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erleichtert ist; und ebenso füllt sich der Kahn wiederum und leert sich wiederum, indem die Seelen durch die Eimer geschöpft werden, bis er den ihm zukommenden Theil der Seele befreit haben wird. Er sagt nämlich, dass jede Seele und jedes Geschöpf, das sich bewegt, Theil an der Substanz des guten Vaters habe. Wenn nun der Mond die Last der Seelen, welche er fährt, den Armen des Vaters übergeben hat, verbleiben sie in der Säule des Ruhms, in columna gloriae, év tậ στύλῳ τῆς δόξης, welche die vollkommene Luft genannt wird (Vir perfectus. Der lateinische Uebersetzer hat άýp mit ȧvýp verwechselt). Diese Luft aber ist eine Lichtsäule, otúλos pwTóc, columna lucis, weil sie von den gereinigten Seelen voll ist, und das ist die Ursache, durch welche die Seelen erlöst werden. Die Ursache des Todes aber für die Menschen ist folgende. Eine schöne, geschmückte und nette (elegans, Epiph. πSavý, mit Ueberredungsgabe ausgestattete) Jungfrau macht sich heimlich an die Archonten, die vom Lebensgeiste an das Firmament heraufgezogen und gekreuzigt worden sind. Sie zeigt sich den Männern als eine schön gestaltete Frau, den Frauen aber als ein wohlgestalteter und begehrungswürdiger Jüngling. Wenn nun die Fürsten sie so geschmückt sehen, gerathen sie durch den Liebeszauber in Leidenschaft, und weil sie dieselbe nicht erlangen können, entbrennen sie, ihres Verstandes beraubt, von verliebter Sehnsucht; und wenn sie nun ihr nachlaufen und die Jungfrau ihnen plötzlich unsichtbar wird, dann erzeugt der grosse Archon Nebelwolken aus sich, um in seinem Zorn die Welt zu verdunkeln. Und wenn er nun aufs äusserste abgetrieben ist, ist er wie der schwitzende Mensch von der Arbeit erschöpft; sein Schweiss aber ist der Regen. Ebenso schüttet der Erntefürst, messis Princeps, spropòs άoxov, wenn er von der Jungfrau getäuscht ist, die Pest über die ganze Erde aus, sodass sie die Menschen tödtet. Dieser Körper nämlich wird Welt (Microcosmus) genannt nach der Aehnlichkeit mit der grossen Welt und alle Menschen haben unten mit den oberen verbundene Wurzeln. Wenn nun der Erntefürst von der Jungfrau getäuscht ist, fängt er an die Wurzeln der Menschen abzuschneiden, und wenn die Wurzeln der Menschen abgeschnitten sind, beginnt die Pest zu entstehen, und so sterben sie. Wenn aber die obern Theile der Wurzeln von ermattender Anstrengung schwanken, tritt

Erdbeben ein, und es erfolgt das Schütteln des Omophorus, und das ist die Ursache des Todes.

Dieser in ziemlicher Vollständigkeit hier mitgetheilte Abschnitt aus dem Bericht des Turbo, den auch Epiphanius von Anfang bis Ende wiedergibt, reiche hin, um einen Vergleich mit den von unserm Araber überlieferten Nachrichten anzustellen. Was nun sowol die Acta als auch Epiphanius von jenem Bericht weiter enthalten, theile ich, obwol darauf unzweifelhaft für die genauere Kenntniss des manichäischen Lehrsystems an sich grosser Werth zu legen ist, nur auszugsweise mit, da der Araber auf den Inhalt dieser Kapitel höchst selten Bezug nimmt.

IX. Turbo bespricht zunächst die Transfusion*) der Seelen in andere (Epiph.: in fünf) Körper. Die Seele dessen, der einen Menschenmord begangen hat, wird in den Körper eines Aussätzigen umgegossen, die, welche Saaten gemäht, in Stumme. Die Namen der Seelen aber sind der Verstand mens voç, die Vorstellung, sensus (oder notio), evvota, die Klugheit, prudentia (oder intelligentia) opóvnog, die Einsicht, intellectus (oder cogitatio), Júunoç, und das Denken, cogitatio (oder ratiocinatio) λoyouós. Die Transfusionen sind höchst verschiedenartig, am häufigsten jedoch so, dass die Umgiessung in solche Dinge erfolgt, an denen man sich vergangen hat, z. B. wer eine Maus tödtet, in eine Maus umgegossen wird; der Reiche dagegen geht in einen Armen über. Wer den Auserwählten keine Nahrungsmittel liefert, verfällt den Höllenstrafen (Epiph.: muss viele Geschlechter hindurch Strafe leiden). - Aus dem ganzen Kapitel, das den Auserwählten nichts zu thun vorschreibt, ergibt sich das Anm. 217 zu erwähnende signaculum

manus.

