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filbernen und goldnen Gürteldolche ab. Den Nabusumiskun, den Sohn Merodachbaladans, ergriff Sanherib mit eigner Hand, während die andern Könige flohen.“

Diese Schlacht geschah nach des Siegers Bericht bei Kis in der Nähe von Babel. Die Handlungen des Siegers zeigen sehr deutlich, wie mit äußerlicher Kultur und literarischer Bildung doch unmenschliche Grausamkeit, wilder Blutdurst, finsterer Aberglaube und gemeine Habsucht unter einem Dache wohnen können.

Nach andern Angaben wurden in diesem Feldzug 75 große und 420 kleinere Ortschaften Babyloniens erobert und größtenteils zerstört. Nebenbei wurden auch die nomadisierenden Aramäer gestraff und aus ihrem Land 208 000 Gefangene, Pferde, Ochsen, Kamele und Schafe schier ohne Zahl nach Affyrien gebracht.

Der Statthalterposten von Babylonien wurde dem in Affyrien erzogenen Bilibni oder Belibus anvertraut, 704-700 v. Chr. schriftlich:

In

„Belibus, den Sohn eines Weisheitskundigen in der Nähe der Stadt Suanna, den man wie einen kleinen Hund in meinem Palast erzogen hatte, bestellte ich über sie zur Beherrschung von Sumer und Akkad."

Derselbe Bilibni und seine Beamten wurden nach drei Jahren nach Affyrien gebracht und damit unschädlich gemacht 1).

Ihm folgte Afurnadinsum, „der erleuchtete Sohn des Königs, die Frucht seiner Lenden auf dem Thron seiner Herrschaft. Das weite Land Sumer und Akkad machte ich ihm untertan", 699-693 v. Chr. Ptolemäus nennt ihn Aparanadios oder Asornadios. Auch dieser verschwand vom Schauplah der Geschichte plöklich, doch nicht durch seinen Vater; vielmehr hatte Challusu, der König von Elam, ihn gefangen genommen und setzte an seine Stelle den Babylonier Nergaluschizib, während Sanherib nach Ptolemäus noch einen Rakibel und Mesesimarduk zu Statthaltern von Babylonien bestellte. die bei Ptolemäus Regebelos und Mesesimordakos heißen; Nergaluschizib aber war nach 11⁄2jähriger Regierung in die Gefangenschaft geführt worden.

Nach der Schlacht bei Kis war Merodachbaladan zunächst in die Sümpfe geflohen, dann mit seinem Verbündeten, dem König von Elam, in dessen Land gezogen; aber Sanherib ließ auf dem Tigris, der zu jener Zeit vom Euphrat getrennt seine Wasser dem persischen Meerbusen zuführte, eine flotte bauen, die er mit phönikischen und griechischen Seeleuten bemannte. Sie sollte seine Truppen auf dem Seeweg nach Elam bringen. Ehe sie die Anker lichtete, warf der fromme Großkönig goldne Schiffchen und einen goldnen Fisch in den Ozean, um Ea, den Gott des Meeres, durch diese kostbaren Gaben günstig zu stimmen. Wirklich kamen seine Truppen nach Elam und gewannen den Sieg von Chalulen, 691 v. Chr.

1) Vergl. Babyl. Chronik v. H. Winckler, 3. A. II, S. 154.

Die Verbündeten wurden besiegt. Der Großkönig läßt darüber berichten:

Die Feinde waren zahlreich wie die Heuschrecken. Mit dem Staub ihrer Füße verfinsterten sie den Himmel gleich einer schweren Gewitterwolke.“

Wenn man dem assyrischen Bericht glauben darf, so war das Blutbad gräßlich:

Die Roffe an meinem Streitwagen schwammen in dem massenhaften Blut der Feinde gleich dem flußgott.“

So läßt der König schreiben, aber auch die Verbündeten schrieben sich den Sieg zu, obwohl der babylonische Heerführer Suzub gefangen war; doch entkam er wieder. Kudurnachunte von Elam aber starb bald in den Bergen, in die er sich geflüchtet hatte; auch Merodachbaladan starb um diese Zeit, und sein Sohn Nabusumiskun oder Samassumiskun, bei Ptolemäus Saosduchinos genannt, verbündete sich mit dem Chaldäer Suzub und mit Ummaninanu, dem Stiefbruder Kudurnachuntes von Elam, dem er mit den Schäßen des geplünderten BelMarduktempels die Augen blendete und das Herz zum Beistand willig machte. Die Prismainschrift erzählt:

Es empörte sich Suzub, und die Einwohner von Babel, die bösen Teufel, verschlossen ihre Stadttore. Um_Suzub,_den_Chaldäer, der keinen Stammbaum hatte, den blutgierigen frevler, scharten sie sich und vertrauten ihm die Herrschaft von Sumer und Akkad an. Er öffnete das Schatzhaus von Bitsaggil 1), und fie gaben das Gold und Silber Bels und der Zirbanit an Ummanminanu, den König von Elam, mit den Worten: „Sammle deine Truppen, biete deine _Heeresmacht auf."

