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Für die meisten Buchstaben sind zur Befestigung zwei Löcher übereinander gebohrt, für ARV drei Löcher in verschiedenen Stellungen .. A; .= R; =V, für N vier Löcher ::1).

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Auf beiden Seiten waren 19 Keilsteine benutzt, jeder trug zwei Buchstaben. An der westlichen, der Landseite, war jedoch der Torbogen des Haupttores nicht mehr in seinem ursprünglichen Bestande erhalten. Die ganze rechte Seite des Bogens war, und zwar anscheinend erst in türkischer Zeit, erneuert). Immerhin bot sich der Torbogen dem Auge als vollständig dar, wie die photographische Wiedergabe bei Strzygowski S. 6 Abb. 3 zeigt, und von den bis zur vollen Höhe des Bogens erhaltenen ursprünglichen Keilsteinen waren die ersten sieben völlig oder nahezu unbeschädigt, so daß der Anfang des zweiten Verses der Inschrift AVREA SAECLAGER erkennbar war").

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Abb. 1. Das mittlere Haupttor des goldenen Tores (Westseite) mit dem Trümmerhaufen davor.

Wer jetzt das goldene Tor an der Hand von Weigands neuen Untersuchungen) in Augenschein nimmt, findet überhaupt keine Klammerspuren der Inschrift an der Westseite mehr vor. Das starke Erdbeben vom 9. August 1912, das Weigand erlebte, hat auch am goldenen Tore gewaltige Veränderungen

1) Strzygowski a. a. O. Abb. 5.2) Strzygowski S. 7.

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3) Strzygowski Abb. 5b S. 8. 4) Athen. Mitteilungen 39 (1914), S. 1ff.

bewirkt. Ein großer Teil des Oberbaus auf der Landseite ist herabgestürzt. Die herausbrechenden Mauern, meist Flickwerk aus türkischer Zeit, haben auch die letzten Keilsteine der großen Archivolte und damit die letzten Inschriftspuren dieser Seite zerstört, wie Weigands Abbildung (S. 3) zeigt.

Aber Spuren der Inschrift auf der westlichen, der Landseite, sind doch augenblicklich noch zugänglich, und es wird sich verlohnen, sie festzuhalten, solange das der Fall ist.

Den gegenwärtigen Zustand des mittleren Hauptbogens der Porta Aurea zeigt unsere Abbildung 1, auf einer neuen Aufnahme') beruhend, die die Veränderungen der großen Archivolte im Vergleich mit dem Zustande bei Strzygowski's Besuch ähnlich wie Weigand's Aufnahme zeigt, aber die am Boden liegenden Trümmer deutlicher erkennen läßt. Gegenwärtig und seit dem Erd

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Der dritte oder vierte Keilstein der Westinschrift, rechts dahinter der siebte.

beben befindet sich der erste Keilstein oder ein Teil desselben in situ, aber die Vorderfläche fehlt, dann fehlen die nächsten 3 (4) Steine; es folgen vier in situ befindliche, aber ihrer Vorderseite völlig beraubte Keilsteine und weitere vier Steine, an denen schon Strzygowski keine Klammerspuren mehr hatte wahrnehmen können und deren letzter die Mitte und Höhe des Bogens bezeichnet. Nunmehr folgt eine erhebliche Lücke, und erst am unteren linken Ende des Bogens erscheinen die letzten zehn von den Steinen, die sich durch ihre viel kleineren Dimensionen als deutlich einer späteren Rekonstruktion angehörig

1) Bei den Aufnahmen hat mich mein Assistent, Herr Ali Rifaat Bey, unterstützt.

erweisen und die zur Zeit von Strzygowski's Besuch die ganze linke Seite des Bogens ausfüllten. Die links fehlenden Keilsteine sind herabgestürzt, während eine Anzahl von rechteckigen Quadern des benachbarten Torgemäuers, aus ihrer Lage verschoben, sturzdrohend aus dem Torbau hervorragen. Die herabgestürzten Keilsteine bilden mit anderen Bestandteilen des Tores einen wüsten Trümmerhaufen, der schon vom Pflanzenwuchse überwuchert zu werden beginnt (Abb. 1). Zwei von ihnen liegen mit der Vorderseite nach oben, so daß man die Klammerlöcher deutlich erkennen und so auch eine Vorstellung von deren Gestalt und Anbringung gewinnen kann. Den besterhaltenen zeigt Abbildung 2 in seiner jetzigen Lage (ungefähr senkrecht zum horizontalen Verlauf des Haupttores, so daß er für die bequeme Lesung um 900 nach rechts gedreht werden müßte).