X. Im zehnten Abschnitt kommt Turbo auf das Paradies, das die Welt genannt wird. Die in ihm befindlichen Bäume (Anspielung auf den Baum des Paradieses) sind die Lüste und andern Täuschungen, welche die Gedanken der Menschen verführen. Jener Baum der Erkenntniss aber im Paradiese (eig. aus welchem das Schöne, xaλóv, die Acta: das Gute, bonum, erkannt wird), das ist Jesus und die Erkenntniss des Guten

*) Metaɣyigeodai, daher die Sekte der Metangismonitae oder Transvaseurs. Vgl. Beausobre II, 499 und Mosheim S. 867-874.

in der Welt. Wer sie erlangt, unterscheidet das Gute vom Bösen. Die Seele aber, die die Wahrheit nicht erkannt hat, verfällt bei ihrem Abscheiden den Dämonen und somit dem höllischen Feuer, und ist sie hier gebessert, wird sie zu weiterer Bändigung in andere Körper umgegossen, und so in das grosse Feuer geworfen bis zur gemeinsamen Vollendung, usque ad consummationem, äxpɩ tñg ovvteλelag. Die Propheten werden von Mânî für Geister der Gottlosigkeit oder der Gesetzlosigkeit der Finsterniss erklärt. Ihren Sinn hat der böse Archon verblendet, sie sind von ihm betrogen und reden nicht in Wahrheit. Den Auserwählten aber, deren nur sieben seien, befahl er, nachdem sie sich durch Essen gesättigt, zu beten (d. h. ununterbrochen ihrem Gottesdienst obzuliegen) und über das Haupt beschworenes Oel auszugiessen unter Anrufung sehr vieler Namen zur Bekräftigung dieses Glaubens; allein die Namen waren dem Turbo nicht bekannt, die Auserwählten allein wenden sie an. Der Name Zabaoth, sagt er, sei die Natur des Menschen und der Vater der Begierde. Adam lässt er von dem Archon so geschaffen werden, dass dieser zu seinen Collegen den Archonten sagt: Kommt, gebt mir von dem Lichte, das wir ergriffen haben, und lasst uns einen Menschen machen nach unserm Ebenbilde und nach dem des ersten Menschen. Auf ähnliche Weise schufen sie die Eva, der sie von ihrer Begierde, concupiscentia, Juuía gaben, um den Adam zu bethören. Seitdem erfolgte durch das Schaffen der Archonten die Bildung der Welt.

XI. Gott hat wegen des geraubten Lichts, das er tagtäglich durch die beiden Lichter wieder mit sich zu vereinigen sucht, nichts mit der Welt zu thun. Der aber, welcher mit Moses und den Juden und den Priestern sprach, war der Fürst der Finsterniss, daher sind Christen, Juden und Heiden, die denselben Gott verehren, eines und dasselbe, denn das ist nicht der Gott der Wahrheit, sondern der Gott, der nach ihren Lüsten mit ihnen sprach. Wenn dann zuletzt der Senior, Пpeoẞútne (s. Baur S. 323), sein Bild sichtbar macht, dann wirft der Omophorus die Welt weg und es bricht nun das grosse Feuer hervor und verzehrt die ganze Welt. Dann werden die Seelen der Sünder in alle Ewigkeit hin gefesselt. Alle Schöpfungen aber der Mächte aus dem guten Gott ich folge hier dem Epiphanius nämlich Jesus, der in dem klei

nen Schiff seinen Sitz hat, die Mutter des Lebens, die zwölf Steuermänner, gubernatores, xußepvital, die Jungfrau des Lichts, ἡ παρθένος τοῦ φωτός, der dritte Senior, ὁ Πρεσβύτης ὁ τρίτος, der in dem grossen Schiff seinen Sitz hat, der Lebensgeist, die Mauer des grossen Feuers, die Mauer des Windes und der Luft und des Wassers und des innern lebenden Feuers alle diese Schöpfungen, propagationes, πρоßоlał, wohnen bei dem kleinen Himmelslicht, bis das Feuer die ganze Welt verzehrt hat, was in einer gewissen Zahl von Jahren geschehen wird, die jedoch nicht zur Kenntniss Turbo's gelangte. Dann wird die Wiederherstellung der beiden Naturen erfolgen und die Archonten werden unten in ihrem Reiche wohnen, der Vater aber, nachdem er das Seinige wieder an sich genommen, oben. Das ist die ganze Lehre, welche Mânî seinen drei Schülern mitgetheilt hat, als er sie nach drei Himmelsgegenden ihren Weg nehmen hiess. Dem Addas fielen die Gegenden des Osten zu, Thomas erhielt Syrien, Hermas, Epucías, Aegypten. Sie halten sich bis auf den heutigen Tag daselbst auf, um diese Lehre zu predigen.

