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sehen haben - zu herrschen über die Völker, hochherrlich über sie herrschen, und daß die Großen unter ihnen großmächtig über sie walten. Aber nicht also soll es sein unter euch. Sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein. Und welcher unter euch der Vornehmste werden will, der foll euer Aller Knecht sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen, und zu geben sein Leben zum Erlösungspreis für Viele.

1. Anmerkung. Markus übergeht hier wie Matthäus den Zug Jesu von Peräa nach Judäa, die Auferweckung des Lazarus und seinen Aufenthalt in Ephräm.

2. Anmerkung. Die wichtige Mittheilung über die große bange Spannung der Jünger beim Aufbruch gen Jerusalem verdanken wir dem Markus allein (V. 32). Die Aufzählung der Leiden, welche Jesus be= vorstehen, theilt er uns mit in einer feierlichen Form, welche wir gesucht haben durch die Ueberseßung wieder zu geben. Er nennt bei der Dars stellung des Anliegens der Söhne des Zebedäus statt der Mutter die Söhne selbst. Matthäus schreibt: wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht. Euer aller Knecht, schreibt Markus.

Fünfzehnter Abschnitt.

Der Zug von Jericho nach Jerusalem.

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Zunächst führte der Herr seine Jünger gen Jericho. Von dieser Stadt aus begann dann der festliche Zug, indem ihn außer seinen Jüngern eine große Volksschaar begleitete. An dem Wege aber, auf welchem der Herr die Stadt verließ, saß der blinde Bartimäus (oder) des Timäus Sohn, und bettelte. Als er nun hörte, daß es Jesus von Nazareth sei - der vorüberziehe (ihm galt also der ganze Festzug), da fing er an zu rufen: Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Da aber bedräuten ihn Viele, er solle schweigen. Er aber schrie noch vielmehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und

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Jesus stand stille, und gebot, man solle ihn herbeirufen. Und fie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: sei getroft, stehe auf, er ruft dich! Da warf er sein Oberkleid ab, stand auf und kam zu Jesu. Und Jesus antwortete ihm seinem Hülferuf und sprach: Was willst du, daß ich dir thun foll? Der Blinde aber sprach zu ihm: Rabbuni - indem er ihn also recht nachdrücklich mit dem Wort: mein Lehrer titulirte daß ich sehend werde! Jesus aber sprach zu ihm: Gehe hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend, und folgte ihm (sogleich) auf seinem Wege nach.

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Da sich nun der Zug der Stadt Jerusalem nähert und — zuvörderst also den Orten Bethphage und Bethanien am Delberge, so sendet Jesus zwei seiner Jünger ab, und spricht zu ihnen: gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und fogleich wie ihr in denselben hineinkommt, werdet ihr finden ein Füllen angebunden, auf welchem noch nie ein Mensch ge= fessen hat. Das löset ab, und bringt es her. Und wenn Jemand zu euch sagen sollte: Warum thut ihr das? so sprechet: der Herr bedarf seiner, und alsbald wird er es hieher senden. Sie gingen hin und fanden das Füllen gebunden an der Thür, draußen auf offner Straße, und sie banden es los. Etliche aber von denen, die dort standen, sprachen zu ihnen: Was macht ihr da, daß ihr das Füllen ablöset? Sie aber sprachen fagten ihnen das Losungswort —, wie es ihnen Jesus vorgeschrieben. Da ließ man sie ziehen! Und sie führten das Füllen zu Jesu, und legten ihre Kleider darauf, und er sezte fich darauf. Viele aber breiteten ihre Kleider aus auf den Weg. Andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die aber, welche voranzogen, und die welche nachfolgten, riefen: Hosianna, gesegnet sei der da kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das anbrechende Reich unseres Vaters David! Hosianna in der Höhe! Und Jesus hielt seinen Einzug in Jerusalem und in den Tempel, und da er umherblickend Alles in's Auge gefaßt hatte, und es bereits Abend geworden war, ging er hinaus nach Bethanien mit den Zwölfen.

so

Das ist der Königszug Chrifti: Jesus von Nazareth : so heißt

der Zug. Der blinde Bettler am Wege kennt die Bedeutung dieses Namens, und schreit dem Könige nach. Und alle unberufenen Ceremonienmeister bei diesem Zuge können sein Geschrei nicht niederschlagen. Das Ohr des Königs hört die Klage des blinden Bettlers durch den Jubel der Schaar hindurch. Der Zug muß halten um des blinden Bettlers willen. Der Bettler wird geheilt und der Zug des Geistes Christi in dem Zuge der Schaar nimmt ihn mit. Die Gemeine bewahrt seinen Namen. So räumt der Königszug Christi auf mit dem Elend am Wege. Ein blinder Bettler kann ihn halten machen. Ein blinder Bettler, verwandelt in einen sehenden, glücklichen Jünger, kann ihn bereichern.

Wie arm aber und wie reich zugleich der Herr seinen Einzug hält in die heilige Stadt, in welcher Demuth und in welcher Majestät, das beweist seine Sendung nach dem Efelsfüllen! Schon find fie der heiligen Stadt nahe gekommen, und noch pilgert er unter den Fußgängern mit dahin. Endlich denkt er auf einen festlichen Einzug. Dazu genügt ihm ein Füllen*), das angebunden im nächsten Flecken auf offner Straße steht. Aber wie königlich ist der Blick, das Gemüth, die Gewißheit, mit welcher er dieses Thier abholen lassen fann! Er weiß, daß das Thier da steht zu seiner Verfügung. Sein Zug aber geht durch die heilige Stadt geradezu zum Tempel, und von entscheidender Bedeutung ist hier der Adlerblick, mit dem er Alles schweigend in's Auge faßt; das ganze Tempelwesen durchschaut.

