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lich ist der Mann, der die Weisheit findet. . . . denn um sie feilschen ist besser denn um Silber, und ihr Einkommen ist besser denn edles Gold. Sie ist köstlicher als Rubinen; und Alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen. Langes Leben ist zu ihrer rechten Hand, zu ihrer Linken ist Reichthum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind friedlich. Sie ist ein Baum des Lebens (oder der Liebe) für Alle, die sie ergreifen.... Verlass sie nicht, und sie wird dich behalten: liebe sie, so wird sie dich behüten. Weisheit ist aller Dinge Anfang: darum gewinne Weisheit! Achte sie hoch, so wird sie dich. erhöhen; sie wird dich zu Ehren bringen, wo du sie herzest; sie wird dein Haupt schön schmücken und wird dich zieren mit einer herrlichen Krone."

Salomon war kein Phrenolog, kein Klassificirer von Thatsachen; und doch werden viele seiner Worte die Prüfung der Zeitalter bestehen; weil sie einfach Aussprüche der Weisheit sind und höher stehen als alle Dogmas sinnlicher Erfahrung und Beobachtung. Die Worte der Weisheit kommen niemals in gewöhnlicher Gesellschaft, mit keiner Logik, mit keiner Beweisführung, mit keinem weltlichen Wissen von Dampfmühlen und Tagespreisen vor; sondern sie kommen geradeswegs aus dem Herzen der Seele, unter welcher Bezeichnung ich hier die Liebe und Weisheit in ihrer harmonischen Verbindung und innigen Vereinigung verstehe.

In Bezug auf das Weib könnte hier etwas gesagt werden. Es ist bemerkt worden, dass ,,die Fassungsgabe eines Weibes schnell wie der Blitz ist." Sie zieht gleichsam mit einem Blicke einen tiefen und richtigen Schluss. Ihre durchdringende Einsicht ist die innere Anschauung der Weisheit

sie ist reine Vernunft ohne den Process des Schliessens. Fragt sie, wie sie zu diesem Schlusse gelangt sei, und sie vermag euch die Frage nicht zu beantworten.,,Weil," ist die natürliche und gewöhnliche Antwort der Frauen und Kinder. Dies verräth keine Schwäche der Seele, sondern nur wenig Wissen und Kenntniss. „Ein Philosoph leitet

Folgerungen ab; und seine Schlussfolgerungen sollen richtig sein; aber er gelangt auf die oberste Stufe der Treppe nur langsam, indem er sie durch Wissen Schritt für Schritt ersteigt; aber das Weib gelangt auf die oberste Stufe der Treppe eben so gut wie er, und obendrein noch vor ihm; aber ob sie zu derselben hinaufflog, ist mehr, als sie selbst weiss." So lange das Weib ihrer inneren Anschauung, ihren ersten Eindrücken vertraut, täuscht sie sich selten; aber gleich dem Manne irrt auch sie häufig, wenn sie anfängt, sich allein auf den Process des logischen Schliessens zu verlassen. Die Logik oder das Schlussverfahren ist oft der breite Weg, der auf beiden Seiten der reinen Vernunft hinführt; und selten gelangt der Wanderer direct auf ihm in's Reich der Weisheit.

Lasst uns einmal über ein Princip nachdenken. Wo immer Leben ist, da ist Liebe; und wo immer Liebe ist, da ist Anziehung. Leben und Liebe sind universal; also ist auch die Anziehung universal.

Anziehung ist der Name für die Offenbarung eines Gesetzes. Aber da die Wirkungen ihren Ursachen entsprechen und das Wesen derselben darstellen, so sind wir gerechtfertigt, wenn wir das Gesetz mit seiner Offenbarung identificiren oder gleichstellen; und so können wir hiernach das Wort,,Anziehung oder Attraction ,,in einem zugleich als die ausdrucksvollste und gesetzmässigste Phrase in unserer Sprache anwenden wie es zu gleicher Zeit ein Gesetz und seine Wirkungen in der Welt bedeutet.

Wenn ich nun die Allgemeinheit oder Universalität des Gesetzes der Anziehung behaupte, so möchte ich euer Denken nicht mit Seen oder Ufern nicht mit einer Granitkugel von fünfundzwanzigtausend englischen Meilen Umfang, die mit Leben bedeckt ist, beschränken; sondern ich möchte lieber eurer Weisheit Schwingen leihen, dass sie hinwegfliegen möchte von den Formen und Beschränkungen der Erde in das grenzenlose Reich des ewigen Daseins.

Ich weiss sehr wohl, dass das Wissen diese Einladung

stolz ablehnen wird. Es verwirft alle Abstractionen so dogmatisch oder grundsätzlich und setzt seinen Fuss so unerschütterlich auf die festen Theile der Terra firma oder des Festlandes, dass man wohl an seiner Begleitung verzweifeln kann. Es ist nichts Ideales bei dem Wissen. Es blickt gerade aus seinen Augen hinaus und sieht nur in horizontalen Linien. Es ist irdisch und nimmt die Gegenstände nur mit ihren nächsten Ursachen wahr. Das Wissen ist die Weisheit der Thiere und ist gleich ihnen aus veränderlichem und vergänglichem Material zusammengesetzt. Und ausserdem hat das Wissen keine individuellen Kräfte der Ortsbewegung und kann aus diesem Grunde nicht mit der Weisheit in das Reich der Principien eingehen. Es sagt uns, wie Lokomotiven gebaut werden können, und wenn es von der elterlichen Liebe angespornt und beseelt wird, (nämlich von der Liebe zur Nachkommenschaft oder zur Erzeugung) dann geht es an's Werk und baut sie; aber dann muss es sich in dieselbe setzen und fahren weil es, obgleich wohl bewandert in den wissenschaftlichen Klassifikationen der Thatsachen und Dinge, doch keine Kraft der Selbstbeseelung, keine dynamische Eigenkraft der Fortbewegung besitzt. Der wissenschaftliche Mechanikus arbeitet nach den Fertigkeiten seines Wissens. Er sieht zuerst, dass es Arbeit giebt; dann sieht er das Material, das zu bearbeiten ist; hierauf sieht er die Werkzeuge, mit denen er arbeiten will; nächst diesem sieht er einen Zweck in der Arbeit; dann betrachtet er sich selbst als Arbeiter und Werkmeister; und auf diese Weise bezeigt er sich als einen verständigen Mann. Aber die Weisheit findet bei allem Diesen nur wenig Beschäftigung. Daher wird in diesem Zeitalter der Arbeit und Entdeckungen diese oberste Fähigkeit selten benutzt. Und wären nicht die „spirituellen Manifestationen oder geistigen Offenbarungen" gekommen, so möchten wir uns gleich der christlichen Kirche in die prächtigsten Aeusserlichkeiten und in unzähligen sinnlichen Kenntnissen verloren haben.

