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werkes schließen kann, wie sie auch in den Türmen der Innenmauer von Konstantinopel vorkommt. Die Bauart schließt eine Herkunft aus dem älteren Altertume aus. Der Bau gehört offenbar einer oder mehreren späterbyzantinischen oder frühmittelalterlichen Perioden an.

An der Westküste deutliche Reste einer Seemauer aus Bruchstein mit Mörtel, vielleicht jünger als die oben erwähnten Türme, da Plattenziegel von diesen verwendet. Außerdem Mauerblöcke eingebaut. Diese Mauer setzt sich auch an der Nordseite fort, und in der Nähe dieser Nordmauer ist nach Aussage der zur Bedienung des Geschützes gehörenden Soldaten das einzige Stück gefunden worden, das eine Besiedlung der Stätte im Altertum unmittelbar beweist. Fragment aus weißem großkörnigem (wohl prokonnesischem) Marmor. Reste einer Inschrift in 4 Zeilen, darüber, wie die Photographie zeigt, der untere Teil einer Skulptur, von der zwei gerundete Absätze zu unterscheiden sind. Links unten ein Stück mit Teilen von Z. 3 und 4 abgebrochen.

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Die Zierhäkchen und die Ligaturen TE Z. 1, N + II Z. 2 weisen in verhältnismäßig spätere Zeit, doch wird man, da 2 und E noch nicht den gerundeten Formen C und E gewichen sind, nicht allzu weit heruntergehen dürfen. Vgl. die in dieser Zeitschrift VIII 497 ff. veröffentlichte Inschrift aus Tigranokerta. F. von Hiller: „Gute Kaiserzeit. Etwa II. Jahrh. p. C."

Man würde zunächst mit den ohne Weiteres sicheren Ergänzungen lesen:

Zatεбzer [αoα-
[τὸν ἐμὸν πατέρα]
[μνήμης χάριν
μετακειν[ήση]

Aber die Inschrift hat noch einen Kniff. Mit der Ligatur N + II", so schreibt mir von Hiller, „haben Sie Recht". (Er hatte anfangs an Tov uov tapov gedacht.) „Man sieht die fortlaufende obere Barre bei Lampe zwar schwach, aber man sieht sie doch. Aber man sieht am M auch noch einen An

satz, und der stammt offenbar von einem 2, das mit dem M ligiert war. Also war es Blouóv." Die rundliche Vertiefung zwischen den Hasten des M in Z. 2 hatte ich für eine Verwitterung gehalten, umsomehr, als die rechte Hasta mit einem Zierhaken zu endigen und keine Verbindung mit der Vertiefung zu bestehen schien. Die nicht sehr tief eingegrabene Verbindungslinie ist aber wohl nur etwas abgerieben, und die große Regelmäßigkeit der Vertiefung spricht auch für absichtliche Anbringung.

Trifft dies zu, so wäre zu lesen und etwa zu ergänzen:

[ὁ δεῖνα] κατεσκεύ[ασα

[τὸν βωμὸν Πα -

μνήμης χάριν.

[ἐὰν δέ τις μετακινήση
[δώσει εἰς τὸν ἱερώτατον]
φίσκον * -

Vgl. CIG 3809 : Αρισταγόρας Θεογένους ζῶν φρονῶν ἔστησα τὸν βωμὸν ἐμαυτῷ καὶ Χρύσα τη συμβίῳ μνήμης χάριν. –

Auf dem Wege von Jenischehir nach Troja überschreitet man das jetzige Hauptbett des Skamander auf einer Brücke; der neugebildete stattliche Arm (Dörpfeld, Troja und Ilion S. 618, Karte Tafel I) muß zu Pferde durchfurtet werden.

Das alte Bett des Skamander, da, wo sich ein wenig südlich der Einmündung des alten Simoeis-Bettes nach Dörpfeld die Furt befand, zeigt Abb. 2 nach unserer Aufnahme (Standort gegenüber Kum-köi, der Stätte des 90wouds лɛdiolo, an der Stelle des m von Kalifath-Asmak auf der genannten Karte).

Die Jahreszeit, mit dem Fehlen alles wuchernden Grüns, war der Aufnahme besonders günstig.

