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Mesopotamiae et Manetis Haeresiarchae*) als die Quelle hingewiesen, aus der alle spätern Schriftsteller schöpften.

So that man wenigstens bisher und suchte vielfach zu beweisen, wenn und in welcher Sprache sie ursprünglich geschrieben gewesen sein möchten, ob griechisch oder syrisch, da uns neben der lateinischen Uebersetzung nur noch ein griechisches Bruchstück geblieben ist. Auch diese Frage gehört nicht hierher, doch komme ich später indirect auf eine Beantwortung derselben zurück.

Um nun die oben ausgesprochene Absicht, weitere Forschungen anzuregen und den Weg zu ihnen in eine mehr gangbare Bahn zu lenken, sicherer zu erreichen und um das Fragmentarische, das die Niederlegung unserer Untersuchungen in einzelnen Anmerkungen zur nothwendigen Folge hat, in einer wenn auch dürftigen Einheit übersichtlicher und in seiner Unzusammenhängigkeit durch ein anschauliches Gesammtbild verständlicher zu machen, bleibt auch uns nichts übrig als auf den Inhalt jener Disputations - Acten zurückzukommen, unser Urtheil darüber auszusprechen und ihnen in einer zweiten Uebersicht den Inhalt der neuen Quelle kurz gegenüberzustellen. Waren es doch hauptsächlich die Acta, welche so manche Streitfrage veranlassten. Um ihretwillen ist demnach vorzugsweise das, was die hier mitgetheilte arabische Quelle Neues bringt, hervorzuheben und zu vergleichen.

1827. S. 11-12, wo zugleich der Hauptinhalt jeder einzelnen Schrift Augustin's kurz angegeben ist und das Manichäische Religionssystem von Dr. Baur S. 7.

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*) Zuerst und am vollständigsten mit lesenswerther Einleitung herausgegeben von dem Präfect der Vaticanischen Bibliothek Laurentius Alexander Zacagni in seinen Collectanea Monumentorum veterum ecclesiae graecae ac latinae. Romae 1698. 4. S. 1-105, wiederabgedruckt in des J. A. Fabricius Ausgabe der Werke des Hippolytus. Hamb. 1716. Vol. sec.

S. 142-195 und in Gallandii Bibliotheca veterum Patrum Tom. III, S. 569608. Dazu Prolegomena Cap. XVII, S. XL-XLVI. De S. Archelao Mesopotamiae Episcopo Synopsis. Ferner der Anhang zu den beiden Pariser Ausgaben der Historia eccles. des Socrates von Valesius (Valois) vom J. 1668 und 1686, wo ein Bruchstück der lateinischen Acta ex cod. ms. Monasterii Bobiensis (jetzt in der Ambrosiana von Mailand) mitgetheilt ist, S. 159–164 der Ausg. von 1686. Vgl. ausserdem über die manichäische Gesammtliteratur Grässe's Lehrb. einer allg. Literärgeschichte I, II. S. 984-987 und 1113-1115.

I. Die Acta beginnen mit dem Eingange, der als Ueberschrift gelten kann: Thesaurus verus, sive disputatio habita in . Carchar (And. Caschar, Calchar u. s. w.) civitate Mesopotamiae, judicantibus Manippo (And. Marsippo), et Aegialeo, et Claudio, et Cleobolo. In dieser Stadt Mesopotamiens lebte ein durch Geist, Gelehrsamkeit, Gottesfurcht, Glaubenstreue, Sittlichkeit, Abkunft und Vermögen hochstehender Christ, mit Namen Marcellus, der von der ganzen Stadt, die mit ihren Armen ihm die grössten Wohlthaten verdankte, allgemein verehrt wurde. Zu einer gewissen Zeit werden dem Bischof von Carchar Archelaus 7700 Gefangene von Soldaten, die vor der Stadt ein Lager aufgeschlagen hatten, für Geld angeboten. In seiner Sorge wendet sich der Bischof an den frommen Marcellus, der augenblicklich mehr als die verlangte Summe herbeischafft, was zur Folge hat, dass sehr viele Soldaten mit Aufgebung ihrer militärischen Stellung sich dem Christenthum zuwenden, der übrige Theil aber mit geringerer Loskaufsumme sich begnügt.

