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Thorreihen, Thürme auf Thürme, Wohnungen auf Wohnungen, Herbergen auf Herbergen, Gärten auf Gärten, Bäume auf Bäume, Zweige auf Zweige mit Aesten und Früchten, anmuthig von Anblick, ein Licht in verschiedenen Farben glänzend, eine lieblicher und blühender als die andere, Wolken auf Wolken und Schatten auf Schatten. Jener Lichtgott auf dieser Erde ist ein ewiger Gott 202). Der Gott auf dieser Erde, fährt er fort, hat zwölf Herrlichkeiten, welche die Erstgeborenen heissen, deren Gestalten gleich seiner Gestalt sind, sie alle gelehrt und verständig 203). Und Herrlichkeiten, sagt er, welche die Hausgeister heissen, die thätigen, die kräftigen. Und der sanfte Lufthauch, fügt er hinzu, ist das Leben der Welt 204).

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Beschreibung der Erde der Finsterniss und ihre Gluth.

Die Erde der Finsterniss, lehrt Mânî 205), starrt von Tiefen, Abgründen, Durchschnitten, Schichten, Dämmen, Sümpfen, zerstreuten in Aeste auslaufenden mit dichten Waldungen angefüllten Erdstrecken, Quellen, aus denen von Land zu Land und von Wall zu Wall Rauch aufsteigt, aus denen von Land zu Land Feuer und von Land zu Land Finsterniss emporkommt. Einige dieser Säulen 206) sind höher als die andern, andere tiefer, und der Rauch, der daraus hervorquillt, ist das Gift 207) des Todes. Er steigt aus der Quelle eines Abgrundes hervor, dessen Grundfesten aus trübem Schlamm 208) bestehen, in dem staubige Erde, die Elemente des Feuers, die dicken finstern Elemente des Windes und die Elemente des schweren Wassers sich befinden 209).

Die Finsterniss grenzt an diese lichte Erde oberhalb und diese unterhalb. Beide, das Licht nach oben und die Finsterniss nach unten, sind unbegrenzt.

Wie der Mensch in die Religion eintreten soll.

Wer, befiehlt Mânî, in die Religion eintreten will, dem liegt ob, dass er sich selbst prüfe, und wenn er sieht, dass er die Sinnenlust und die Habgier zu bezähmen, das Essen

aller Art Fleisch, das Weintrinken und den ehelichen Beischlaf lassen und sich des Schädlichen des Wassers, des Feuers, der Zauberei und der Heuchelei zu entschlagen vermag, so trete er in die Religion ein 210); wenn er aber alles dieses nicht vermag, so unterlasse er seinen Eintritt. Liebt er die Religion, vermag jedoch den Sinnenreiz und die Habgier nicht zu dämpfen, so mache er sich die Bewahrung der Religion 211) und der Wahrhaftigen 212) zu nutze und begegne seinen verwerflichen Handlungen durch (Benutzung von) Gelegenheiten 213), wo er sich der Thätigkeit, der Gerechtigkeit 214), der eifrigen Wachsamkeit, der Bitte und der frommen Demuth ganz hingibt; denn das macht ihn in dieser vergänglichen und der zukünftigen ewigen Welt zufrieden, und seine Gestalt wird am jüngsten Tage die zweite Gestalt sein, von der wir, so Gott will, in dem Folgenden weiter sprechen werden 215).

Das Gesetz, welches Mânî gab, und die Gebote, welche er auferlegte.

Mânî legte seinen Schülern, Gebote auf, (darunter) zehn Gebote den Zuhörern 216), an die sich drei Siegel 217) und durchaus Fasten von sieben Tagen in jedem Monat218) anschlossen. Die Gebote 219) aber sind: Der Glaube an die vier grossherrlichen Wesenheiten 220), Gott, sein Licht, seine Kraft und seine Weisheit. Gott aber, dessen Namen herrlich ist, ist der König der Paradiese des Lichts 221), sein Licht ist die Sonne und der Mond, seine Kraft sind die fünf Engel, der leise Lufthauch, der Wind, das Licht, das Wasser und das Feuer 222), und seine Weisheit die geheiligte Religion 223). Diese umfasst fünf Begriffe 224), den der Lehrer, das sind die Söhne der Sanftmuth, den der von der Sonne Erleuchteten, das sind die Söhne des Wissens, den der Presbyter, das sind die Söhne der Vernunft, den der Wahrhaftigen, das sind die Söhne des Geheimnisses, den der Zuhörer, das sind die Söhne der Einsicht 225).