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In und um Troja hat der Krieg allerlei Veränderungen hervorgerufen. Um den ganzen Ruinenhügel von Hissarlyk zieht sich ein ziemlich breiter und tiefer Schützengraben, jedoch zum Glück so nahe dem Niveau der Ebene, daß er nur an wenigen Stellen in das durch die Ausgrabungen gewonnene Bild störend eingreift. Am stärksten ist das, soweit wir sahen, in der Umgebung des Tores VIU der Fall, wo der Schützengraben so nah an die Burgmauer der sechsten und siebenten Schicht herantritt, daß der Einblick in die dort ohnehin einigermaßen verwickelten und nicht allzu klar hervortretenden Verhältnisse noch erschwert wird.

Daß sich im übrigen in dem Vierteljahrhundert, das seit dem Abschluß der letzten Ausgrabungen bald verflossen sein wird, mancherlei verändert hat, ist nur natürlich. In der Nachbarschaft des Tores VIb (Troja und Ilion I, Beilage 16 zu S. 1, 120) sind die die östliche Burgmauer (a) der sechsten Schicht zum Teil bedeckenden Schuttmassen (e), auf denen die Burgmauer der VIII. Schicht (g) stand, herabgestürzt, so daß a an dieser Stelle wieder ganz frei ist und das Verhältnis von g zu a an dieser Stelle deutlicher hervortritt. Der Brunnen Bh ist vollständig, der Brunnen Bb großenteils von üppig wucherndem Schlinggewächs, meist fruchtbeladenen Brombeerstauden, ausgefüllt. Ba dagegen ist völlig frei und gestattet den Einblick in seine einheitliche Anlage vom vormaligen unterirdischen Zugang an bis in die im gewachsenen Felsen endigende Tiefe. Diese drei Brunnen beanspruchten wegen ihrer Beziehung zur lokrischen Busse mein besonderes Interesse. Ich hoffe auf die Frage, anknüpfend an meine früheren, auf Brückners Anschauungen weiterbauenden Äußerungen des Näheren zurückzukommen. Durch Überwucherung mit Gras und Pflanzenwuchs sind die Grundrisse der Megara der II. Schicht, besonders der von II B und IIH in ihrem hinteren Verlaufe sehr undeutlich geworden.

Als positiver Beitrag diene Abbildung 3, die Aufnahme zweier Pithoi in situ an einer Böschung in der Nachbarschaft des Gebäudes VIG (Troja und Ilion Tafel III und VI in H 7 eingetragen). Es sind wohl die von Hubert Schmidt, Troja und Ilion I S. 318 besprochenen, der Schicht VII' angehörigen Nummern 49 und 51. Die Pithoi innerhalb der Grundmauern des in der VII. Schicht zum Teil überbauten Gebäudes VIG gehören der VI. Schicht an, s. Dörpfeld, a. a. O. Bd. I S. 162 Abs. 1.

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Von den Tumuli der Troas sind der des Achilleus und, wie ein Mitglied unserer Gesellschaft feststellte, auch der des Patroklos zu militärischen Anlagen verwendet und nach Art von Unterständen oder Schützengräben durchstochen. Soweit sich bei einem flüchtigen abendlichen Besuche und beim Ableuchten mit einer Laterne feststellen ließ, zeigten die Wandungen der Grabung im Achilleus-Hügel nicht etwa eine besondere Schichtung, wie sie Körte in trakisch-phrygischen Grabhügeln festgestellt hat. Von irgendwelchen Funden verlautete nichts. Doch müßte tiefer gegraben und eingehender beobachtet werden. Ich erhoffe die Gelegenheit dazu von einem zweiten Besuche.

Der größte aller dieser Hügel, der von Schliemann 1879 untersuchte Udjek-Tepe), an dem wir bei eiliger Fahrt nach Alexandria Troas unmittelbar vorbeikamen, ist militärischerseits unberührt geblieben und zeigt auch sonst keine Spuren neuer Schürfungen.

Unsere täglichen Ausflüge ließen uns nur einmal flüchtig Zeit, den Hügel, der vermutlich einst das alte Sigeion trug, zu besuchen. Dieser gehört der

1) Ilios 732 ff. Tafel V. VI; Winnefeld, Troja und Ilion II S. 540 f.

selben, n.-s. von Kum-Kaleh bis zur Bezika-Bucht streichenden Hügelkette an wie der Berg von Jenischehir, und ist von diesem Orte in 20 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Reste der alten Stadt konnten wir nicht feststellen, jedoch wurde uns von militärischer Seite versichert, daß bei der Anlage von Befestigungswerken zahlreiche Münzen zutage gefördert wurden, die wir aber leider nicht zu Gesicht bekamen. Hingegen fanden wir ein Bruchstück einer steinernen griechischen Lampe.

