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wenigsten gemäß. So hätte vielleicht der Evangelist Johannes konstruiren können, schwerlich Markus.

3. Anmerkung.

,,Ex ungue Leonem!" Dieß gilt von Christo, wie ihn Markus einführt. In anderem Sinne auch von dem Anfang des Evang. selbst. Man bemerke die Ausdrücke: oilspooohvμîrai návres – κύψας λύσαι – είδε σχιζομένους τοὺς οὐρανούς κ. Μ.

u. A.

4. Anmerkung. Man hat den Zug: Christus war bei den Thieren (in der Wüste) seltsam gefunden. Dieß, indem man die mysteriöse Tiefe und Schönheit desfelten verkannte. Man vergl. hier die Novelle von Göthe: Das Kind und der Löwe, und: Theologisches aus einer Menagerie, in m. vermischten Schrift. 4. Bd. S. 189.

Dritter Abschnitt.

Die ersten Wirkungen, durch welche Christus gleich bei seinem Auftreten seine göttliche Kraft offenbart.

(I. 16-45.)

Die göttliche Kraft, in welcher Christus, der Sohn Gottes auftrat, wurde zuerst offenbar in der Berufung seiner ersten Jünger.

Als er umherging am galiläischen Meere, sahe er den Simon und den Andreas, seinen Bruder, da sie ihr Neß in das Meer warfen, denn sie waren Fischer. Und Jesus sprach zu ihnen: folget mir nach, und ich werde schaffen, daß thr Menschenfischer werdet! Und alsbald verließen sie ihre Nege, und folgten ihm nach. Als er aber nur ein wenig weiter gegangen war, sah er den Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes - und zwar gerade, wie sie in der Fischerbarke ihre Neze flickten. Er berief sie aber sogleich, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Schiffe mit den Tagelöhnern zurück, und folgten ihm nach. - Die himmlische Kraft des Rufes Chrifti tritt besonders darin hervor, daß diese vier Männer ihm augenblicklich Folge leisteten, obschon der Ruf im un

gelegenften Momente an sie zu ergehen schien, da die beiden Ersteren gerade ihr Nez in's Meer geworfen hatten, und also ganz von der Spannung der Fischerluft gefesselt schienen, und da die beiden andern ihre Neze flickten; wahrscheinlich also kurz vorher die glücklichsten Züge gethan hatten, und jezt auf neuen glücklichen Fang hofften.

Die Kraft Christi bewährte sich aber nicht nur den auserwählten Geistern, sondern auch dem Volk, und selbst den ärmsten, von dem Elend der Sünde Gebundnen im Volk, ja den Dämonen selbst gegenüber.

Sie gingen jezt miteinander hinein in die Stadt Kapernaum. Und am ersten Sabbat, welcher folgte, ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Und sie waren ganz außer sich vor Staunen über seine Lehre. Denn er lehrte sie als der, welcher Macht hatte -die ganze Lebensmacht des Wortes und nicht wie die Schriftgelehrten — in todten Formeln. Es befand sich aber in ihrer Synagoge ein Mensch, von einem unsaubern Geifte behaftet. Dieser schrie laut auf: Laß uns, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth! Du bist gekommen, uns zu verderben! Ich weiß, wer du bist, der Heilige Gottes! ¡Jesus aber bedräute ihn mit dem Worte: verstumme, und fahre aus von ihm. Und der unsaubere Geist rüttelte ihn und schrie mit lauter Stimme es war die Befreiungskrise des Gebundnen dann fuhr er aus von ihm. Und alle verwunderten sich hoch, und fingen an untereinander zu verhandeln über diese Erscheinung; es hieß: was ist das? Was ist das für eine neue Lehre? Nach seiner Vollkraft gebietet er auch den unsaubern Geistern, und sie gehorchen ihm. Und jezt verbreitete sich der Ruf von ihm nach allen Seiten bis in die Gränzlande von Galiläa hinaus.

