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verheissungstreuen Gottes, und die Repräsentanten der Heidenwelt beteten an vor der Krippe. Als zweiter Adam, als Anfänger eines neuen Menschengeschlechts tritt Erin die Weltgeschichte, in die Geschichte des Universums ein, um den ewigen zuvòrbedachten Rathschluss der Liebe auszuführen, Als ein neues, mit unendlicher Lebensfülle ausgerüstetes Glied, in welchem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnte, tritt er ein in den Organismus des Menschengeschlechts, in den Organismus des Weltalls; aller Krankheitsstoff des Organismus wirft sich auf dies neue gesunde Glied, wird von seiner Lebenskraft überwunden und ausgestossen. Von diesem neuen Gliede, das dadurch zum Haupt und Herzen des Organismus geworden, strömt nun neue Lebenskraft, frisches Lebensblut in alle Glieder des Organismus. Wie wir alle durch leibliche Zeu⚫gung aus Adam geboren sind, und darum Adams Sünde und Schuld tragen, so sollen wir auch Alle aus Christo geboren werden und seine Gerechtigkeit und Heiligkeit erlangen. Er that, was wir hätten thun sollen, Er litt, was wir hätten leiden müssen, Er nahm unsre Sünden auf sich und sühnte sie durch seinen Opfertod; Er hat eine ewige Erlösung erfunden, ein Verdienst erworben, das unendlichen Werth und ewige Geltung hat, das Jedem zu Gebote steht, der es im Glauben ergreift. In seinem Tode überwindet Er die Kraft unsres Todes, durch seine Auferstehung bricht Er die Bahn für unsre Auferstehung, durch seine Himmelfahrt führt Er auch uns zum Schauen Gottes. Sein Tod bedingt unsre Rechtfertigung, seine Auferstehung unsre Heiligung, seine Himmelfahrt und sein Sitzen zur Rechten des Vaters unsre Erlösung und unsre, wie aller Welt Vollendung. In der Gestalt des sündlichen Fleisches war Er erschienen unter dem sündlichem Geschlecht, aber mit verklärter Leiblichkeit ging Er aus dem Grabe; Er hatte sich bei seiner Menschwerdung des Gebrauchs der göttlichen Herrlichkeit und Majestät entäussert, und trat durch die Himmelfahrt wieder in die volle Glorie seiner göttlichen Majestät ein; während - seines Erdenwandels hatte seine Gottheit Theil genom

men an der Niedrigkeit und den Leiden seiner Menschheit, jetzt zur Rechten Gottes sitzend nimmt seine menschliche Natur Theil an allen Attributen seiner ewigen Gottheit. Und es ist unser Bruder, der die Welt regiert, es ist der Mensch Jesus, der Richter ist über Lebendige und Todte.

Mit dem Pfingstfest beginnt ein neuer Abschnitt dieser Periode. Aufgabe und Tendenz dieses, die apostolische Wirksamkeit umfassenden, Zeitraums ist eine doppelte, eine intensive und eine extensive. Das Erlösungswerk war durch Christi Leben und Leiden, Sterben und Auferstehen objektiv vollbracht, aber noch nicht subjectiv angeeignet. Die nächste Bedingung dieser Aneignung ist die Verkündigung des ganzen Heilsrathes Gottes. In Christo lagen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntniss, er ist die einzige Quelle alles Lichtes und aller Wahrheit. Dennoch war seine Verkündigung des Evangeliums eine unvollständige, den ganzen Heilsrath keinesweges erschöpfende. Er selbst hatte ja zu seinen Jüngern gesagt; Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen (Joh. 14, 12. 13). Sie konnten es nicht tragen, weil ihnen noch die Erleuchtung des Geistes fehlte, und der Geist konnte nicht ausgegossen werden bis das Erlösungswerk objektiv vollbracht war (Joh. 16, 7). Er hatte ihnen aber auch gesagt:,,Wenn aber Jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten; von dém Meinen wird Er es nehmen und euch verkündigen." Und was der Geist Christi die Apostel lehrte, das sollten sie mündlich und schriftlich verkündigen für Mit- und Nachwelt. Die apostolische Predigt, die höchste Blüthe des Wortes Gottes, ist der feste Grund, auf welchen die Kirche gegründet werden sollte, der lebendige Quell aller religiösen Erkenntniss, Norm und Richter aller menschlichen Weisheit, Ausgangspunkt und Vehikel aller kirchlichen Entwicklung. Dies Wort Gottes objektiv als eine feste Burg des Glaubens für alle kommenden Jahrhunderte hinzustellen, das war

