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Himmel und Erde werden geläutert, die Todten stehen auf aus den Gräbern, die noch Lebenden werden verwandelt, de Kinder des Reiches werden geschieden von den Kindern der Bosheit.

VII. Es folgt nun der ewige Sabbath, das letzte ewig währende Stadium der absoluten Vollendung, in welchem die Entwicklung zur Ruhe und die Geschichte zum Schluss gekommen ist. Insofern er die Frucht der Entwicklung der Mitwelt ist, kann er noch zu ihr gerechnet und als ihr siebentes Stadium bezeichnet werden, während er nach allen andern Beziehungen füglicher als ein neues, selbstständiges (viertes) Weltalter bezeichnet wird, wie denn auch die heilige Schrift ihn alov Exɛivos oder αἰών μέλλων nennt und der Mitwelt, dem αἰών οὗτος, gegenüberstellt. Der eigenthümliche Charakter dieses Aeons ist der, dass, wie und, weil Christus die endliche Kreatürlichkeit angenommen und zur persönlichen, bleibenden Einheit mit der ewigen Gottheit vereinigt hat, so und darum auch Zeit und Raum in die Ewigkeit und Unendlichkeit eingegangen und zur unvermischten Einheit, zur beziehungsreichen communicatio idiomatum verbunden sind. Der göttliche Rathschluss ist zur vollsten adäquatsten Darstellung gelangt, die Idee in der Erscheinung aufgegangen, und erfüllt. Die ganze Schöpfung ist nun zum harmonischen Zusammenschluss und zur seligen Ruhe im Schöpfer gelangt, die zerrissene Ketté des Daseins, die Gott und Kreatur, Mensch und Engel, Geist und Natur, Erde und Himmel einen soll, ist wieder hergestellt. Christus, der Gottmensch ist das verbindende Glied. In Ihm und durch Ihn hat die Menschheit die ihr ursprünglich zugedachte Stellung erst erlangt. Der Mensch erscheint als das Centrum aller endlichen Geister, die Erde als der Mittelpunkt des Weltalls. Das Schmelz- und Läuterungsfeuer des Gerichtes hat auch sie von ihren Schlacken gereinigt, und sie zubereitet zur Wohnung der Seligen, unter denen Gott, der jetzt Alles in Allen ist, den Thron seiner unmittelbarsten Präsenz, seines potenzirtesten Wohnens innerhalb der Kreatur er

richtet hat. Und jener finstre Niederschlag, die Schlacken des Läuterungsfeuers, der Pfuhl der Verdammniss ist die Wohnung, ist das Land der Wahl aller unseligen Geister, die nicht erlöset werden konnten, weil sie nicht wollten; und wie die Seligen im ewigen Halleluja die Gnade Gottes preisen, so müssen die Geister der Verdammten, da sie zu nichts Besserem brauchbar sind, und nichts Besseres wollten, in ihrem Heulen und Zähnklappen wenigstens die Gerechtigkeit Gottes verherrlichen.

Ueber die Einsetzungsworte des Heiligen Abendmahls, vom rein philologischen und logischen Standpunkte.

Von

J. C. Rodatz,

Pastor zu Bremer-Lehe.

Erster Artikel.

Vorwort.

Der nachstehende Aufsatz war bereits zum grössern Theil entworfen, als mir Ströbels Abhandlung,,über den Unterschied zwischen der evangelisch-lutherischen und der reformirten Kirche, dritter Artikel: die Schriftmässigkeit der evangel. Abendmahlslehre und die Schriftlosigkeit der Reformirten" im Jahrgang 1842 dieser Zeitschrift erst zu Gesichte kam. Hier fand ich im Allgemeinen meine eigenen Ansichten wieder. Dennoch glaubte ich mei nen eigenen Aufsatz über denselben Gegenstand nicht völlig unterdrücken, sondern nur etwas umarbeiten und für die Oeffentlichkeit theils abkürzen theils erweitern zu müssen. Demnach gebe ich den nachfolgenden Aufsatz unter steter Berücksichtigung jener scharfsinnigen Ströbelschen Abhandlung (was Hr. Ströbel genügend ausgeführt hat, gänzlich übergehend oder in wenige Zeilen zusammenfassend) in der Hoffnung, dass meine ursprünglich von ihm völlig unabhängige Darstellung für die seinige manche nicht so ganz unwesentliche Ergänzung und theilweise Berichtigung werde darbieten können.

Die Philologie für sich allein hilft freilich Niemandem zum rechten Verständniss der Heiligen Schrift, geschweige zum Glauben an die Mysterien des Christenthums; doch bleibt sie aller gesunden Theologie eine überaus werthgeachtete, ja unentbehrliche Bundesgenossin, und eine wissenschaftliche Theologie, welche die Philologie verachtete, wäre ein Widerspruch in sich selbst. Die gesunde Theologie hat von der gesunden PhiZeitschr. f. d. ges. luth. Theol. u. Kirche. I. 1843.