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So erkennt das Volk fofort in seiner Lehre die Vollkraft des Lebens, die Gotteswirkung und Gottesthat, und in seinem Wunderthun die neue Lehre, die Annäherung eines mysteriösen neuen geistigen Lebensreichs *). In_voller Klarheit

*) „Die Aenderung B. 27: tis ʼn didaɣn n xaivn avrŋ beweist, daß man zu Marci Zeit das Christenthum vorzugsweise aus dem Gesichtspunkte einer

und Zuversicht tritt er den Dämonen entgegen, die ihn durch ihre huldigenden Worte zu bestechen, durch ihren Troß abzumahnen suchen, allein die es gleichwohl verrathen müssen, daß fie in ihm den Sieger erkennen. Ihr Wüthen und die lezten Parorismen, welche sie den Dämonischen bereiten, kann ihn nicht irre machen. Sofort also erweist er sich als der gewisse Erlöser der von der Macht der Finsterniß Gebundenen, und das Volk fühlt sein Auftreten wie einen elektrischen Schlag; sein Ruf geht wie ein Lauffeuer durch's ganze Land.

Wie er aber der Synagoge feinen Segen bringt, so dem Hause, und wie er die Dämonischen befreit, so heilt er die Kranken. Sofort wie sie nun die Synagoge verließen, kamen fie in das Wohnhaus des Simon und Andreas, von Jakobus und Johannes begleitet. Und die Schwiegermutter des Petrus lag am Fieber krank. Alsbald sagten sie ihm von ihr und er trat zu ihr, und richtete sie auf, indem er sie bei der Hand ergriff, und das Fieber verließ sie augenblicklich. Sie sorgte jegt für ihre Bedienung. Hier wurde der Wunderthäter nun nicht bloß durch die bequeme, rasche Form, in welcher er die Hülfe leistete, sondern auch durch die große Entschiedenheit, womit die Geheilte augenblicklich als Dienerin ihrem Helfer und seinen Genoffen aufwarten konnte, verherrlicht.

Nun aber schien sich bald der Plaz vor seinem Hause in cin großes Krankenlazareth zu verwandeln. Sobald es Abend geworden, und die Sonne untergegangen war, brachten sie zu ihm Alles, was krank war, und die Beseffenen; die ganze Stadt war versammelt vor der Thür. Und er heilte Viele, die mit mancherlei Seuchen behaftet waren, und trieb viele Dämonen aus, und ließ die Dämonen nicht reden, denn fie fannten ihn. So wenig Gewicht legte er auf ihre Offenbarungen, ja so bestimmt lehnte er ihre Zeugnisse aus dem Jenseits für seine Autorität ab, weil er ihrer nicht bedurfte, und weil sie leicht irre leiten fonnten.

neuen Lehre zu betrachten gewohnt war; vassend ist sie nicht, weil Christus nicht durch eine Lehre, sondern durch göttliche Kraft Teufel austrieb." So meint Gfrö rer. Die Juden aber verstanden sich besser auf den Zusammenhang zwischen der neuen Lehre und der Wunderkraft Christ.

Die ganze Noth einer bevölkerten und belebten Stadt, wie fie in der Regel zur Nachtzeit ohne Scheu hervortritt, erschien wie in einem Heer von Gespenstern vor seiner Thür. Und er war stark genug, noch in den Stunden der Ermattung, eines Feierabends, einer ganzen Stadt zu helfen.

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Gleichwohl ruhte er nicht aus bis in den nächsten Tag hinein. Schon früh, während es noch nächtlich dämmerte, stand er auf, ging hinaus, zog sich in eine Einöde zurück, und betete daselbst. Allein Simon und die bei ihm waren, gingen ihm nach, und da sie ihn fanden, sprachen sie zu ihm: sie suchen dich Alle. Er aber mochte auf das Verlangen der Bewohner von Kapernaum, daß er jest wiederkehren möchte, nicht eingehen. Sein Drang zu helfen ging über ihre Mauern hinaus. Er gab ihnen also zur Antwort: laffet uns in die nächsten Flecken gehen, daß ich auch dort predige. Denn dazu bin ich ausgegangen. Dazu rüstete er sich eben jezt*). Und er predigte in ihren Synagogen in ganz Galiläa, und trieb die Dämonen aus.