Hier schliesst der Bericht des Turbo in den Acta wie bei Epiphanius. Es ist nicht zu leugnen, dass er bei aller Kürze ein Ganzes bildet, indem er mit der Lehre von den beiden Urwesen beginnt und mit dem Untergang der Welt und der Belohnung der Gläubigen und der Bestrafung der Sünder schliesst, indem jedes der beiden Principe, das was ihm gehört, in sein Reich aufnimmt. Sicher aber enthält dieser Theil nur äussere Lehren und verschweigt, was die Auserwählten, deren Glauben und ihre gesammten Mysterien anlangt.

XII. Fussend auf die Mittheilungen Turbo's, von denen Mânî nichts wusste, werden von Marcellus die nöthigen Vorbereitungen zur Disputation eingeleitet. Mânî stellt sich mit 22 auserwählten Jünglingen und Jungfrauen ein. Schon sein Anzug und seine ganze äusserliche Erscheinung, die nach dem Bericht Anmassung verräth, misfällt. Ausserdem trug er ein babylonisches Buch unter dem linken Arm. Archelaus, auf die Unterredung im Stillen durch das, was er von Turbo weiss, vorbereitet, erscheint sogleich bei Marcellus, der ihn von einem augenblicklichen Angriff auf Mâni abhält, das Schiedsgericht ordnet und dann erst die öffentliche Disputation zulässt. Sie erfolgt im Hause des Marcellus, natürlich mit Besiegung Mânî's,

dem man das erste Wort gegeben, auf eine Weise, dass die Zuhörer mitten in derselben nur mit Mühe von Thätlichkeiten gegen ihn durch Archelaus abgehalten werden (s. S. 35). Nachdem sie geschlossen (S. 67), erfährt der Bischof die grössten Ehren und Marcellus umarmt ihn küssend, während die Kinder, denen die übrige versammelte Menge folgt, sich anschicken Mânî in die Flucht zu jagen. Die Donnerstimme des Bischofs stellt auch jetzt die Ruhe her.

Der Inhalt der Disputation bewegt sich (XIII—XXXVIII. S. 24-67) zwischen Mânî, Archelaus und den vier Richtern diese sprechen stets gemeinsam - zur Widerlegung des erstern vorzugsweise um die richtige Deutung von Bibelstellen, die Mânî seinem System angepasst hat, und enthält in ihrer weitern Ausführung nichts, was zur Erklärung der vorhandenen Texte und zur Beförderung unserer Aufgabe beitrüge. Mâni erklärt sich im Anfange für einen Schüler Christi und für einen Apostel Jesu, sagt kurz, ich bin der von Jesu verheissene Paraklet (Ev. Joh. 16, 8. Archelaus S. 37 meint, Parasitus sei richtiger als Paraclitus) und zur Vollendung dessen gesendet, was Paulus nur stückweise gewusst (1. Cor. 13, 9). Gerade auch diese Behauptung gibt zu einer längern Besprechung Veranlassung.

XXXIX. Der Verfasser bemerkt (S. 67), Marcellus habe die Niederschrift der Disputation gewünscht und sie sei erfolgt in nicht ganz feiner Sprache, damit Jedermann sie verstehe. Mânî sei geflohen, Turbo dagegen als geweihter Diakonus im Hause, in contubernio, des Marcellus geblieben. Mânî gelangte auf seiner Flucht weit weg von Carchar an einen kleinen Diodori vicus oder Diodoridis castrum genannten Ort, wo ein gewisser Diodorus, ein sanfter Mann, Presbyter war, und trug hier vor versammelter Menge seine Lehren vor. Da er keinen Widerspruch fand, gewann er Anhang, worauf Diodorus an Archelaus über die Vorträge Mânî's berichtet (XL. S. 68-71).

Archelaus antwortete ihm auf der Stelle, indem er ganz kurz die Aussprüche Mânî's widerlegt (XLI-XLIV. S. 71 -80). Nun lässt sich auch Diodorus in ein Zwiegespräch mit Mânt siegreich ein. Es wurde aber Abend und so gehen sie, die Fortsetzung auf den folgenden Tag verschiebend, auseinander. An diesem frühzeitig kommt unerwartet Archelaus

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