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sichtigung fort, welcher dieser sansculottische Schriftsteller unwürdig war. Schon in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre hatte er es dahin gebracht, daß er für das Oberhaupt jener gleichgesinnten Coterie betrachtet wurde, welche sich unter dem Namen des jungen Deutschland“ zusammenschaarte, und deren vornehmste Mitglieder Heinrich Laube, Ludolf Wienbarg, Theodor Mundt und Karl Gußkow waren. Diese Kraftmänner stellten sich an, als wollten sie mit Einem Schlage unser Schriftthum reformiren und eine neue Aera der deutschen Litteratur hervorrufen; im Grunde aber offenbarten sie einen kläglichen Ehrgeiz, der zu nichts als kläglichen Ergebnissen geführt hat. Die Nation erhielt durch sie nicht ein einziges Werk von klassischer Bedeutung. Veranlaßt durch die Blätter des einseitigen, aber im Allgemeinen redlichen Stuttgarter Kritikers Wolfgang Menzel, welcher das schädliche Getreibe dieser in jeder Beziehung sehr unwichtigen Autoren weit überschätzte, entschloß sich die deutsche „,Bundesversammlung" in ihrer 31. Sizung vom Jahre 1835 zu dem durchaus nicht nothwendigen Schritte, ein förmliches Verbot aller Schriften, die von den genannten fünf Häuptern des jungen Deutschland ausgegangen waren oder künftighin ausgehen würden, zu erlassen. Eine Maßregel, die, anstatt zu nüßen, vielmehr nur dazu diente, auf die seichten Machwerke der Verfehmten Glanz zu werfen, das Ansehen derselben bei der Menge zu steigern und besonders den getauften Heine zu verherrlichen, der wenigstens im Lyrischen etwas geleistet hatte.

Zur versifizirten Einkleidung seiner politischen Satiren griff der Lettere erst gegen das Jahr 1840, als mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms des IV. von Preußen und mit der fortschreitenden Entwicklung unserer Nation die wichtigsten Staatsfragen in den Vordergrund zu treten anfingen. Aber seine grobgeschnitten Pfeile machten ungleich weniger Eindruck als seine früheren prosaischen Aus- und Einfälle; es gebrach ihnen noch mehr an einer geistigen Spitze. Diese fand er nicht und konnte er ihnen nicht geben, da er selbst in keinem Stücke eine feste Ueberzeugung besaß, und es ihm lediglich darum zu thun war, vor dem Publikum, dem er übrigens seine Verachtung unverholen kund that, den Wigbold zu spielen. Die politischen Verseleien jener Tage gingen in den Wirren der Jahre 1848 und 1849 vollends unter; was er später in dieser Gattung versuchte, waren ohnmächtige Nachtlänge. Selbst wenn seine politische Schriftstellerei wirklich so markig, gehaltvoll und ideell gewesen wäre, als sie den Augen oberflächlicher Beobachter geraume Zeit erschien, würde ihr doch jede Bedeutung durch den Umstand genommen worden sein, daß er unter der Herrschaft des Königs Ludwig Philipp eine verborgen gehaltene französische Pension von viertausend Franken bezog.

Dieses Geheimniß wurde enthüllt, als der welterschütternde Umsturz der Dinge in Paris 1848 erfolgte; die Liste der bezahlten Federn lag vor, auf ihr stand auch der Name Heine! Da Läugnen nichts gefruchtet hätte, se sah sich der compromittirte Autor unter dem 15. Mai genannten Jahres gemüssigt mit eignen Worten einzugestehen, daß er thatsächlich seit dem Jahre 1835 jenen Betrag an französischen Hülfsgeldern aus den geheimen Fonds empfangen habe. Die an sein Zugeständniß geknüpfte Entschuldigung war leere Prahlerei und fennte seinen vernichteten Ruf nicht wiederherstellen; denn der Schleier des Geheimnisses, der sein Verhältniß zur französischen Regierung so lange bedeckt hatte, stand einer Ehrenrettung des Söldners entgegen.

