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2. Das пνεÛμа als überirdische von Gott plötzlich in die Seite Menschenseele einströmende Kraft .

a) Das пνεÛμα als Vermittler höherer Erkenntnis

Das πveÛμα als zeitweise verliehene Gnadengabe S. 113. Ursprung der philonischen Lehre S. 114. Zusammenfassung S. 117. b) Das πνεûμα als Vermittler höherer Sittlichkeit (Tugend). Der stoische Weise als Pneumatiker S. 118.

c) Das пvεûμa als Gabe prophetischen Geistes

Das пνεÛμа проητιкóν bei Philon S. 121. Hemmungen im Sprachgebrauch S. 122. Die Wirkung des πνeûμα S. 125. Mavía S. 126. Das пvεûμα in der griechischen Mantik S. 129. Griechischer Wortgebrauch S. 132. Zusammenfassung S. 135.

B. Wesen und Formen der mystisch-intuitiven Erkenntnis bei Philon und deren Zusammenhänge mit dem griechischen Geistesleben Das пνεûμα als religiöser Begriff S. 136. Der Heilige Geist als Person S. 138. Parallele Termini S. 139. Gedankengang der Untersuchung S. 144. I. Die Propheten und Ekstatiker . .

Der Weise als Prophet bei Philon S. 145. Acκησις - Μάθησις - Φύσις S. 147. QúCIC: Ocóc S. 148. Moses als Prophet im A. T. S. 150. Moses als Prophet bei Philon S. 152. Moses als Ekstatiker bei Philon S. 151. Prophetismus und Philosophie S. 156. Philon als Ekstatiker S. 159. Philons Geistesrichtung S. 161. Zusammenfassung S. 162.

II. Die Ekstase und mystische Schau.

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Vier Arten der Ekstase bei Philon S. 164. Vier Arten des Wahnsinns bei Platon S. 166. "EKCтαCIC = Mavía S. 166. Altgriechische Form der Ekstase S. 168. Religiöse und philosophische Ekstase S. 169. Die Ekstase als Krankheit S. 173. Die Ekstase als Erschrecken S. 174. Die Ekstase als Schlaf des Geistes S. 175. Die Ekstase als göttlicher Wahnsinn S. 181. Die Ekstase in der Volksvorstellung S. 183. Die Ekstase bei Platon S. 187. Der stoische Weise als Prophet S. 203. Der Vorgang der Ekstase bei Philon S. 205. Die Vorbereitung zur Ekstase S. 207. Das пνεûμα als Erreger der Ekstase S. 209. Verkehr mit den Luftgeistern S. 212. Askese als Vorbereitung zur Ekstase S. 213. Verwandlung der Ohren in Augen S. 215. Das Auge der Seele S. 216. Die pneumatische Lichtsubstanz S. 220. 'Opaτikoi ΠνευμαTIKOί S. 223. Der mystische Sinn S. 225. Die mystische Schau S. 226. Ursprung der philonischen Lehre S. 227. Zusammenfassung S. 230. III. Die Unio mystica .

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Die Formen der Unio mystica S. 232. Essen und Trinken der göttlichen Substanz S. 232. iepòc ráμoc S. 234.

IV. Die sichtbaren Wirkungen des Heiligen Geistes :
Feuer und Trunkenheit S. 236. Dionysos S. 237.

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C. Werden der mystisch-intuitiven Erkenntnis und Entwicklung der
Lehre vom Heiligen Geiste

Philons Stellung S. 237. Richtlinien der Darstellung S. 242. Die An-
fänge S. 245. Dionysosreligion S. 248. Die Orphik S. 251. Vorsokratische
Naturphilosophie S. 255. Pythagoras S. 259. Der sokratische Geist S. 259.
Platon S. 261. Die Stoa S. 263. Die Septuaginta S. 265. Schluß S. 267.

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UNIV.

