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Leben eine solche Liebe wie Liebe der Seele. Ihre Liebe war ganz fleischlich, äusserlich, empfindsam, vergänglich. König Salomon's Haushalt bestand aus tausend weiblichen Wesen in der Eigenschaft von Frauen und Zierden des Pallastes; aber es herrschte keine praktische Verehrung für jenes glorreiche Princip der Liebe, welches Freude erzeugt und Tugend kräftigt, und welches sicherlich seinen Besitzer erlöst und heiligt.

Viertens: Die Polygamie oder Vielweiberei in ihrer Beschränkung auf den männlichen Theil wird noch immer in allen muhammedanischen und Sklaven haltenden Staaten als ein moralisches Recht und eine religiöse Einrichtung betrachtet. Das Weib ist in Folge dessen zur gesetzlichen Sklavin des Mannes gemacht. Ihr Herz, wenn es nur in einer Brust von körperlicher Schönheit schlägt, ist eine Waare. Es verkauft sich gut auf dem Markte. Das schöne Gesetz der Liebe ist ohne alle Anerkennung. Das Physische oder Körperliche herrscht vor; denn das Cerebellum oder kleine Gehirn regiert die Seele; das Hinterhaupt ist überwiegend.

Fünftens: Durch ganz Griechenland, als es in seinem Glanze war, ist ein Fortschritt in der Theorie sichtbar. Die höheren Zwecke der Liebe waren jedoch nur schwach vorauserkannt. Ihr werdet bemerken, dass ich die Ehe und die Elternschaft (des physischen Leibes) als die niedrigste und unwichtigste Erscheinung und Folge der ehelichen Liebe betrachte. Die letztere hat eine ewige Mission an die Seele. Und obgleich die griechische Philosophie und Theologie innerlich wollüstig und materialistisch war, so finden wir doch in ihnen eine gewisse Anerkennung und Achtung vor einer Vereinigung mit einem fortschreitenden und vervollkommnungsfähigen Liebesprincip. Es waltet viel psychologische (Seelen-) Reinheit in der griechischen Liebe. In ihren mythologischen Gottheiten entdecken wir Beispiele dieses Fortschritts. Cupido zum Beispiel, der Gott der Liebe und der Sohn der schönen Venus, wird dargestellt als ein kleiner

Knabe mit Flügeln. Seine Augen, obgleich schwimmend in Liebeslicht, sind verbunden; denn die Philosophie erkennt die Thatsache an, dass die Liebe blind ist." Aber Cupido, obgleich der vorgestellte Urheber unzähliger Begierden in der Welt, war kein Junggesell. Er verheirathete sich mit "Psyche," was ,,Seele" bedeutet. Und seine Liebe zu ihr ist bestimmt, darzustellen, dass alle wahre Neigung zum Geiste, nicht zum Körper strebt. In der Mythologie finden wir somit die Keime grosser geistiger Wahrheiten; die harmonische Aera ist zu unserer höchsten Ermuthigung bereits vorher angedeutet.

Sechstens: Die Chinesen vertheidigen mit phantastischer Beredtsamkeit die Nothwendigkeit der Polygamie. Mehrere Weiber, sagen sie, bringen keine ungefälligen häuslichen Freuden zu Stande. Wenn der chinesische Novellenschreiber seine männlichen Charaktere in einem hohen Zustande ehelichen Glückes darstellen will, so giebt er ihnen gewöhnlich zwei Weiber von entgegengesetzten Temperamenten, die ergebungsvoll an einander hängen und beide gleich sehr ihrem Gatten gehorsam sind. Hier herrscht kein Begriff von einer Seelenehe; sie ist ganz äusserlich, willkürlich, zeitlich und erniedrigend.

,,Den blauen Ganges gleitet lächelnd nieder
Die Lieb' auf einem Lotusblatt."

Siebentens: Lykurgus betrachtete die Liebe für gleichbedeutend mit körperlicher Anziehung; als der heissblütigen Jugend besonders eigen und für Personen von mittlerem Alter wohlthätig. Er verordnete demgemäss über ihre Offenbarungen Gesetze und suchte die Spartaner in der Bezeigung ihrer Liebesneigungen zu beherrschen.

Achtens: Es heisst in poetischen Sprüchen, dass die Ehen zuweilen im Himmel begonnen werden. Aber gar oft, wie mir deucht, endigen sie in ihren letzten Ausgängen und in den Zwecken, die sie auf Erden erfüllen sollen, in der unheimlichen Nähe des entgegengesetzten Reiches.

Neuntens: Die ganze Welt - die nothwendig aus

ihren unentwickelten halbgeistigen Ueberzeugungen handelt „liebt niedriger und nicht höher;" beginnt mit der Seele und endigt mit dem Körper; wird geboren in Neuheit und Verblendung und stirbt an Uebersättigung und Ekel. Wie schmerzlich ist es, dass die Seele an die Erde gebunden und gelehrt sein soll, nach ihren besten und zartesten Freuden niederwärts zu blicken! Shakspeare schildert den Liebenden

,,Seufzend

Gleich einem Ofen, mit wehmüth'gem Lied
An seiner Liebsten Augen."

Der nämliche Dichter, der stets der Natur getreu ist in Beschreibung ihrer äusseren Zustände und ganz unverkennbaren Regungen, läst Romeo das Princip der Liebe als eine kindische und veränderliche Jugendgrille darstellen: —

,,Lieb' ist ein Rauch, von Seufzerglut genährt,
Gefacht, ein Feuer auf der Augen Heerd:
Gequält, ein See getränkt mit Liebesthränen.
Was ist sie sonst? Ein thöricht stilles Wähnen,
Ihr kann kein Süss die Bitterkeit benehmen."