Noch ehe die politische Umwälzung des Jahres 1848 eintrat, war Heine in eine schmerzliche Krankheit verfallen, die ihn zu Paris fast ein ganzes Jahrzehnt hindurch an Zimmer und Bett fesselte; doch soll er, wenn wir recht berichtet worden sind, seinen leidenden Körperzustand immer mit der seltensten Heiterkeit des Geistes ertragen haben, gepflegt und unterstützt von einer Französin, Namens Henri Julia, mit welcher er ein spätes Ehebündniß geschlossen hatte. Eine Reihe der verschie= denartigsten lyrischen Produkte verfaßte er auf dem langwierigen Krankenlager, von dieser zu jener Laune überspringend, wie es stets seine Gewohnheit gewesen; auch bereute er, wie es heißt, manchen Fehlgriff seiner Jugendzeit. Freilich geschah dieß, laut der darüber vorhandenen Mittheilungen, in einer Weise, die nicht viel von seiner ehemaligen Wandelbarkeit abwich und über die Ernsthaftigkeit seiner neuen Gesinnungen mancherlei Zweifel zurückließ. Ein seltsamer Schauspieler bis an sein Ende, verschied er zu Paris am 17. Februar 1856.

Durch Heinrich Heine ist die Lüge, im Gegensaß zur Goethe'schen Wahrheit, in unsere Poesie eingeführt worden. Ein Dichter oder Autor, der gewisse Grundprinzipien menschlicher Würde und Entwickelung nicht anerkennt, die zu allen Zeiten Geltung gehabt haben, stellt sich selbst an den Pranger, wenn er auch aus bloßer Geniesucht den Hemmschuh jedes Herkommens abwirft. Denn in letzterem Falle ist der Autor ein Heuchler, und als solchen manifeftirt sich Heine durchweg in seinen Produkten, etliche harmlose Liedchen ausgenommen, worin er das reine Menschenthum ohne Disharmonie walten lassen, anstatt eine falsche Genialität zur Schau zu tragen. Um ihn zu rechtfertigen, haben ihn seine Lobspender häufig mit Aristophanes verglichen, aber ohne diesen zu kennen; Aristophanes war von jeder Geniesucht, von Heuchelei und Täuschung des Publikums himmelweit entfernt, er war ein echtes Genie, dessen weltberühmte Meisterwerke den Beweis führen, daß er Wahrheit und Schönheit nicht blos zu vereinigen wußte, sondern auch über Alles sehte. Ueberdieß war der griechische Lustspieldichter ein Künstler, Heine das Widerspiel der Kunst, so daß es überhaupt eine sehr unverdiente Ehre wäre, ihn mit Aristophanes vergleichen zu wollen, was künftighin wohl auch Niemand wagen wird, ohne sich zu blamiren. Denn von dem cum grano salis

zu verstehenden Ehrentitel, womit A. W. Schlegel den Aristophanes beschenkt hat, indem er ihn den ungezogenen Liebling der Grazien“ nennt, würde auf Heine nur das Epitheton ,,ungezogen“ sizen bleiben.

Eine große Bedeutung hat Heine überhaupt nicht zu beanspruchen, wird man ihm auch um so weniger sichern können, als gegenwärtig bereits der bei weitem größte Theil seiner Schriften der Vergessenheit anheimgefallen ist. Was von ihm fortdauern wird, beschränkt sich auf eine nicht sehr zahlreiche Summe von Liedern. Denn lediglich auf lyrischem Gebiete hat er sich ein Verdienst erworben, obwohl man genöthigt ist, auch hier ebenso viel Tadel als Lob auf einen Mann zu häufen, der seinen Muthwillen selbst mit der Poesie getrieben hat, dem einzigen Schaße des menschlichen Geistes, worin ein gesunder Charakter die beste Befriedigung sucht und findet. Das Lobenswerthe, um mit diesem anzufangen, enthält sein,,Buch der Lieder," welchem späterhin einige wenige ähnliche Produkte vereinzelt nachfolgten. So unbeträchtlich die Masse des Gelungenen ist, so hoch dürfen wir es anschlagen: Heine hat sich auf dem deutschen Parnaß einen Platz neben den volksthümlichen Lyrikern ersten Ranges erobert; kommt es doch nicht schlechthin auf die Menge des Geleisteten an. Indem ich diesen Gesichtspunkt, seinen abgesagten Feinden gegenüber, vorurtheilslos festhalte, möchte ich die vortheilhafte Seite seiner Lyrik bestimmen, ehe ich des Mißbrauchs gedenke, den er sich auch auf diesem Gebiete zu Schulden kommen lassen.

