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Į. Existenz Till Eulenspiegels und Originalität

N

seiner Schaltsstreiche.

Motto:

,,Du weiser Narr, deß Sinn und Wesen
Stets uni'res Volkes Art und Sinn gewesen,
Dich hätt' ich gern geschildert und gemalt,
Wie du lebendig wieder, statt der alten,
Der neuen Zeit den Spiegel vorgehalten,
Jhr alle Thorheit hättest heimgezahlt;
Was du auf Erden warst, denk' ich und meik',
Dein Leben war ein fröhlich Tagewerk."

(Jul. Wolff: „Till Eulenspiegel redivivus".)

ächst dem sittlichen Ernst und der Gedankentiefe, wie fie der Geist des deutschen Volkes im Mittelalter in verschiedenen Werken der Litteratur offenbart, kommt auch der Humor in einigen Sammlungen von Schwänken eigen= artig zum Ausdruck. Hierhin gehören namentlich die Volksbücher von den Schalksstreichen Till Eulenspiegels und den Narrenspossen der Schildbürger. In diesen beiden Sammlungen äußert sich jedoch der Humor in entgegengesegter Art, -wir möchten sagen subjektiv und objektiv. Denn während Till Eulenspiegel seine Streiche mit bewußter Schadenfreude und in einer Art von Geistesüberlegenheit ausführt, sich also auf Kosten anderer belustigt und sie dem Gelächter preisgiebt, werden andererseits die Schildbürger in ihrem Dünkel, klug und weise zu handeln, in Ausführung ihrer Narrenspossen selbst lächerlich. Till Eulenspiegel handelt absichtlich verkehrt, um nachher über

den Schaden der anderen zu lachen, die Schildbürger dagegen wollen es besonders klug anfangen, machen aber zu ihrem eigenen Schaden und zum Gespötte der anderen die dümmsten Streiche.

Wenn wir uns nun im folgenden etwas eingehender mit den Schalksstreichen Till Eulenspiegels beschäftigen, so entsteht zunächst die Frage nach der wirklichen Existenz eines solchen Narren und ob alle die auf seinen Namen umgehenden Schwänke von ihm herrühren. Aller Wahr= scheinlichkeit nach darf nun die erste Frage bejaht und angenommen werden, daß in der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts in der Gegend der Stadt Mölln im Kreise Lauenburg, heutzutage in der Provinz Schleswig-Holstein, ein Till Ulenspiegel gelebt habe, der eine Art vagabun= dierender Spaßmacher war. Er soll der Sohn eines Bauern gewesen sein, aus einem Stande, der im Mittelalter besonders in Fastnachtsspielen wegen seines plumpen und täppischen Wesens oft der Gegenstand von Verspottungen und Verhöhnungen war. Wie sich nun heutzutage noch eine Spannung zwischen Bauern und Städtern und namentlich das Bestreben bei den Dorfbewohnern zeigt, sich mit einer gewissen angeborenen Schlauheit an der feineren Bildung der Städter zu rächen, so verkörpert auch Till Eulenspiegel die boshafte Schadenfreude des Bauern über die Streiche, die er den Bürgern und besonders den Handwerkern spielt. Zu seiner geistigen Überlegenheit gesellt sich noch ein vorteilhaftes Äußere —er gilt für einen hübschen Kerl wie denn wenigstens in Norddeutschland der Typus eines Landmannssohnes etwas vor dem Aussehen des plumpen Handwerkers voraus haben soll. Ja Till Eulenspiegel versteht es sogar, vermöge der ihm eigenen Gewandtheit

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