Die zehn Gebote sind: Unterlassung der Anbetung der Götzen, der Lüge, des Geizes 226), der Tödtung, des Ehebruchs, des Diebstahls, des Lehrens der trügerischen Vor

wände 227) und der Magie, des Festhaltens doppelter Gedankenrichtung, was den Zweifel an der Religion verräth 228), der Schlaff heit und Mattigkeit im Handeln 229), und das Gebot der vier oder sieben 230) Gebete. Der Mann stehe bei diesem aufrecht, reibe sich mit laufendem Wasser oder mit etwas Anderem 231) und wende sich stehend nach dem grossen Lichte 232), dann werfe er sich nieder und spreche beim Niederwerfen: Gesegnet sei unser Führer der Paraklet 233), der Gesandte des Lichts, gesegnet seien seine Engel die Hüter, und hochgepriesen seine Heerschaaren die leuchtenden 234). Das sage er, während er niedergeworfen daliegt, stehe dann auf und verweile nicht länger in seiner niedergeworfenen Stellung und halte sich aufrecht. Bei der zweiten Niederwerfung sage er: Du Hochgepriesener, o du Leuchtender, Mânî, unser Führer 235), du Wurzel der Erleuchtung, Zweig der Ehrbarkeit, du grosser Baum, der du ganz Heilmittel bist 236). Bei der dritten Niederwerfung sage er: Ich falle nieder und preise mit reinem Herzen und aufrichtiger Zunge den grossen Gott, den Vater der Lichter und ihr Element, Hochgepriesener, Gebenedeiter, du und deine ganze Grossherrlichkeit und deine Welten die gesegneten, welche du berufen hast. Dich preist der da preist deine Heerschaaren, deine Gerechten, dein Wort, deine Grossherrlichkeit und dein Wohlgefallen, weil du der Gott bist, der ganz Wahrheit, Leben und Gerechtigkeit ist 237). Bei der vierten Niederwerfung sage er: Ich preise und falle nieder vor den Göttern allen, den leuchtenden Engeln allen, vor allen Lichtern und allen Heerschaaren 238), welche von dem grossen Gott sind. Bei der fünften Niederwerfung sage er: Ich falle nieder und preise die grossen Heerschaaren und die leuchtenden Götter, die mit ihrer Weisheit auf die Finsterniss eindringen, sie austreiben und bewältigen 239). Bei der sechsten Niederwerfung sage er: Ich falle nieder und preise den Vater der Grossherrlichkeit, den Erhabenen, den Erleuchtenden, welcher gekommen ist von den beiden Wissenschaften 240), und so fort bis zur zwölften Niederwerfung. Sobald er die zehn Gebete vollendet hat, beginnt er mit einem andern Gebet, und sie sprechen darin Lobpreisungen aus, die zu wiederholen uns keine Nothwendigkeit obliegt 241). Das erste Gebet aber wird, wenn die Sonne den mittägigen Punct242) verlässt, verrichtet, das zweite zwischen dieser Zeit und dem.

Untergange der Sonne. Dann folgt das Gebet zur Zeit des Abends 243) nach dem Untergang der Sonne und hierauf das Gebet in dem ersten Drittel der Nacht drei Stunden nach Sonnenuntergang. Bei jedem Gebet und Niederwerfung verfährt der Betende geradeso wie beim ersten Gebet, und das ist das Gebet des Heilverkünders 244).

Die Fasten anlangend 245) wird, wenn die Sonne im Schützen steht 246) und der Mond sein volles Licht hat, zwei Tage ununterbrochen gefastet, und wenn der Neumond zu scheinen beginnt, wird ebenfalls zwei Tage ununterbrochen gefastet 247); ausserdem wird gefastet, wenn der Mond zuerst wieder sichtbar wird 248), nachdem die Sonne in das Zeichen des Steinbocks getreten ist, dann wenn der Neumond zu scheinen beginnt, die Sonne im Wassermanne steht und vom Monat acht Tage verflossen sind 249), wird dreissig Tage lang gefastet, jedoch täglich beim Sonnenuntergang das Fasten gebrochen. Den Sonntag feiern die gemeinen Manichäer, den Montag die Eingeweihten derselben 250). So hat es ihnen Mânî als unerlässliche Pflicht geboten.