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lologie nicht das Geringste zu fürchten, sondern findet dieselbe nothwendig stets auf ihrer Seite, während die falsche Theologie immer nur an einer falschen, ungesunden, unwissenschaftlichen Philologie eine wirkliche Alliirte hat. Diese Wahrheit, welche in unserer Zeit den Feinden des Evangeliums gegenüber nicht stark genug hervorgehoben und im Einzelnen nachgewiesen werden kann, leidet auch auf die biblische Lehre vom heil. Abendmahl die vollkommenste Anwendung. Auch auf dem Gebiete dieser Lehre hat die gläubige Theologie eine nüchterne, unbefangene philologische Kritik so wenig zu scheuen, dass sie im Gegentheil Nichts mehr wünschen kann, als eben diese. Wünschen sagen wir mit Absicht, denn es ist nicht genug, das man einsehe und zugebe, es sei hier Nichts von der wahren Philologie zu fürchten, da sich vom Standpunkte der reinen Philologie etwa eben so viel für als wider die orthodoxe Lehre vom Abendmahl sagen lasse (eine kleinmüthige Ansicht, welche unter gläubigen Theologen heutiges Tags nur zu weit verbreitet zu sein scheint); man sollte vielmehr die Ueberzeugung fassen, dass, obgleich die Philologie für sich allein die grosse Frage nicht entscheiden kann, sie doch ein weit gewichtvolleres Moment für die orthodoxe lutherische Lehre in die Wagschale einer unbefangenen Prüfung legt, als sie, sich selbst getreu, jemals auf die Seite der heterodoxen, namentlich der Zwinglischen Auffassung, fallen lassen kann.

Zu dieser Ueberzeugung denen zu verhelfen, welche den philologischen Blendwerken der Rationalisten gegenüber sie bisher nicht gewinnen konnten, ist der vornehmste Zweck des nachstehenden Aufsatzes, wie es der des im Vorwort citirten von Ströbel war.

Wir haben gewisse Gründe, unsere Untersuchung nicht mit einer Erörterung über λάβετε, φάγετε, noch mit einer solchen über Touto zu beginnen; sondern machen den Anfang mit einer genaueren Betrachtung über das otí, wobei wir was Herr Ströbel 1. c. genügend unserer Ansicht nach ausgeführt hat, nur ganz kurz berühren werden.

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Wir erklären es mit Herrn Str. für einen Irrthum, zu behaupten, touto kori könne, rein grammatisch die Sache angesehn, eben so gut heissen „,es bedeutet als ,,es ist wirklich," eine Behauptung, welche bekanntlich selbst der stark zwinglisirende Olshausen Schulz und Andern nachgesprochen hat (vgl. dessen Commentar Bd. II, p. 4031). Die nachfolgende Untersuchung hat den Ungrund dieser auf den ersten Blick allerdings sehr scheinbaren und deshalb selbst von gläubigen Theologen fast allgemein recipirten Behauptung nachzuweisen. Auch wir werden wie Hr. Ströbel die völlig entgegengesetzte Ansicht selbstständig vertheidigen; wir werden zeigen: rein grammatish die Sache angesehn, könne das ori der Einsetzungsworte durchaus nicht heissen ,,bedeutet" sondern nur „ist". Es kann nicht unsere Absicht sein, einen eigentlich lexikalischen oder vollständig grammatischen Artikel über uí an die Spitze unserer Untersuchung zu stellen; doch um der Präcision und festeren Begründung willen finden wir es unumgänglich nöthig, etwas weiter auszuholen.

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Schleusner in seinem Lexicon hat (mirabile dictu!) nicht weniger als 28 Bedeutungen des Verbums siuí aufgeführt. Es stände schlimm um unsere Untersuchung, wenn der gute Mann im Rechte gewesen wäre; doch zum Glück hat ihm schon Wahl in seiner Clavis ganze 23 in Abzug gebracht; Herr Wahl selbst wird uns erlauben, das Subtractionsexempel etwas weiter fortzusetzen, und zwar bis auf das Minimum. - Das griechische Zeitwort ɛiuí hat nämlich, behaupten wir, wie das deutsche ,,seyn" das hebräische und das lateinische sum durchaus nur Eine Bedeutung. Es heisst,,Sein" und nichts weiter. Nicht allein führt eine unbefangene Prüfung im Einzelnen ganz entschieden zu diesem Resultat, sondern es ist sogar nach Grundsätzen der Logik und allgemeinen Grammatik a priori gewiss, dass es sich so

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I) Vgl. Ströbel 1. c. p. 138.

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