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Alles Harmonie und Freude; und nun ist Alles Zwietracht und Bestürzung; das Glück ist ausgetauscht für Elend.

Die Frage erhebt sich: Ist ein Gesetz gebrochen worden? Meine Antwort bleibt dieselbe, dass kein Gesetz verletzt noch aufgehoben worden ist, sondern dass nur ein anderes Gesetz eingetreten ist und Gehorsam gefunden hat. Es ist noch besser zu sagen, dass wir jetzt die Resultate einer verschiedenen Thätigkeit derselben Gesetze erblicken. Denn die Zertrümmerung des Zuges ging eben so gut in Uebereinstimmung mit der Wirkung von Gesetzen von Statten, wiedies der Fall war bei der vorhergehenden Einheit der Theile, welche dem dahinfliegenden Zuge eine solche Harmonie und Sicherheit gewährte. Die Wagen bleiben daher in und springen aus ihrer Spur in Uebereinstimmung mit dem Gesetze.

Eben so ist es, wenn Menschen zum viehischen Zustande der Sklaverei herabgewürdigt von Menschen mit höherer physischer Kraft und besseren socialen Umständen erniedrigt werden; sie sind dann gezwungen, einem Gesetze der Knechtschaft und rohen Gewalt zu gehorchen, das nur dem Thierreiche gebührt. Wenn man das Gesetz des Thieres an die Stelle des menschlichen Gesetzes stellt, so folgt nothwendig die Erniedrigung, welche dem Thiere eigen ist. Man erinnere sich hier, dass kein Gesetz verletzt wird, sondern dass der Mensch einem Gesetze gehorcht, oder zwangsweiseunter die Wirkungen eines Gesetzes gestellt ist, das durchaus nicht zum Zustande des Menschen gehört. Es ist nicht der Ungehorsam, sondern es ist der Gehorsam des Menschen gegen ein Gesetz, mit dem er keine wirkliche Verwandtschaft hat, was die unerträglichen Leiden und das zahllose Elend der menschlichen Sklaverei bewirkt. Aber ist Sklaverei nicht ein Uebel? Meine Antwort ist, dass unter gewissen Umständen die Sklaverei keine Sklaverei ist, sondern alle Freiheit enthält, welche die Seele umfassen oder mit Freude aufnehmen kann. Freiheit und Sklaverei sind komparative, vergleichende Worte; sie drücken nur die Zustände aus, aus denen sie entstehen. Wir glauben oft, wir erfreuen

uns der Freiheit, bis eine höhere Ansicht der Zustände unser Vernunftprincip erfüllt und dann werden wir, wo wir

besser sehen und höher streben, unzufrieden und stellen uns unter das Gesetz des ,,Höherstrebens." Gesetzt, ich betrachtete die Sklaverei des Südens als eine ,,Missrichtung" menschlicher Rechtsame und Freiheiten (wie ich es thue), welches ist dann mein wahres Verhalten in Bezug hierauf als Reformator? Ich muss mit aller meiner Kraft der Erbarmung das Gesetz der Freiheit verkünden, welche ich empfinde; und mich dadurch ohne bittere Anklagen bemühen, einen entsprechenden Eindruck auf die Ursachen der Sklaverei hervorzubringen. Welches sind ihre Ursachen? Die Sklavenzüchter und die Sklavenhalter. Was erzeugt diese Händler und Käufer? Gewisse sociale, politische und religiöse Umstände, welche, obschon dieser Phase der Entwicklung natürlich, äusserst ungünstig sind für höhere Offenbarungen der Freiheit und Glückseligkeit. Und insofern die höheren Manifestationen der Freiheit und Glückseligkeit mir in meinem Entwicklungszustande allein angemessen sind, muss ich von ganzem Herzen mich bemühen, die ganze Menschheit zu den Zuständen zn bringen, in denen sich meine Seele befriedigt und heimisch fühlt. In allem Diesen muss ich wirken, um mich selbst zu befriedigen. Um wahrhaft ein wirksamer und philosophischer Reformator zu sein, darf ich die Sklaverei nicht als ein Uebel - als ein zn tödtendes Ungeheuer und die Sklavenhalter und Sklavenhändler nicht als schlechte Teufel, und die Politiker nicht als herzlose Abtrünnige, und die Geistlichen nicht als würdelose Apostaten oder Verräther der Wahrheit und Menschlichkeit bekämpfen nnd anfechten, sondern ich sollte allen diesen mit so viel Liebe und Weisheit, als mein Zustand mir zu erlangen und zu verwerthen gestattet, den besseren Weg eröffnen und mich bestreben, durch die Darlegung grosser Wahrheiten und Seelen erregender Principien niedrige Zustände in höhere Umstände zu verwandeln, aus denen dann höhere Rechte und Freiheiten. von Natur hervorfliessen und sich entfalten werden.