II. Marcellus lässt sich nun von einem der Losgekauften, mit Namen Cortynius, erzählen, wie es gekommen, dass sie in Gefangenschaft geriethen. Sie seien, berichtet der Gefragte, als gläubige Christen nach der von ihren Vätern ihnen überlieferten Sitte mit Frau und Kind vor die Stadt gegangen, um, wie es alle Jahre geschehe, den einigen unsichtbaren Gott um Regen für ihre Saaten und Früchte anzuflehen. Nachdem sie den Abend mit Fasten und Vigilien verbracht, habe sie mitten in der Nacht der Schlaf übermannt. Zur Strafe ihrer Sünden seien sie zu jener Stunde von Soldaten wahrscheinlich in der Meinung umringt worden, dass sie in einem Hinterhalte lägen oder mit kriegerischen Vorbereitungen umgingen. Ein entsetzliches Blutbad sei erfolgt, in welchem 1300 Männer erlagen und 500 verwundet wurden. Die Ueberlebenden seien am folgenden Morgen unter den ärgsten Martern hierher als Gefangene drei Tage und drei Nächte hindurch getrieben worden, viele Frauen, Kinder und Greise aber dem Hunger, dem Durste und der gänzlichen Erschöpfung unterwegs erlegen.

III. Marcellus, auf das tiefste bewegt, speist die Unglücklichen, indem er eigenhändig Nahrungsmittel darreicht, an 700 Tischen, sodass jene ihre Leiden alsbald vergassen. Am 15. Tage lässt er sie mit Zurücklassung der Verwundeten nach

ihrer Vaterstadt heimkehren, geht mit den Seinigen die unterwegs Erlegenen begraben, kehrt nach Charra (sic) zurück und entlässt nun auch die geheilten Kranken mit Reisegeld. Die⚫ Kunde dieser That verbreitete sich weit und breit, und Reiche und Arme strömten herbei den Marcellus zu sehen und zu bewundern, während dieser von neuem Gelegenheit fand, den Schwachen, den Witwen und Waisen die grössten Wohlthaten zu erzeigen, sodass sein Haus ein Armenhospiz genannt wurde. Das Alles wird erzählt zur Verherrlichung des Marcellus und zur Vorbereitung auf die Rolle, die er noch ferner zu spielen hat.

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IV. Sein Ruf verbreitete sich bis über den Fluss Stranga in das Persergebiet, wo Mânî sich aufhielt. Als dieser von Marcellus hörte, bemächtigte sich seiner der Gedanke, dass, wenn er diesen Mann für seine Lehre gewinnen könne, ihm sicher die ganze Provinz zufallen würde. Er sandte also einen Schüler seines Schülers Adda, Turbo, mit einem Briefe an Marcellus, mit dem jener in fünf Tagen trotz seiner Schnelligkeit und unter Ertragung harter Mühseligkeiten anlangte. Unterwegs gab er sich für einen Mesopotamier aus, der aus Persien komme, erhielt aber nicht einmal einen Schluck Wasser in den von Marcellus auf seinem Wege angelegten Herbergen.

V. Der Brief, in dessen Eingang Mânî sich einen Apostel Jesu Christi nennt und der - aus Epiphanius sowie auch die Antwort darauf griechisch vollständig mitgetheilt wird, soll Marcellus und die Seinigen über ihren falschen Glauben belehren und für den manichäischen Dualismus gewinnen, während zugleich einige Hauptsätze der Heiligen Schrift, auch in Bezug auf Christus, angegriffen werden. Mehreres wolle er bei seiner Anwesenheit mittheilen.

VI. Marcellus nahm den Ueberbringer freundlich auf, Archelaus dagegen knirschte mit den Zähnen und wünschte den Verfasser des Briefes in seine Gewalt. Marcellus lud letzteren in einer kurzen Antwort zu sich, die, da Turbo zurückzukehren sich weigerte und nichts mehr von Mânî und seiner Lehre wissen wollte, ein eigener Diener des Marcellus, Callistus mit Namen, an Mânî, den er in einem gewissen Castell Arabion findet, nach drei Tagen überbringt. Dieser macht sich augenblicklich auf den Weg, während Turbo das Haus des Marcellus nicht verlässt und keine der Unterhaltungen des Bi

schofs Archelaus versäumt. Marcellus und Archelaus fragen ihn eifrig aus, wer Mânî sei, woher und was er lehre. Turbo theilt nun Alles deutlich mit und setzt die Glaubenslehre des Mânî auseinander.

