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und der Seele Reinheit und Symmetrie. Aber wenn ihr die Ursache von so vielen mageren, knochigen und eckigen Körpern und von so vielen kargen, engherzigen und gemeinen Geistern zu wissen wünscht, dann erforschet die beeinträchtigten Zustände der Wesenheit der Liebe.

Die Blutliebe richtet ihre Blicke zum Altare der physischen Schönheit und liegt anbetend vor demselben. Wenn der Leser mir eine kurze Abschweifung gestatten will, so kann ich vielleicht mit Vortheil auf den Einfluss der Blutliebe unter den östlichen Nationen hinweisen. Die Improvisatoren (Stegreifdichter) Italiens, die Troubadours oder Minnesänger Frankreichs und die Musiker Persiens machten die körperliche Jugend und die augenfällige Schönheit zur Basis ihrer Bemühungen. „,Ueber den Zustand der Frauen," sagt ein Schriftsteller, herrschten in Europa lange Zeit viele irrige Begriffe. Man glaubte unter anderen Dingen, was der Koran lehrte, dass sie nicht mit Seelen begabt wären gleichwie die Männer; sondern dass sie Geschöpfe des Vergnügens seien, gleich den Thieren untergingen und einzig und allein für des Mannes Befriedigung geschaffen seien. Muhammed hat ihnen indess, obgleich er behauptete, dass die Frauen weit niedrigere Geschöpfe seien als die Männer, wenn sie dessen würdig befunden wurden, den Zutritt zum Paradiese nicht verweigert; und zu gleicher Zeit hat er gegen die bösen Frauen dieselben Strafen aufgestellt, welche für die Verworfenen des anderen Geschlechtes aufbewahrt sind. Viele Muselmänner sind der Meinung gewesen, dass das Paradies der Frauen nicht das nämliche sein wird, wie das der Männer; eine Ansicht, vielleicht aus der Verheissung für die Getreuen hergeleitet, dass ihre Gattinnen schöne grüngekleidete Houris sein sollten. Diese Ausleger des Korans stellen sich vor, dass die tugendhaften und guten Frauen an einen besonderen Ort der Glückseligkeit gehen werden, an dem sie alle Arten von Freuden geniessen werden; aber ob in der Gesellschaft der für sie erschaffenen Gatten, wie die Mädchen des Paradieses für ihre Männer erschaffen

worden sind, ist noch unentschieden. Wir sollten aus dem Koran und den Tratitionen, welche über die Aussprüche Muhammeds aufbewahrt worden sind, schliessen, dass die Gärten des Vergnügens dieselben sein werden für Männer und Frauen. Eine von Sale wiedererzählte Legende scheint über diesen Punkt befriedigende Auskunft zu geben. Als einst der Prophet von einer alten Frau angegangen wurde, für sie bei Gott zu bitten, dass ihr der Zutritt zum Paradiese gestattet würde, belehrte sie derselbe, dass keiner alten Frau gestattet sein würde, diesen Ort zu betreten; was Muhammed, da dies die alte Frau zum Weinen brachte, ihr dahin erklärte, indem er sagte, dass sie bei ihrem Hingange zum Paradiese wieder jung werden würde.

Von der arabischen Schönheit hat uns M. Lane eine bewunderungswürdige Analyse oder Schilderung gegeben. „Das Mädchen," sagt er, „dessen Lieblichkeit zu den leidenschaftlichsten Ausbrüchen in der arabischen Poesie und Prosa inspirirt, wird gefeiert wegen ihrer schlanken Gestalt. Sie ist gleich dem Rohre unter den Pflanzen und so zierlich, wie der Zweig der orientalischen Weide. Ihr Antlitz gleicht dem Vollmonde und zeigt den stärksten Gegensatz zur Farbe ihres Haares, welches vom tiefsten Dunkel der Nacht ist und bis zur Mitte ihres Rückens hinabwallt. Ein rosiges Roth überdeckt die Mitte ihrer Wangen und ein Maal auf denselben wird als ein vermehrter Reiz betrachtet. Die Araber sind in der That ganz besonders ausser sich vor Bewunderung dieses natürlichen Schönheitsfleckens; derselbe wird von ihnen seinem Orte nach verglichen einem Kügelchen von grauem Bernstein auf einer Alabasterschüssel, oder auf der Oberfläche eines Rubins. Die Augen der arabischen Schönheit sind tief schwarz, gross und lang, von der Gestalt einer Mandel. Sie sind voller Glanz; aber dieser ist gemildert von einem leicht niedergedrückten Augenlide und von langen seidenen Wimpern, die einen zarten und schmachtenden Ausdruck verleihen, welcher voll Zaubers ist und sich kaum vermehren lässt durch den noch hinzugefügten schwar