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Der Sigeionhügel besteht aus leicht verwitterndem Kalkstein, trägt auf der Höhe ein größeres Plateau und fällt gegen W. in steiler Böschung gegen das Meer zu ab. Im oberen Drittel dieses Abfalles befindet sich eine Quellwasser enthaltende Höhlung, von der zwei Stollen horizontal in den Felsen hineinführen. Während der zur rechten Hand schon nach 8 m endigt, kommt der nach links führende erst nach einem Verlaufe von 20 m zum Abschluß; dort mündet von oben her ein senkrechter Schacht ein, dessen verschüttete obere Mündung der in einer benachbarten Batterie kommandierende Oblt. d. Res. Schmidt berechnete und nach einigen erfolglosen Grabungen auch fand.

Das Mündungsstück des Schachtes befindet sich ca. 4 m tief unter dem heutigen Niveau und liegt ca. 20 m vom Bergabfall entfernt. Das Mauerwerk aus unregelmäßig behauenen Steinen reicht weitere 4 m hinab; schließlich bildet auch noch ca 10 m der Fels seine Wände. Die Gesamttiefe des Schachtes beträgt also derzeit ca. 18 m.

Von seinem Ende geht, wie schon erwähnt, rechtwinkelig der Hauptstollen aus. Während dieser an seiner Mündung nur ca. 1 m hoch ist, ermöglicht er in seinem Innern das Schreiten in gebückter Haltung. Der Ausgang des Ganges ist mit Ziegeln gepflastert (wohl erst aus neuerer Zeit).

Der Zweck der Anlage war wohl die Versorgung der auf dem wasserlosen Plateau liegenden Stadt mit Trinkwasser im Falle der Belagerung. Sie wird dieser Anforderung auch wohl genügt haben, da das Wasser der Quelle ziemlich reichlich fließt und die Öffnung im Hang durch Steinblöcke und daselbst reichlich aufstrebendes Gesträuch und Röhricht leicht zu maskieren war. Ähnliche, jedoch weit größere Anlagen sind auch aus den kleinasiatischen, speziell chaldischen Felsburgen bekannt. Da der Schacht im Gegensatz zu jenen keine Stufen enthält, so werden die Wasserholer mittels Seilen oder Leitern auf seinen Grund gelangt sein.

Aus und um Konstantinopel.

Von C. F. Lehmann-Haupt.

1. Vom goldenen Tor.

Als Strzygowski vor 25 Jahren das goldene Tor in Konstantinopel näher untersuchte'), fand er die zuerst von Sirmond 1652 veröffentlichte Inschrift CIL I 735

Haec loca Theudosius decorat post fata tyranni
Aurea saecla gerit qui portam construit auro

„in den Klammerspuren" wieder, in denen die jedenfalls aus Bronce hergestellten Buchstaben befestigt waren“2). Sie stand auf den Keilsteinen des mittleren Bogens des Haupttores und zwar der erste Vers auf der Ost-, der zweite auf der Westseite, so daß dem von außen her der Stadt nahenden Kaiser der Segenswunsch Aurea saecla gerit entgegenwinkte.

1) Archäol. Jahrbuch VIII (1892) S. 1 ff.

2) In anderen Fällen spät-byzantinischer Zeit wurden die Buchstaben vollständig in den Stein gegraben und dann die Bronce auf- oder eingelegt und mit Blei angelötet. Geht diese Bronceauflage verloren, so bleibt eine vollständige Steininschrift mit mehr oder minder zahlreichen Metallspuren übrig. So die häufigen Inschriften von der letzten umfassenden Restauration der Mauern durch den vorletzten Kaiser Johannes VIII. Palaeologos (1423/48), von denen sich eine Anzahl noch heute in situ befinden (A. von Millingen, Byzantine Constantinople, S. 104 ff.), während eine besonders sorgfältig und groß ausgeführte im Antikenmuseum zu Konstantinopel aufbewahrt wird, s. G. Mendel, Catalogue des Sculptures Grecques, Romaines et Byzantines, vol. II Nr. 785 p. 575, sowie die unter dem letzten Paläologen Konstantinos XII. Dragases gesetzte Inschrift von einem Turme der Seemauer, die dessen Erneuerung durch den Serbenkönig Georgios, den Schwiegervater Sultan Murads, des Vaters des Eroberers von Konstantinopel, verewigt, Weltjahr 6956 1448 p. Ch. 5 Jahre vor der Eroberung; jetzt im Antikenmuseum, Cat. II Nr. 787 P. 57.

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