Ich

sollte dieses nach dem Princip thun, dass alle Menschen in ihrem Glauben natürlich sind und instinctiv von der Ursache auf die Wirkung schliessen.

Dieser Grundsatz hält überall Stich. In Hinsicht auf jedes moralische Gesetz entsteht die Strafe, welche die Menschen erleiden, nicht aus der Verletzung der Gesetze, sondern aus einer Anhänglichkeit an stellvertretende Gesetze, unter die der menschliche Geist sich angemessen und vortheilhaft zu stelleu von Natur nicht im Stande ist.

Hier ist ein Princip der Wahrheit, wie die Menschen sagen. Aber was ist Wahrheit? Wahrheit ist nach philosophischer Begründung die absolute Uebereinstimmung zwischen dem Objectiven und dem Subjectiven; eine Uebereinstimmung zwischen den Dingen und ihren Vorstellungen. Gesetzt, ich blicke auf einen Baum; so ist er das Object, ich bin das Subject. Er ist bestimmt, einen Eindruck zu machen; ich lasse mich beeindrucken. Das Gesetz der Wahrheit ist dieses. Zuerst kommt die Ursache oder das Object; zweitens die Wirkung oder der Eindruck; drittens das Resultat oder die Reflexion. Wenn die Reflexion oder das Nachdenken sich in genauer Uebereinstimmung mit der Ursache (dem Object des Eindrucks) befindet, dann habt ihr die genaue Wahrheit. Die Wahrheit ist komparativ, d. h. sie ist eine nur vergleichsweise oder bedingte. Die Wahrheit ist das Verhältniss der Dinge, wie sie sind; der Irrthum ist das Verhältniss der Dinge, wie sie nicht sind. Was daher die Menschen Wahrheit nennen, ist keine absolute oder unbedingte Wahrheit. Vielleicht könnt ihr eine innerste Region des Denkens, eine tiefere und höhere Sphäre von Principien wahrnehmen. Wenn dies der Fall ist, dann werdet ihr mit ganz absoluten und endgiltigen Wahrheiten bekannt werden. Es giebt nichts Absolutes weiter als Objecte, Eindrücke und Gedanken; die Uebereinstimmung zwischen ersteren und letzteren wird gemeiniglich ,,Wahrheit" genannt. Auf welche Weise bekommt ihr Vorstellungen? Durch eure Berührung mit Gegenständen. Wenn

der Baum einen getreuen und vollen Eindruck von sich selbst. auf meinen Geist macht, und wenn meine Gedanken getreu den mir auf diese Weise mitgetheilten Eindrücken sind, dann habe ich eine Wahrheit oder eine Thatsache. Aber wenn irgend welche Nichtübereinstimmung zwischen meinen Vorstellungen von den Dingen und den Dingen selbst, die mir ursprünglich ihre Vorstellungen mittheilten, besteht, dann habe ich einen Irrthum. Diesen nennen wir ein Versehen oder ein Missverständniss. Aber Falschheiten nennen wir willentliche Entwicklungen unseres Geistes; und doch sind Falschheiten gewissen geistigen Organisationen eben so natürlich, als wie richtige Eindrücke und richtige Gedanken wieder anderen natürlich sind. Manche Geister sind schlechten Spiegeln gleich; sie stellen unser richtiges Angesicht falsch dar. Sie lassen euch gerade erscheinen, wo ihr krumm seid; und entstellen euch, wo ihr wirklich schön seid. Dergleichen Geister sind eben so getreu im Ausdruck ihrer Organisation, wie andere Geister, deren Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit wir zu betrachten lieben. An alles dieses sollten Reformatoren denken.

