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Tigris und des Surapi bis zum Uknifluß, der am Gestade des untern Meeres ist", die er fortführte und andre Völker in ihr Land verpflanzte.

Im Jahre 740 oder 739 v. Chr. unterwarf Tiglatpilesar den nördlichen Teil von Syrien und Phönikien, die sich „in Treulosigkeit zu Azriau gehalten" hatten, wie die Annalen berichten. Sie hatten sich nämlich mit Asarja oder Usija, dem König der Juden, verbunden, der nicht zu den unterworfenen und tributpflichtigen Vasallen des Westlandes gehörte. Sonst hätten ihn die Annalen gewiß als solchen gekennzeichnet, der seine Treue gebrochen habe.

Auch hier irren sich die assyrischen Hofschreiber; denn Asarja lebte gar nicht mehr zu dieser Zeit, da er bereits 758 v. Chr. zu seinen Vätern versammelt war 1). Auch berichtet die Schrift nichts davon, daß Asarja oder sein Sohn Jotham mit den Affyrern gekriegt hätten. Wohl aber berichtet sie von Ahas, daß er bei Tiglatpilesar Hilfe gegen Damaskus suchte. Jedenfalls kann der Urikki von Kui, der unter den tributpflichtigen Vasallen Affyriens genannt wird, nicht Usija von Juda sein. Das Land Kui, später Kilikien genannt, war schon von Salmanassar II. unterworfen worden. Die Inschrift fährt fort:

19 Bezirke der Stadt Hamath samt den umliegenden Städten, die am Meer des Sonnenuntergangs belegen sind, die in ihrer Treulosigkeit zum Azriau abgefallen waren, schlug ich zum Gebiet von Affyrien; meine Statthalter setzte ich über sie 2)."

Eine andre Inschrift berichtet:

"

19 Bezirke von Hamath, 19 feste Städte, darunter Ninive und Siannu, fügte der König dem Gebiet von Affyrien zu, nachdem er 30 000 ihrer Einwohner weggeführt hatte."

Hamath h. Hama wurde im J. 743 tributpflichtig. Sein Hauptgöke hieß Amisa 3).

Auch von der Königin Zabibe von Saba empfing Phul Tribut, setzte in Aribi seinen kapu, eine Art ständigen Gesandten ein, unternahm dann einen Feldzug in das Land Dimeska, d. i. Damaskus, und gegen Resuunnu vom Land der Imerisuiten, d. i. Rezin von Syrien, und gegen Menihimme vom Land der Samarianer, d. i. Menachem von Israel. Ansehnlich war der Ertrag dieses Beutezuges:

„Gold, Silber, Blei, Eisen, Elephantenfelle, Elfenbein, buntes Tuch, Terebinthenholz, viele Kostbarkeiten, den Schatz eines Königreiches, fette Lämmer, deren Wolle farmoisinrot war; Pferde, Maultiere und Kamele empfing ich.“

Ein König von Affyrien konnte alles gebrauchen für sich und seine beutehungrigen Krieger.

734 v. Chr. unternahm Tiglatpilesar einen zweiten Feldzug gegen Ifrael, deffen König Pekahja durch Pekah ermordet worden war. Der

1) 2. Kön. 15, 7.
2) So E. Schrader.
3) 2. Kön. 17, 30.

1

Königsmörder aber wurde von Hosea erschlagen. Die Inschriften berichten über diese Vorfälle in Samaria nicht in gleicher Weise. Die eine sagt:

,,Sie stürzten Pekaha ‚ihren König, und setzten Aufia... über sich."

Aber anderes las E. Schrader aus einer arg beschädigten Tafel:

„Das Land Bitomri, das ferne... die Gesamtheit) seiner Bewohner samt ihrer Habe führte ich nach Affyrien ab; Pekah, ihren König, tötete... den Hosea bestellte ich... über sie. 10 Talente Gold, 1000 Talente Silber samt ihren... nahm ich von ihnen in Empfang."