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Die Klammerlöcher, die in Abbildung 3 wie glatte Schlitze erscheinen, sind in Wahrheit starke Vertiefungen mit ovalem Rande. (Vgl. Abb. 3). Der erste Buchstabe ist A, der zweite, der nur zwei Klammern erforderte, kann jeder beliebige Buchstabe außer A, R, V, H, N sein. Es handelt sich also um den dritten (AS) oder vierten Stein (AE) vom Beginn der Westinschrift. Etwas

dahinter liegt ein weiterer Stein, dessen Klammerlöcher nicht so deutlich erhalten sind. Die Spuren sind., also ER, d. h. es ist der letzte der von Strzygowski noch in situ gesehenen Steine. Auf Abb. 2, die die Lage zum erstgenannten Steine erkennen läßt, erkennt man schwache Spuren einiger Dübellöcher; Abb. 3 zeigt die beiden Löcher des E deutlich und die beiden unteren Löcher für das R, deren zweites nicht mehr völlig erhalten, aber sicher erkennbar ist. Das Gleiche gilt für das obere Dübelloch des R, nur sind die Spuren noch viel schwächer und daher in der Aufnahme nicht mehr zu erkennen.

Mit Ducange1) und Mommsen") bezog Strzygowski die Inschrift auf die Niederwerfung des „Tyrannen" Maximus durch Theodosius den Großen (378/95) im Jahre 380. Darnach wäre die Porta Aurea ursprünglich nicht sowohl ein Tor, sondern ein Triumphbogen gewesen, dem sich die unter Theodosius II. (408 50) durch Anthemius erbauten (nachmals inneren) Mauern angepaßt hätten, so daß es nunmehr als Stadttor gelten konnte.

Daß das irrig ist, daß das Tor mit den inneren Mauern nicht vor ihnen erbaut worden ist, weist Weigand nach. Auch Theodosius II. hatte Usurpatoren zu bekämpfen:

1. Als Honorius II. 425 kinderlos starb, erhob sich Johannes der Primicerius gegen den nächstberechtigten Erben Valentinian, der als Sohn der Galla Placidia Theodosius' II. Vetter war. Da schritt der Osten ein. Johannes wurde von den Generalen Ardabur und Aspar besiegt und der Westen für die Dynastie gerettet.

2. Im Jahre 441 wurde der Usurpator Johannes Vandalios wiederum von den beiden genannten Generälen besiegt.

Aber bis über 441 können wir nicht heruntergehen, weil bereits im Jahre 439, nachdem die Landmauern fertiggestellt waren, der Bau der Seemauern begann3).

Das goldene Tor ist also als Bestandteil der inneren theodosianischen Mauern, der Mauern des Anthemius zwischen 425 und 430 - erbaut worden. Daß dagegen das im Zuge der äußeren Mauern befindliche Vortor, wie diese selbst, aus dem Jahre 447 stammt, ist allgemein zugestanden3).

Das große Erdbeben dieses Jahres hatte bekanntlich den größten Teil der Mauern des Anthemius mit 57 Türmen zerstört. Schleuniger Aufbau war umso dringender nötig, als Attila in gefährlichster Nähe stand. Der Praefectus Praetorio des Ostens, Constantinus), stellte nicht nur die bisherigen Mauern wieder

1) Constantinopolis Christiana S. 52. 2) CIL a. a. O.

3) Chron. pasch. zum Jahre 439 (ed. Bonn S. 563) ir toity tỷ ktai iziλευσε Θεοδόσιος Αὐγοῦστος τὰ τείχη κύκλῳ γενέσθαι ἐν ὅλῳ τῷ παραθαλασσίῳ Κον startivoxóżɛog. Weigand S. 7 f.: „m. E. bezeichnet erst das Dekret vom J. 439, das die Erbauung der Seemauern anordnet, die vollständige Fertigstellung der Landmauern; denn da die Landbefestigung der theodosianischen Stadt so lange wertlos blieb, als nicht wenigstens der Anschluß an die konstantinischen Mauern auf der Seeseite erreicht war, müssen wir annehmen, daß nach Fertigstellung des wichtigen und ohne Zweifel schwierigeren Teiles unmittelbar das Dekret zum Weiterbau erlassen wurde." Vgl. schon A. van Millingen a. a. O. S. 179.

