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Literatur.

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Fr. Hommel, Aufsätze und Abhandlungen aus mehreren Jahren.

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Erster Abschnitt.
Zur Einleitung.

Die nachstehenden Ausführungen werden die Tatsache bestätigen, daß die Geschichte des Volkes Ifrael von Anfang an mit der Geschichte von Babylonien und Assyrien verflochten war. Ebenso gewiß ist auch der tiefgehende Einfluß, den die heiligen Schriften der Hebräer auf christliches Denken, Glauben und Leben gehabt haben; denn daran zweifelt niemand, daß Israels religiöse Erkenntnis und die Verehrung des Einen lebendigen Gottes, deffen Wortoffenbarung von Anfang an auf die Erlösung der Menschheit abzielte, die Grundlage für die christliche Lehre und für das christliche Leben geschaffen hat. So kommt es, daß jeder Gebildete bei der heute viel besprochenen Frage beteiligt ist, wie groß und tief der Einfluß der babylonisch-affyrischen Kultur auf das Volk Israel und mittelbar auch auf uns Deutsche gewesen ist?

Hiermit aber erhebe ich bereits Widerspruch gegen H. Winckler, der meint 1), es habe im Altertum nur eine Weltanschauung gegeben, die er die orientalische nennt. Mit diesem Ausspruch ist die Gottesoffenbarung in Israel für nicht vorhanden oder für gleichgiltig erklärt. Es geht auch nicht anders; denn auch für diesen Gelehrten entscheidet nur der gesunde Menschenverstand“. Dieser „gesunde Menschenverstand“ weiß natürlich alles, auch daß unverständliche Märchen Reste einer wissenschaftlichen Spekulation" sind. Derselbe bekennt sich auch, da die Anthropologie nichts von einer Schöpfung, also auch von keinem erschaffenen Urmenschen weiß, zu dem nicht mehr neuen „wissenschaftlichen" Märchen vom Affenmenschen, anstatt auch auf diesem Gebiet die Grenze des menschlichen Erkennens zu entdecken und festzustellen, wo ein vernünftiger Mensch stillstehn und bekennen muß: Hier hört das Begreifen und damit das Wissen auch für die Gelehrten auf.

Freilich ist die babylonisch-assyrische Kultur bis heute noch nicht vollständig bekannt; doch werden auf diesem Gebiet von Jahr zu Jahr bedeutende Fortschritte von unsern forschern gemacht, und für alle Gebildeten wird viel darauf ankommen, daß alte und neue Ergebnisse der

1) K. U. T. Einl. S. 1.

Forschung mit Mäßigung und achtungsvoller Zurückhaltung verwendet werden, damit der Einfluß jener Kultur auf uns je nach der von andrer Seite her mitgebrachten Ueberzeugung nicht bald zu hoch, bald zu gering veranschlagt werde.

Wie viel hierin gefehlt worden ist, ersieht man aus Kittels Klage und Anklage 1): So ist der Fachwissenschaft - er meint die Assyriologie Schaden zugefügt, weil sie in den Geruch gekommen ist, als müßte sie eine Gegnerin der Religion sein; und weite Kreise aus drei Lagern religiöser Bekenntnisse sehen mit Mißtrauen auf sie als die Zer störerin ihres Heiligtums. Und nicht minder ist der Religion Schaden getan; denn die große Masse, in die der Streit getragen ist, kann es nicht anders ansehen, als hätte mit der Offenbarung der Religion und der Kirche selbst der Todesstoß versetzt werden sollen. Es ist anzuerkennen, daß das die Absicht nicht war. Aber es kann auch nicht verschwiegen werden, daß wenn es die Absicht war, der Weg kaum ein viel anderer hätte sein können. Denn Offenbarung ist nun einmal das Lebensmark jeder ihrer selbst bewußten Religion und Kirchengemeinschaft. Der Kampf gegen sie das fühlt auch der einfache Bürger Sache gleichbedeutend mit dem Kampf gegen jene."

