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Vordermann einer 6 Mann starken Rotte oder auch der Vorsteher einer solchen Zeltgenossenschaft. Wir haben es hier zweifellos mit einer niedrigen Charge zu tun1), deshalb möchte ich nicht an den Titel gaozos denken, der durchweg für hohe Militärs und Verwaltungsbeamte vorkommt. Der griechische Name beweist schon, daß die Charge frühestens dem 4. Jahrhundert angehört, keine der unten angeführten Inschriften deutet auf eine frühere Zeit.

decanus, caput contubernii.

Vegetius berichtet II, 8 und 13, daß der Stubenälteste einer Zeltgenossenschaft von 10 Mann früher decanus 2), zu seiner Zeit caput contubernii geheißen habe. Es ist dies dieselbe Charge, die, wie erwähnt, später als dézagzos oft genannt wird. Wir haben es hier also mit einem neuen Namen für ein altes Amt zu tun. Daß die alte Bezeichnung aber auch noch vorkam, beweist der decanus in dem officium des dux Libyae Pentapoleos). Er wird hier seinem geringen Range entsprechend mit den Unterbeamten, dem subscribendarius, spatharius, bucinator und den ardooлo zusammen genannt. Über seine Tätigkeit erfahren wir nichts.

semissalis.

Zu den Gefreiten haben wir zu rechnen den semissalis, der unter den Officialen der duces in Afrika und Sardinien an letzter Stelle, noch unter dem circitor, erscheint4). 11 waren in einem officium, jeder erhielt 1 capitum (Futterration) - war also beritten und 1'/, annonae (Mundprovision). Sein Name kommt wohl daher, daß er 1 Halbteil mehr erhielt als die Gemeinen 5). Über seine Tätigkeit erfahren wir nichts. Außerdem ist er einmal bei der Infanterie) und einmal bei der Kavallerie 7) erwähnt.

Dalmatarum) Divit(ensium). CIL. V, 7001: Aur(elius) Senecio exarc(hus) n(umeri) Delm(atarum) Divit(ensium) sing(ularium).

1) Vgl. die Zusammenstellung mit dem signifer CIL. V, 5823 (vorige Anm.). 2) Irgendwelche Zeugnisse für diese Charge aus früherer Zeit sind mir nicht bekannt. Die decani Theodos. VI, 33, Cod. Just. XII, 26, Coripp. Just. III, 160 sind Palastbeamte; die Cod. Just. XI, 18 erwähnten Leichenträger.

3) Vgl. S. 138.

4) Cod. Just. I, 27, 2.

5) Er wäre also identisch mit dem sesquiplaris Veget. II, 7, der in früherer Zeit als sesquiplicarius inschriftlich öfters erwähnt wird.

6) CIL. V, 8739 (Concordia): Flavius) Ampio semissalis de n(umero) Mattiacorum sentiorum).

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7) Amherst Papyri II, 148 Wien. Stud. XXIV S. 133: quochiq doidμor tūr Aɛ(orroz)ßaragior. Das z. T. noch unedierte Papyrusmaterial, Militärverhältnisse der frühbyzantinischen Zeit betreffend, hat ziemlich vollständig zusammengestellt Jean Maspero, Organisation militaire de l'Egypte byzantine, Paris 1912.

Lydus führt ihn an, ohne aber eine brauchbare Erklärung zu geben 1). In früherer Zeit ist er nicht bezeugt.

medicus, artifex, architectus.

Es seien jetzt noch einige Chargen genannt, die nach dem Zeugnis des Tarruntenus Paternus Dig. 50, 6, 7 in der früheren Kaiserzeit zu der Gruppe der immunes gehörten und in der Spätzeit nur bei Ammian ohne nähere Bezeichnung ihrer Rangstellung genannt werden.

XVI, 6, 2 erscheint ein Dorus ex medico Scutariorum, später befördert zum nitentium rerum centurio in Rom. Es ist dies ein ziviles Amt, geschaffen zur Beaufsichtigung der öffentlichen Bauten und Denkmäler*).

Der artifex war Artillerist; er bediente die Balliste (XXIII, 4, 2)3), stellte die tormenta muralia auf (XXIV, 4, 12), legte den Stein in die Schleuder des Scorpions (XXIV, 4, 28).

architecti bauen XXV, 6, 15 eine Schlauchbrücke. XXIV, 4, 28 verunglückt ein solcher bei einem Scorpion, ohne daß er anscheinend (forte adsistens) an diesem dienstlich zu tun hatte.

