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Das

Alte Testament

mit

in den Text eingeschalteter Auslegung,

ausführlichen Inhaltsangaben und erläuternden Bemerkungen,

herausgegeben

von

August Dächsel.

Der

Ersten Hälfte oder der Geschichtsbücher

Erste Abtheilung:

Die fünf Bücher Mose.

(Pentateuch.)

Zweite Auflage.

Breslau,

Verlag von Carl Dülfer.

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Das Gesetz ist durch Mosen gegeben, die Gnade und Wahrheit ißt durch Jesum Chriftum worden. Joh. 1, 17.

[Das Uebersetzungsrecht wird vom Verfasser und Verleger vorbehalten.]

Vorwort.

Als der ehrwürdige Herausgeber des hiermit erscheinenden Bibelwerks, welches ich seinem Wunsche gemäß den Freunden des Wortes Gottes empfehlen möchte, mich bei Gelegenheit eines amtlichen Besuchs seiner Parochie mit seiner Absicht und seinem Plan bekannt machte, konnte ich feinen mündlichen Aeußerungen mit Freudigkeit zustimmen, da ich erkannte, daß das Werk in der beabsichtigten Ausführung einem wirklichen, bis jetzt noch durch kein anderes in gleicher Weise befriedigten, Bedürfnisse entsprechen werde. Die Zahl frommer Christen ist, Gott sei Dank, noch groß, insbesondere auch in der heimischen, viel geprüften und reich gesegneten Provinz Schlesien noch groß die Zahl derer, welche im Lesen des Wortes Gottes selbst ihre Erbauung suchen, nicht gering aber auch die Zahl derer, welche einer Erklärung bedürfen, jedoch nicht die nöthigen wissenschaftlichen Hülfsmittel, auch wohl nicht die erforderliche Zeit zum Gebrauche derselben haben, um in die dunklen Tiefen der heiligen Schrift eindringen zu können, damit sie, wozu sie gegeben ist, ihnen nüße werde (2. Timoth. 3, 15 flg.).

Herr Pastor Dächsel hat sich in der folgenden Vorrede selbst so deutlich über die Aufgabe, welche er sich gestellt hat, ausgesprochen, daß ich seinen Erklärungen nichts weiter hinzuzufügen habe, als den innigen Wunsch, daß der HErr reichen Segen auf seine Arbeit legen und sie vielen frommen Lesern in dieser trüben, schweren Zeit wolle heilsam werden laffen, ihm selbst aber Leben, Kraft und Freudigkeit zur Vollendung in Gnaden verleihen.

Breslau, den 21. September 1862.

Dr. August Hahn,

General-Superintendent und Ober-Consistorialrath.

Vorrede des Herausgebers.

Wenn den mehreren, in ihrer Art vortrefflichen Bibelwerken, welche die Gegenwart aufzuweisen hat, hiermit ein neues sich zugesellt, so bedarf es wohl schon für den Fall keiner ausdrücklichen Rechtfertigung, daß die Zahl der bereits vorhandenen einfach um ein fünftes oder sechstes damit vermehrt werden sollte. Denn die heil. Schrift kann, gleichwie nicht oft genug gelesen und betrachtet, so auch nicht oft genug ausgelegt und unserm Christenvolk nahe gebracht werden; zumal in dieser unserer Zeit, wo unser Volk mit einer wahren Fluth von weltlichen, nur auf das irdische Leben und seinen Ausbau berechneten Schriften überschüttet wird, zum Theil mit der offen ausgesprochenen Absicht, seinen Glauben ihm zu nehmen und das jenseitige Leben mit seiner zwiefachen Zukunft ihm aus den Augen zu rücken. Indessen hat der Herausgeber keineswegs eine bloße Vermehrung der schon vorhandenen Handbücher der Bibelerklärung im Sinn; vielmehr will er eine von ihnen noch leer gelassene Stelle ausfüllen, einem noch unbefriedigten Bedürfniß entgegenkommen. Welches diese noch leer gelassene Stelle sei, darüber sollen zunächst die Lehrer in den Schulen, die Hausväter in den Familien uns Auskunft geben.