Ein neuer Sieg der Assyrer brachte Nabusumiskun in Gefangenschaft. Es war alles vergebens, der Weg nach Babel stand dem Großkönig offen, und am 1. Kislev 689 wurde mit der Zerstörung Babels, der vielgehaßten Nebenbuhlerin, begonnen; und scheint dieses Mal die Zerstörungsarbeit von Grund aus geschehen zu sein. Der Großkönig läßt darüber berichten:

„Stadt und Häuser zerstörte ich vom Grundstein bis zum Dach und verbrannte fie mit feuer. Die Mauer, den Wall, die Tempel und Türme riß ich samt und fonders ein und warf sie in den Kanal Urachtu. Durch die Stadt hin grub ich Gräben und begrub ihre Stätte unter Waffer. Größer als die Sintflut machte ich ihre Zerstörung)."

Auch die Gebeine der Könige von Babel wurden aus ihren Gräbern geraubt und in die Flammen geworfen, ein Beweis der affyrischen Barbarei, zugleich auch ein Beweis für die Sitte der Babylonier, die Leichname ihrer Könige in der Erde beizusehen.

Eine unermeßliche Beute fiel in des Siegers Hände, obgleich die Tempelschäße Bel-Marduks schon einmal geplündert waren, wie wir

1) Sonst Esagila.

2) K. B. II, b, 105.
3) Nach Fr. Delitzsch.

oben vernahmen. Man führte aus der Stadt den Harem des Königs, die Kämmerer, alles Hofgesinde und viele Einwohner. Zu verwundern bleibt, daß bei der oben geschilderten gründlichen Zerstörung der Stadt sich noch Weihgeschenke und zahllose Tonschriften erhalten haben. Gewiß hatten die Magier ihre sichern Kammern, geheime Verstecke, wohin kein Feind, kein Wasser noch Feuer dringen konnte.

Ein folgender Feldzug des Großkönigs richtete sich gegen die Kilikier und Kaffiter, andere Züge gegen Syrien und Phönikien, gegen Aegypten und Arabien. Aus Arabien wurden Götterbilder geraubt, die sich später Hafael, König von Arabien, von Asarhaddon zurückerbat und auch zurückerhielt, nachdem sie mit affyrischem Stempel ver sehn und also geeicht waren. In Kilikien soll Sanherib damals die Stadt Tarsus gegründet haben.

Als nun Nabusumiskun in der Gefangenschaft saß und ein zweiter Sohn Merodachbaladans vor den assyrischen Truppen wie ein fuchs" nach Elam floh, ging ein dritter Sohn Naidmarduk nach Ninive und erkannte den Sohn Sanheribs als Herrn an. Der sette ihn zum Vizekönig des Meerlandes ein.

Ueber den dritten Feldzug, den Sanherib 701 v. Chr. in das Land Khatti, d. i. Syrien und Palästina, Phönikien und Philistäa unternahm, läßt der Großkönig auf einem sechsseitigen Toncylinder und auf den Stierbildern zu Kujundschik berichten:

„Den Luli, König der Stadt Sidunnu, überwältigte die Furcht vor der Majestät meiner Herrschaft, und er floh von Cyrus nach Hatnana, das mitten im Meer liegt, und ich unterwarf sein Land. Das große Sidunnu, das kleine Sidunnu, Bitzitti, Sareptu, Machaliba, Usu, Akzibi, Akku, starke Städte, Festungen, wo Speise und Trank war, feine Burgen... der Schrecken der Waffen Asurs, meines Herrn, ergriff fie, und fie unterwarfen sich meinen Füßen.__Tubalu setzte ich auf den Chron der Herrschaft über fie und die Steuern und den Tribut meiner Herrschaft legte ich ihnen auf, jährlich ohne Fehl zu zahlen.“

Diese Inschrift redet von Eluläus von Sidon und seinem Nachfolger Ethobaal, von den Städten Ozah, Achsib, Akko.