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die eine wichtige und wichtigste Aufgabe dieses Zeitraumes- die andere war die Gründung und erste Ausbreitung der Kirche. Zu Jenem war unmittelbare Offenbarung und Erleuchtung nöthig, zu Diesem unmittelbare und ausserordentliche Beweisungen des Geistes und der Kraft.

Mit dem Ende der apostolischen Wirksamkeit tritt nun ein neuer Zeitraum ein. Die Erlösung ist vollbracht, die Gnadenmittel sind vorhanden, das Wort Gottes ist aufgezeichnet, die Sakramente sind gestiftet, der Geist ist ausgegossen, die Kirche ist gegründet, und die Pforten der Hölle vermögen sie nicht zu überwältigen. So sind alle Bedingungen der kirchlichen Entwicklung, alle Mittel und Vehikel der subjektiven Aneignung des Heils gegeben. Die Art und Weise, wie dies geschieht, und in wiefern es geschieht, die Hemmungen und Förderungen dieser Entwicklung machen den Inhalt dieses Zeit

raums aus.

V. Das tausendjährige Reich bildet die fünfte Periode der Mitwelt. 1) Die Macht der Finsterniss wird gebunden auf tausend Jahre, die auserwählten Blutzeugen gelangen zur ersten Auferstehung und regieren mit Christó tausend Jahre. Ungehindert und ungehemmt

1) So sehr man sich auch vor einseitiger und fleischlicher Auffassung der betreffenden Weissagungen zu hüten hat und die Kirchengeschichte aller Zeiten bietet die kräftigsten Warnungsexempel so sehr, ist doch auch an der concreten Gewissheit derselben festzuhalten. Die Bibel Alten und Neuen Testamentes lehrt bestimmt und unausweichbar, dass einst gegen das Ende der irdischen Entwicklung hin das christliche Prinzip einmal zur politischen Geltung und allgemeinen Anerkennung gelangen, und schon in diesem Weltalter einmal in allen Verhältnissen des Lebens solch herrliche Blüthen entfalten werde, wie nie zuvor, als Vorspiel der letzten absoluten Vollendung, und die Kirche hat nicht diese biblische Lehre, sondern nur ihren Missbrauch, ihre Verdrehung und Karrikatur (z. B. in Art. 17 der Augsburgischen Confession) verworfen. Wir verweisen hier vornehmlich auf die besonnene und umsichtige Darstellung der betreffenden bibl. Lehre in Gerlach's Erklärung des Neuen Testaments 11, 685 f., der wir im Ganzen und Einzelnen vollkommen beistimmen, und die wir, wenigstens auszugsweise, hier mittheilen würden, wenn wir nicht mit Sicherheit voraussetzen müssten, dass dies treffliche Buch in den Händen jedes unsrer Leser sich befinde. Die Grundideen des Millenniums hat auch 1. P. Lange im 2. Bd. seiner verm. Schriften richtig erkannt und dargestellt.