EINLEITUNG

I. DAS RELIGIONSGESCHICHTLICHE PROBLEM

Die philologischen und theologischen Forschungen der Gegenwart über die Entstehung der christlichen Religion als solcher mit allen ihren Lehren, religiösen Gebräuchen und metaphysischen Spekulationen beherrscht als charakteristischer Zug die Sammlung und Betonung der Beziehungen des Neuen Testamentes und der Dogmengeschichte zum hellenistischen Geistesleben. Während man früher das Christentum als eine organische Weiterbildung des Judentums, als die Vollendung der Mission betrachtete, zu der Jahwe sein Volk auserwählte, sehen wir heute unsere Gelehrten am Werke, mit gründlichem und umsichtigem Fleiße die Fäden, die das Neue Testament mit dem Alten verknüpfen, allmählich einen nach dem anderen zu lösen und aufs festeste mit dem hellenistischen Geistesleben zu verbinden. Die religiös-mystischen Anschauungen der hellenistischen Zeit, wie sie sich in den Mysterienreligionen niederschlugen und auf die Bildung christlicher Vorstellungen, Dogmen und Riten einwirkten, stehen im Mittelpunkt der Erörterung nicht weniger als die metaphysischen Spekulationen der alten griechischen Philosophen, die durch die Neubelebung der pythagoreischplatonischen Mystik und die Tätigkeit der kynisch-stoischen Popularphilosophen gerade im Hellenismus, wenn auch in verzerrter Form, die weiteste Verbreitung fanden. Es handelt sich dabei nicht nur um die Identifizierung äußerer Formen, in denen sich die Gedanken des Christentums manifestieren, mit denselben oder ähnlichen im hellenistischen Geistesleben. Selbst der Mittelpunkt der christlichen wie jeder Religion überhaupt, der Gottesbegriff, ist in die allgemeine Diskussion mit hineingezogen worden. Was nun den christlichen Gott vom jüdischen Jahwe in der Bestimmung seines Begriffes vor allem unterscheidet, ist das Dogma der Trinität. Neben den Gott, Vater und Schöpfer der Welt des Alten Testamentes tritt im christlichen Dogma der Sohn, Christos, Logos auf der einen, der Heilige Geist auf der anderen Seite als besondere und doch wieder mit ihm zusammenfallende Hypostasen seines Wesens.

Leisegang, Der Heilige Geist

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Die eine dieser beiden Hypostasen, den Logosbegriff, als Bestandteil der griechischen Philosophie erwiesen und von ihren Anfängen bis zum neutestamentlichen Zeitalter verfolgt zu haben, ist das Verdienst M. Heïnzes; auf dessen Werk1) dann Aall) weiterbauen konnte. Die Beziehungen der Logoslehre zum Geistesleben des griechischen Altertums bilden ferner das Hauptthema der Fülle von Spezialbehandlungen oder in größere Werke eingefügten Untersuchungen über den Logos bei Philon3), sowie der gewaltigen Literatur über das Logosproblem im Johannesevangelium.*)

So umfassend und in die Tiefe gehend die Forschungen von philologischer und theologischer Seite sind, die dem Begriff des Móyoc gelten, so dürftig und zersplittert sind die Arbeiten, in denen der Begriff des πνεῦμα im allgemeinen und der des biblischen ἅγιον πνεῦμα im besonderen zum Gegenstand der Untersuchung gewählt wird.") Das einzige den ganzen Stoff umfassende Werk, das den Begriff des Heiligen Geistes vom Alten Testament bis in die Patristik hinein verfolgt, ist das Buch des Theologen K. A. Kahnis „Die Lehre vom Heiligen Geist" aus dem Jahre 1847. Hier werden Lehre und Begriff des Heiligen Geistes organisch aus dem Alten Testament heraus entwickelt und die Auffassungen der Evangelisten, der Apostel, Philons und der Kirchenväter auf die Anschauungen der jüdischen Religion zurückgeführt. Parallelerscheinungen aus dem griechischen Geistesleben werden wohl mit herangezogen, ihre Besprechung dient jedoch hauptsächlich dazu, den Nachweis zu führen, auf welch niedriger Stufe das religiöse Empfinden und Denken des griechischen und römischen Altertums stand, und dadurch den dunklen Hintergrund zu legen, auf dem sich die jü

1) Die Lehre vom Logos in der griech. Philosophie. Oldenburg 1872.

