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Die Priestersynoden: Βασιλ. Πτολ. κτλ. ἔτους x, ἐπὶ ἱερέως κτλ. μηνὸς *, ψήφισμα).

Für Vereine besitzen wir leider kein geeignetes Material an Urkunden 2). Das Zehnmännergericht): Βασιλ. Πτολ. κτλ. ἔτους κ ἐφ' ἱερέως κτλ. μηνὸς * ἐν Κροκ. πόλει. ἐπὶ προέδρου κτλ.

Ich denke, durch den Vergleich springt in die Augen, daß das Fehlen des Alexanderpriesters in dem Ratsprotokoll aus Ptolemais nicht ohne Bedeutung ist. Es bedeutet ein Vorrecht selbst gegenüber den formell unserer Urkunde am ehesten vergleichbaren Protokollen des Zehn männergerichts. Dies Resultat ist an sich plausibel; aber es ist doch wertvoll, ausdrücklich bestätigt zu sehen, daß der Rat von Ptolemais in diesen Formalien Vorrechte genoß.

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Eine Bemerkung erlaubt zum Schluß noch das Wort xßwróg in Z. 13. Ist die oben gegebene Deutung richtig, so gewinnen wir damit xßwrós als offizielle Bezeichnung des städtischen Archivs, vielleicht speziell desjenigen des Rates. In ganz derselben Bedeutung habe ich das Wort hergestellt in dem Ehescheidungsgesetz von Ptolemais Fay. 22 Mitteis, Chrest. Nr. 291, dessen richtige Auffassung Schubart verdankt wird. Dort heißt es von gewissen auf die Ehescheidung bezüglichen (s. Ptol. S. 13 ff.) Privaturkunden: oi de] iepodíται καταβαλέτωσαν .... εἰς κι]βοτὸν (1. κιβωτὸν), wobei mir dies zweifelhaft bleibt, ob hier ein Archiv der iɛgo9úra oder ein allgemeines städtisches Archiv gemeint ist, das in einer Inschrift aus Ptolemais (abgedruckt Ptol. S. 35) als dŋuóGLOV bezeichnet wird. Denkbar wären ziẞotoi der einzelnen Behörden als Unterabteilungen) des Squóσiov. Zu zßoròs in der Bedeutung „Archiv“ s. Wilhelm Beiträge zur griech. Inschriftenkunde S. 290 und B. Keil, Anon. Arg. S. 305, Anm. 1. Wenn auch sein trauriger Erhaltungszustand sich in dem hypothetischen Charakter eines großen Teiles meiner Darlegungen widerspiegeln mußte, so bietet, meine ich, der Papyrus aus Dublin einiges Neue, wofür der Leser mit mir Herrn Prof. Smyly dankbar sein wird.

1) Dekret von Kanopos Dittenberger OGI I, 56; genau so, nur mit Einschaltung der ägyptischen Königstitulaturen, das Dekret von Rosette OGI I 90. 2) S. den Überblick bei Schubart, Klio X, S. 63 ff. Die Inschrift Arch. III 128 Nr. 16 hilft nicht weiter.

(Tor. I

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Mitteis, Chrest. Nr. 21.

Der Hermiasprozeß

3) Z. B. Petr. III. 21 (g) Mitteis, Chrest. Nr. 31) kann wegen seiner Singularität und der großen zeitlichen Entfernung von den andern Urkunden hier außer Betracht bleiben. 4) Von der rein sinnfälligen Urbedeutung ausgehend. Vgl. B. Keil, Anon. Arg. S. 305 über vyaotgov.

Herodot IX, 85 und die Iranes.

In meinem Aufsatze: Die Grundlagen des spartanischen Lebens, Klio XII (1912) 308 ff. hatte ich die Schwierigkeit angemerkt, welche die oben angeführte Herodotstelle meiner Auffassung der spartanischen Alterklassen entgegenstellt, war aber mit einem Notbehelf über die Stelle hinweggegangen. Die Aufklärung verdanke ich einem Brief von Herrn Professor H. Diels, welcher daran einige weittragende Bemerkungen angeknüpt hat. Auf meine Bitte hat mir Prof. Diels freundlichst die Befugnis erteilt den Brief zu veröffentlichen mit der Bemerkung, daß über die Etymologie und Grundbedeutung des Wortes nows zu einer sicheren Entscheidung nicht zu kommen ist.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XIII 2.

