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liches Land und bereitete und ordnete die Welt. Jene Wesen aber konnten die Macht des Lichtes nicht ertragen und kamen um. Da Bel nun das Land unbewohnt und fruchttragend sah, hieb er sich selbst sein Haupt ab und befahl einem von den Göttern, das Blut, das aus seinem abgehauenen Kopf floß, mit Erde zu mischen und die Menschen und andre Tiere und Wild zu bilden, welche die Luft und das Licht ertragen fonnten.

Es ist bewerkenswert, wie hier Berosus von einer untergegangenen Welt weiß und von einer zweiten Schöpfung berichtet, in der die Unterschiede von Mensch und Tier fest aufgerichtet waren.

Ein altes sumero-akkadisches Lied erzählt vom Wohnort der ersten Menschen 1): Tammuz wohnte in einem Garten von Edin nahe bei Eridu. Dort wuchs ein dunkler Weinstock, an einem herrlichen Ort war er erzeugt. Seine Gestalt war heller Lasurstein, gefaßt in die Welt drunten. Der Pfad Eas in Eridu ist voller fruchtbarkeit. Seine Stätte ist der Mittelpunkt der Erde. Sein Lager ist das Bett des Mammu oder 2) sein Laub war das Ruhebett von Zikum, der ersten Mutter. Zu dem herrlichen Haus, das einem Walde gleicht, erstreckt sich sein Schatten, Kein Mensch tritt in seine Mitte ein. In seinem Innern ist der Sonnengott Tammuz, zwischen den Mündungen der Flüsse, die auf beiden Seiten sind.

Nach Hommel3) haben wir in dieser Dichtung eine alte Beschwörungsformel, die er anders übersetzt:

„In Eridu wuchs ein dunkler Orakelbaum auf, der an einem heiligen Ort erzeugt wurde. Sein Antlitz ist echter lapis lazuli, das nach dem Apsu gerichtet ift. Des Gottes Ea Gang in Eridu fülltest du (o Göttin) mit Ueberfluß. Sein Wohnsitz ist der Ort der Erde, sein Ruheort ist das Nachtlager der Göttin Gur. Aus dem heiligen Haus, das wie ein Hain seinen Schatten ausbreitet, in deffen Innres niemand eintritt, worin der Gott. Samas (und) der Gott Dugalusugalanna (Tammuz) ist zwischen der Mündung der Ströme, auf beiden Seiten haben die Götter Kachegal und Siturgal, die (Cherube) von Eridu, diesen Orakelbaum (kisfanu) verpflanzt und über den (kranken) Menschen die Beschwörung des apfu gelegt und auf das Haupt des (angsterfüllt) umhergehenden Menschen gebracht."

Sie er

Die Vorstellungen der Babylonier über die Beschaffenheit der ersten Menschen geben Tafeln aus dem Palast Asurbanipals kund. zählen in verworrener, fast sinnloser Weise:

„Die Göttin Mami oder Aruru wusch ihre Hände, knetete Con und breitete ihn auf der Erde aus. Sie erschuf Anus Ebenbild (?), Eabani d. i. Ea machte mich. Dieser erste gewaltige Mensch hatte am ganzen Leib Haare und auf dem Kopfe Haare wie ein Weib."

Bei dem Namen Aruru denkt Hommel an das Wort *): Arura haadamah, d. i. verflucht ist die Erde. Es wäre doch mehr als seltsam,

1) Nach Pinches bei Urquhart I, S. 99.

2) Uebersetzung von Sayce.

3) Grundriß, S. 276.

4) Gen. 3, 17.

wenn aus dem fluchwort der Name einer Göttin geworden wäre. Aber der Anklang ist da.

Nach andern Aufzeichnungen hieß der erste Mensch Adapa. Er trug den Leib eines Menschen, aber Beine, Hörner und Schwanz eines Ochsen und fraß mit den Gazellen Gras. So war der Zer ameluti, der Sproß der Menschheit, beschaffen. Aber sein Vater Anu, der Gott des Himmels, gab ihm aufrechten Gang und änderte Speise und Bekleidung. Er wohnte in der Einsamkeit, drei Tagereisen weit von der Stadt Erech in einer Höhle. Seine Gesellschaft war das Vieh und die kriechenden Tiere.