Im Jahr 700 unternahm Sanherib einen Raubzug in die Landschaft Nipur an der Grenze von Kummuch, ein Gebirgsland, von dem der König berichten läßt:

„Die Mannen der Städte, deren Wohnsitz wie das Nest des Adlers, des Königs der Vögel, auf der Spitze des unzugänglichen Gebirges Nipur gelegen war, hatten sich meinem Joch nicht unterworfen. Am Fuß des Gebirges ließ ich mein Lager aufschlagen. Mit meinem erlesenen Fußvolk und schonungslosem Kriegsheer 30g ich gegen fie los wie ein mächtiger Wildochse. Die Gebirgsschluchten, die Sturzbäche und steile Bergwände legte ich auf dem Sessel sitzend zurück. Das Gebirg, das für den Seffel zu schwierig war, erklomm ich zu Fuß. Wie ein armu1) stieg ich auf die hochragenden Spitzen. Wo meine Kniee eine Ruhebank fanden, ließ ich mich auf das felsgestein nieder. Kaltes Schlauchwasser trank ich gegen meinen Durst. Auf die Bergspitzen verfolgte ich sie und bereitete ihnen eine Niederlage."

1). Wahrscheinlich ist die Gemse gemeint.

Eine andre Inschrift berichtet von den Ereignissen im Khattiland:

„Minhimmi von der Stadt Samsimuruma 1), Cabaalu von der Stadt der Sidunna, Abdiliti von der Stadt der Arudaa, Urumilki von der Stadt Gublaa, Mitinti von der Stadt der Asdudaa, Buduilu, von der Stadt der Bitammanaa Kammusanabdi von dem Land der Moabaa, Malikrammu von dem Land der Udumanaa, alle Könige von dem Land Amoria brachten ihre wertvollen Geschenke als Gaben vor mein Angesicht und küßten meine füße. Und Sidka, König der Stadt Iskalluna, der meinem Joche nicht unterworfen war.... die Götter vom Hause feines Vaters, ihn selbst, sein Weib, seine Söhne, seine Töchter, seine Brüder, den Samen von seines Vaters Haus führte ich fort nach Assur. Den Sarruladari ), den Sohn des Rubiktu, ihres früheren Königs, fette i über das Volk des Landes Iskalluna und legte ihm die Zahlung des Tributes als Preis für meine Oberhoheit auf und er trug mein Joch. Im Laufe meines Feldzuges belagerte ich die Stadt Bitdagana, Nappu, Banaabarka, Azuru ), Städte von Sidka, die sich später meinem Joche unterworfen, nahm sie ein und führte ihre Beute fort.”

„Die Obersten "), die Fürsten und das Volk der Stadt Amkarruna, die ihren König Padi, der dem Eid und Vertrag mit dem Land Assur treu war, mit eisernen Ketten gebunden und dem Hazikiau vom Land Naudaa überaeben hatten, handelten im geheimen feindlich und fürchteten sich in ihrem Herzen. Die Könige des Landes Musra) versammelten um sich die Krieger des Bogens, die Wagen und Pferde des Königs vom Land Milluhi, eine zahllose Streitmacht, und kamen ihnen zu Hilfe. Mir gegenüber im Angesicht von Altaku ward ihre Schlachtlinie aufgestellt, fie ariffen zu ihren Waffen. Im Vertrauen auf Ufur, meinen Herrn, ftritt ich mit ihnen und schlug fie. Die Obersten der Wagen des Körias vom Land Milluhi fingen meine Hände lebendig inmitten der Stadt. Dae Stadt Altaku), die Stadt Camna belagerte ich, nahm sie ein und führte ihre Beute fort. Dann nahte ich mich der Stadt Amkarruna, und die Obersten und fürften, die an dem Unrecht schuld waren, tötete ich und hina ihre Leichname an Pfählen um die Stadt herum. Die Bewohner der Stadt, die das Verbrechen begangen hatten, rechnete ich als Beute; die übrigen, die keine Sünde und Missetat begangen hatten, befahl ich freizugeben. Ich ließ Padi, ihren ursprünglichen König, aus Ursalimmu kommen und den Chron der Herrschaft über sie einnehmen; und den Tribvt meiner Oberhoheit legte ich ihnen auf."