Zehntens: Religiöse Enthusiasten aller Zeitalter und Bekenntnisse haben ein Verdienst daraus gemacht, sich der Ehe zu enthalten. Origenes ist ein Beispiel. Viele der ersten Christen betrachteten die eheliche Liebe als unverträglich mit hoher sittlicher Vollkommenheit. Verheirathet sein, hiess, verdorben sein mit unreinen Motiven, den breiten Weg der Selbstsucht betreten. In Judäa, in Persien, in Egypten, in Griechenland und in Rom lebten Personen, welche ihre Verachtung auf das eheliche Element warfen.

Eilftens: Der Nazarenische Reformator verdammte in Wirklichkeit ebenfalls alle physische Offenbarung des ehelichen Triebes; er erklärte dieselbe für Ehebruch und warnte seine Schüler vor den Uebeln der Begehung desselben. Treu seinen essenischen Eindrücken sagt er: „Wer ein Weib ansieht, ihrer mit Lust zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen . . Aergert dich aber dein

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rechtes Auge, so reiss es aus und wirf es von dir Aergert dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe, und nicht dein ganzer Leib in - Zwietracht oder Krankheit geworfen werde." - "Lust" bedeutet ihm „Begierde", und „Begierde" bedeutet ihm „Liebe." Daher sagte Jesus wesentlich und wirklich Folgendes: „Ein Weib zu lieben, ausgenommen auf geistige Weise, heisst, Ehebruch mit ihr begehen." Als ein Mittel, zu hohen sittlichen Vorzügen zu gelangen, lehrte er den obigen Aussprüchen gemäss geistige Kreuzigung und leibliche Verstümmelung. Zwar anerkannte Jesus wörtlich die gebräuchliche gesetzliche und äusserliche Ehe als eine geeignete und unvermeidliche Gesellung für unwiedergeborene Seelen; dessenungeachtet. betrachtete er eine solche Ehe als das offenbare Resultat thierischer Neigung und als eine gänzliche Abweichung. von körperlicher Reinheit und sittlicher Erhebung. Sollen wir nicht sagen, dass er hierin gegen ein Gesetz Gottes in der Constitution des Menschen predigte? Er missbilligte keineswegs den Gebrauch der Menschen, sich sich selbst zu Verschnittenen zu machen um des Himmelreiches willen." Und er schärfte seine Lehre durch sein eigenes Beispiel ein, indem er sich der leiblichen Ehe und äusseren Vaterschaft enthielt. Dieses glauben indess die Mormonen nicht. Sie bringen eine Verbindung von „Thatsachen" vor, welche beweisen, dass Jesus wirklich selbst. Bräutigam auf der Hochzeit zu Kana war: dass er ehelich geliebt wurde von den ihm ergebenen Frauen, welche ihm nachfolgten.

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Er vergötterte die brüderliche Liebe: - ,,Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Er vergötterte die kindliche Liebe: ,,Unser Vater, der du bist im Himmel." Allgemeine Liebe predigte er allenthalben: „Liebet euch einander; ihr seid Alle Brüder." Aber alle äussere Offenbarung der ehelichen Liebe, welche gleich ist einem Lebensgesetze, verwarf er als unverträglich mit persönlicher Reinheit und mit unge

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theilter Hingebung an die göttlichen Principien oder Gesetze. Er war mild gegen das Weib, welches im Ehebruche betroffen worden war, weil sie wirklich nicht mehr der Sünde schuldig war in seiner Meinung, als die gesetzlich Verheiratheten um ihn her. Der „Ehebruch" wird unter dem geistigen Gesetze definirt als die Begierde, ein fleischliches Verhältniss mit einem verehlichten Weibe zu unterhalten. Macht die blosse Thatsache der Legalität oder Gesetzlichkeit diese Begierde des Herzens minder unrein? Wenn dies der Fall ist, dann ist dem bürgerlichen Gesetz anstatt dem Gesetze der Natur zu gehorchen! Für den geistig-gesinnten und gegen alles Körperliche eingenommenen Nazarener ist alles Verlangen nach der ehelichen Umarmung, ob vom Gesetz bestätigt oder nicht, unrein und ehebrecherisch. Nichts destoweniger bestätigte er die Gesetze des Moses; schien er die Ehe als eine gesetzmässige Einrichtung der damals bestehenden Gesellschaft zu betrachten und vermied er es, auf irgend eine Weise ihren gesetzlichen Gebrauch zu verhindern oder umzustürzen. Es erklärt sich dies Alles durch die Thatsache, dass er ein geistiger Reformator war und es unterliess, sich mit Eigenthumsfragen zu beschäftigen besonders mit der ausschliesslichen Aneignung und Unterwerfung des Weibes durch den Mann. Die gesetzlichen Einigungen sind im christlichen Systeme unverträglich mit dem geistigen Zustande; denn „bei der Auferstehung wird weder zur Ehe genommen, noch zur Ehe gegeben." Das Wort Auferstehung wird gebraucht, um ein sittliches, nicht ein persönliches Auferstehen zu bezeichnen. Die legalisirten Ehen sind nothwendig gebildet aus Tyrannei und Selbstsucht; und der Nazarener, der die Freiheit und Reinheit in ihrer höchsten Bedeutung liebte, rieth Allen, sich frei und unbefleckt vor der Welt zu erhalten." Was sollen wir aber von jenen vorgeblichen Nachfolgern Jesu, den orthodoxen Geistlichen und Diakonen, denken, welche in den Ehestand eintreten und ihre Gattung fortpflanzen? Sicher sind sie nicht Nachahmer des sich selbst

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