ist in der

Daß in diesem Kampf aber auch in Zeiten des Friedens, manche vorschnelle Urteile abgegeben worden sind, wird schon bei Erwägung der Tatsache glaublich, daß sich die Beziehungen zwischen Israel und Babylonien-Assyrien über einen Zeitraum von über zwei Jahrtausenden verbreiten. Welch eine schwierige Aufgabe ist es schon, nur die Zeit zu bestimmen, in der dieses oder ein andres Stück geistiger Bildung oder menschlich-natürlichen Lebens von Babel nach Israel gewandert sein soll. Für solche Untersuchungen muß als oberster Grundsatz aufgestellt und festgehalten werden, daß ursprünglich Hebräer und die in Babylonien eingewanderten Nordsemiten ein Volk waren. Wenn ich hier von Nordsemiten und nicht mit einigen Gelehrten von Westsemiten rede, so hat dies darin seinen Grund, daß ich mich nach dem Gebrauch der Geschichtschreiber richte, die die Bezeichnung von Brudervölkern nicht von ihren ursprünglichen Wohnplätzen hernehmen, die öfter gar nicht oder nur wenig bekannt sind, sondern sie knüpfen an die später eingenom= menen Size an, wie bei den Ost- und Westgothen. Daher suche ich die Westsemiten in Kleinasien, die Nordsemiten in Babylonien, die Südsemiten in Arabien. Der Semiten gemeinsamer Anfang lag aber vermutlich im nördlichen Arabien, wo sie noch ein Stamm waren, sodaß eine gemeinsame Ueberlieferung über die Vorzeit bei beiden Völkern von vornherein als sehr wahrscheinlich gelten muß, wie auch Jensen 2) nach M. Müller festgestellt hat, daß „die Heiligkeit der Siebenzahl und der

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Vierzahl bereits zu einer Zeit bestand, als Babylonier und Hebräer noch eine engere Gemeinschaft bildeten", d. h. ein Volk waren.

Haben hernach die meisten dieser in Babylonien eingewanderten Nordsemiten sich zwar nicht in ihrer Sprache, wohl aber in Sitte und Religion dem Einfluß des bereits dort ansässigen und sehr gebildeten Volkes der Sumero-Akkadier, das sich ihnen wenigstens teilweise unterwerfen mußte, in Schwäche hingegeben, ihr Nomadenleben verlassen, um Ackerbauer und Städtegründer zu werden; so blieben doch die aus dem üppigen Chaldäa wieder auswandernden Nordsemiten, zu denen auch ein Abram gehörte, gleich den Südsemiten in Arabien bei dem Weiden ihrer Herden und bekundeten durch dieses Festhalten an den Sitten der Väter, daß nicht bei allen Semiten fremde Bildung und Sitte leichten Eingang finden könne, wie das von Dillmann anerkannt wird 1).

Nach den vorstehenden Ausführungen müßte die schwebende Streitfrage näher dahin bestimmt und eingeschränkt werden: Wie viel haben die Hebräer durch Vermittlung ihrer Stammverwandten von der sumeroakkadischen Kultur angenommen, und worin stimmt ihre Ueberlieferung mit der der andern Nordsemiten überein 2)?

Ferner muß hier daran erinnert werden, daß ein Volk der Hebräer nicht in Babylonien, auch nicht in Kanaan, sondern in Aegypten bei 400jährigem Aufenthalt in diesem Lande herangewachsen ist; und man sollte denken, grade in dieser Zeit, wo aus dem Nomadenstamm im Lauf der Jahrhunderte ein Volk entstand, sei das Eindringen fremden Wesens leichter als sonst gewesen. Nur müßten wir dann doch erwarten, daß Israel den Aegyptern gleich geworden wäre. Aber auch aus Aegypten kamen die Hebräer als ein Volk von Nomaden heraus, das fest auf seiner Eigenart beharrte; nur daß es in seiner Religion wie schon früher fremden Einflüssen zugänglich war.

Hierzu meint Lepsius ), die Babylonier selbst seien durch die Kuschiten mit ägyptischer Bildung befruchtet worden, und wäre diese ägyptische Bildung dann auch an die Hebräer übermittelt worden. Aber wenn auch die Kuschiten mit den Sumero-Akkadiern stammverwandt find, demnach an eine Verbindung zwischen Babylonien und Aegypten wohl zu denken wäre, so liegt doch die andre Frage ebenso nahe, ob nicht umgekehrt Aegypten unter babylonischem Einfluß gestanden hat? Hierauf weisen mehrere Briefe aus dem Tell el Amarna hin, und Hommel behauptet gradezu das Gegenteil auf Grund der Vergleichung des Götterdienstes, der Baukunst und der astronomischen Kenntnisse beider Völker, nämlich daß Aegypten von Babylon aus kultiviert worden sei 4).

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