„Hazikiau vom Land der Naudaa hatte sich nicht meinem Joch unterworfen; 46 seiner starken Städte, die feftungen und kleinen Städte um sie herum, die unzählig waren, belagerte ich. Durch Sturmböcke, Belagerungstürme, Angriffe des fußvolks, Breschen, Gräben und Erdwälle nahm ich sie ein. 208 150 Menschen, große und kleine, Männer und Weiber, Pferde, Maultiere, Esel, Kamele, Ochsen und Schafe ohne Zahl ließ ich aus ihnen herausbringen und nahm sie zur Beute. Ihn selbst schloß ich wie einen Vogel im Käfig in Urfalimmu, der Stadt seiner Herrschaft, ein. Schreckschanzen warf ich gegen ihn auf, und den Ausgang aus dem großen Tor der Stadt bedeckte ich völlig."

Der lekte Sak wird auch anders übersetzt: „Jeden, der aus dem Stadttor herauskam, nahm ich in Strafe", oder: „Jeden, der aus dem Stadttor herauskam, ließ ich zurückwandern."

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Auf diese erste Wegführung des jüdischen Volkes, die, wenn nicht nach Affyrien, so doch in die Sklaverei führte, deutet vermutlich Jes. 37, 31, wo von den „Erretteten" aus dem Hause Juda geredet wird. Ist in der wiedergegebenen Inschrift keine Lücke, so läßt der Großkönig doch mehreres verschweigen. Warum nahm er denn Jerusalem nicht ein, da er die Stadt doch hart belagert hatte? Die Inschrift fährt fort:

„Seine Städte, die ich geplündert hatte, riß ich von seinen Landen los und gab fie dem Mitinti, dem König von Asdudu, dem Padi, König von Umkaruna, und Sillibel, dem König der Stadt Hazitu) und verkleinerte so sein Reich 2). Zu den früheren Abgaben fügte ich noch eine Zahlung hinzu als Gebühr für die Oberhoheit und legte sie ihm auf.“

Den Hazikiau ergriff furcht vor der Majestät meiner Herrschaft, und die urbu) und seine auserwählten Krieger, die er zur Verteidigung von Ursalimmu, der Stadt seines Reiches, hereingeführt hatte, und als seine Wachen....). Mit 30 Talenten Goldes, 800 Talenten Silbers, kostbaren... gutli, Daggasi, großen Karfunkeln, elfenbeinernen Ruhebetten, Usu- und Urkarinnuholz allerlei kostbaren Dingen und seinen Töchtern, seinen Palastfrauen, Sängern und Sängerinnen ließ er mir nach Ninive, der Stadt meiner Herrschaft, bringen; und er sandte seinen Boten, mir die Gaben darzubringen und mir zu huldigen.“

In 2. Kön. 18, 14 werden nur 300 Zentner Silber erwähnt; aber der jüdische Zentner verhält sich zum assyrischen wie 8 zu 3, also sind 300 jüdische gleich 800 affyrische Zentner.

Nachdem alle seine Festungen von Sanherib_eingenommen waren, hatte der König Hiskija um Frieden gebeten und Tribut versprochen, zu dessen Zahlung er den Tempelschatz heranziehen mußte. Aber Sanherib traute ihm nicht und wollte sich der Hauptstadt versichern; auch erhob er gegen Hiskija den Vorwurf, er habe Befehl gegeben, die Bollwerke des großen Stadttores zu erneuern. Demgemäß sandte er seinen Tartan mit großen Streitkräften gegen Jerusalem, indem er zur Entschuldigung seines Ueberfalles Hiskija anklagte, er sei von ihm abgefallen und habe ein Bündnis mit Aegypten, dem zerstoßenen Rohrstab", geschlossen ).

Als aber Sanherib die Kunde erhielt, Thirhaka, der König von Aethiopien, ziehe heran, versuchte er noch einmal, Hiskija durch gute Worte zur Unterwerfung zu bringen und von dem Vertrauen auf seinen Gott, der ihn betrügen werde, abzuwenden ). Dies geschah um 701 v. Chr., da Sanherib vor Libna lag. Die Belagerung von Lachis aber hatte er aufgeben müssen, weil sein Herr bereits empfindliche Verluste erlitten hatte. Auf einem Relief zu Ninive las Layard:

1) База.

2) 2. Kön. 18, 13.

3) E. Schrader übersetzt Arabien".

4) Diese Stelle wird verschieden übersetzt: „meuterten“, „streckten die Waffen“, ergriffen die Flucht", denen er Soldzahlung bewilligt hatte".

5) 2. Kön. 18, 21.

2. Kön. 19, 10.

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