Was wir ,,Falschheiten" nennen, sind nicht absolute, sondern nur relative d. h. nicht unbedingte, sondern nur beziehungsweise Falschheiten; denn wesentliche Falschheiten giebt es nicht. Vielleicht werdet ihr mit trüglichen Redensarten eben so gut Dinge sagen, welche die Menschen,,Wahrheiten" nennen. Die Frage betrifft nur Grade und Zustände. Es besteht eine Mittellinie zwischen Verkleinerung und Uebertreibung. Auf dieser Linie allein können wir die absolute Uebereinstimmung zwischen den „Dingen“ und ihren Vorstellungen" finden, welche das bildet, was die Welt,,Wahrheiten" nennt. Irrthum ist das, was wir rechts oder links, unter oder über dieser Linie fester Körper und Oberflächen finden. Aber wer darf sagen, dass Verkleinerungen oder Uebertreibungen wesentliche Falschheiten seien? Sie kommen vor als das Resultat des Daseins einer Thatsache oder eines Princips, das in der

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Mitte liegt gerade so wie wir auf jeder Seite einer geraden Linie alle Arten geometrischer Formen und mathematischer Zustände ausgedrückt finden. Was wahr ist in der Wissenschaft, ist gleichfalls wahr im Geiste. Daher leugne ich nicht allein die Existenz des Uebels in der Welt, sondern auch die Existenz einer wesentlichen Falschheit. Gegenstände, Eindrücke und Gedanken sind einzig und allein des Titels,,absoluter Existenzen" würdig. Wahrheiten und Falschheiten sind nur Veränderungen, die auf diesen absoluten Wesenheiten beruhen. Könnt ihr einen gesetzmässigeren Schluss finden?

,,Die arabischen Nachtmärchen" liefern Beispiele in Menge. Hier sehen wir Plätze und Paläste, welche niemals existirten; wir bewundern Schönheiten, schaudern vor Zwergen und fliehen vor schrecklichen Geistern; und befinden uns so in übernatürlicher Gesellschaft mit einem flüchtigen Gefühle des Vergnügens und der Möglichkeit. Begegnen wir hier denn nicht Falscheiten? Ich antworte, nein; denn im Wesen selbst ist Alles, was angeführt ist, möglich. Paläste sind möglich, Zwerge sind möglich; und Geister (Genien) sind nur Uebertreibungen gewöhnlicher Menschen. So auch begannen alle Religionen in Thatsachen in Mythologie, in Astrologie, in Spiritualismus, in missverstandenen Erklärungen von Uebeln, in Uebertreibungen schlechter Menschen zu buchstäblichen Teufeln, in Symbolisationen brennender und feuerspeiender Berge in örtliche Höllen, ́in eingebildeten Ursachen, die man sichtbaren Wirkungen zuschrieb, u. s. w. was den Reformator schliessen lässt, dass alle Religionen natürlich sind in der Ordnung ihrer Entwicklung; und dass die natürlichste Religion die geistigste und nützlichste ist für die Menschheit ist ein ebenso ganz unvermeidlicher Schluss.

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Insofern also der „,Irrthum" unter die Bezeichnung Veränderungen oder Abweichungen von der Mittellinie der Uebereinstimmung zwischen dem Objectiven und Subjectiven fällt, und nicht, wie unsere Religionslehrer glauben und

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