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kann nun das Heil sich entfalten, alle Verhältnisse und Beziehungen des Lebens heiligend und verklärend durchdringen; das Christenthum wird zur herrschenden Weltreligion, alles Un- und Widerchristliche, zum,,verborgenen Paganismus, schmachbeladenen Conventikelwesen." Aber dieser Sieg des christlichen Princips ist noch kein absoluter. Noch ist Himmel und Erde nicht verklärt, noch besteht der Gegensatz von Fleisch und Geist, noch wächst Unkraut unter dem Weizen; der Tod ist noch nicht aufgehoben und dieser Leib der Sünde noch nicht dem verklärten Leibe Christi ähnlich gemacht. Auch ist das Regiment Christi und seiner Heiligen kein sichtbares, weltliches Regiment; daher denn auch irdische Obrigkeit, ebenso wie die andern Grundlagen irdischer Ordnung: Staat und Kirche, Schule und Haus, Geschlechts- und Standesunterschiede noch bestehen; aber alle diese Verhältnisse stehen unter unbedingter Herrschaft des christlichen Princips, das ihre segnenden und erhaltenden Einflüsse erhöht und kräftigt. Die Bedeutung dieser Periode für den Entwicklungsgang der heiligen Geschichte im Ganzen ist die der organischen Vorbereitung auf die letzte, absolute Vollendung. Still und verborgen, nur den Augen des Glaubens sichtbar hat das Christenthum bisher an der Heiligung und Erneuerung der Menschheit, an der Verklärung der Natur gearbeitet ; einmal während dieses irdischen Weltlaufs muss es auch sichtbar und offenkundig hervortreten, dass seine Arbeit nicht vergebens gewesen, einmal muss auch schon hier durch die Knechtsgestalt, die ihm allerdings bis ans Ende der Tage bleiben muss, die volle Glorie seiner inwendigen Herrlichkeit hindurchstrahlen, wie auf Tabor die Leiblichkeit des HErrn durchstrahlt wurde von der innern Klarheit. Unter den vielfachen Schwankungen, denen die Entwicklung der sündlichen Kreatur unterliegt, muss auch einmal eine eintreten, die die innere Energie und Gestaltungskraft des göttlichen Rathschlusses äusserlich hervorkehrt. Und wie im Leben des Geistes und der Natur bedeutende Erscheinungen nie plötzlich und ex ab

rupto eintreten, sondern sich gleichsam in noch vorübergehenden Versuchen ankündigen und vorbereiten, so bahnt sich auch hier die nahe absolute Vollendung durch proleptische Entwicklungen an, die allgemeine-Auferstehung durch die erste, partielle Auferstehung, das jüngste Gericht durch Satans Gebundenheit, die ewige Seligkeit durch tausendjährigen Frieden, die Verklärung des Himmels und der Erde durch kräftigere Blüthen der Natur.

VI. Die sechste Periode wird in der heiligen Schrift als eine kleine Zeit des letzten Kampfes beschrieben. Die Macht des Bösen war in der vorigen Periode noch nicht vollständig und für immer vernichtet, sondern nur gebunden; der Unglaube und die Gottlosigkeit noch nicht völlig überwunden und gerichtet, sondern nur zurückgedrängt, Nun nimmt die Macht der Finsterniss alle ihre letzte Kraft zusammen; je länger, je kräftiger sie gebunden und zurückgedrängt, gewesen war, um so unausbleiblicher war nach dem Gesetz der Schwankungen, die erst in der absoluten Vollendung aufhören können, ein Umschlagen ins kräftigste Gegentheil; aber es ist nur das letzte Aufflackern eines verlöschenden Lichtes, die letzten Anstrengungen der Verzweiflung, die agonistischen Zuckungen des Untergangs, worin sich die Zähigkeit seiner Schlangennatar verräth; es ist die letzte Kraftanstrengung, die alle seine Kräfte erschöpft und verzehrt. Zwar feiert es noch einmal Triumphe wie nie, es erreicht den höchsten Gipfel seiner Macht und Herrschaft, es gelangt zu seiner höchsten extensiven und intensiven Entfaltung. Die Gefahr wird so gross, dass, wenn die Zeit nicht verkürzet würde, um der Auserwählten willen, kein Mensch selig würde. Aber die vollste Entfaltung des Bösen legt auch seine Ohnmacht und seine Nichtigkeit bloss und offen; je mehr es sich seinem höchsten Siege nähert, um so mehr auch seinem letzten Untergang. Sein letzter Triumph schlägt um in sein letztes Gericht. Der Tag der Rache bricht herein, das letzte Verderben ereilt sie wie der Schmerz ein schwangeres Weib. Der HErr erscheint zum Weltgericht,

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