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rung darüber zu erkennen, daß der Feigenbaum sobald verdorrt sei. Jesus aber gab ihnen zur Antwort: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr Glauben haben, und nicht zweifeln werdet, so werdet ihr nicht allein das mit dem Feigenbaum thun, sondern wenn ihr auch zu diesem Berge sagen werdet: hebe dich von der Stelle fort und wirf dich in's Meer, so wird's geschehen. Und Alles, um was ihr nur bitten werdet im Gebet des Glaubens, das werdet ihr empfangen.

So ließ der Herr den Fluch, mit dem der Baum schon früher behaftet war, aus seinem Innern hervorbrechen zum symbolischen Vorzeichen für die Jünger, daß jezt das Gericht seines Volkes (des blätterreichen fruchtlosen Baumes) in der Verstockung gegen ihn in die Erscheinung treten werde. Er gab ihnen aber zugleich eine Andeutung, daß dieses Gericht zur Förderung seiner Sache und ihres künftigen Berufs dienen werde*); sie sollten einst den Berg der Hindernisse, welchen die jüdische Hierarchie auf ihrem apostolischen Wege bildete, durch ihren Glauben versehen.

Sobald sie aber jezt den Tempel wieder betraten, wurde die Voraussicht des Herrn bestätigt. Die Feinde fingen sogleich an, mit ihren Angriffen auf ihn im eigentlichen Sinne Sturm zu laufen.

Zuerst versuchten sie ihn mit den Waffen der Autorität und der Geralt aus seiner Position zu werfen.

Als der Herr nämlich wieder seine Lehrverträge begann, wurde er durch die Hohepriester und Aeltesten des Volkes (also wohl durch eine Deputation des Synedriums) unterbrochen. Sie richteten die Anfrage an ihn: in welcher Macht thuft du das? Und wer hat dir diese Macht gegeben? Sie fragten nach seiner theokratischen Autorisation. Jesus gab ihnen zur Antwort: ich will euch auch ein Wort fragen, und wenn ihr mir das faget, so will ich euch auch sagen, in welcher Macht ich dieses thue. Es betrifft die Taufe des Johannes, woher

Vorgangs nach Matthäus, einen Zwischenraum zwischen der Berfluchung, nach welcher Jesus ohne Zweifel mit den Jüngern gleich weiter ging, und der Entdeckung der Berdorrung anzunehmen.

*) S. o. S. 1212.

war diese? Vom Himmel (als eine göttliche Mission) oder von Menschen (als eine unberechtigte Schwärmerei)? Diese Gegenfrage Chrifti war eine vollkommen schlagende Abfertigung deßwegen, weil Johannes der Täufer das Synedrium bestimmt auf Chriftum als den Messias hingewiesen hatte, und weil sie sich vor dem Volke zuerst das Ansehen gegeben hatten, als ob fie die göttliche Sendung des Johannes auch anerkännten. Sie fühlten die Schwierigkeit, in welche die Frage Jesu sie verwickelte. Sie dachten bei sich selber: antworten wir: vom Himmel, so wird er zu uns sagen: Warum denn habt ihr ihm nicht geglaubt (nämlich insbesondere in Betreff seiner Einführung des Messias)? Antworten wir aber: von Menschen (war sie), so müssen wir uns vor dem Volke fürchten, denn alle halten den Johannes für einen Propheten. So kamen sie in ein Gedränge, das ihnen das Wort der Verzweiflung abnöthigte: wir wiffen es nicht!

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Aus diesem Umstande, daß sie sich zu einem falschen Geständniß der Unwissenheit in Bezug auf diese große theokratische Volksfrage entschlossen, daß sie dieses Geständniß dem verhaßten Propheten von Nazareth machen konnten im Tempelraume, vor den Ohren des Volkes daraus kann man schließen, wie sehr fie der Consequenzen sich bewußt waren, welche Jesus aus der Anerkennung des Täufers ziehen konnte, und wie sehr sie diefe fürchteten. Da sie nun aber die Autorität des Johannes in Frage stellten, und ihre eigne Preis geben, so konnte sie auch Jesus nicht mehr als eine theokratische Autorität anerkennen, welcher er schuldig fein follte, auf die betreffende Frage Rede zu stehen, und dieß erklärte er ihnen geradezu: So sage ich euch denn auch nicht, in welcher Macht ich dieses thue.