III. Die Unteroffiziere.

Sie heißen bei Ammian im Gegensatz zu den Offizieren principia4) primi ordines), vielleicht auch primores). Ob mit diesen Ausdrücken nun die Gesamtheit der Unteroffiziere gemeint ist oder nur bestimmte Chargen unter ihnen, worauf der Ausdruck primi ordines hinzudeuten scheint, ist nicht festzustellen. Prokop nennt sie nie; auf Papyri finden sich für sie die Bezeichnungen πρίορες, πρώτοι, πρωτεύοντες und - wahrscheinlich nur für die oberen Rangkiassen unter ihnen ὀρδινάριοι 7).

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1) Lyd. de mag. I, 46 (S. 48, 7 ed. Wuensch): querovoc onusoάkie, dxio

μελέτη πρώτη.

2) Vgl. den unter dem praefectus urbis stehenden tribunus rer. nit. Not. Dign. Occ. IV, 17.

3) Ebenso XIX, 1, 7, wo unter contemplator peritissimus auch ein Artillerist zu verstehen ist; vgl. XXIII, 4.2, artifex contemplabilis.

1;

4) Amm. XXII, 3, 2: praesentibus Jovianorum Herculianorumque principiis et tribunis; XXV, 8, 16: cum tribunis principiisque militum. XXII, 3, 9: XXV, 5, XXVIII, 6, 17 scheint dagegen Ammian in seiner ungenauen Weise die Gesamtheit der Offiziere mit diesem Ausdruck zu meinen; so auch Veget. II, 7 Anf. (principiorum nomina) im Gegensatz zu III, 4 (S. 72, 9 ed. Lang): tribunis vicariis principiisque.

5) Amm. XIX, 6, 3: tribunis primisque ordinibus; ferner XVI, 12, 20.
6) Amm. XXIX, 5, 22: Sagittariorum vero primoribus.

7) S. Maspero a. a. O. S. 104, S. 106 Anm. 6. v. Domaszewski, Die Rangordnung des röm. Heeres (Bonn 1908), S. 60, S. 97. лgiogɛç auch Nov. CXVII, 11; лошτεVоVτES Nov. CXXX, 1; edict. XIII, 11; лошτоç Cod. Just. XII. 37, 19 § 4.

circitor.

Die Rangklassen der Unteroffiziere bis zum primicerius hinauf stehen fest durch die erwähnte Stelle bei Hieronymus, bis zum ducenarius auch durch den Erlaß Justinians vom J. 534 für Afrika, wo sie sich bei den Offizialen der duces in Afrika und Sardinien wiederfinden 1).

Die unterste Unteroffizierscharge, der circitor, wird zuerst in einem Gesetz vom J. 326 erwähnt2). Zu ihr soll der Soldat zur Belohnung für treue Pflichterfüllung befördert werden. Sofort als circitor einzutreten ist dagegen Vorrecht der Veteranensöhne, wenn sie 2 Pferde oder 1 brauchbares Dienstpferd und 1 Sklaven stellen konnten. Deshalb empfingen die Circitoren doppelte Rationen3). Sie waren Inspektionsunteroffiziere, bestimmt zur Revision der Wachen und der Wachtkommandos 4). Nach dem Edikt des Anastasius 5) durften Circitoren und die unter ihnen stehenden Mannschaften zu bestimmten Dienstleistungen beim dux abkommandiert werden. Es handelt sich um Überbringung von Befehlen und Wachtdienst beim dux und bei den öffentlichen Gefängnissen. Daß die Circitoren da Aufsichtsdienst taten, ist klar. Weniger klar ist von vornherein, wenn ihre Abkommandierung damit begründet wird, daß sie zu Dienstleistungen innerhalb der Truppe bestimmt und zur Zeit des Kampfes entbehrlich seien. Sie hatten also wohl vor allem die Regelung des Garnisonwachtdienstes, während im Felde die höheren Offiziere selbst die Wachen revidierten. Man kann vermuten, daß sie auch in den officia der duces (s. o.), dieses Arbeitsfeld hatten. Inschriftlich sind sie öfters erwähnt), und es finden sich auch 2 Zeugnisse für das Vorkommen dieser Charge bei der Über diese Chargen bei den agentes in rebus s. HirschSitzungsberichte d. Berl. Ak. 1893, S. 421 ff. = Kleine

1) Cod. Just. I, 27, 2. feld, Die agentes in rebus, Schriften S. 624 ff.