Martin P. Nilsson.

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Ihre Erklärung der Altersklassen S. 309 ff. scheint mir evident. Die Herodotstelle IX, 85 darf Sie nicht schrecken. Denn die Konjektur ipives, die alle Herausgeber gedankenlos aufgenommen hatten, ist ganz unmöglich. Wie kann denn ein Grab besonders für eine Altersklasse reserviert sein, wenn doch, wie das zweite und dritte Grab zeigt, ein Standesunterschied bestand? Dann haben Sie vollkommen Recht: der berühmte Amompharetos, der seiner Herkunft nach Pitanate, also Spartiate war (daher das Glossem o Eraoritys IX, 71) ist nicht den pares zuzurechnen. Aber auch Herodot kann sich nicht so geirrt haben und daß oaves eine weitere Bedeutung gehabt habe, ist unerweislich und unwahrscheinlich.

Religionsgeschichtlich kann die Absonderung der agiottiortes nur darauf beruhen, daß sie Heroenehren erhielten. Denn nur weil die Grabehren verschieden waren für diese, mußte ein besonderes Ehrengrab gegraben werden. Nun steht in der Herodotüberlieferung einhellig IPEA und IPEEC. Das hätte nicht angetastet, sondern erklärt werden sollen.

Ich vermute, da die Glosse uns nicht überliefert und das Herodotlexikon ja nicht aus alten Quellen geflossen, sondern nur auf gut Glück in einem späteren Lexikon die Aristophanesglosse pɛraç gefunden hat (im besten Falle ist das eine antike Herodotkonjektur), daß damit die Glosse des Hesychios (korrupt) + ἠρᾶτον τὸν ἠρέα στρατιών zu verbinden und die itazistische Schreibung HPEAC und HPEEC aufzulösen ist. Ich sehe darin eine Nebenform zu oos, die also lakonisch ons (oder hoɛrç?) lauten würde. Da die Etymologie von hoog usw. nicht sicher aufgeklärt ist, enthalte ich mich die Urbedeutung dieser Worte zu erraten. Ich möchte nur auf die Glosse des Hesych: ἤρανος· βασιλεύς, ἄρχων, σκοπός, φύλαξ hinweisen. Alle diese Ausdrücke passen auf die poes. Ich nehme also an, daß die Könige (Rohde, Psyche 12, 165 A. 1) und ihnen gleichstehende ärdoez ἀγαθοὶ Heroenehren genossen und ihnen als solchen der Name ἠρίες oder ἡρέες gegeben wurde.

Was die Hesychglosse angeht, so scheide ich otov als Dittographie oder Korrektur aus und glaube, daß die Glosse tor hota mit dem nur im Kulte üblichen Wort orgάtios erklärt war. Der Inhalt der Glosse scheint also auf einen wegen seiner kriegerischen Beziehungen verehrten Gott (9ɛoì orgátio1) oder, wie ich annehme, Heros hinzuweisen. Vielleicht hieß auch die Glosse igéa tòv otgátiov und das Glossem ist ausgefallen. Ich könnte mir sehr wohl denken, daß dies aus Alkman stammt, der ja bei Hesych ausgezogen war, vgl. fr. 23, 15 ...., τὸν ἀγρόταν, 13 άνακτα τ' ἀρήιον."

H. Diels.

Zur lokrischen Busse.

Die von Ad. Wilhelm in den Jahresheften des Österreichischen archäologischen Institutes, Bd. XIV S. 163-256, veröffentlichte, aus der Zeit um 275-240 v. Chr. stammende „lokrische Mädcheninschrift", in der die Nachkommen des Aias, die ,Aianteier und die Einwohner von Naryka, der Heimatstadt Aias' des Lokrers, unter gewissen Bedingungen den Lokrern die Mädchen, die nach Ilion zu liefern waren, zu stellen übernehmen, bestärkt mich in der in meiner Griechischen Geschichte bis zur Schlacht bei Chaironeia (Einl. in die Altertumswiss. III) S. 102 ausgesprochenen Anschauung, daß der Anlaß zu dem vom delphischen Orakel in sehr alter Zeit, vor der Gründung von Lokroi Epizephyrioi angeordneten Kultbrauche der lokrischen Buße wirklich in einem Frevel zu erblicken ist, der lokrischerseits bei der Eroberung von Troja durch die Griechen