4) Der Widerspruch zwischen den Inschriften, die Constantinus nennen, und den literarischen Quellen (Theophanes, Leo Grammaticus), die den Bau dem

her, sondern fügte den Gesamtzug der äußeren Mauer und den Graben hinzu, so daß durch Graben, Niederwall, äußere Mauer, Oberwall, innere Mauer die fünffache Befestigungsreihe entstand, die noch heute zu einem guten Teile erhalten ist. Das gewaltige Werk wurde, wie die Inschriften zwei davon noch heute in situ an der Πύλη του Ρηγίου - Jeni Mewlewi Haneh Kapusy zeigen, in zwei Monaten vollendet.

Daß das Goldene Tor in der architektonischen Ausgestaltung, der Wahl des Materials, durch seine vergoldeten Broncetüren und die Anbringung einer auffallenden Gründungsinschrift so ausgezeichnet wurde, hängt mit seiner Lage zum Hebdomonpalast und der gleichnamigen Vorstadt zusammen. Die Vorstadt beim siebenten Meilenstein auf der Via Egnatia (beim heutigen Makriköi) bestand schon vor der Gründung des konstantinischen Neurom. „Dort war das Standlager und der Exerzierplatz der Deckungstruppen der Hauptstadt, der zάuлoç. Dort wurden von 364 ab bis zur Zeit des Kaisers Nikephoros Phokas (963) zehn Kaiser gewählt oder ausgerufen, als dritter Theodosius II. durch seinen Vater Arkadius. Für Theodosius bestand also besondere Veranlassung, das Tor, das vom Truppenlager zum Kaiserpalast, zum Sitze des Kaisertums von der Quelle seiner Kraft führte, würdig auszuzeichnen, ohne die strategische Bedeutung zu vergessen, die es im Festungsring hatte')."

Zu Sargon's II. Feldzug gegen Urartu 714 v. Chr.

In meinem Aufsatz „Muşașir und der achte Feldzug Sargons II.“2) habe ich dargetan, daß Thureau-Dangin in seiner auch historisch-geographisch vortrefflichen Ausgabe des diesen Feldzug schildernden Textes 3) im Unrecht ist, wenn er Uaiais-(Uasi) mit Bitlis gleichsetzt und Sargon II. 714 v. Chr. bis dorthin nördlich um den Vansee herum vordringen läßt. Sargon ist vielmehr nur bis ans Ostufer des Vansees gelangt: Uaiais-Uasi ist sicher eine im Osten des urartäischen Reiches befindliche Grenzfeste und Grenzprovinz1). Mein Vorschlag, Uaiais an der Stätte des heutigen Baschqalah zu suchen, entspricht, wie a. a. O. Praefectus Praetorio und Stadtpraefekten Cyrus zuschreiben, der im Jahre 439die Seemauern erbaut hatte, löst sich m. E. am besten, wenn man mit A. van Millingen p. 47 ff., bes. 51, annimmt, daß man dem Cyrus, der als Erbauer der Seemauern und wegen anderer Schöpfungen und Reformen wie auch als Dichter bekannt war, in der Überlieferung zuschrieb, was tatsächlich 447 der minder bekannte Constantinus geleistet hatte.

1) A. van Millingen p. 67 ff.; Weigand S. 11 ff.

2) Mitteil. der Vorderas. Ges. „1916“ (Festschrift für F. Hommel, erschienen 1917) S. 119 ff. Der Aufsatz ist größtenteils dem Zweiten Bande meines Reisewerkes Armenien einst und jetzt entnommen, dessen völliger Abschluß und Herausgabe durch den Kriegsausbruch verhindert wurde.

3) Une relation de la huitième campagne de Sargon (714 av. I.-C.) Paris 1912. 4) Vgl. übrigens auch M. Streck, Zeitschr. f. Assyr. XIII (1898) S. 133: „Bei Urartu, Man und Muzașir ist auch die Lokalität von Uâsi (Uesi) anzusetzen." Uasi wird auch „in Verbindung mit Hubuškia genannt“.

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