2) Theodos. VII, 22, 2: Quod si quis (veteranorum filius) duos equos habeat vel unum idoneum et servum unum, cum circitoria militet dignitate et binas annonas accipiat, qui gradus praebetur aliis post laborem.

3) Als Officiale der duces 2 annonae und 1 capitum.

4) Veget. III, 8 (S. 85, 8). Im Mittelgriechischen sind zigzita Wachen, davon κερκιτεύειν. Lyd. de mag. I, 46: κιρκάτορες, οἱ περὶ τοὺς μαχομένους περιϊόντες καὶ χορηγοῦντες ὅπλα μήπω ἐπιστάμενοι μάχεσθαι. Dieser Irrtum könnte vielleicht dadurch entstanden sein, daß die Circitoren vor unserer Epoche Sklaven waren, und daß auch die militärischen C. nicht im Kampfe verwandt wurden (s. o.). 5) A. a. O. S. 139.

6) CIL. III, 6292 (Widdin, Moesia sup.); III, 12444 (Moes. inf.); V, 4100 (Cremona, ob militärische Charge, ist fraglich); V, 6784 (Ivrea): Valerius Jenuariu(s) circito(r) de vixilla(ti)one catafr(a)ctariorum; V, 6999 (Turin): Aur(elii) Marciani circitoris, dabei ein Reiter mit langer Lanze; VI, 9257 (Rom); IX, 344* (bei Aternum), im Gegensatz zu Mommsen hält Hirschfeld a. a. O. S. 425 = 628 Anm. diese Inschrift für echt; Archäol. epigr. Mitteil. XVII (1894) S. 211 n. 103; Rev. arch. 1892, I, S. 298/9: circ(itor) n(umeri) Dal(matarum), dabei ein galoppierender Reiter.

Infanterie. Auch hier war der circitor seiner Tätigkeit entsprechend beritten1). Ich möchte hier die grundsätzliche Bemerkung machen, daß sich keine Schlußfolgerungen daraus ziehen lassen, wenn eine Charge bei der Infanterie selten oder gar nicht bezeugt ist. Denn diese Waffe tritt hinter der Kavallerie immer mehr zurück 2), und die Nachrichten über sie fließen immer spärlicher, so daß die Organisation des byzantinischen Fußvolks vielleicht nie völlig geklärt werden wird.

biarchus.

Der Name biarchus entspricht dem älteren frumentarius und bedeutet also wohl einen als Verpflegungskommissar tätigen Unteroffizier. Sonst erfahren wir über seine Funktionen nichts). Eine undatierte griechische Verordnung 4) bestimmt, daß der älteste Sohn eines gefallenen Soldaten Rang und Rationen des Vaters erhält, wenn dieser keine höhere Stellung als die des Biarchen bekleidet hat, daß er andernfalls aber Biarch wird.

In Inschriften und Papyri wird diese Charge bei den scholae5), der sonstigen Kavallerie 6), der Infanterie 7) und den fabricenses) erwähnt.

Sonst finden wir die biarchi noch als Officiale der duces in Afrika und Sardinien 9). 8 sind in jedem officium, sie empfangen dieselben

1) CIL. XIII, 7298 (Mainz): Silvestrius Servandus circ(itor) n'umeri) Cattharensum. Die Not. Dign. Occ. VII, 62 nennt die Catarienses (pseudocom. in Illyr.); Rev. arch. 1880. II S. 325 (die falsche Lesart Cercitanus ist berichtigt 1882, I S. 113/4): Valerius) Durio cercit(or) n(umeri) Cater(iensium). Das Bild (pl. XXI, 5) zeigt einen galoppierenden Reiter, behelmt, ein sehr breites Schwert schwingend. 2) Vgl. die Klagen des Vegetius I, 20 und das geringschätzige Urteil Belisars Prok. BG. I, 28, 22.

3) Lyd. de mag. erwähnt den biarchus öfters (I, 48; II, 19: III, 2. 7. 21), was er aber II, 19 über ihn sagt, ist unklares Zeng.

4) Cod. Just. XII, 47, 3.

5) CIL. VI, 32949: scu(tarius) scol(a) secund(a) biarcus.

...