Was die Ersteren betrifft, die Lehrer in den Schulen, so find sie nach den Grundsäßen der neueren Pädagogik gehalten, die biblischen Geschichten in so lebendiger, anschaulicher und erwecklicher Weise an ihre Kinder heranzubringen, daß diesen es vorkommt, als ereignete sich alles, was darin geredet und gehandelt wird, unmittelbar vor ihren Augen und Ohren, ja, als wären sie selbst diejenigen Personen, die der HErr in seine Belehrung und Unterweisung, Zucht und Strafe, Erziehung und Läuterung nimmt, mit anderen Worten, daß fie dieselben an und in sich erleben und so die ewig giltigen Anschauungen von den höchsten göttlichen und menschlichen Dingen als einen bleibenden Gewinn für ihre ganze Zukunft davonbringen. Wahrlich, eine große und heilige Aufgabe, und zugleich so lohnend und ersprießlich für den selbst, der sie in der rechten Weise anfaßt und mit gewissenhafter Treue verfolgt! Aber sie ist schwer,

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wenn nun

und läßt sich ohne eine in die Tiefe gehende, viel Zeit und Mühe in Anspruch nehmende Betrachtung jeder einzelnen Geschichte nicht erfüllen: erst muß diese Gestalt und Leben in dir gewonnen haben, in Fleisch und Blut bei dir übergegangen sein; sonst redest du nimmer, das du weißt, und zeugst, das du gesehen hast, sondern mühest mit einer dir fremden und unheimlichen Sache dich ab. Wie aber ein Lehrer den guten Willen hat, mit der ihm gerade vorliegenden biblischen Historie sich dergestalt vertraut zu machen, daß er in jedem Winkelchen derselben zu Hause ist und im Stande wäre, wenn's sein sollte, sie Zug für Zug den Kindern vor die Augen zu malen; welches von den gangbaren Bibelwerken können wir ihm empfehlen, das ihm die nöthige Handreichung dazu thut? Nun ja, Lösung der bedeutendsten Schwierigkeiten, Einblicke in den allgemeinen Zusammenhang, Verständniß der Hauptsachen wird er wohl hier wie dort finden. Aber viel Einzelheiten werden ihm dennoch dunkel bleiben; er wird bald bei diesem bald bei jenem Stück nicht wissen, wie er den Vorgang sich anschaulich und deutlich machen soll, und wird so manches unberührt und unerklärt liegen lassen, was ihm selbst fremd geblieben, und doch, recht erfaßt, ganz besonders geeignet wäre, Licht und Leben in seine Darstellung zu bringen. Hier ist also ohne Zweifel noch eine leere Stelle auszufüllen, ein noch unberücksichtigt gelassenes Bedürfniß zu befriedigen wir brauchen ein Bibelwerk, das die biblischen Historien mit allen darin vorkommenden Umständen zur klaren Anschauung bringt und die biblischen Neden in ihrem inneren Zusammenhange und nach ihrer göttlichen Meinung dem Verständniß erschließt; mit einzelnen abgerissenen Bemerkungen ist unsern Lehrern nicht geholfen.

