ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

auf dem Markte. Till stand auf dem Dache, indem er mit den Armen gewaltig in der Luft herumfuchtelte, als wolle er fliegen. Die Leute aber sperrten Augen und Mäuler auf, das Wunder zu schauen. Eulenspiegel lachte laut; dann aber rief er hinab: „Bisher habe ich geglaubt, ich sei der größte Thor; nun sehe ich, daß ihr alle noch größere seid, weil ihr geglaubt habt, ich könne fliegen.“ Damit fletterte er lachend herab; das Volk aber schimpfte oder sagte: „Er ist ein Schalksnarr; indes hat er uns die Wahrheit gesagt.“

Auch den Ärzten pfuschte Eulenspiegel ins Handwerk. So schlug er in Nürnberg an die Kirchenthüren und ans Rathaus Plakate an, worin er seine Kunst anpries. Nun hatte der Spitalmeister sein Spital voll Kranker, deren er gern ein paar los geworden wäre. Deshalb kam er zu Till, ob er ihm seine Patienten nicht heilen wolle. „ ja!" versezte dieser, „recht gern, für 200 fl." Das war der Spitalmeister wohl zufrieden und gab ihm 20 fl. im voraus. Hierauf ging Till zu den Kranken und nahm ihnen das Wort ab, nichts von seiner Kur zu verraten; „Denn," fuhr er fort, „ich kann euch nur helfen, wenn ich einen von euch zu Pulver verbrenne und es den andern eingebe; ich will den dazu nehmen, der am schwächsten auf den Füßen ist. Morgen komme ich mit dem Spitalmeister vor die Thüre eines jeden und rufe: „Wer sich nicht krank fühlt, fomme heraus!" So geschah's, und alle konnten gehen und liefen eiligst davon. Erfreut bezahlte der Spitalmeister dem Till seinen Lohn, der sich still davon machte; denn nach drei Tage famen alle Patienten wieder.

Auch dieser Schwank wird schon vom Pfaffen Amis erzählt; originell und echt deutsch sind wohl hauptsächlich

Was

Da

die Handwerksburschenstreiche. So verdingte sich Eulenspiegel einstmals bei einem Bäcker, der eine etwas kollerige Natur hatte. Als ihn der neue Geselle fragte, was er backen solle, sagte er ganz bissig: Ist das eine Frage für einen Bäckersknecht? Was Du backen sollst? bäckt man denn wohl? Eulen und Meerkazen?!" mit legte er sich brummend zu Bette. Till aber that so und formte aus dem Teige lauter Eulen und Meerkazen. Als dies der Meister des andern Morgens sah, rief er zornig aus: „Krieg die Kränk, was hast Du da gebacken?" Eulenspiegel antwortete ruhig: „Was Ihr mich geheißen habt: Eulen und Meerkagen!" Da schrie der Meister grimmig: Was soll ich mit dem Zeuge machen, das mir niemand abkauft? Bezahl mir meinen Teig und scher Dich zum Henker!“ ,,Das will ich thun“, versezte Till, wenn die Ware mein ist“. Dagegen hatte der Bäcker nichts, und so nahm der Schalk seine Backwaren mit sich.

"

"

[ocr errors]

Nun war es gerade Nikolausabend, und Till kam auf die Idee, sein sonderbar geformtes Gebäck feil zu bieten. Und siehe da! die Ware fand reißenden Absay, was den Bäcker, als er es hörte, sehr verdroß. Er wollte deshalb seine Backkosten heraus haben, doch der Schalk war mit dem Gelde auf und davon.

Nun verdingte er sich im Dorfe Ülzen bei einem anderen Bäckermeister, machte aber auch Schalksstreiche, indem er die Gebote buchstäblich ausführte. So hieß ihn dieser einmal nachts Mehl beuteln. Als Till ein Licht verlangte, sagte er: „Kannst du nicht im Mondschein beuteln?" Da reckte der Schalksknecht den Beutel zum Fenster hinaus und streute das Mehl in den Hof dahin,

wo der Mond hinschien. Als ihn der Meister deshalb verklagen wollte, machte er ihn und den Richter durch seine Albernheiten lachen, und so ließ man ihn laufen.

Überhaupt unterschied er sich von anderen Leuten durch seltsame Gewohnheiten. Jeden Morgen segnete er sich vor gesunder Speise, vor großem Glück und vor starkem Getränke: unter gesunder Speise verstand er Pflanzenkost; er äße aber lieber Fleisch; großes Glück sei es, wenn ein Schieferdecker vom Dach fiele und bräche nur ein Bein; davor möge ihn der Himmel bewahren; unter starkem Getränk verstand er Wasser, weil es Mühlräder und Schiffe treibe. Wenn er bergab ging, und alle Welt lustig hinabsprang, schnitt er ein grämliches Gesicht, als ob ihm die Hühner das Brot weggepickt hätten, dieweil es ja doch später wieder einmal bergauf gehe; stieg man aber hinan, so war er fröhlich, indem er sich zum voraus aufs Hinabgehen freute.