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gegen die Priesterin und das Heiligtum einer troischen Gottheit begangen wurde, die schwerlich von Haus als Athena oder ähnlich bezeichnet oder mit Athena identisch von den Griechen mit ihrer Athena identifiziert wurde. Auf die besonders im Orient sich aufdrängende Beobachtung, daß die Kultstätten häufig dieselben bleiben, auch wenn das Volkstum und das Bekenntnis wechseln, habe ich dabei speziell hingewiesen.

Auf die Frage im Lichte der neuen Inschrift komme ich zurück. Dabei wird auch das Problem der Dauer des Dienstes der lokrischen Mädchen in Ilion (ein Jahr, ev. mit Verpflichtung dauernder Ehelosigkeit auch nach der Heimkehr, oder lebenslänglich, oder zwischen beidem?) und auf die Frage einzugehen sein, ob in der Dauer ihres Dienstes im Heiligtum nach der Erneuerung des Brauches unter Antigonos (Monophthalmos oder Gonatas oder Doson?), auf die Wilhelm (a. a. O. S. 186) und besonders nachdrücklich Corssen (Sitzung der Berliner archäologischen Ges. vom 7. I. 1913) hingewiesen haben, eine Veränderung eingetreten ist. Liverpool.

C. F. L.-H.

Einleitung in die Altertumswissenschaft, herausgegeben von Alfred Gercke und Eduard Norden. Leipzig, Teubner. 3 Bände 1910-1912 (die beiden ersten Bände schon in 2. Auflage, 1912). Zusammen geheftet 25 M.

Der Überblick über Leistungen und Aufgaben der klassischen Altertumswissenschaft, den die „Einleitung" bildet, ist nach dem Vorwort in erster Reihe für den jungen Studenten bestimmt. Tatsächlich macht aber das überall sich besonders durch Papyri und Inschriften vermehrende Material einerseits, die immer mehr fortschreitende Spezialisierung der Arbeit andrerseits auch für den, der das eigentliche Studium abgeschlossen hat, einen summarischen Überblick über das Gesamtgebiet der Altertumskunde und ihrer Probleme wünschenswert und nötig; er wird ihn gern aufschlagen, sei es, daß er als Spezialgelehrter für Einzelerscheinungen seines Spezialgebietes den großen Zusammenhang finden oder ihn nicht darüber verlieren will, sei es, daß er als Oberlehrer bei einzelnen, sich aus dem Unterrichtsstoffe aufdrängenden Fragen für sich und zu weiterer Tradierung Belehrung sucht. Soweit ich aus einmaliger Lektüre und bisherigem öfteren Nachschlagen der „Einleitung" urteilen kann, erfüllt sie den erwähnten Zweck, und dürfte also in den Kreisen derjenigen, die fern vom Zentrum abliegende Spezialitäten der Altertumskunde betreiben, und denen, die das Erbe von Hellas und Rom der Jugend übermitteln, eine ebenso willfährige Leserschaft finden wie unter den Novizen des Faches.

Die Verteilung des Stoffes über eine große Anzahl von Mitarbeitern bringt es mit sich, daß auch der Referent zu den Abschnitten einzeln Stellung nehmen muß, wobei dem Leserkreise dieser Zeitschrift entsprechend vornehmlich die historischen Abschnitte berücksichtigt werden und Kritik von Einzelheiten natürlich unterbleibt.

Gerckes,,Methodik" (Band I) hat, wie übrigens ein großer Teil der übrigen Abschnitte gerade des 1. Bandes auch, den Vorzug, durch Herbeiziehen zahlreicher Parallelen aus den benachbarten Wissenschaften, besonders der Germanistik, das an sich nicht eben reizvolle Thema zu beleben, ist übrigens, so gelungen z. B. Teil I („Das antike Buch", ein den reichen Inhalt nicht deckender Titel) und VI (,,Sprachwissenschaft“) sind, in Teil IV („Formale Philologie") etwas langatmig. Sie nimmt auch oft zu wenig Rücksicht darauf, daß gerade sie doch für Neulinge bestimmt ist. Für solche wäre zu allererst eine Erklärung der landläufigen Fach

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ausdrücke (Vulgata, Subskription usw.), in den ersten Abschnitten sodann mehr literarische Hinweise zu den vorgeführten Beispielen nötig gewesen, und die Beispiele in IV sind oft entlegenen Autoren entnommen, die der Durchschnittsstudent selten in die Hand bekommen wird.