Und hierauf fing er an, sie selber in ihrer Verstockung gegen die Wahrheit immer gewaltiger anzugreifen. Er that dieß in drei Gleichnissen, die einen bestimmten Fortschritt bilden. Das Erste sagte ihnen, daß sie tiefer gefallen seien als die Zöllner und die Huren in ihrem Volke. Das Zweite verkündigte ihnen, daß sie zum Aeußersten fortschreiten, und den Erben des Weinberges ihres Herrn tödten würden, und daß sie dadurch dem schwersten Gerichte verfallen würden, während das Reich Gottes

auf die Heiden übergehen werde. Das Dritte ließ dieses Gericht der Verwerfung, und die bevorstehende Berufung der Heiden in das Reich Gottes noch stärker hervortreten, und gab ihnen zu erkennen, daß dabei keine Parteilichkeit für die Heiden obwalte, sondern daß der Geist der Heiligkeit auch über jener neuen Gemeine richterlich schalten werde.

Das erste Gleichniß bezog sich auf die vorliegende Haupts frage: die Anerkennung des Johannes. Was dünket euch aber? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem Ersten hin und sprach: Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weinberg. Diefer gab ihm zur Antwort: ich will es nicht thun. Hernach aber bereute er es, und ging hin. Und er ging zum Zweiten und sprach ebenso. Der antwortete: Ja, Herr, und er ging nicht hin. Hierauf ließ Christus sie das Urtheil selber sprechen, indem er sie fragte: Wer von den Zweien hat den Willen des Vaters gethan. Sie gaben ihm zur Antwort: Der Erste. Dann ließ er die Anwendung folgen: Wahrlich, ich sage euch, die Zöllner und die Huren werden vor euch eingehen in's Himmelreich. Denn Johannes kam zu euch in dem Wege der Gerechtigkeit (als ein rechtmäßiger Gottesbote), und ihr glaubtet ihm nicht. Die Zöllner aber und die Huren glaubten ihm. Und das fahet ihr, und doch besannet ihr euch auch nachher noch nicht, daß ihr an ihn geglaubt hättet.

Zuerst haben sie vernommen, daß sie schlimmer sind als die Zöllner und Huren, jezt will er ihnen zeigen, daß sie schlimmer find als die Heiden. Höret ein anderes Gleichniß, fuhr er fort. Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, und umgab ihn mit einem Zaun, und grub eine Kelter drinnen, führte einen Wachtthurm in demselben auf, dann übergab er ihn an Weingärtner und zog über Land. Da nun die Zeit der Früchte herbei kam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, seine Früchte in Empfang zu nehmen. Die Weingärtner aber griffen seine Knechte an, den einen schlugen sie, den andern tödteten sie, den dritten überfielen sie mit Steinwürfen. Noch einmal fandte dann der Hausherr Knechte in größerer Anzahl als zuvor, und diese behandelten sie eben so. Zulegt sandte er zu ihnen seinen eigenen Sohn, indem er sprach:

fie werden sich doch vor meinem Sohne scheuen. Als sie diesen aber kommen sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe. Kommt, lasset uns ihn tödten und sein Erbe an uns bringen. Und sie ergriffen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus, und tödteten ihn.

Nachdem er ihnen so ihr Bild im Gleichniß vorgehalten, ließ er sie abermals das Urtheil selber sprechen. Wann nun der Herr des Weinbergs kommen wird, fragte er sie, was wird er jenen Weingärtnern thun? Sie gaben ihm (mit vollendeter Frechheit) wirklich die Antwort, indem sie erklärten: die Elenden, elendiglich wird er sie umbringen, und austhun wird er den Weinberg an andere Weingärtner, welche ihm die Früchte zur bestimmten Zeit abliefern.