3ft hier, wie der Zusammenhang an die Hand gibt, zu „tötete“ „ich" zu ergänzen, so wäre die Ermordung des Pekah auf Veranlassung Tiglatpilefars geschehen, es sei denn daß Pekahja und Pekah hier verwechselt find. Den Hosea erkannte der Großkönig als Herrn von Israel an oder bestellte ihn selbst zum Unterkönig, nachdem er Ijon, Abelbethmaacha, Janoah, Kades, Hazor, Gilead, Galiläa und das Land Naphthali 2) entvölkert hatte, indem er die Mehrzahl seiner Einwohner wie auch die von Syrien in die inneren Provinzen seines Reiches wie Bäume verpflanzte. Phul ist zwar, wie wir oben sahen, nicht der Erfinder dieser ebenso grausamen und, was den Erfolg betrifft, sehr zweifelhaften, ja zweischneidigen Maßregel, nach der bei einer Reihe von Völkern zu der allseitigen Plünderung der Wohnstätten und Verheerung des Landes die gezwungene Auswanderung hinzutrat; aber er hat sie häufig gebraucht. Es ist gar nicht zu verstehen, wie durch diese Maßregel, wie Ciele) meint, und auch H. Winckler, die Einheit des Reiches gefördert oder wirtschaftliche Schädigung vermieden werden könnte; denn mit dieser Maßregel, die ebenso unklug wie frevelhaft war, wurden ja nicht nur die unruhigen fremden Völker gestraft, die das affyrische Joch unwillig trugen, sondern, was sehr bedenklich war, auch die eignen Untertanen, die oft, ohne irgend Ursache dazu gegeben zu haben, in die eroberten, entvölkerten, verwüsteten Gebiete gewaltsam versetzt wurden. Auf diese Weise wurde in mehreren Landstrichen eine Mischung der Bevölkerung erzielt, da von keinem der betroffenen Gebiete anzunehmen ist, daß es bis auf den letzten Mann entvölkert worden sei. Nur in einer Hinsicht bewährte sich die recht barbarische Maßregel, sofern es sich darum handelte, in einem bestimmten Land weitere Empörungen zu verhindern. Sie mag auch dazu geholfen haben, nützliche Handwerke und Künfte zu verbreiten, wie man seit der Verpflanzung der Syrer und Ifraeliten in das Innere von Assyrien syrische und phönikische, d. i. hebräische Schrift auf assyrischen Verträgen und Gewichten findet; aber viel schwerer wiegen die Nachteile und Schäden, die diese Maßregel für

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Affyrien selbst hervorgebracht hat. Denn mit der gewaltsamen fortführung eines Volkes aus seiner Heimat schwindet die Heimatliebe, indem die alte wohl ausgerissen, aber keine neue erzwungen werden kann. Es stirbt das Nationalbewußtsein, die Einheit des Volkes, die Anhänglichkeit an das Fürstenhaus, die Treue gegen die Religion; und ich wage die Behauptung: Wie durch diese Völkermischung die 10 Stämme von Israel spurlos verschwunden sind, so ist in derselben Maßregel ein Hauptgrund für den späteren schnellen Verfall des affyrischen Reiches zu suchen.

Während wir oben sahen, daß es mit der Unterwerfung von Ba bylonien nur langsam vorwärts ging, läßt Tiglatpilesar inschriftlich verkündigen (Fortsehung einer früheren Inschrift) :

Kardunias brachte ich in Botmäßigkeit, dem Rasani vom Lande Kaldu legte ich die Leistung von Tribut auf. Dem Asur, der Serua, dem Bal, der Zirbanit, dem Nebo, der Tasmit, der Nana, der Herrin von Babylonien, dem Nergal und der Laz brachte ich glänzende Lammopfer in Harsagkalama dar. Das Land Bithamban 1), das Land Sumurru, das Land Bitbarena, das Land Bitzualkas, das Land Bitmatti, die Stadt Niku vom Land Umlias, das Land Bitzaranzai, das Land Parsua, das Land Bitkapfi bis hin zur Stadt Zakruti von den dunkeln Medern brachte ich unter Botmäßigkeit. Meine Statthalter setzte ich als Bezirksverwalter über sie, den Tribut des Stadtpräfekten von Medien bis zum Biknigebirg nahm ich in Empfang."

Weiter läßt der Großkönig rühmen, wie er die Götter des unterjochten Philistäas gleich Vögeln in Menge erbeutet habe; und welche Großtaten er gegen Sarduari, den Sohn des Cutipris, König von Urartu, der sich auch sar kissati nannte, ausgerichtet habe, den er in feiner Stadt Turuspa einschloß. Mit vielen andern Städten wurde auch diese Stadt zu Affyrien geschlagen und von einem Tartan 3) verwaltet.