zen Rand von Kohle [einem Pulver, das von den östlichen Frauen gebraucht wird, um die Ränder der Augenlider damit zu schwärzen]; denn diesen fügt die liebliche Maid mehr um der Mode willen als aus Nothwendigkeit hinzu, da sie das von Natur hat, was die Araber Kohle nennen. Die Augenbrauen sind dünn und gewölbt; das Vorderhaupt ist breit und schön wie Elfenbein; die Nase ist schmal; der Mund ist klein; die Lippen sind von einem brennenden Roth und die Zähne gleich Perlen in Korallen gesetzt." Die Formen des Busens werden verglichen zweien Granatäpfeln; die Taille ist dünn, die Hüften sind weit und gross, die Füsse und Hände sind klein, die Finger spitzig und ihre äussersten Ränder mit der tief orangerothen Farbe gemalt, welche von den Blättern des Hennastrauches oder des Alkanna (Lavsonia alba) gewonnen wird. Die Person, in der diese Reize vereinigt sind, stellt dar ein lebendiges Bild von der,,rosenfingrigen Aurora." Ihr Liebhaber kennt weder Nacht, noch Schlaf in ihrer Gegenwart, und die Gestirne des Himmels werden von ihm nicht mehr beachtet, wenn sie naht. Das bezauberndste Alter ist das zwischen vierzehn und siebzehn Jahren; denn in dieser Zeit entwickeln sich die Formen der Weiblichkeit gewöhnlich in ihrer grössten Schönheit; aber manches Mädchen besitzt schon in ihrem zwölften Jahre hinlängliche Reize, um jeden Jüngling oder Mann, der sie sieht, zu bezaubern."

Dieser Schilderung fügt M. Lane am Schluss noch folgende, aus einem Schriftsteller des Ostens entlehnte summarische Uebersicht hinzu: "Vier Dinge sollen an einer Frau schwarz sein: das Haar ihres Hauptes, die Augenbrauen, die Augenwimpern und der dunkle Theil der Augen; vier Dinge weiss: die Farbe der Haut, das Weisse in den Augen, die Zähne und die Beine; vier Dinge roth: die Zunge, die Lippen, die Mitte der Wangen und das Zahnfleisch; vier Dinge rund: das Haupt, der Nacken, die Vorderarme und die Knöchel; vier Dinge lang: der Rücken, die Finger, die Arme und die Beine; vier Dinge breit: die Stirn, die Augen, der Busen

und die Hüften; vier Dinge fein: die Augenbrauen, die Nase, die Lippen, und die Finger; vier Dinge dick: der untere Theil des Rückens, die Schenkel, die Waden und die Kniee; vier Dinge schmal: die Ohren, die Brust, die Hände und die Füsse." Zu dieser Liste von Reizen wird metaphorisch oder bildlich noch hinzugefügt, dass ,,vier Dinge kurz sein sollten die Hände, die Füsse, die Zunge und die Zähne." Diese Schätzung äusserlicher Schönheit und Proportion ist werthvoll, aber nur wenn sie vom hohen Standpunkte der geistigen Liebe aus gesucht wird.

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Abbildung einer in der Blutliebe erzeugten Person.

Verheirathete Personen empfinden zuweilen einen abstossenden Widerwillen gegen einander. Zuweilen seht ihr sie unhöflich gegen einander die Frau giebt ihrem Manne

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„ein Stück von ihrer Meinung" zu erkennen und der Mann vervielfältigt die Auftritte mit „durchbohrenden Blicken" und harten Worten" - aber errathet ihr nicht die Ursache? In zahlreichen Fällen ist die Ursache, wie ich sehr wohl weiss : Unverträglichkeit der Gesinnung, oder Mangel an geselliger Verwandtschaft. O, welch' eine traurige Ursache ist dieses! Aber die häufigste Veranlassung ist Extremismus der Verlust von jener wesentlichen Liebesflüssigkeit, in welcher Anmuth, Lebhaftigkeit, Schönheit des Denkens, Wärme der Empfindung, Gegenseitigkeit der Neigung, Höf

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Abbildung einer in geistiger Liebe erzeugten Person.

lichkeit gegen den ehelichen Genossen, Jugendlichkeit und alle die Zauberreize wohnen, welche das Leben zu einer unaussprechlichen Segnung zu machen streben! Abneigung

Der Reformator.

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