Die Aeusserlichkeit des sinnlichen Denkens und Ur

theilens hat jüngst in Frankreich seinen Höhepunkt erreicht. „Die positive Philosophie" von August Comte, von der geistreichen und humanen Henriette Martineau in's Englische übersetzt, ist das letzte Dogma des Wissens. Sie ist ein gebieterischer Protest; eine stolze Verschmähung; eine dogmatische Anmassung des ganzen Feldes der Wahrheit durch das Wissen. Sie glaubt nichts, sondern sie weiss — aber nicht in dem tiefen Sinne, welchen die Weisheit mittheilt. Was nicht zu wissen ist (durch Erfahrung und Beobachtung oder durch Wahrnehmung und Zeugniss), das ist nicht im Dasein. Geist und Materie sind sich gleich und verwandeln sich in einander. Die Wirkungen haben ihre Ursachen. Diese Ursachen sind nicht allein zu entdecken, sondern auch zu beweisen; wenn sie dies nicht sind, dann liegen sie jenseits der Grenzen des menschlichen Begreifens, was der Behauptung ihrer Nichtexistenz gleichkommt. Das Wissen verwirft daher alles Geistige (Spirituelle) und Uebersinnliche. Metaphysische oder übernatürliche Ursachen sichtbarer Wirkungen werden hartnäckig und mit Willen ignorirt oder unbeachtet gelassen. Vielleicht würde mit dieser Methode und Weise des Schliessens die reine Vernunft (oder die wohl entwickelte Weisheit) allenthalben übereinstimmen. Aber den freigeborenen Geist der Weisheit an einen Güterzug zu ketten

einfach aus dem Grunde, weil man Güter und Gepäck fühlen und sehen, wiegen und messen kann heisst, die Kerkerthüren isolirter und fragmentarischer Thatsachen dem höheren Fluge der Seele unter Principien, welche alle äusseren Erscheinungen zu umfassen und zu erklären im Stande sind, verschliessen.

Thatsachen werden Alles beweisen, nur nicht ein Princip. Vielleicht sollte ich dieses nicht unbedingt von den Thatsachen behaupten; sondern lieber von allem menschlichen Gebrauche derselben.

Politiker können durch Thatsachen beweisen, dass Freihandel die beste Politik für unser Land sei; sie können aber eben so leicht das Gegentheil beweisen, dass ganz ent

gegengesetzte Regierungsformen gleich gut sind für den Schutz und das Glück eines Volkes. In der That ist es dieser sich in fremde Angelegenheiten mischende Hang der Politiker das Vertrauen auf die Wichtigkeit der Politik, ihrer Unternehmungen und Thatsachen, welche mit launischer Gunst fast jährlich zu entgegengesetzten Schlüssen führen, - was so viele schreckliche Zwietracht unter den Parteien erzeugt. Wir betrachten sie Alle als sehr gelehrt, aber nicht für weise; voller Thatsachen und Staatsklugheit, die auf dahingeschiedene Vorgänger gegründet ist, ohne den Reichthum von Principien.

Unter den sogenannten Männern der Wissenschaft (den Männern der Erfahrungen und Klassifikationen) ist der Kampf der Thatsachen blutig und endlos. Sie haben ihre Hand immer am Griffe ihres Schwertes, wo es sich um die Wichtigkeit gewisser Erfahrungen und Beobachtungen handelt. Aber nur wenn sie ein Princip aufgestellt haben, ordnen sich die Thatsachen freundlich und bedeutungsvoll in eine harmonische Richtung. Und man kann wahrhaft sagen, dass unter den Geistlichen der Kampf der Texte (oder Thatsachen) nicht minder verhängnissvoll ist für die Wahrnehmung und Begründung von Principien. Wir erhalten Commentare (Auslegungen) von ihnen, aber keine Wahrheiten.

In der medicinischen Welt könnt ihr unbezweifelbare Thatsachen finden, um jede bestehende medicinische Theorie zu bestätigen oder umzustossen. Die Aerzte können mit Thatsachen beweisen, dass gewisse Formen und Quantitäten Alkohol unter gewissen Verhältnissen dem Menschen wohlthätig seien; und sie können auch das Gegentheil beweisen. Die Mediciner können beweisen, dass die Cholera eine Epidemie oder ansteckende Krankheit sei, und eben so leicht können sie das Gegentheil beweisen. Sie können mit Thatsachen die heilsame Wirkung des Kalomels in gewissen Krankheiten beweisen; und sie können auch beweisen, dass dieses mineralische Gift stets die physische Oekonomie des Men-schen verletzt. Die Thomsonianer können mit Thatsachen

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