Die verschiedenen Meinungen der Manichäer über das Vorsteheramt (Imâmat 251) nach Mânî's Tode.

Die Manichäer berichten: Als Mânî in die Paradiese des Lichts erhoben wurde, bestellte er noch vor seiner Erhebung 252) Sis 253) zum Imâm nach sich. Dieser erhielt die Religion Gottes und ihre Reinheit aufrecht bis er starb, und die Imâme 254) übernahmen die Religion einer von dem andern, ohne dass unter ihnen eine Verschiedenheit der Meinungen eintrat, bis aus ihnen eine abtrünnige Sekte, bekannt unter dem Namen der Dunjâwarier 255) hervorging, die ihren Imâm bekrittelten und ihm den Gehorsam aufkündigten. Der Sitz des Imâm galt nur für Babylon als vollständig berechtigt, und es war nicht erlaubt, dass ein Imâm in einer andern Stadt seinen Sitz hatte. Jene Sekte jedoch widersprach dieser Satzung und ihre Anhänger hielten ihren Widerspruch, den hier weiter zu erwähnen unnütz sein würde, gegen dieselbe wie gegen andere Behauptungen aufrecht, bis das gesammte Vorsteheramt an Mihr gelangte, was unter der Regierung des

FLÜGEL, Mani.

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Walid ben 'Abdalmalik 256) geschah, als Châlid ben 'Abdallah al-Kasri 257) Statthalter von 'Irâk war. Da gesellte sich ihnen 258) ein Mann bei, mit Namen Zâdhurmuz, der eine Zeit lang bei ihnen verweilte, sich aber dann von ihnen trennte. Er war ein mit weltlichen Gütern reichgesegneter Mann 259). Diesen entsagte er und wandte sich der Klasse der Wahrhaftigen 260) zu. Aber auch da behauptete er Dinge zu sehen, die er verwerfen müsse, und hatte in Absicht sich zu den Dunjâwarîja zu begeben, welche hinter dem Flusse von Balch261) ihren Sitz hatten. Er kam also nach Madâin 262), wo sich ein Secretair des Haddschâdsch ben Jusuf263) befand, der grosse Reichthümer besass. Beide standen mit einander in freundschaftlichem Verkehr, und so machte Zâdhurmuz den Secretair mit seinem Vorhaben und der Ursache bekannt, die ihn aus der Hauptgemeinde 264) getrieben habe, und dass er nach Churâsân wolle, um sich an die Dunjâwarîja anzuschliessen. Da sagte der Secretair zu ihm: Ich bin dein Churâsân, ich baue dir die Tempel 265) und bestelle dir, was du nöthig hast. Er behielt ihn demnach bei sich und baute ihm die Tempel. Zâdhurmuz schrieb nun an die Dunjâwarîja, um sich von ihnen einen Vorstand auszubitten, den er anstellen könne. Jene schrieben zurück, es sei nicht erlaubt, dass der Sitz des Oberhauptes sich wo anders befinde als in der Mitte des Reichs zu Babylon 266). Er fragte nun weiter herum nach jemand, der sich dazu eignen würde, aber es fand sich ausser ihm niemand. So versah er denn das Amt; und als er seine Auflösung kommen sah d. h. der Tod ihm nahte, baten sie ihn, ihnen einen Vorsteher zu bestellen. Das ist Miklâs, entgegnete er, ihr kennt sein würdiges Verhalten; ich bin mit ihm zufrieden und vertraue seiner Verwaltung zu eurem Besten. Als nun Zâdhurmuz gestorben war, übergaben sie einstimmig Miklâş das Vorsteheramt 267).

Spaltung der Manichäer in zwei Sekten, die Mihrîja und Miklâsîja.

Miklâs wich von der Hauptgemeinde sogar bis zu Dingen in der Religion ab z. B. in Bezug auf die gesellschaftlichen Einrichtungen 268), bis Abû Hilâl ad-Deiḥûrî 269) aus Afrika

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