Bei Kretschmer, Sprache" vermisse ich gleichfalls die Erklärung der primitivsten Fachausdrücke, z. B. derer für die Laute (labiale, dentale, palatale usw.); S. 186 werden wohl einige derselben, aber nur entlegene und auch diese nur beispielsweise erläutert. Zu der anthropologischen Rassenlehre wird nicht Stellung genommen, wie eine solche Stellungnahme doch zum indogermanischen Stammes problem S. 142/3 erfolgt. Dem Historiker, und unter ihnen besonders dem Epigraphiker und dem, der Stammesgeschichte treibt, ist besonders wichtig der Abschnitt über die Dialekte, wo eine tabellarische Übersicht über die wichtigsten Eigenarten der bekannten Dialekte die Nützlichkeit erhöhen würde. Auf eine eigentliche Darstellung, d. h. eine kurze Übersicht der wichtigsten Erscheinungen der Laut- und Flexionslehre und der Syntax, wie sie doch z. B. die literargeschichtlichen und rein geschichtlichen Abschnitte der Einleitung bieten, hat K. leider aber ja überhaupt verzichtet. Vorbildlich auch in methodischer Hinsicht ist der Abschnitt über die Etrusker S. 176/181.

Für die dem Historiker ferner stehende Metrik genüge der Hinweis, daß Bickel „Zur Einführung in die Begriffe und die Arbeitsweise historischer Metrik" die wichtigsten Maße (daktylischen Hexameter und jambischen Trimeter) mit angeschlossenen Bemerkungen über die Prosodie ausführlich, die andern Metra summarisch behandelt, im wesentlichen auf dem Boden Wilamowitz'scher Forschung. Abschnitte über die Liedbildung und den in neuerer Zeit mit besonderem Erfolg gepflegten Prosarythmus, hier namentlich auf den Spuren Nordens, folgen am Schluß.

Die drei literargeschichtlichen Abschnitte Bethe und Wendland, griechische, Norden, römische Literatur bilden in vieler Beziehung den Höhepunkt des Werkes. Auf das Biographische der einzelnen Literaten nur mehr oder weniger summarisch eingehend, haben sie die Entwicklung der literarischen Kunstübung in den Vordergrund gestellt, die Beeinflussung durch die politischen Schicksale des Volkes (besonders die Perserkriege) und die innerlichen Strömungen der Zeit überall klarlegend. Dabei ist eine Zweiteilung in Darstellung und Probleme der Flüssigkeit des Textes sehr zu statten gekommen. Wendland erwirbt sich das Verdienst, mit der überlieferten sachlichen Gruppierung, besser Zerreißung, der Prosaliteratur in Geschichte, Beredsamkeit und Philosophie aufzuräumen und die Chronologie voranzustellen, so daß er nunmehr zuerst die gesamte ionische, dann die attische, dann die hellenistische Prosa vorführt. Bethes Darstellung der griechischen Poesie ist mit ihrer starken Hervorhebung der literarisch sich auswirkenden sittlichen Kräfte, ihrer treffenden Charakteristik der Persönlichkeiten, mit zahlreichen, äußerst belehrenden Hinweisen auf moderne Literaturen ein Meisterstück, dessen fortlaufende Lektüre mir ein wirklicher Genuß war: ihm gebe ich die Palme unter allen Mitarbeitern der „Einleitung“. Norden ist etwas lehrhafter im Stil, darum minder flüssig zu lesen; er hat es übrigens besonders gut verstanden, z. B. durch ständige Wortlautzitate, dem Leser die Bildung eines eigenen positiven Urteils zu ermöglichen. Als der Höhepunkt seines Anteils erscheint mir die Würdigung eines menschlich, literarisch und historisch so merkwürdigen Mannes wie Cicero (besonders S. 489 ff.).