Wie der Name Eabani oder Mulkiru nicht auf Anu und Aruru, sondern auf Ea als den Bildner des Menschen hinweist, so erzählt ge radezu eine andre Tafel:

„Ea bildete die Menschen, daß sie den Göttern unterworfen seien, der Gott des reinen Lebens, der Meister aller Weisheit, der die Toten zum Leben erweckt, der barmherzige, bei dem Leben ist, der Herr der menschlichen Gattung."

Auf andern Tafeln wieder heißt der erste Mensch Samasnapistim, d. i. der aus Ton (titu) gemachte. Und von den Menschen, die in der Sintflut umkamen, wird gesagt, daß sie zu dem Ton zurückkehrten, aus dem sie gemacht waren. So finden sich in diesen verschiedenen Sagen über den ersten Menschen Spuren, Anklänge aus einer uralten, den verschiedensten Völkern gemeinsamen Ueberlieferung. In Babylonien aber wurden diese Ueberlieferungstrümmer von zwei Völkern genommen und zum Zweck der Ausbreitung eines neuen Götterdienstes bald mit rationalistischem, bald mit gnostisch-mystischem Auspuß ausgestattet.

4. Die Gilgamis-Sage.

Aelian kennt einen babylonischen König Gilgamos. Denselben Namen trägt der Herr von Erech, der in diesen Sagen auftritt. Sein Zeichen oder Ideogram wird bald Hissimki, bald Samasnapistim, Pirnapistim oder Utnapistim gelesen. Sein Ahnherr war Hasisatra oder Atrahasis. Vor diesem Namen steht das Götterzeichen. Daran halten sich die Forscher, die in dem Helden Gilgamis oder Gibilgamis einen Sonnenheros erkennen, dessen Taten wie die Arbeiten des Herkules in zwölf Monaten verrichtet wurden und hier auf zwölf Tafeln verzeichnet find. So meint Paul Haupt 1), es könne kaum zufällig sein, daß Eabani, der weise Stier mensch, im zweiten Gesang auftritt, daß Nimrod-Gilgamis-Izdubar mit Eabani im dritten Gesang ein unzertrennliches Freundschaftsbündnis schließt (3 willing e); daß er im siebten Gesang krank wird, wie die Sonne im siebten Monat schwächer wird,

1) Bei Fr. Hommel, A. u. A., S. 357.

was doch sehr fraglich ist; daß die achte Tafel ihn mit dem Storpio n mensch zusammentreffen läßt; daß im elften Gesang die Sintflut erzählt wird. Demnach meint der Gelehrte, daß wir hier wie in Enuma elis kein Volksepos, sondern eine in allegorische Bilder eingekleidete Astronomie haben, während Jensen dieses Epos für die Unterlage oder Quelle der Odyffee und vieler andern Dichtungen erkennt. Doch lassen wir das Gedicht für sich selbst reden, anstatt es mit neuen Dichtungen einzurahmen und zu verdunkeln.

In der Einsamkeit, fern von den Wohnungen andrer Menschen, lebten Eabani, das Abbild Anus, ein Geschöpf Arurus, am ganzen Leibe behaart Er frißt Kraut mit den Gazellen, geht mit dem Vieh zur Tränke, tummelt sich im Wasser mit den Fischen Niemand beschränkt oder belästigt den weis en Menschen in dem glücklichen Zustand dieser freiheit, bis der Jäger Zaidu ihm begegnete. Der beschwerte sich bei Anu über Eabanis Uebergriffe: er fülle seine fanggruben aus und nehme seine Netze weg.

Anu der Weise gibt auf solche Beschwerde hin dem Jäger den Rat, er solle eine Hure mitnehmen. Die soll ihr Gewand ablegen und den Gewaltigen 1) an sich locken! So geschieht es. Sechs Tage und fieben Nächte liegt Eabani bei dem Freudenmädchen. Aber in dieser Jeit wendet sich sein Vich von ihm ab. Da sagt die Hure zu ihm: "Schön bist du, Eabani. Wie ein Gott bist du. Ich will dich nach Erech führen, wo Gilgamis über die Männer gewaltig ist."