Ihre erheuchelte Unbefangenheit sollte wohl dem Herrn sagen, von ihnen könne damit natürlich nicht die Rede sein. Daß aber dergleichen von ihnen wirklich gesagt werden könne, das bewies er ihnen jezt mit den Worten: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist geworden zum Eckstein? Von dem Herrn ist er dazu gemacht geworden, und es ist ein Wunder (etwas Unerhörtes) in unfern Augen (Psalm 118, 22, 23). So sage ich euch also: Das Reich Gottes wird von euch genommen werden, und wird gegeben werden einem Volke, das die Frucht desselben einbringt. Dann machte er ihnen die warnende Andeutung, jener verachtete Baustein, der in den Augen des Vfalmisten zum Eckstein geworden, sei derselbe mysteriöse Stein, von welchem Jesaias geweissagt, daß alle zerschellen würden, die auf ihn fielen (Jes. 8, 14, 15), und den auch Daniel im Geifte erblickt habe als einen Stein, der Alles zermalmen werde, worauf er falle (Daniel 2, 34, 45).

Die Widersacher Jesu merkten wohl, daß diese Gleichnisse fich auf sie bezogen. Daher hätten sie ihn gerne gegriffen, um ihm den Prozeß zu machen. Und jezt waren sie schon so erbittert, daß sie von Neuem darauf dachten. Allein noch fesselte fie die Scheu vor dem Volk, das den Herrn wie einen Propheten verehrte, und ihn schirmend umgab. Daher mußten sie es geschehen lassen, daß er noch ein drittes Gleichniß folgen ließ, das stärkste von Allen.

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Das Himmelreich ist gleich einem Könige, welcher seinem Sohne das Hochzeitfest bereitete. Er sandte Knechte aus, daß fie die (bereits früher) Geladenen zur Hochzeit riefen. Und sie wollten nicht kommen. Wiederum fandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und mein anderes Maftvieh ist geschlachtet und Alles ist bereit: Kommet zur Hochzeit. Sie aber achteten nicht darauf und gingen ihre Wege: Der eine auf seinen eignen Acker, der andere zu seiner Handelschaft, die Uebrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten sie und tödteten sie. Da das der König hörte, ward er zornig, fandte seine Kriegshcere aus, ließ jene Mörder niedermachen, und ihre Stadt niederbrennen. Dann sprach er zu seinen Knechten: die Hochzeit ist zwar bereitet, aber die Geladenen waren es nicht werth. So gehet nun hin auf die Scheidewege der Straßen, und welche ihr nur findet, die ladet zur Hochzeit. Und jene Knechte gingen hinaus auf die Straßen, und brachten zusammen Alle, welche sie fanden, Böse und Gute, und das Fest wurde vollbesezt von Gästen, die sich zu Tische lagerten. Als nun der König hinein ging, die Gäste zu sehen, sah er da einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an. Und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen, und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Jener aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werfet ihn hinaus in die äußerste Finsterniß.

Der Herr erklärte diese Hindeutung auf den Ort der Qual mit dem Zusaß, mit welchem er öfter jenen Ort bes zeichnete: Da wird sein Heulen und Zähneklappern! Dann faßte er sein Urtheil über das ganze Verhalten der Menschheit, insbesondere seines Volkes gegen die Einladung in's Himmelreich in die Worte zusammen: Denn Viele sind berufen, aber Wenige sind auserwählt.

In dem lezten Gleichnisse hatte Christus das Verhalten der Juden gegen die Einladung ihres Gottes zu der Hochzeit feines Sohnes sehr scharf charakterisirt; die Gleichgültigkeit der Meisten, die fanatische Erbitterung der Oberen des Volkes gegen den Helden des Festes und gegen die Diener, die zu

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