Um die festen Städte des Landes zu beherrschen, wurde im Lande Ulluba die affyrische Festung Asurikisa gebaut und unter den Statthalter Rabbilul gestellt, ein andrer Teil wurde unter einen Tartan gestellt und der affyrischen Provinz Nairi einverleibt. Eine Contafel aus Birs Nimrud berichtet ähnlich wie früher schon mitgeteilt ist:

„Die Pukudu) warf ich wie mit einem Netz nieder, ihre Krieger tötete ich, ihre reiche Beute führte ich fort. Diese Pukudu, die Stadt Lahiru, die an der seite der birina der Stadt Hilimmu, die Stadt Pillutu, die an der Grenze des Landes Elam liegt, schlug ich zum Gebiet von Affyrien; unter die Botmäßigkeit meines Beamten des Statthalters von Arrapha, stellte ich sie. Das Land (Volk) Labdudu, so viel feiner war, führte ich fort; inmitten von Affyrien siedelte ich sie an. Das Land Kaldu warf ich einem Netze gleich nieder, die Krieger des Nabuusabfi, Sohn des Silani, tötete ich in der Umgebung von Sarrabani ), seiner Stadt. Ihn selbst ließ ich vor dem Haupttor seiner Städte pfählen und zeigte ihn seinem Lande. Die Stadt Sarrabani eroberte ich mittels eines Walles und mit Belagerungswerkzeug.

1) Westmedien.

2) Die hellen Medier waren arischen, die dunkeln hamitischen Stammes.
3) K. B. II, 2, 7.

4) Aramäer, die in Südbabylonien eingedrungen waren.

5) Hauptstadt von Bitsilani.

55 000 Einwohner samt ihrem Besitz, seine Gefangenen, sein Hab und Gut, sein Weib, seine Tochter und seine Götter führte ich fort. Jene Stadt samt den Städten in ihrer Umgebung zerstörte, rerwüstete und verbrannte ich mit feuer, verwandelte ich in Hügel (von Schutt) und in Ackerland. Die Stadt Carbasu, Irballu nahm ich ein. 30 000 Menschen samt ihrem Besitz, Hab und Gut und ihren Göttern schleppte ich fort. Die Städte alle richtete ich zu grunde, machte sie Sturmfluthügeln gleich."

Ebenso erging es Zakiru, dem Sohn des Saalli, der den „Eid der großen Götter" brach, dafür in Ketten gelegt und samt seinen Großen nach Assyrien gebracht wurde, dazu noch 50 000 Einwohner und ihre Götterbilder. Das Land aber wurde zu Assyrien geschlagen.

Indessen hatte die Nachricht von einem Bündnis zwischen Israel und Syrien, die beide unter affyrischer Botmäßigkeit standen und, nach dieser Seite hin sicher, nun gemeinsam über Juda herfallen wollten, den König Ahas von Juda, in K. S. Jachuhazi von Jahudaa genannt, veranlaßt, durch Geschenke Assyriens Freundschaft zu suchen 1). Tiglatpilesar, für solche Freundschaftsbeweise nicht unempfänglich, zog hierauf, da seine Mahnungen zum Frieden nicht beachtet wurden, gegen den unbotmäßigen König von Syrien, der bald in die Flucht geschlagen war. Die Inschrift berichtet:

Wie eine Maus ging er in das große Cor seiner Stadt) ein. Seine Oberften (fing ich) lebendig mit meinen Händen, ließ sie emporheben und sein Land (auf) Pfählen ansehen. 45 Lager) von Kriegern sammelte ich (vor) seiner Stadt und schloß ihn ein wie einen Vogel im Käfig. Seine Unpflanzungen, Felder, Obstgärten und Wälder, die ohne Zahl waren, hieb ich nieder und ließ nicht einen übrig. Hadara *), das Haus des Rasunnu von dem Haus der Saimerisuiten, (wo) er geboren war, belagerte ich. 800 Leute mit ihrem Besitz nahm ich gefangen, ihre Ochsen, ihre Schafe führte ich hinweg. 700 Gefangene der Stadt Kurussa, der Stadt der Jrmaiten, 550 Gefangene der Stadt Metuna führte ich hinweg, 591 Städte von 16 Gauen des Landes Saimerisu zerstörte ich wie Fluthügel."