VII. Wenn ihr den Glauben Mânî's kennen lernen wollt, hebt er an, so höret meinem kurzen Bericht zu. Er verehrt zwei ungeborne aus sich selbst hervorgegangene ewige Götter, die einander gegenseitig bekämpfen, und von denen er den einen als guten, den andern als bösen Gott einführt. Den einen nennt er Licht, den andern Finsterniss. Ein Theil des Lichtes sei die menschliche Seele, der Körper ein Theil der Finsterniss und das Werk, Snucoúpynua, der Materie. Ihre Vermischung oder Verbindung zeigt er in dem Beispiel, als wenn zwei anfanglose feindliche Könige miteinander kämpften und jeder seine Partei hätte, die Finsterniss aber schreite aus ihren Grenzen und beginne den Kampf mit dem Licht. Als der gute Vater erfuhr, dass die Finsterniss seine Erde überfallen habe, schuf er aus sich eine Macht, virtus, dúvau, Lebensmutter, Mater vitae, Mýtne tys (wys genannt, mit der er den ersten Menschen (bestimmter: Urmenschen), nämlich die fünf Elemente, den Wind, das Licht, das Wasser, das Feuer und die Materie (?), umgab (Epiphanius: die den ersten Menschen d. h. jene fünf Elemente aus sich hervorgehen liess. Offenbar richtiger). Mit diesen angethan wie mit einer Rüstung, stieg er herab die Finsterniss zu bekämpfen. Die Fürsten, pxovte, der Finsterniss aber, die den Kampf aufnahmen, verschlangen etwas von der vollen Rüstung und das ist die Seele. Es wurde da unten der erste Mensch (der Urmensch) von der Finsterniss hart bedrängt, und wenn ihn auf sein Bitten der Vater nicht erhört und eine zweite aus sich hervorgegangene Macht, der lebendige Geist, Spiritus vivens, Zшν лνεуμа genannt, gesendet und dieser herabsteigend ihm nicht die Rechte gereicht und ihn von der Finsterniss befreit hätte, so würde der erste Mensch zurückgehalten und in Gefahr gerathen sein. Seitdem also liess er die Seele unten zurück, und daher geben sich die Manichäer, wenn sie einander begegnen, die Rechte zum Zeichen als von der Finsterniss befreite. In dieser, sagen sie (Epiphanius: sagt er) nämlich, seien alle Sekten. Dann schuf der lebendige Geist die Welt und von drei andern Mächten umgeben stieg er herab, brachte

die Archonten herauf und kreuzigte sie an das Firmament, und das ist dessen Körper, die Sphäre. Dann hinwieder schuf der lebendige Geist die Himmelslichter, luminaria, pwotñpag, was die Ueberreste der Seele sind, und liess sie das Firmament umkreisen. Und weiter schuf er die Erde und es sind deren acht. Der Omophorus aber ist unten und er ist es, der die Erde auf den Schultern trägt, und wenn er vom Tragen ermüdet, schüttelt er sich und das ist die Ursache der Erderschütterung ausser der bestimmten Zeit (d. h. ehe noch die Welt untergehen soll). Deshalb schickte der gute Vater seinen Sohn von seiner Seite (wörtlich: von seinem Schoose) weg in das Herz der Erde und in die untern Theile derselben, um ihn geziemend in Schranken zu halten. So oft nämlich eine Erderschütterung erfolgt, so (geschieht diese dadurch dass) er entweder unter der Ermüdung erzittert, oder (die Erde) von der einen Schulter auf die andere herübernimmt. Hierauf nun schuf die Materie aus sich selbst die Gewächse, und da diese von einigen Archonten geraubt worden waren, rief sie (d. i. die Materie) alle die vornehmsten Archonten zusammen, nahm von ihnen je eine Gewalt, singulas virtutes, άvà píav Súvapiv, und bildete den Menschen nach dem Ebenbilde jenes ersten Menschen und machte die Seele in ihm fest. Das st, fügt Epiphanius hinzu, der Grund der Vermischung.

VIII. Als nun der lebendige Vater die Seele im Körper bedrängt sah, schickte er, weil er mitleidig und barmherzig ist, seinen geliebten Sohn zur Erlösung der Seele; aus diesem Grunde also und wegen des Omophorus schickte er ihn. Und der Sohn, als er kam, verwandelte sich in Menschengestalt, und er erschien zwar den Menschen als Mensch, obgleich er nicht Mensch war, und die Menschen glaubten, dass er geboren sei. Nachdem er gekommen war, verfertigte er eine Maschine zur Erlösung der Seelen; er stellte nämlich ein Rad her mit zwölf Eimern und dieses Rad wird von der Sphäre bewegt und schöpft die Seelen der Sterbenden, welche das grössere Himmelslicht d. i. die Sonne mit ihren Strahlen aufnimmt und reinigt und dem Mond übergibt, und so wird die Mondscheibe, die von uns so genannt wird, voll. Jene zwei Himmelslichter nämlich, sagt Mânî, seien Schiffe oder Fähren. Wenn nun der Mond voll ist, fährt er die Seelen über nach Osten und so erleidet er eine Abnahme, wenn er von der Last

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