6) CIL. V, 8760: Flavius) Saume biarco de numero equitum Bracchiatorum ... Alagildus biarcus. Ein anderer Biarch aus demselben numerus Not. degli scavi 1890 S. 171. In einem arsinoitischen Papyrus vom J. 511 (C. Wessely, Wien. Stud. XXIV S. 138): βιάρχο (ἀριθμοῦ τῶν γενναιοτάτων Λεοντοκλιβαναρίων), in einem solchen vom J. 359 (BGU. n. 316): βίαρχος ο εξελλατίωνος) ἱππέων καταφρακταρίων. Dessau 2805: bearcus draconarius ex numero Octava Dalmatas (vgl. S. 136).

7) CIL. III, 3370: Flavius) Jovinus ex prae)p(osito) militum Histricorum et Flavius) Paulus biarcus. CIL. V, 8755: Flavius) Masuetus (lies Mansuetus) biarcus qui militabit in numero Leonum seniorum. CIL. V, 8776: Ursacius bearchus de numero Bataorum seniorum.

8) CIL. V, 8754: biarcus fabricesis, und 8757: biarcus fabricensis. Endlich ohne Bezeichnung des Truppenteils CIL. VIII, 8491: Victoris biarci (vom J. 327), und vielleicht ein Bicozos do9uod in einem arsinoitischen Papyrus (Wessely, Wien. Stud. IX S. 266 ff.).

9) Cod. Just. I, 27, 2.

Rationen wie die circitores. Auch hier mögen sie die Verpflegungsangelegenheiten bearbeitet haben.

Der griechische Name deutet darauf hin, daß die Charge erst dem 4. Jahrh. angehört; und in der Tat ist die früheste Erwähnung die angeführte Inschrift vom J. 327.

centenarius.

Bekanntlich hört der Centurionat im 4. Jahrhundert auf, an Stelle des alten centurio tritt nach dem klaren Zeugnis des Vegetius1) der centenarius. An eine Gehaltsklasse dürfen wir hierbei nach der diokletianischen Münzreform nicht mehr denken, aber auch nicht an eine bloße Rangklasse nach Analogie der zivilen sexagenarii, centenarii, ducenarii2), sondern wir werden in ihm tatsächlich den Kommandeur von 100 Mann zu sehen haben. Dafür spricht erstens das Zeugnis des Vegetius, zweitens die Tatsache, daß ein solcher Unteroffizier, der izatórτagzos, fortgesetzt bei den späteren byzantinischen Taktikern erwähnt wird). Öfters finden sich seit Diokletian burgi centenarii, Kastelle, die höchstwahrscheinlich von einem centenarius kommandiert waren4). Sehr bezeichnend ist, daß ein Ort, der im Itiner. Anton. ad Centuriones heißt, in der Tab. Peuting. ad Centenarium genannt wird, daß an Stelle eines älteren Kastells, welches von einem centurio kommandiert wurde (Tisavar in Süd-Tunis), ein burgus centenarius Tibubuci trat5). Es ist aber ausgeschlossen, daß der centenarius völlig die wichtige Rolle des alten centurio spielte, sonst wäre es unerklärlich, daß Ammian und Prokop ihn gar nicht erwähnen. Er war wohl nur Verwaltungsbeamter, wie unser Kompagniefeldwebel. Auch läßt sich dafür ein sachlicher Grund finden. Die Stärke der άoiduoi oder zavá2070 der justinianischen Zeit schwankt zwischen 500 und 200 oder gar 100 Mann), und die Truppenteile der Notitia Dignitatum können bereits nicht stärker gewesen sein, sonst kommt man bei Berechnung des Armeebestandes zu ganz unmöglichen Zahlen 7). Da nun, wie wir noch hören werden, die eigentliche militärische Ausbildung der Leute Sache des campidoctor, nicht der centenarii war, so können in einem so kleinen Truppenkörper diese neben dem Kommandeur nur die Rolle von Feldwebeln, nicht die der alten Centurionen (= Hauptleute) gespielt haben.

1) Veget. II, 8: centuriones... qui nunc centenarii nominantur. Ebenso II, 13. Späteste Belege für den centurio, zertvoior Mommsen a. a. O. S. 271 = 276; Maspero a. a. O. S. 106 Anm. 1.

2) Vgl. Hirschfeld a. a. O. S. 425 = 628 ff.

3) Z. B. Maurikios I, 3 S. 28.

4) Gauckler, Melanges Perrot (Paris 1903), S. 125–131.

5) Ebenda S. 126 27, S. 130. 6) Maspero a. a. O. S. 115 ff. Vgl. S. 123/4. 7) Wie dies bei Mommsen a. a. O. S. 256/7

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XV 1/2.

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263 4 der Fall ist.
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