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(Wiederholung des Replat'schen Planes aus Revue de l'art etc.

Maßstab: etwa 12 mm pro Meter.)

PORTE

L EST

zu dem bekanntlich Kroisos einen Teil der Säulen schenkte, das ältere Didymaion bei Milet (von Darius 494 zerstört). Obgleich wir über die Anlage dieser Tempel, die Außenmasse, die Säulenzahl und -stellung einigermaßen informiert sind, war von dem Gebälk nichts erhalten und auch die Einzelheiten der altionischen Säule mußte man aus Fragmenten erschließen, wie sie z. B. ein Apollotempel in dem von Ioniern besiedelten Naukratis bot oder der ionische Tempel von Lokroi in Unteritalien. Etwas Sicheres gaben uns erst seit 430 v. Chr. die attischen Schmuckbauten: Niketempel und Erechtheion, während der Tempel am Ilissos' verschwunden ist. In diese klaffende Lücke treten nun 4 delphische Marmortempel: 560-550 das Schatzhaus von Klazomenae, um 550 der ionische Bußtempel, 545-540 das Schatzhaus von Knidos, 535-530 dasjenige von Siphnos. Ihnen folgt 480-478 die Stoa der Athener, deren ionisches Kapitell nun endlich (von Zippelius) ermittelt wurde. Von diesen vier Tempeln lassen sich drei vollständig wieder aufbauen, selbst der überreiche Skulpturenschmuck ist z. B. beim Siphnosbau größtenteils erhalten (Fries und Giebel), und wo dem einen Bauglieder fehlen, helfen die anderen Diese Rekonstruktionen können mit großer Sicherheit ausgeführt werden, weil die Fundamente wiedererkannt und dadurch die Grundmaße gegeben sind. Und die sonst so strittige Gebäudehöhe wird beim siphnischen Karyatidenbau - analog dem Athenerthesauros durch die zahlreichen Inschriften der Nordwand gesichert, die die Abfolge und Zahl der Quaderschichten lehren, während die Höhe des zweiten Karyatidenhauses (Knidos) sich nach dem ersten richtet und die der zwei Antentempel (Klazomenae und Buẞtempel) aus den Durchmessern der ionischen Säulen im Verein mit den vorhandenen Quaderhöhen ermittelt werden kann.

aus.

Diese kunsthistorische Bedeutung der 4 Tempel wird dadurch nicht beeinträchtigt, daß es sich nur um relativ kleine Bauten handelt (c. 6.40 m breit, 8,60 m lang). Denn schon Durm wies darauf hin, daß sich die ionischen Tempel ohne Veränderung oder Umbildung des Details in allen möglichen Größen bewegen, vom kleinsten kapellenartigen Tempelchen der Nike apteros zu Athen bis zu den Riesen von Milet und Ephesos, und daß die Formen im kleinen wie im großen Maßstabe durchaus gleichartig geblieben sind, genau so wie bei der dorischen Ordnung (Bauk. d. Gr. S. 292). Darum sind die delphischen Bauten unschätzbare Zeugen für den Aufbau des in Ionien selbst ganz verlorenen alten Gebälkes und sie bringen u. a. die Kontroverse über das ursprüngliche Vorhandensein eines Frieses dahin zum Austrag, daß mit Durm (p. 136) und andere der Fries ein integrierender Bestandteil der ionischen Tempelarchitektur gewesen ist, dessen vereinzeltes Fehlen (Athenatempel in Priene, Asklepiostempel ebenda) nur auf Experimentieren der betr. Architekten (Pytheos) zurückgeht. Änhnlich ergibt sich betreffs

gegen Michaelis

des ionischen Architravs, daß seine ältere Form ebenso wie im dorischen Stil ganz glatt war, die Teilung in 2 oder 3 Faszien also durchaus erst dem V. Jhdt. angehört und kaum vor dessen Mitte entstanden sein wird. Denn selbst die Stoa der Athener hatte, nach den erhaltenen Einlaßspuren an der Polygonmauer zu urteilen, einen glatten Achitrav (Holz), desgleichen auch der Tempel am Ilissos (Durm3 S. 410). So stimmen alle erhaltenen altionischen Epistylien überein mit den Lykischen Felsengräbern ionischen Stils (Antiphellos, Durm3 S. 286) und sichern damit auch den altionischen Riesentempeln den glatten, ungeteilten Architrav.

Aber auch darüber hinaus lernen wir - außer den singulären, schon bekannten Karyatiden hier zwei neue Tempel kennen, deren eigenartige Palmenkapitelle' aus 2 Kelchen übereinander bestehen und die mit Sicherheit auf Ägypten hinweisen, wo am ionischen Apollotempel zu Naukratis ganz ähnliche Motive bekannt sind (s. unten die Gegenüberstellung von Abb. 50 und Abb. 47). Und die neuen Säulenbasen, bez. die torusähnlichen Fußgesimse der Wände, berühren sich auf das engste mit denen der Kroisossäulen im ephesischen Artemision, das nur 60 km von Klazomenae entfernt lag, bez. mit dem scharfkantigen Torus des Lokroitempels, vgl. unten Abb. 43/4 neben Abb. 45/6.