Die äußere Form seiner Lieder anlangend, ist sie fließend, gesangartig und meist ungesucht, ihr Rhythmus auch dem Inhalte entsprechend; er feilte, was nicht verborgen geblieben ist, seine Strophen mit unermüdlicher Ausdauer, obwohl er dem unkundigen Publikum vorspiegelte, daß er Alles fix und fertig aus dem Aermel schüttle. Die Leichtigkeit der Darstellung, die er oft durch langes Grübeln gewann, täuschte seine Nachahmer; denn irregeführt, wie sie durch Heine's Versicherung waren, bemühten sich diese nicht um Strenge des Ausdrucks, sondern stümperten unbesorgt, weil sie glaubten, auch ihr Vorbild suche die Natürlichkeit in lockerer und unkünstlerischer Ausdrucksweise. Freilich war diese in ihrer Art einzige Täuschung der seichten Nachäffer um so eher möglich, als es Heine nicht an anderweitigen formlosen und formschwachen Gedichten fehlen ließ, die er leichtfertig in die Welt schickte, während er nur diejenigen genau durchformte, von welchen er auf eine entschiedene und dauernde Wirkung nach Inhalt wie Gedankenfaffung rechnete. Der Freiheiten, die er sich in der Metrik als Volksdichter herausnehmen durfte, bedienten die thörichten Nachtreter sich gleichwie regelrechter und erlaubter Bestimmungen. Dazu kam, daß Heine bei der einfachsten Form des Liedes stehen blieb, weil er sein Talent richtig erkannte und würdigte; für die Kunstpoesie war es nicht geeignet, und damit er dieß verdecke, gerieth er auf den Einfall, jede Kunstpoesie zu höhnen: eine Perfidie, wodurch er seine Jünger zum zweiten Male täuschte und ihren Geschmack auf Irrwege führte. Indem der Düsseldorfer Dichter. also seine schaffende Kraft auf diese Gattung der Lyrik weislich einschränkte, strebte er nach der weitgehendsten Popularität und nach der Frucht schnellster Anerkennung im Publikum. Daß ihm gleichwohl diese Frucht nicht so rasch in den Schooß fiel, trotz der um ihn gruppirten Lobpreiser, ist bei der Abschätzung des Dichters nicht zu übersehen. Es dauerte eilf Jahre, ehe eine zweite Auflage des Liederbuchs erforderlich war. Der innere Werth der Gedichte schlug keineswegs bei dem Publikum blitzschnell durch, wie es das „,junge Deutschland“ wünschte und marktschreierisch vorgab. Zwar stand der von einer ungewöhnlich zahlreichen

Mindwiß,

Parnas.

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Schaar schreibfertiger Litteraten und Journalisten umgebene Heine während einer mehr als zehnjährigen Epoche gleichsam von allen Seiten umweihraucht dà; der neue Dichtergöße hatte ähnliche Hülfstruppen seines Ruhms wie sie Uhland an den Mitgliedern der „schwäbischen Schule" hatte. Die Clique nannte sein Liederbuch zeitschriftlich wie mündlich ein vielgelesenes und zerlesenes“. Aber alle dergleichen Schmuckbeiwörter lockten nicht viel, man kaufte das Büchlein demungeachtet sehr sparsam. Das Einzige, was in jenem langen Zeitraume stetiger Lobpreisung für das Heine’sche Talent durchgesetzt ward, bestand darin, daß man einzelne der gelungensten Lieder durch vielfachen Zeitungsabdruck und durch häufige Citate in Umlauf setzte und in den Mund der Jugend brachte. Das mußte schon deswegen endlich gelingen, weil diese Lieder vielerlei pikante, seither nicht in Reimen ausgesprochene Vorstellungen und Wendungen enthielten, die sich leicht merkten wie Witworte.

Was Standpunkt, Geist und Gepräge seiner Lyrik anlangt, ist es allerdings keine großartige poetische Welt, die Heine uns darin aufgeschlossen hätte; doch finden wir, daß er sich, wie alle Lyriker ersten Nanges, bis zur Originalität durchgearbeitet hat, wie viel wir auch an dieser Originalität ausseßen mögen. Frei von der Nachahmung irgend eines der lyrischen Meister, die seither in Deutschland aufgetreten waren, wußte er sein eigenstes Selbst selbstständig vorzuführen. Er nahm sich dabei den volksthümlichen Ton des deutschen Volksliedes zum Muster, aber in anderer Weise als die von der romantischen Epoche ausgegangenen Schwaben, Uhland an der Spiße. Daß dem so sei, wird keineswegs widerlegt durch das Lob und die Achtung, womit er gelegentlich von den Romantikern, wie Novalis, Hoffmann und Arnim redet; denn in Lob sowohl als Tadel ist sein kritisches Urtheil Narrentheiding. Vielmehr ergiebt sich sein Ausgangspunkt aus der Betrachtung des Colorits seiner lyrischen Produkte. Dieses Colorit hat weniger einen romantischen als einen allgemein poetischen Anstrich. Heine bemühete sich offenbar, wie es jeder gute Dichter thut, den Boden der Wirklichkeit zu verlassen; idealisiren wie Schiller wollte er nicht, ebensowenig die Wirklichkeit verschönern nach Goethe's Beispiele. An die lyrische Weise des Letztern indessen schloß er sich in mancherlei Stücken an, wie er denn auch namentlich den im „Amadis“ von Goethe zuerst erhobenen Ton bis zur Manier breitgeschlagen hat. Im Allgemeinen aber ging er darauf aus, persönliche Erlebnisse, subjektive Gefühle und Anschauungen, zuweilen auch objektive Stoffe mit einem gewissen romantischen Schimmer zu umkleiden, welcher den Gegenstand aus der Gewöhnlichkeit alltäglicher Kreise herausrücken sollte. Dieß that er denn auf eine eigenthümliche Weise, indem er bei einer möglichst populären und einfachen Darstellung den Charakter des älteren Volksliedes reproduzirte; und es ist ihm oft geglückt, einen wahrhaft volksmäßigen Ausdruck für seine neuen modernen Stoffe herauszubilden. Seine besten Lieder, diejenigen, die ganz rein in ihren Stimmungen gehalten sind, weisen einen durchaus ansprechenden, durchweg poetischen und mit dem Volksgejange wetteifernden Ton auf, wie er sich in den beiden,,Grenadieren“ ausspricht. Durch eine Anzahl von Liedern hat er zugleich gezeigt, daß er der wärmsten und edelsten Herzensergießungen fähig ist; sie gehören freilich meist einer Epoche an, wo er noch nicht mit der Welt, mit Himmel und Erde wie mit sich selbst zerfallen erscheint. Wie er ferner, neben dem musikalischen Elemente der Form, die plastische Wirkung zu beherrschen verstand, erkennt man aus den kleinen abgerahmten und abgerundeten Gemälden, die er mit lebhafter Anschaulichkeit vor Augen und Seele führt, theils durch treffende Gedankenzeichnung, theils durch Bilder und Allegorieen. Seltener als

das Subjektive gelingt ihm das Objektive; die Behandlung legendenartiger und mythologischer Stoffe ist ihm gewöhnlich verunglückt, indem er sie von einem allzusubjektiven Standpunkte aus faßte, die Sagen ummodelte und dazu benutzte, eigene Ideen an sie zu knüpfen oder moderne in sie hineinzuspielen, um sie dem Gelächter preiszugeben. Von den Gelegenheitsgedichten endlich zeichnen sich einzelne durch Witz, Satire und Humor aus, soweit das Maßz innegehalten worden.