2) Geschichte der Logosidee in der griech. Philosophie und in der christlichen Litteratur. 2 Teile. Leipzig 1896-99.

3) Ziemlich vollständige Zusammenstellungen der Philonliteratur finden sich in Überweg-Prächters Grundriß 10. Aufl., bei Schürer, Geschichte des jüd. Volkes im Zeitalter J. Chr. III3 Leipzig 1898 S. 487 ff. und bei Bréhier, Les idées philosophiques et religieuses de Philon d'Alex. Paris 1908 p. VII ff., speziell über den Logos p. XIII. Leider sind hier besonders die deutschen Titel durch Druckfehler und Ungenauigkeiten (z. B. Cohn statt Cohen) oft bis zur Unbrauchbarkeit entstellt. Hingewiesen sei hier noch auf einen wenig bekannten Aufsatz des Herausgebers der neuen Philonausgabe L. Cohn in Judaica, Festschrift für Herm. Cohen, Berlin 1912, durch den hoffentlich der Streit über den jüdischen oder griechischen Ursprung der philonischen Logoslehre endgültig zu Gunsten des Griechentums entschieden ist.

4) Ich verweise auf die Literaturangaben in den theolog. Handbüchern. 5) Literaturangaben finden sich in der Realencyclop. d. prot. Theologie u. d. W. Heiliger Geist und in Cremers Wörterbuch der neutestamentlichen Gräzität 10. Aufl. 1915 hg. v. Kögel u. d. W. пνεûμɑ.

disch-christliche Offenbarungsreligion, deren Wurzeln gerade in der Ausbildung einer Lehre vom Heiligen Geiste ruhen, umso strahlender abhebt. Daß die neueren Forschungen vor allem auf dem Gebiete des hellenistischen Geistes- und Religionslebens hier nicht berücksichtigt und verwandt werden konnten, ist selbstverständlich. Doch auch auf eine Untersuchung der Entstehung des Begriffes яνεûμα und seiner Entwicklung, die sich wohl auch damals schon wenigstens für das klassische Altertum hätte durchführen lassen, geht der Verfasser nicht ein, da für ihn die eigentliche Lehre vom Heiligen Geiste bei griechisch schreibenden Autoren erst da anfängt, wo zu dem пveûμa das Attribut åɣyıov hinzutritt.1)

Eine solche Prüfung und Beleuchtung des Wesens und der Entwicklung des Begriffes πνεûμα, wenn auch nicht in der Religion, so doch in der Wissenschaft des Altertums ist dann erst im Jahre 1880 von philosophisch-philologischer Seite aus gegeben worden. H. Siebeck kommt in seiner skizzenhaften Untersuchung) zu dem Ergebnis, daß sich hauptsächlich in der stoischen Philosophie und bei Philon wohl Ansätze dazu finden, das griechische Wort пνεûμа -Lufthauch in die Bedeutung von „Geist" überzuführen, daß aber die tatsächliche Umprägung des materialistischen Begriffs zu einem rein spiritualistischen nur durch jüdischen Einfluß zu erklären sei.

Bei diesem Resultate hat man sich dann allseitig beruhigt, bis durch Reitzenstein) von neuem auf diesen so mannigfach schillernden Begriff als einen der wichtigsten der hellenistischen Mystik aufmerksam gemacht und die These ausgesprochen wurde: „Wir müssen uns abgewöhnen, die »Wirkungen des Geistes<< bei den Christen allein zu suchen und zu beobachten oder bei jeder Erwähnung eines eeîov, iepòv oder άɣiov πveûμɑ an christliche oder jüdische Quelle zu denken.“4) Zugleich

1) Von den neueren Untersuchungen, die sich mit dem Begriff des πvεûμɑ befassen, umfaßt keine die ganze Geschichte dieses Wortes und der Vorstellungen, die sich daran knüpfen. Hierauf macht bereits J. Gloël (Der heil. Geist in d. Heilsverkündung des Paulus, Halle 1888), der auch nur ein Teilproblem behandelt, in der Einleitung zu seinem Buche, S. 2 aufmerksam : daß kaum ein Glied der christlichen Gesamtanschauung von der Theologie so vernachlässigt worden sei, als die Lehre vom heiligen Geist."