In dieser eklen Ausgeburt einer heidnischen Phantasie sieht ein evangelischer Gelehrter unserer Tage 2) eine naive Erzählung, in der eine gewisse Ideenverwandtschaft mit dem biblischen Bericht (mit welchem ?) vorliege". Da man nicht annehmen kann, daß dieser Gelehrte die Bibel verhöhnen will, so ist eine Erklärung des Vergleiches der babylonischen Erzählung mit der hl. Schrift nur dadurch möglich, daß derselbe Gelehrte die babylonische Erzählung nicht mit den Worten des Epos selber gibt, wie wir sie eben gehört haben, sondern zugestußt und in einer Färbung, die nicht am Plaze ist, wo es sich darum handelt, ein gerechtes Urteil über verschiedene literarische Werke zu gewinnen. Auf diese Weise zieht der Gelehrte seine Leser leicht in ein ungerechtes Vorurteil hinein und ladet eine unmeßbare Schuld auf sich. Das Epos erzählt weiter:

Damals war die Stadt Erech von den Elamitern hart bedrängt und konnte vor diesen Feinden das Haupt nicht erheben. Da tritt Izdubar oder Gilgamis, den Berosus Xisuthros nennt, ein Nachkomme Hafisatras aus der Stadt Marada auf, ein König der Riesen, ein Richter der Igigi, ein edler Fürst, groß unter den Menschen, Eroberer

1) Eabani wird als ein Riese mit gewaltigen Schnabelschuhen abgebildet. f 2) A. Jeremias in A. T. O., S. 113.

der Welt, Beherrscher der Erde, Herr der untern Gegenden, sprechend wie ein Gott 1).

Dieser Held hat drei wunderliche Träme gehabt. Er sah im ersten Traume, wie die Sterne des Himmels auf ihn fielen, und ein schreckliches Wesen bedrohte ihn. Der zweite Traum zeigte ihm eine Art, der dritte ein Wetter am Himmel, auf Erden Salz aus dem Rauch von oben.

H. Zimmern 2) weiß nur von einem Traum und vermutet, sein Inhalt sei die Schilderung des Zustandes in der Unterwelt gewesen. Daß die Träume einen rechten Wirrwarr vorbringen, zeigt eine treffende Schilderung an.

Gilgamis hört von Eabani, der die Geheimnisse der Natur kennt, und bittet ihn, seine Waldeinsamkeit zu verlassen und nach Erech zu kommen. Der Gott Samas rät Eabani, dieser Einladung zu folgen, und verspricht ihm schöne Gewänder, behagliche Wohnung und große Ehren durch das Freudenmädchen! Doch erst eine zweite Gesandtschaft, die aus dem Jäger Zaidu, der früher sein Ankläger war, und zwei Frauen besteht, kann Eabani bewegen, nach Erech zu kommen. Dort schließen beide Helden mit einander Freundschaft und bekämpfen wilde Tiere. Sie überfallen auch den Tyrannen Hambaba, dessen Stimme gleich dem Sturmwind ist, in seiner Parkwohnung und töten ihn, worauf Gilgamis König von Erech wird.

Nun aber wirft Iftar ihre begehrlichen Augen auf diesen Helden: „Sei mein Buhle und schenke mir deine Leibesfrucht. Du sollst mein Mann sein und ich dein Weib. Ich will dich fahren lassen auf einem Wagen von Gold und Lasurstein. Die Könige, Fürsten und Herren sollen dir untertan sein und deine Füße küssen." Aber Gilgamis hält der Versucherin vor, wie viele Männer sie schon betrogen und unglücklich gemacht habe. Insbesondere erinnert er an Tammuz, den Buhlen ihrer Jugend, dem sie Jahr für Jahr Weinen bestimmt habe, und an den Alluluvogel, den sie geliebt, und sagt: „Als du den bunten Hirtenknaben liebtest, schlugst du ihn und zerbrachst seinen Flügel; als du den Löwen liebtest, grubst du ihm sieben und sieben fallgruben. Als du den Hirten der Herde liebtest, verwandeltest du ihn in einen wilden Hund, daß seine eignen Knaben ihn verjagten, seine eignen Hunde ihm das fell zerrissen. Und als du Isulanu, den Gärtner deines Vaters, liebtest, der dir beständig Blumensträuße zuträgt, wollte er nicht Speise von Dorn und Disteln noch Kraut effen. Auch ihn hast du in einen ... ... ver wandelt."