Einmal trat er in die Dienste des Grafen von Anhalt als Turmwächter. Weil man ihn aber vergaß mit Essen zu versorgen, blies er nicht Alarm, als die Feinde nahten. Deshalb zur Rede gestellt, sagte er: „Vor dem Effen kann ich weder gut blasen noch tanzen". Als er nun wieder vergessen ward, und ihm der Bratenduft des Biwaks in die Nase stieg, blies er zum Alarm, so daß alles vom Tische weg lief. Schnell eilte Till vom Turm herab und macht sich hinter die leckere Kost. Der Graf fehrte ärgerlich zurück und fuhr ihn an: „Bist Du toll? Wer hieß Dich das?" - „Der Hunger," versezte der Schalk ruhig. Der Graf sette ihn deshalb ab, indem er ihn zwang, als Fußsoldat mit in den Krieg zu ziehen. Das schmeckte ihm nun gar nicht, und man sah ihn stets

beim Ausmarsch zu hinterst, beim Heimweg aber voran. Als ihn deshalb der Graf zur Rede stellte, schütte er seine Schwächlichkeit vor, weil er früher immer zuletzt zu essen bekommen. Da gab ihm sein Herr den Abschied.

Ein ander Stücklein lieferte er beim König von Dänemark, der ihm verhieß, wenn er ihm etwas recht Seltsames zeige, sein Pferd mit dem besten Hufschlag zu versehen. Till nahm ihn beim Wort, führte sein Roß zu einem Goldschmied, ließ es mit goldenen Hufeisen und silbernen Nägeln beschlagen. Der König mußte gute Miene zum bösen Spiele machen und den teueren Hufbeschlag mit 100 Mark bezahlen. Daraufhin ließ Eulenspiegel_heimlich das Gold und Silber an den Hufen abreißen, behielt es für sich und ersezte es durch gewöhnlichen Beschlag.

Einen der tollsten Streiche aber beging er in Lüneburg, wo ihm der Herzog das Land verboten hatte mit der Drohung, ihn zu hängen, wenn er ihn auf seinem Grund und Boden fände. Eulenspiegel scherte sich wenig darum und ließ es darauf ankommen. Eines Tages aber sah er den Herzog selbst mit seinem Gefolge scharf auf sich zureiten. Er war zwar selbst auch zu Pferde, doch stand zu befürchten, daß sie ihn mit ihren besseren Rossen überholten. Was thun? Schnell besann er sich auf eine List, sprang ab und schligte seinem Pferd den Bauch auf. Nachdem er dann die Eingeweide herausgeholt, sezte er sich hinein. Als nun des Herzogs Knechte herankamen, riefen sie verwundert: „Ei, seht doch, da sizt der Eulenspiegel in eines Pferdes Bauch!" Da ritt auch der Herzog zornig herbei und fuhr ihn an: „Hab ich Dir nicht gedroht, wenn ich Dich in meinem Lande träfe, würde ich Dich aufhängen?" Der Schalk versezte: „Ich size

ja in meinem Eigentum, gnädiger Herr, nicht auf Eurem Grund und Boden".

Da mußte der Herzog lachen und ließ ihn in Ruhe. Till bedankte sich bei seinem Pferde, das ihn gerettet, und machte sich zu Fuß von dannen. Ein andermal kaufte er einem Bauern einen Schubkarren voll Erde ab und setzte sich mitten hinein. Also saß er auch in seinem eigenen Grund und Boden. Dieser Wiß wird auch von anderen Schalksnarren erzählt.

In Nigestetten im Thüringischen vollführte er folgendes Schelmenstück. Er verhieß den Weibern ihre alten Pelze zu waschen und warf sie alle in einen Kessel voll heißer Milch. Nachdem er sie eine Weile herum gerührt, hieß er die Weiber, sie sollten ihm noch Lindenholz holen. Als sie wieder kamen, war der Schalk fort, ihre Pelze aber vollständig zerkocht. So hatte ihnen der Gauner die Pelze bös gewaschen.

Einen schlimmen Streich spielte er zu Nürnberg den Nachtwächtern, die er wie ein Strolch alarmierte, nachdem er zuvor die Brücke über die Pegnitz schadhaft gemacht: er sprang nun über die Löcher weg, die Wächter aber, die ihn verfolgten, kamen zu großem Schaden und manche mußten ein unfreiwilliges Bad nehmen. Auch dieser Schabernack erinnert auffallend an den Bubenstreich, den Busch's May und Morig" dem Schneidemeister Meck spielten.

[ocr errors]

In Bamberg verhalf er sich zu einem billigen Mittagessen. Als ihm die Wirtin auf sein Befragen sagte, er könne entweder für 24 Pfg. am Herrntisch speisen oder für 18 am bürgerlichen oder für 12 am Gesindetisch, jagte er: „Ei, dann will ich doch lieber fürs meiste Geld

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »