ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

nehmende Schriftgelehrte in einem günstigen Lichte erscheint (V. 28-34). Die Zurückführung der Einheit der Gebote auf die Einheit Gottes (womit folglich ihre innere Gleichheit in dem Hauptgebot ausgesprochen ist) V. 32 ist hier von besonderer Bedeutung. So wie Markus von den leßten Gleichnißreden Jesu an die Feinde nur eine hat, so hat er auch aus der Strafrede nur einen Vorwurf hervorgehoben, und zwar den schärfssten V. 40. Er läßt das ganze Gewicht dieser Strafrede auf die Schriftgelehrten fallen (V. 38). Die bedeutungsreiche Geschichte, wie sich der Herr dem Opferkasten gegenüberseßt, hat er ausführlicher als Lukas. Charakteristisch ist die Verwendung der Jünger für den Tempel, wie er fie hat. Gin Singer prit: ποταποὶ λίθοι, καὶ ποταπαὶ οἰκοδομαί!

Siebenzehnter Abschnitt.

Die Grundzüge der Verkündigung des Weltendes. (XIII, 3—37.)

[ocr errors]

Gleich nachher finden wir den Herrn sizend auf dem Delberge, dem Tempel gegenüber wahrscheinlich noch an demfelben Abende. Hier fragten ihn insgeheim die vier Jünger Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas: sage uns, wann wird das geschehen? Und welches ist das Zeichen, wann das Alles geschehen wird? Jesus aber, um ihnen Antwort zu geben, begann zu reden sprach sich aus in folgenden Worten: Sehet zu, daß euch Niemand verführe! Denn Viele werden kommen und sprechen: ich bin's! Und werden Viele verführen. Wenn ihr aber hören werdet Kriege und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Denn so muß es kommen, aber das ist noch nicht das Ende, Denn ein Volk wird aufstehen wider das andere, und ein Königreich wider das andere, und es werden eintreten Erdbeben von Ort zu Ort, Hungersnöthen und Erschütterungen; das ist der Anfang der Wehen - der Geburtswehen des Weltendes. Ihr aber habet nur auf euch felber Acht! Denn sie werden euch überantworten - abliefern vor die Synedrien und an die Synagogen; ihr wer da geschlagen, (geftäupt) werden; und ihr wer

Det

[ocr errors]

-

[ocr errors]

det stehen vor Fürsten und Königen wegen meiner, zu einem

-

Zeugniß über sle. Und unter allen Völkern muß zuvor noch vor dem Ende das Evangelium gepredigt werden. Wenn sie euch nun abführen und überantworten: so forget nicht zum Voraus darum, was ihr reden werdet, und bekümmert euch nicht, sondern was euch gegeben werden wird in jener Stunde, das redet. Denn nicht seid ihr es, die da reden, sondern der heilige Geist. Es wird aber überantworten ein Bruder den Andern zum Tode, und der Vater den Sohn, und die Kinder werden aufstehen wider die Aeltern und werden ihnen den Tod bereiten. Und ihr werdet gehaßt sein von Allen um meines Namens willen. Wer aber bis zum Ende beharret, der wird selig werden.

So viel vom ganzen Weltlauf bis zum Weltende!

Was aber die Zerstörung Jerusalems und die damit zusammenhangenden Gerichte insbesondere betrifft, so stehet_es_damit so: Wenn ihr aber sehen werdet den Gräuel der Verwüftung, von dem der Prophet Daniel geredet hat, wie er da steht, wo er nicht stehen sollte (wer das lieset, der verstehe es) alsdann sollen diejenigen - die Jünger welche in Judäa sind im Unterschied von den galiläischen fliehen in's Gebirg nach Peräa. - Wer aber auf dem Dache ist, der steige nicht hinab in das Haus, noch gehe er hinein, um noch etwas zu holen aus seinem Hause, und wer auf dem Acker ist, der kehre nicht nach Hause um, um sein Oberkleid zu holen. Wehe aber den Schwangern und den säugenden Frauen in der Zeit! Betet aber, daß eure Flucht nicht eintreten möge zur Winterszeit! Denn es wird in jenen Tagen eine Trübsal sein, wie eine solche nicht gewesen ist von Anfang der Schöpfung an, die Gott geschaffen hat, bis jeßt, und wie eine solche auch nicht mehr sein wird. Und wenn der Herr diese Tage nicht zu kürzeren machte, so würde kein Mensch felig. Aber um der Auswählten willen, die er auserwählt hat, werden die Tage kürzer (leidlicher) gemacht. Wenn nun alsdann Jemand zu euch sagen möchte, Siehe hier ist Christus, oder dort, so glaubet es nicht! Denn es werden sich erheben falsche Meffiasse (Chrifti) und falsche Propheten, und werden Zeichen und Wunder thun, um zu verführen, wenn

es möglich wäre, auch die Auserwählten. Ihr aber, fehet zu, fiehe ich habe euch das Alles zum Voraus gesagt.

Das ist das Gericht im Weltlauf, wie es mit der Zerstö

rung Jerusalems beginnt.

-

Der Schluß desselben ist das Weltende, und dieß tritt ein in folgender Gestalt. Aber in jenen Tagen des ftillen verlaufenden Gerichtes nach jener Trübsal der Zerstörung Jerusalems wird die Sonne sich verfinstern, und der Mond wird nicht mehr seinen Schein geben, und die Sterne des Himmels werden sein — erscheinen als fallende, und die Kräfte in den Himmeln werden erschüttert - und dadurch umgestaltet werden. Und alsdann werden sie erblicken den Menschensohn kommend in den Wolken mit vieler Kraft und Herrlichkeit. Und alsdann wird er seine Engel senden, und wird versammeln seine Auserwählten von den vier Winden vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

Ueber die Vorzeichen der Gerichte Gottes sprach sich Jesus dann in folgendem Gleichniß aus: An dem Feigenbaum lernet dieses Gleichniß. Wenn jezt sein Zweig saftig wird, und seine Blätter gewinnt, so erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr sehet, daß diese Dinge gebenen Zeichen geschehen, so erkennt daran, es ist Gericht selber

G

schon vor der Thür.

die ange=

[ocr errors]

das

Hierauf fügte der Herr noch eine besondere Nuganwendung für die Jünger hinzu:

Wahrlich ich sage euch, dieses Geschlecht

[ocr errors]

diese Christenart wird nicht vergehen, bis daß dieß Alles geschehe. Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Um jenen Tag aber und um die Stunde weiß Niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater. Sehet, wachet, und betet! Denn ihr wisset nicht, wann die Zeit ist. Gleichwie ein Mensch, der in die Ferne zog und ließ sein Haus, und übergab seinen Knechten die Vollmacht die Verwaltung seines Gutes -, einem jeden sein Werk: dem Thürhüter aber gebot er, er sollte - wohl - wachen! So wachet nun, denn ihr wisset nicht, wann der Herr des Hauses kommt; am Abend,

[ocr errors]

oder um Mitternacht, oder um den Hahnenschrei, oder am Morgen. Was ich euch aber sage, das sage ich Allen: wachet!

1. Anmerkung. Markus allein nennt uns die Jünger, welche den Herrn über die künftigen Gerichte befragten: Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas *). Er sagt uns, daß fie ihn fragten im vertraulichen Kreise, und daß es also ein solcher Kreis war, dem Jesus diese Aufschlüsse gab. Statt der loquor bei Matth. und Luk.; und den góßŋrga w. bei Luk. hat er die rapazai. Freilich ein nicht ganz beglaubigter Zusaß. Die drei Cyklen des Gerichtes sind bei ihm ebenfalls bestimmt unterschieden, wie bei Matthäus. Die mehr doktrinelle Stelle 10, 11, 12 im ersten Cyklus des Matth. C. 24 läßt er aus, weil sie durch eine ähnliche - aber nicht gleiche im zweiten Cyklus erseht zu sein scheint. Doch läßt er auch die höchft bedeutsame Stelle Matth, V. 26-28 aus. Dagegen bringt er die Schilderung, wie die Verwandten einander verfolgen, die auch Lukas hat, in sehr anschaulichen, und starken Zügen. Der 11. Vers des Markus findet sich bei Matthäus in der Instruktion der Jünger. Die Darstellung der Wiederkunft Christi hat er, mit Matth. verglichen, in abgekürzter Gestalt. Bei der Erklärung Christi, daß Niemand die Stunde des Weltendes wiffe, als der Vater allein, hat er den wichtigen Zusaß: auch der Sohn nicht. Er hebt den Grundgedanken der eschatologischen Rede in einer wichtigen Stelle, die er allein hat V. 33–36 - denn sie ist mit der ähnlichen bei Matth. nicht zu verwechseln in dem rasch sfizzirten Gleichnißwort, das die Jünger fämmtlich als Thürhüter an dem Hause des Herrn erscheinen läßt, und in dem Schlußwort Jesu: Wachet! anf's Stärkste hervor.