Ueber solche Vorwürfe erzürnt steigt Istar zum Himmel empor und flagt ihrem Vater Anu und ihrer Mutter Anatu, Gilgamis habe sie verwünscht. Ea solle ihn durch einen wilden Himmelsstier strafen, sonst

1) Vergl. Ciele a. a. O. S. 512.

2) K. U. C., S. 569.

wolle fie zerschlagen, und der Toten solle mehr fein als der Lebendigen. Anu antwortete der erzürnten Tochter: „Wenn ich tue, was du begehrst, so werden sieben Spreujahre sein“ Jahre, in denen der Ausdrusch des Getreides mehr Spreu oder Kaff als Korn ergibt. Anu tat aber doch nach Istars Bitte und schafft einen wilden Himmelsstier, den die beiden Freunde, Eabani und Gilgamis, alsbald jagen und erschlagen. Es war ein ungeheures Tier, das mit seinem Schnauben_zweihundert Männer auf einen Schlag tötete. Sie weihen ihn dem Gott Samas.

Daher, sagen die Freunde der astronomischen Deutung, erscheint im Tierkreis nur ein verstümmelter Stier. Aber man hat die Frage zu lösen, welcher Teil der Sage Wurzel und welcher Teil Ausschlag oder Zusatz ist?

Žun tritt Istar auf die Zinne der Mauern von Erech und klagt über die neue Kränkung, die Gilgamis durch das Erschlagen des Himmelsstieres ihr zugefügt habe. Eabani aber wirft ihr das rechte Viertel des Stieres ins Gesicht und will dessen Eingeweide ihr anhängen. Da ruft Iftar alle Dirnen, Huren und Freudenmädchen von Erech zusammen und stellt ein großes Weinen an über das rechte Viertel des Stieres, dessen Hörner Gilgamis dem Gott Lugalbanda oder Sin weiht.

Auch an die Unterwelt wendet sich Istar um Hilfe, richtet aber dort nichts aus. Nun aber schickt ihre Mutter Anatu über Gilgamis die Plage des Aussages, die ihn, der auch durch den Tod seines Freundes Eabani um diese Zeit betrübt wird, zu seinem Ahnherrn Hasisatra oder Utnapistim treibt. Eabani aber klagt in der Unterwelt: folge mir nach, komm zu mir hinab in das Haus der Finsternis, in die Wohnung Irkallas, zu dem Haus, dessen Betreter nicht wieder hinausgeht; zu dem Weg, deffen Begehen ohne Umkehr ist; zu dem Haus, dessen Bewohner des Lichtes entbehren, wo Staub ihre Nahrung, Erde ihre Speise ist; wo sie wie ein Vogel mit dem Federkleid bedeckt sind, kein Licht schauen, im Dunkeln wohnen, im Hause des Staubes, in das ich hineingegangen, die majestätische Königsmüße, (der Erbe) der Königsmüßen, die seit den Tagen der Vorzeit das Land beherrschen. Hier wohnen die Priesterherren und die Priesterdiener, der Gewaschene und der Verzückte, die Weltmeergesalbten der großen Götter, hier Etana, hier Gira, hier wohnt die Königin der Erde, Ereskigal; Belitsiri, die Schreiberin der Erde, kniet vor ihr."

So klagt Eabani in geheimnisvoller Rede, aber Gilgamis trachtet nach dem Abschied seines Freundes zu seinem Ahnherrn Hasisatra zu gelangen und kommt nach manchem Abenteuer an den Berg Masu, wo die Skorpionmenschen Wache halten und Gilgamis von seinem Zuge abraten. Aber er bleibt bei seinem Vorsah und gelangt endlich zu dem wunderbaren Garten, wo Fruchtbäume wachsen, die Edelsteine als Früchte tragen. Hier wohnt die Göttin Sidurisabitu auf dem Thron des Meeres, mit einer Hülle verhüllt. Sie sieht Gilgamis von ferne

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