Das führt von selbst zu einer andern, als der in unserer Zeit gäng und gäbe gewordenen Weise der Bibelerklärung hin: wir meinen die paraphrastische, welche den Leser Schritt für Schritt auf seiner Wanderung durch den Bibelteṛt begleitet, was dunkel oder mißverständlich ist, in deutlichere Worte faßt, was zwischen den Zeilen gelesen werden muß, ergänzt, was wohl beachtet und genau gemerkt sein will, durch erweiternde Zuthat firirt. Sie läßt den Leser den Bibeltert so lesen, wie einer ihn liest, der ihn vollständig versteht, mit all den vermittelnden Zwischengedanken und zur Seite gehenden geographischen, archäologischen und übrigen Kenntnissen, durch die man über Sprünge in der biblischen Darstellung hinwegkommt und aus der modernen Gegenwart in die damaligen Zeitverhältnisse sich hineinverseßt. Was die Paraphrase giebt, das ist nicht mehr unmittelbares Gotteswort, sondern nur der menschliche Versuch, Gottes Wort sich anzueignen, es ist nicht absolute, sondern nur relative Wahrheit; aber es tritt auch gleich durch seine äußere Erscheinung hinter Gottes heiliges und untrügliches Wort in eine bescheidene Stellung zurück, von ihm geschieden durch Parenthesen [], ihm untergeordnet durch kleineren Druck. Die paraphrastische Erklärungsweise der Schrift gestattet nicht längere wissenschaftliche Erörterungen, sie verwerthet einfach, was die Wissenschaft bietet, und erläutert schwierige Stellen nach einer bestimmten Auffassung, die der Erklärer für die richtige hält, ohne sich auf andere einzulassen; aber sie gewährt auch den großen Vortheil, sogenannte Berichtigungen der Bibelüberseßung in einer Form anzubringen, welche es verhütet, daß der Leser an seiner deutschen Bibel und ihrer Zuverlässigkeit irre werde.

Was dann ferner die Hausväter in den Familien betrifft, so würde wohl mancher von ihnen mit seinem Hausgesinde die Bibel in fortlaufender Ordnung lesen, wenn es mit dem bloßen Lesen gethan wäre und nicht durch das Lesen selber eine Menge von Fragen angeregt würde, die eine Antwort, und eine Menge von Bedenken, die eine Erledigung erheischen. Dafür weiß er sich selbst keinen Rath; er muß einen Philippus neben sich auf dem Wagen siten haben (Apostelg. 8, 26 u. f.), der ihm sowohl wie seinen Zuhörern die Fragen beantwortet und die Bedenken erledigt und zwar in demselben Augenblick, wo sie in der Seele aufsteigen. Da müssen doch die vorhandenen Bibelwerke dem Bedürfniß nicht begeg= nen, sonst würden sie mehr Eingang in die Häuser gefunden haben und mehr bei der Hausandacht gebraucht werden, als dies der Fall ist. Und in der That sind sie auch nur für Schriftforscher, nicht für Schriftleser berechnet, am wenigsten aber für gemeinschaftliche Leser. Schon der einzelne Leser hat Mühe, wenn er aus dem Text in die Anmerkung hinunter- und aus dieser wieder in den Text hinaufsehen soll, in diesen fortwährenden Wechsel sich zu finden und mit dem Auge, geschweige mit seinen Gedanken sich nicht zu verirren und zu verwirren; beim gemeinschaftlichen Lesen vollends ist diese Erklärungsweise durch Anmerkungen unter dem Texte ganz ungeeignet. Sie fordert, daß der Leser sich zuvor für sich allein in das Gesagte hineinstudire und dann es frei und mit eigenen Worten vor den Zuhörern reproducire; und dazu haben nur verhältnißmäßig Wenige Zeit und Geschick. Daher kommt es denn, daß Erbauungsbücher in den Familien mehr und lieber gebraucht werden, als die Bibel; und doch würde unser Volk gewiß der lezteren sich zuwenden, wenn man sie auf eine dem Standpunkt seiner Bildung entsprechende Weise ihm erklärte. Daß aber diese Weise ebenfalls die paraphrastische ist, beweisen diejeni gen erklärten Bibeln der älteren Zeit, welche noch immer in Häusern sich vorfinden und als ein Hausschat in großen Ehren gehalten werden. Es bedarf bei dem Gebrauche weiter nichts als eines richtigen und sorgfältigen Lesens der Text in größerer und fetter Schrift mit erhobener, die durch kleineren

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