Der schwierigen Aufgabe, die Hauptzüge des antiken Privatlebens zu schildern, hat sich Pernice mit Geschick unterzogen (Band II), und Haus.

Tracht, Gebräuche bei Geburt, Hochzeit und Tod geschildert; seine Arbeit zeigt, wie diese Dinge, noch vor 30 Jahren ausschließlich auf literarischen Quellen aufgebaut, heute fast allein nach den Monumenten zu bearbeiten sind. Schade, daß nicht nach dem Muster der älteren und populären Werke darüber (Becker, Guhl und Koner usw.) außer den dinglichen „Privataltertümern" auch das Leben in Haus und Hof, auf Markt und Acker, zu Schiff und im Kriege behandelt sind. Einen trefflichen Abriß der griechischen Kunst (Architektur, Plastik, Malerei) verdankt man Winter, der (auf die römische Kunst fast ganz verzichtend), wie heutzutage üblich und im Zusammenhange der Einleitung angesichts des Vorhandenseins der besonderen Abschnitte über Privatleben und Religion auch gerechtfertigt, die formale, kunsthistorische Seite allein betrachtet, nicht die Realien. Der 5. Abschnitt, „Parallelerscheinungen in der griechischen Dichtkunst und bildenden Kunst", bewegt sich mit vielem Takte auf einem äußerst gefährlichen Gebiete, dürfte aber z. B. in den sich auf Homer und Euripides beziehenden Partien des Beifalles sicher sein. Griechische und römische

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Religion in ihren Grundzügen zu schildern hat Sam Wide auf sich genommen und im wesentlichen glücklich gelöst; er hat in beiden Teilen neben der Schilderung der Götter und des Götterdienstes, wobei er hier der sog. ethnographischen Richtung folgend die volkstümlichen Bestandteile desselben besonders betont, dort im Anschluß an Wissowa den di indigetes und ihrer allmählichen Verdrängung durch die di novensides besondere Aufmerksamkeit widmet, namentlich auch das religiöse Empfinden, die Religiosität (S. 219 ff. 269) in Betracht gezogen. In der Geschichte der Philosophie von Gercke vertritt die Darstellung die rein philosophische Seite der Sache; hier ist z. B. für die Entstehung der Lehre Platons Diels' geistreicher Nachweis des Zusammenhanges derselben mit Heraklit weiter ausgestaltet; der Historiker vermißt ungern ein näheres Eingehen auf die politischen Lehren der Philosophen und die politische Bedeutung der einzelnen Schulen, z. B. der Stoa. Der § 5, „Gesichtspunkte und Probleme", belehrt über die philologischen Bedingungen der Erforschung. In dem dankenswerten Bericht, den Heiberg über exakte Wissenschaften und Medizin gibt, ist leider der Geographie der Alten nur ein winziger Teil gewidmet; dieser kann eine Übersicht über die Entwicklung der Auffassung der Alten von der Erdgestalt, von ihren Mitteln und Erfolgen in der Erdmessung usw. nicht ersetzen, und ein Abriß der physikalischen und politischen Geographie der alten Welt fehlt überhaupt in der „Einleitung“. Die Frage der Erdgestalt z. B. ist doch in letzter Zeit mehrfach neu beleuchtet worden und sowohl für das philologische Verständnis der antiken Schriftsteller (Herodot!) wie für den Historiker bedeutungsvoll.

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Für die geschichtlichen Partien in Band III (Lehmann-Haupt, Griechische Geschichte bis 338; Beloch, Griechische Geschichte seit Alexander und Römische bis zum Ende der Republik; Kornemann, die Kaiserzeit) hat die Trennung der Darstellung von der Sonderbesprechung einzelner Probleme meiner Meinung nach mehr Schaden wie Nutzen gestiftet (außer in Kornemanns Anteil): Doubletten, besonders da, wo das Problem ein auf die Quellen bezügliches ist, und einseitige Hervorhebung der den Verfasser gerade interessierenden Spezialprobleme sind die unvermeidliche Folge, und auch mit der nachträglichen Behandlung der Quellen statt jedesmal vor dem betreffenden größeren Abschnitt vermag ich mich für die historischen Teile nicht zu befreunden. Unvermeidlich ist bei der Verteilung des Stoffes auf mehrere Verfasser, daß der Leser über dasselbe Problem zwei gerade entgegen

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