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2) Die Entwicklung der Lehre vom Geist (Pneuma) in der Wissenschaft des Altertums. Zeitschr. für Völkerpsychol. u. Sprachwiss. (Lazarus und Steinthal) XII 4 (1880). Um einiges vervollständigt im Arch. f. Gesch. d. Philos. XX, Anf. 3) In seinem Buche: Die hellenistischen Mysterienreligionen. 1910.

4) a. a. O. S. 144, wo es dann weiter heißt:,,Es wird wenig Behauptungen geben, die trotz ihrer weitreichenden Folgen so leichtfertig und anhaltslos aufgestellt sind als die noch im Jahre 1899 von Cremer verfochtene These, daß die Begriffe πνεῦμα θεοῦ und πνεῦμα ἀνθρώπου ausschließlich biblisch seien (Hauck, Realenzyklop. VI S. 444, 454, 457).“

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wies Reitzenstein auf Philons Fassung dieses Begriffes als eines wichtigen Mittelgliedes zwischen den altgriechischen Vorstellungen vom Wesen des пνεûua und den neuen Seiten, die die hellenistische Mystik diesem Worte abgewann, hin, ohne sich jedoch auf eine nähere Untersuchung der Bedeutung des пνεûμa bei Philon einzulassen.

Daß aber der philonische Pneumabegriff sich aufs engste mit Philosophemen des Poseidonios berührt, hatte bereits Mathilde Apelt in ihrer Dissertation „De rationibus quibusdam quae Philoni Alexandrino cum Posidonio intercedunt❝1) nachgewiesen, wodurch sich ergab, daß das πνεûμа schon bei Poseidonios mit der griechischen Mystik, die von diesem universalen Geiste wieder in den Bereich philosophischer Erörterung gezogen wurde, in engster Berührung erscheint.

Dadurch war der Vermutung Raum gegeben, daß vielleicht auch der Teil der christlichen Lehre, der sich um den Begriff des пνεûμα άɣιоν gruppiert und den man von theologischer Seite nicht anders als aus dem Alten Testamente, besonders den Propheten verstehen zu können meinte, aus dem hellenistischen Geistesleben entsprungen sein könnte, ja daß vielleicht sogar die Theologen und Gelehrten der hellenistischen Zeit mit einem im Griechentum bereits völlig ausgebildeten Begriffe vom Heiligen Geiste an das Alte Testament herantraten und ihn in dem πνεûμа άioν der Septuaginta wiederzufinden glaubten. Ob solche Vermutungen berechtigt sind und wieweit sie überhaupt aufgestellt werden dürfen, das kann nur eine umfassende Untersuchung des Wesens und allmählichen Werdens des Pneumabegriffs im griechischen Geistesleben zeigen.

Daß eine solche Untersuchung sehr weit ausholen und in die mannigfachsten Gebiete griechischen und, wie man erwarten kann, auch orientalischen Schrifttums hinabsteigen muß, lehrt ein Blick in die über den Begriff des πνεῦμα bereits vorhandene Literatur. Das θεῖον, ἱερὸν oder άɣιoν πvεûμα tritt uns in der christlichen Spekulation inmitten eines seltsamen Wirrwars von Vorstellungen entgegen. Griechische Philosophie, griechischer Volksglaube, hellenistische Mysterienspekulation, orientalische Dämonen- und jüdische Engellehre, hellenistischer Aberglaube, Zauberwesen u. dgl. m. sind hier eine merkwürdige Verbindung eingegangen, die es nun wieder in ihre ursprünglichen Elemente zu zerlegen gilt. Bei dieser Arbeit muß sich eine Antwort auf die Frage finden lassen: Ist die Lehre vom Heiligen Geiste griechischen oder orientalischen Ursprungs? Daß sie keine völlige Neuschöpfung des Christentums ist, darüber hat in der Wissenschaft wohl nie ein Zweifel bestanden.

1) Commentationes Philologae Jenenses VIII 1 Lips. 1907.

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