Und hinein mit bedächtigem Schritt Und sieht sich stumm Rings um, Mit langem Gåhnen, Und schüttelt die Mähnen, Und streckt die Glieder, Und legt sich nieder. Und der König winkt wieder, Ein zweites Thor, Mit wildem Sprunge Ein Tiger hervor. Wie der den Löwen erschaut, Brüllt er laut, Schlägt mit dem Schweif Umgeht er den Leu, Drauf streckt er sich murrend Und der König winkt wieder, Die stürzen mit muthiger Kampfbegier Auf das Tigerthier, Das padt fie mit seinen grimmigen Tagen, Und der Leu mit Gebrüll Richtet sich auf, da wird's still, Von Mordsucht heiß, Lagern sich die gråulichen Kaßen. Da fällt von des Altans Rand Ein Handschuh von schöner Hand, Zwischen den Tiger und den Leu'n Mitten hinein. Und zu Ritter Delorges spottender Weif' Und der Ritter in schnellem Lauf Und aus der Ungeheuer Mitte Nimmt er den Handschuh mit kecem Finger. Und mit Erstaunen und mit Grauen Und gelaffen bringt er den Handschuh zurück. Er verheißt ihm sein nahes Glück Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht: Schiller. Deutsche Freue. Um den Zepter Germaniens ftritt mit Ludwig dem Baier Friedrich aus Habsburgs Stamm, beide gerufen zum Thron; Aber den Auftrier führt, den Jüngling, das neidische Kriegsglúd In die Fesseln des Feinds, der ihn im Kampfe bezwingt. Mit dem Throne kauft er sich los; sein Wort muß er geben, Für den Sieger das Schwert gegen die Freunde zu ziehn. Aber, was er in Banden gelobt, kann er frei nicht erfüllen: Siche, da stellt er auf's Neu' willig den Banden sich dar. Tief gerührt umhals't ihn der Feind; sie wechseln von nun an, Wie der Freund mit dem Freund, traulich die Becher des Mahls; Arm in Arme schlummern auf Einem Lager die Fürften, Da noch blutiger Haß grimmig die Völker zerfleischt. Gegen Friedrichs Heer muß Ludwig ziehen. Zum Wächter Baierns läßt er den Feind, den er bestreitet, zurůd. « Wahrlich! So ist's! Es ist wirklich so! Man hat mir's geschrieben,»> Rief der Pontifer aus, als er die Kunde vernahm. Von dems. Da s D p fer. Noch strömte von den Termopylen Der Perser Blut herab ins Meer, Entschlummern hieß, und um die zweite Wache Die Würger ruhn am Fels im Thale: Der Herold weckt zur Mitternacht 3um feierlichen Todtenmahle. Sie stehu; das Opfer wird gebracht; Der König folgt, den Lorbeer in dem Haare Der Priester schlägt; das heil'ge Feuer Der Kämpfer Haupt, die, dicht gedrängt, Mit hohem Muth sich um die Flamme reihen, Zum Tod im Kampf sich einzuweihen. Leonidas sah, wie Alcide, Sein Ahnherr, als er Riesen zwang, Ein Flammenstrahl, als kåm' er von dem Gotte, Der König sprach: « Gefährten, Brüder, Und trinkt den Wein; denn wenn wir wieder Elysiums, wo glühend vor Verlangen « Denkt an die Männer, die im Streite Des Schwertes Stahl, den öftlichen Barbaren « Das Weib mit ihren fleinen Knaben, Die Freiheit ruft: wir sind der Freiheit Erben! Er sprach's und aß: die Krieger zehrten, Die Schalen aus bei des Altares Dampfe, Der Zug geht, gleich dem Zug der Götter, Der vom Olymp die Rache trägt, Und, wie vereinte Donnerwetter, Der Erde Brut zu Trümmern schlägt: So trägt ihr Schwert, der Tyrannei zu lohnen, Den Tod in Xerres Millionen. Tief ist die Nacht; aus Wolken blicket Selene mit dem jüngsten Strahl, Durch stumme Nationen schreitet |