2. Anmerkung. Was die eschatologische Verkündigung Jesu betrifft, so findet es Weiße „keineswegs unmöglich, nicht einmal unwahrschein= lich, daß eine wirkliche Prophetengabe, ein magisches Hellsehen dabei war." D. a. W. I, S. 591. Gleichwohl meint er, die Weifsagung, die falschen Propheten und Pseudomessiasse betreffend, sei buchstäblich verstanden freilich nicht eingetroffen. Unter den Schwangern und Säugenden sollen folche zu verstehen sein, welche innerhalb der alten Ordnung noch schaffen oder erzeugen wollen. Die Schilderung des Weltendes selbst bezeichnet Weiße als ein seltsames Phantasma.“ Jesus selber soll dergleichen

"

nur im symbolischen Sinne gesprochen haben.

*) Saunier meint, S. 141 Markus habe aus dem xar' idiav bei Matth. geschlossen, es feien die bekannten vertrauten Jünger Jesu gewesen. Aber wie wäre er dann zu dem Andreas gekommen? Gfrörer bemerkt sogar: „Wenn Etwas im engeren Kreise der Jünger vorgeht, so sind immer die Viere voran.“

Achtzehnter Abschnitt.

Die Geschichte des Leidens Jesu.

(XIV, XV.)

Als der Herr den Jüngern jene Eröffnung machte, war es nur noch zwei Tage bis zum Doppelfest des Osterlamms und der ungesäuerten Brodte. Um diese Zeit rathschlagten die Hohepriester und die Schriftgelehrten viel darüber, wie sie den Herrn mit List ergreifen und tödten möchten. Allein obwol fie darüber beständig rathschlagten, und das Osterfest schon so ganz nahe war, so waren sie doch jezt noch völlig rathlos über die Art und Weise der Hinrichtung Jesu und über die Zeit; ja was die leztere betrifft, so machten sie sogar noch den Beschluß, daß sie nur ja nicht dem Herrn auf das Fest den Prozeß machen wollten, damit nicht ein Aufruhr im Volke entstehe.

Allein die Aufhebung dieses Beschlusses durch den Verrath des Judas war schon eingeleitet. Als nämlich Jesus einige Tage vorher in Bethanien war, in dem Hause Simons des Ausfäßigen, und zu Tische gelagert war, kam ein Weib, mit einem Alabasterfläschchen voll ungefälschter, kostbarer Nardensalbe, und zerbrach das Glas und goß es aus auf sein Haupt. Es waren aber Einige da, die ihren Unwillen untereinander äußerten und sprachen: Wozu ist diese Verschwendung - dieser Verderb der Salbe geschehen! Diese Salbe konnte ja verkauft werden für mehr als dreihundert Groschen, und den Armen gegeben werden. Und sie grollten mit ihr. Jesus aber fprach: laffet sie! Was beunruhigt ihr sie! Sie hat ein gutes Werk an mir gethan! Denn allezeit habt ihr die Armen bei euch, und wenn ihr wollt, so könnet ihr ihnen Gutes thun. Mich aber habt ihr nicht allezeit. Was diese vermochte, das hat sie gethan; sie hat zum Voraus im Vorgefühl das Geschäft vorausnehmend meinen Leib gesalbt zum Begräbniß. Wahrlich, ich sage euch, wo auch nur dieses Evangelium gepredigt werden mag in aller Welt, da wird man auch sagen was diese gethan hat, zu ihrem Gedächtniß. — Und Judas

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »