rose, die der Frühlingsmilde, Welche webend, athmend um sie floß, Kaum den Purpurkelch erschloß. Hüllenlos, von Unschuld nur umgeben, Scheint sie sich der Schönheit unbewußt, Ihre leicht gebognen Arme schweben Vor dem Schooß und vor der zarten Bruft. Reine Harmonie durchwallt die Glieder, Deren Umriß, von der Scheitel nieder 3u den Sohlen, hingeathmet fliegt, Wie sich Well' in Belle schmiegt. Schön begränzt ihr Daseyn stille Gnüge, Friedlich wohnet es in sich daheim'; Und es ruht im Spiel der linden Züge Unentfaltet künft'ger Liebe Keim. Gleich als ob sie nimmer traur' und zürne, Lacht' ihr heller Blick, die ebne Stirne, Selig festgezaubert im Betrachten, Seine Seele, die Erwicdrung heischet, Leihet der Geliebten, was sie fühlt, Gern vom eignen Wiederschein getäuschet, Der um jene Jugendfülle spielt. Mit des Steines nachgeahmtem Leben Strebt er sich so innig zu verweben, Daß sein Herz, von Lieb' und Luft bewegt, Wie in beider Bufen schlägt. Was erfann er nicht, ihr liebzukofen? Welche füße Namen nannt er nicht? Das Gebüsch verarmt an Myrt' und Rosen, Die er sorgsam ihr in Kränze flicht. Aber ach! wann wird ihr holdes Flüstern Seinen Liebesreden sich verschwistern? Wann besiegelt der crwårmte Mund Wiederfüffend ihren Bund? Lächelnd einst, wie mildes Frühlingswetter Schaut Urania vom lichten Thron; Von der Menschen Vater und der Götter ́ Nicht aus Troß, zu eitlem Schöpferruhme ; So die Göttinn, und mit Wohlgefallen Doch ihn locken ferne Melodieen |