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Die wichtigste Wunderheilung aber auf dieser ersten Wanderung durch Galiläa war die Heilung eines Aussäßigen. Sie bewies es, wie sicher sich der Herr fühlte als Helfer dem menschlichen Elend gegenüber. Es kam ein Ausfäßiger zu ihm, rief ihn an und fiel vor ihm auf die Kniee mit den Worten: Wenn du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus in dem Trieb seines Erbarmens streckte seine Hand aus und rührte ihn an und sprach: ich will's thun, sei gereinigt. Und so wie er das sprach, ging der Aussaß augenblicklich von ihm, und er ward gereinigt. Nach dem levitischen Rechte wäre jezt Jesus als ein Unreiner zu betrachten gewesen, weil er den Ausfäßigen berührt hatte, aber nach dem Rechte der christologischen Wirklichkeit war jener Aussäßige selber wieder rein. Jesus fühlte die Rückwirkung der levitischen Vorausseßung, wie sie in der Bestürzung jenes Kranken selber, der wohl wußte, daß ihn sonst niemand ungestraft berühren durfte, sich äußern

*) Hter scheint allerdings nicht die allgemeine Sendung Christi vom Vater, sondern sein Ausgang aus Kapernaum gemeint zu sein, wie es die Ueberseßung von Stolz ausgesprochen, obwohl Christus für den Augenblick mit zur Stadt zurück ging.

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mochte, darum stellte er sich im Geifte ergrimmend, zusammenschauernd*) gegen diese Rückwirkung fest, trieb ihn alsbald von sich fort, und gebot ihm: Siehe zu, daß du Keinem auch nur ein Wort sagst, sondern gehe hin und zeige dich dem Priefter, und bringe das Opfer für deine Reinigung, wie es Mofes geboten hat, zu einem Zeugniß über sie daß sie deine Heilung anerkannt haben **). — Jener aber folgte der Weifung Christi nicht, sondern fing sogleich, wie er von ihm fortgegangen war, an zu predigen, und die Geschichte bekannt zu machen. Dadurch wurde denn Christus (gefeßlich) verhindert, öffentlich (føgleich) in eine Stadt hineinzugehen; daher hielt er sich vorläufig zur Abhaltung der levitischen Quarantaine - in der Einöde auf***). - Das Volk aber fühlte wohl, daß es bei ihm keine Ansteckung zu befürchten hatte sie kamen felbft in die Einöde zu ihm von allen Enden.

1. Anmerkung. Der Evangelist übergeht in diesem Abschnitt die Bergpredigt, so wie die Geschichte von dem Hauptmann zu Kapernaum. Wenn er die Berufung der 4 Apostel an die Spiße des Abschnitts stellt, so faßt er den ersten Moment derselben mit dem legten zusammen.

2. Anmerkung. Ueber das gesteigerte Ahnungsvermögen der Däs monischen, und ihre Rücksichtslosigkeit in der Verkündigung der Messianität Chrifti s. v. B. II. S. 276; über das Naturgemäße des Widerspruchs in ihren Aeußerungen f, S. 296, und über das Hervortreten der Heilung in der Gestalt eines leßten stürmischen Parorismus S. 297.

*) S. o. B. II, S. 1125. Wir haben hier denselben Ausdruď ¿μßgiuŋoáμɛvos, welcher bei Joh. in der Geschichte der Auferweckung des Lazarus (nur dort mit Dem 3ufag τῳ πνεύματι) perfommt.

**) S. o. S. 91.

***) S. B. 11, S. 639.

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