Nach solchen Blut- und Schandtaten, deren sich dieser Herrscher gar noch mit Wohlgefallen rühmt, wurde Damaskus, die Hauptstadt von Syrien affyr. Saimerisu, 733 oder 732 v. Chr. erobert und dem Erdboden gleich gemacht; die Einwohner, so viele oder wenige noch übrig waren, wurden nach Kir, einer Stadt Affyriens, verpflanzt.

Auch den Tod Rezins von Syrien fand Rawlinson auf einer Tafel berichtet, aber diese Tafel blieb aus Versehn in Asien zurück und ist bis heute nicht wieder gefunden worden.

Auf der großen Triumphinschrift von Birs Nimrud werden unter andern als überwundene Feinde genannt: Sanibu von Bitamman, d. i. Sanib von Ammon, Salamanu von Maab, d. i. Salman von Moab, der mit Israel kämpfte 5), Mitimki von Askalon, Jauhazi, d. i. Joas

1) 2. Kön. 16, 5—10.

2) Damaskus.

3) Eine Abteilung von Soldaten.

4) Sonst in K. S. Hadarakka, in Sach. 9, 1 Hadrach. Vergl. d. Verf. Pal. u. Syr., S. 70.

5) Hos. 10, 14.

von Juda, Kosmalak von Edom, Hannanu, d. i. Hanno von Gaza. Unermeßliche Beute wurde von diesen allen eingezogen. Allein Mitinna von Tyrus zahlte 150 Talente Gold und erkaufte sich hiermit vom Rabsak des Großkönigs Frieden.

In die Zeit dieses Königs wird die aramäische Inschrift gehören, die Hoffmann 1) mitgeteilt hat:

„Ich bin Barrakab, Sohn des Panammu, König von Samal, Knecht des Tiglatpilefar, des Herrn der Erdviertel. Wegen der Gerechtigkeit meines Vaters und meiner Gerechtigkeit hat mich mein Herr Rakibel und mein Herr Tiglatpilesar auf den Thron meines Vaters gesetzt. Und das Haus meines Vaters arbeitete mit allem Eifer an dem Schöpfrade mehr als irgend jemand, und ich lief mit den Kriegswagen meines Herrn, des Königs von Assyrien, in dem Rang großer Silberbesitzer und Goldbesitzer und hielt das Haus meines Vaters aufrecht und machte es glücklicher als irgend ein Haus großer Könige; und es wünschten sich meine Brüder, die Könige, jedwedes Glück meines Vaterhauses. Kein schönes Haus besaßen meine Väter, die Könige von Samal, das ihnen ein Haus des steten Wohnens gewesen wäre, nämlich ein Haus für sie für den Winter und zugleich ein Haus für den Sommer; und so baute ich dieses Haus.“

Die großartigen Bauten, die Tiglatpilesar ausführen ließ, Paläste, die mit vielem künstlerischen Schmuck ausgestattet waren, wurden später durch Asarhaddon arg verwüstet, vielleicht weil jener ein Emporkömm ling war.

Tiglatpilesar starb in demselben Jahr, wie Ahas von Juda 727 v. Chr. Ob er durch Gift oder Dolch oder Altersschwäche sein Ende gefunden, wissen wir wie gewöhnlich nicht; aber das erste ist zu vermuten, weil ihm dann vergolten würde, was er seinem Vorgänger angetan hatte, um sich an seine Stelle zu sehen. Es folgte ihm auf dem affyrischen Thron ein vorher ganz unbekannter Mann als

Salmanassar IV.

727-722 v. Chr., dessen Namen in der Eponymenliste für zwei Jahre, 727 und 723, aufgezeichnet steht. Auch fand man ein Gewicht in der Gestalt eines Löwen mit der Aufschrift: „Palast von Salmana-assaridu, König von Affyrien, zwei menu 2) des Königs." Als König von Babel hieß er Ululai, im Kanon des Ptolemäus Eluläus. Sehr unsicher ist die Bemerkung der babylonischen Chronik: Als im Monat Tebet am 15. Tag Salmanassar in Assyrien den Thron bestiegen hatte, wurde Samarain zerstört." Dieser Ort kann nicht gleich Samaria, der Hauptstadt von Israel, sein; denn diese heißt assyrisch Samirima und wurde erst unter Sargon erobert und zerstört. Außerdem hatte der babylonische Chronist schwerlich ein Intereffe für das ferne Ifrael. Halévy will Sabarain lesen und hält dies für das hebr. Sibrajim 3).

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