Erkennen wir also in Heine einen Lyriker, der in der einfachen Liedgattung ein entschiedenes Talent offenbart hat, welches seinen Leistungen Fortdauer verspricht, so lange die deutsche Sprache klingt. In dieser harmlosen Gattung indessen beruht nicht das gesammte charakteristische Gepräge, womit er vor dem Publikum steht; denn auf Volksthümlichkeit und liebliche Zartheit etlicher Gedichte beschränkt sich dieses Lyrikers Originalität keineswegs." Es ist bedauerlich, daß die übrigen Eigenschaften, durch welche sich Heine zu einem eigenthümlichen Style als Lyriker aufgefchwungen hat, theils nicht auf eine künstlerisch richtige Weise hervortreten, theils nicht zu den vortheilhaften Seiten seines Wesens gehören. Die künstlerische Rücksicht anlangend, hat er häufig gegen den guten Geschmack, ich darf geradezu sagen auch gegen einen Hauptgrundsaß poetischer Darstellung gefehlt und verstoßen, oft mit Absicht, wie es scheint, weil er nicht anders originell sich zu fassen wußte: er ist, kurz gesagt, in eine Art Manier verfallen und nach und nach immer manierirter geworden. Diese Heine'sche Manier nämlich kennzeichnet sich erstlich in allzugrellen Contrasten, zweitens in Dissonanzen. Er scheute sich nicht zu dem fehlerhaften Contraste zu greifen, als zu einem durchschlagenden Mittel, um eine drastische Wirkung seiner Strophen zu erzielen, welches ihm die Hauptsache in Versen wie in Prosa war; er kannte das liebe deutsche Publikum, das nach allem Auffälligen gerade in der Poesie hascht und darin ein Merkmal der Genialität erblickt. Die Dissonanzen dagegen vermied er nicht, weil er die harmonische Seite der Poesie unterschäßte und die Reizung der Stimmung bevorzugte, anstatt den Einklang der Gefühle aufrecht zu erhalten und die Seele zu verföhnen. Es war eine doppelte Verläugnung des ebenso schönen als treffenden Ausspruchs, welchen sein Zeitgenoß Platen that: „Um der Dinge Maß zu lehren, sandte Gott die Dichter aus.“ Vorzüglich liebte es Heine, mit einem schrillen Mißton am Schlusse das gesammte von ihm aufgeführte Gebäude seines Liedes wie mit einem Blitzschlage über den Haufen zu werfen: den Lejer oder Hörer gleichsam zu äffen. Er greift nämlich zu einem unerwarteten, mit dem Vorausgegangenen in keiner Harmonie stehenden und daher verkehrten Gedanken, vermuthlich aus dem sonderbaren Wahne, weil er es für das Beste hielt, die Grundregel zu verleßen, damit er für genial gelte. In Wahrheit aber verräth er, daß es ihm an einer genialen oder neuen Wendung gebrach, um das Gedicht auf angemessene Weise abzuschließen.

Dazu trat zweitens ein geschmackloses Kokettiren mit dem eigenen Schmerze. Heine ist einer der Haupturheber der sogenannten,,Weltschmerzpoesie", welche in den beiden Jahrzehnten vor 1848 eine so umfangreiche, aber vorübergehende Rolle spielte, und welche durch den unglücklichen Nikolaus Lenau ihren trübsten und am meisten melancholischen Ausdruck empfangen hat. Doch ist Heine in diesem Stücke nicht so ganz Original, wie Manche glauben, die ihren Blick nur auf die einheimische Litteratur gerichtet halten. Um jene Zeit, wo der Düsseldorfer Poet auftrat, stand der Lord Byron bereits in der vollsten Blüthe seines Dichterruhms, und der Engländer ist es vorzugsweise, der diesen schmerzlichen Ton angeschlagen

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