Anmerkung. Markus hat für die Aufbewahrung des Namens des blinden Bettlers Sorge getragen. Er schildert die Ermuthigungen, welche der Bettler empfängt, und sein kühnes, rasches Herbeieilen sehr anschaulich. Er bezeichnet das Verhältniß der Annäherung Jesu zu Jerusalem und den dazwischen liegenden Orten ganz der Anschauung gemäß. Auch bezeichnet er die Stelle, wo die Jünger das Füllen angebunden finden (V. 4). In seinem Bericht über das Hoflanna ertönt auch ein Hosianna dem Königreiche des Vaters David. Die Erwähnung der Umschau, welche Jesus im Tempel hält, ist diesem Evangelisten eigenthümlich.

*) Das nach Weiße 1, S. 573, ohne sonderliche Umstände ein Pferdefüllen gewesen sein soll.

Sechszehnter Abschnitt.

Die Tempelreinigung, der Entscheidungskampf, und der Abschied vom Tempel.

(XI, 12

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Als der Herr am nächsten Morgen mit den Jüngern von Bethanien zur Stadt zurückkehrte, gab er den Eindruck, den ihm das israelitische Volk zulezt bei seiner Umschau im Tempel gemacht hatte, bestimmt zu erkennen. Er fühlte Hunger unterwegs, und da er von Weitem einen Feigenbaum erblickte, welcher Blätter hatte, ging er um zu sehen, ob er Etwas auf demselben fände. Und da er an denselben herangekommen war, fand er nichts als nur Blätter; denn es war eben nicht Feigenzeit. So hatte ihn also der Baum mit seiner einladenden Blätterfülle getäuscht.- Jesus aber gab ihm den Bescheid: Nun und nimmermehr soll von dir noch irgend Einer eine Frucht effen! Dieses Wort hörten seine Jünger.

Nach diesem Spruch Christi gingen sie weiter nach Jerusalem. Und jest fing Jesus an, sobald er in den Tempel hineinkam, die welche sich als Käufer und Verkäufer in demselben aufhielten, hinauszutreiben. Zudem warf er die Tische der Wechsler und die Stühle der Taubenkrämer um, und ließ auch das nicht einmal - zu, daß Jemand ein Gefäß durch den Tempel trug. und er lehrte sie und sprach zu ihnen: stehet nicht geschrieben: mein Haus soll heißen ein Bethhaus allen Völkern? Ihr aber habt daraus gemacht: „eine Räuberhöhle." Als die Hohepriester und Schriftgelehrten von dieser That Christi hörten, wurden sie von Neuem aufgeregt, die Frage, wie sie ihn am füglichsten umbringen könnten, wieder vorzunehmen. Denn sie fürchteten sich vor ihm sie fanden es außerordentlich schwierig, sich seiner zu bemächtigen weil alles Volk ganz bewegt war und voll Staunen über seine Lehre. Und als der Abend kam, ging er wieder hinaus vor die Stadt.

Am nächsten Morgen aber sahen sie im Vorbeigehen, daß

der Feigenbaum von Grund aus verdorrt war. Da erwachte ⚫ bei Petrus die Erinnerung, und er sprach zum Herrn: Rabbi, fiehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Jefus antwortete und sprach zu ihnen: habt Glauben an Gott! Denn wahrlich ich sage euch wenn auch Einer spricht zu diesem Berge: hebe dich fort und wirf dich in das Meer, und er zweifelt nicht in seinem Herzen, sondern er glaubt, daß geschehen werde nach seinem Wort, so wird's ihm geschehen, was er auch ausspricht. Darum sage ich euch: bei Allem, was ihr im Gebet euch erbittet, glaubet nur, daß ihr es empfangen werdet, und es wird euch werden! Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wo ihr etwas wider Jemand habt, damit auch euer Vater in den Himmeln euch eure Uebertretungen vergebe. So kamen sie wieder gen Jerusalem. Als er aber jezt im Tempel umherwandelte, da kamen zu ihm die Hohepriester und die Schriftgelehrten und die Aeltesten und sprachen zu ihm: In welcher Macht thust du das? Und wer hat dir diese Macht gegeben, daß du Solches thust? - Woher hast du die Macht oder Sendung? Und woher die Vollmacht oder Beglaubigung ? Je= fus gab ihnen zur Antwort: Auch ich will euch Ein (einzig) Wort fragen; das beantwortet mir, dann will ich euch sagen, in welcher Macht ich dieses thue. Die Taufe des Johannes was haltet ihr von dieser, war sie vom Himmel oder von den Menschen? Darauf gebt mir Antwort. Da überlegten sie bei sich selber: wenn wir sagen: vom Himmel! so wird er sagen: warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt? Sollen wir aber sagen: von den Menschen*)? Diesen Gedan

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ken mochten sie nicht ausführen. - Sie fürchteten sich vor dem Volke**) das zu sagen. Denn alle hielten den Johannes dafür, daß er ein rechter Prophet sei. So antworteten sie also Jesu: Wir wissen es nicht. Er aber gab ihnen das Wort zur Antwort: so sage ich euch auch nicht, in welcher Macht ich dieses thue.

Obwohl er ihnen aber jegt eine offne Erklärung über seine

*) Gegen sáv zeugen die meisten Codd.

**) Die Lesart poßovμeda ist nicht hinlänglich beglaubigt.

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