Wie die altionische Skulptur in ihrer überzierlichen Ausstattung an Gewändern, Haartracht und Beigaben der Karyatiden und der archaischen Mädchenstatuen (der Akropolis) keine Weiterentwickelung mehr kannte, sondern stagnierte und erlosch, so hat die altionische Marmorarchitektur, die z. B. in der exquisiten Arbeit der siphnischen Hängeplatten (Abb. 34/5) und Simen ihren technischen Höhepunkt erreichte, jene Palmenkapitelle nicht weitergebildet, sondern bald aufgegeben. Was von ihnen und dem alten Gebälk in Ionien zugrunde ging, hat Delphi erhalten. Den Aufstieg zur Höhe, die bedeutsamste Vorstufe zur Entwickelung der Kunst, die Niketempel und Erechtheion darstellen, bilden unsere Schatzhäuser und Kleintempel. Das ist für uns heute ihr innerer Gehalt, ihr Ethos.

2. Lage, Material, Technik, Grundmaße.

Den heutigen Zustand der Ruine zeigen unsere Photographien auf Taf. I in Abb. 2 (von Südwesten) und 3 (von Osten). Die dort sichtbaren Überreste von Fundament, Krepis, Stylobat, Toichobat'), Orthostat, und einer Wandschicht sowie von der Türwand und von dem vor der Cellarückwand befindlichen großen Statuenbathron sind maßstäblich in dem

1) Die Bezeichnung Toichobat für die Auflagequadern der Mauerwände, analog dem Stylobat, dem Auflager der Säulen, stammt von O. Puchstein. Der griechische terminus technicus für dieses Wandauflager ist unbekannt.

14*

Par Marm HElias Poros

<*60
55

Grundriß Abb. 4 dargestellt. Daß diese Reste nicht alle in situ lagen,

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Abb. 4. Grundriß des Ionischen Bußtempels (1:75). Heutiger Zustand. Die Zahlen I-VI bezeichnen die verschiedenen Quaderschichten.

geht aus einer während der Ausgrabung (1899) angefertigten älteren Photographie hervor, die man uns freundlichst zur Verfügung gestellt hat

5.46

8.66

(Taf. I, Abb. 5). Sie zeigt den ausgegrabenen Pronaos mit der Türwand, während die Cella noch unter den Erdmassen ruht1).

Lage. Der Tempel steht auf fast völlig ebenem Boden, der nur sehr wenig nach vorn abfällt (in der ganzen Tempellänge nur 25 cm), und ist wie die Tholos genau nach Süden orientiert.

Das Material ist parischer Marmor, ein wenig grau, bisweilen streifig, etwas grobkörnig, vgl. die Gesteinsproben im Philol. 66, 285, Nr. 150, vgl. auch S. 277, Nr. 23 u. 24.

7,5

118
(5,5-8,5JA

Abb. 6. Schwalbenklammern des Ion. Bußtempels (1: 711⁄2).

Die technischen Merkmale bestehen in Schwalbenklammern von 2 × 715 cm Länge und 4 cm Breite an den Außenenden, vgl. die Detailzeichnung in Abb. 6, doch kommen auch kleinere von 2 × 6 12 cm Länge und 31 Breite vor; auf den Torusplatten schwanken die Längen von 15 zu 16 zu 17 cm, am Orthostat von 13 zu 14 usw. Bisweilen reichen die Schwalbenschwänze in den glatt geschliffenen Anathyrosisstreifen hinein (vgl. z. B. Abb. 11 Orthostat); eigentümlich ist, daß die runden Dornlöcher manchmal außerhalb der Schwalbenklammernsitzen (so z. B. am Orthostat in Abb. 11). Die Erklärung hierfür fand ich in Zippelius' Angaben über die beim Schatzhaus von Knidos angewendete Technik; dort stellte er fest, daß innerhalb des schwalbenschwanzförmigen ausgemeißelten Klammerloches eine schmale U-förmige Klammer aus Eisen oder Bronze in den Dornlöchern saß, die die Steine zusammenhielt, daß dann die Schwalbenform mit Bleiguß voll ausgegossen worden war und dieser Verguß die U-Klammern ganz verdeckte". Augenscheinlich war bei unserm Tempel bisweilen die Länge der eingemeißelten Schwalbenklammer-Löcher nicht genügend, und so schlug der 'Monteur' seine Dornlöcher außerhalb ein, um die langen U-Haken nicht neu biegen und verkürzen zu müssen 2). Die Streifen der Anathyrosis sind längs der Außenkanten meist geschliffen glatt, längs der Innenkanten gut glatt, aber nicht geschliffen; ihre Breite beträgt durchschnittlich 7 cm, doch kommen auch 6 und 8 cm vor. Die eigentümliche, doppelte Rauhung der ToichobatOberseiten ist unten in Abb. 9 dargestellt.

1) Von den vier in Abb. 2 (Taf. I) sichtbaren Stylobatblöcken waren auf Abb. 5 nur die zwei äußeren in situ, der heut 2. (von Osten) steht noch hochkant auf der S.-W. -Ecke und trägt nach dem oberen Ende zu deutlich den Kreis der Säulenstandspur. Ebenso fehlt am Orte die Innenquader des zweischichtigen Orthostats der Ostwand (dicht hinter der Ante). Diese Steine sind also erst nachträglich an ihre ursprünglichen Plätze zurückgelegt.

2) Aus dieser Darstellung erhellt, daß die von Durm 3, S. 164 gegebene Abb. einer Eisenklammer unseres Tempels auf einer ganz irrigen Vorstellung beruht und zu streichen ist.

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