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ênì Tónov nedivov)." So wäre es also wirklich eine scharfe Ironie gegen das Bergaufsteigen, ¡wenn man nachher wieder Berg absteigt, das Stehen wäre eine Ironie auf das Sißen, und die Ebene eine Ironie auf die Berghöhe. Vielmehr freilich ist diese Kritik als eine Ironie auf die Kritik zu betrachten, wenn man sie auf's gelindeste beurtheilen will. Ueber den Unterschied zwischen den Bergreden bei Matthäus und Lukas, vergl. II, S. 567 ff.

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4. Anmerkung. Lukag eignet sich (V, 29) den Ausdruck: Zöllner und Sünder, den er als ein Wort der Pharisäer wohl kennt (V. 30), nicht an. Er allein hat den Zusaß, zur Buße bei der Erklärung Christi V. 32. Die Johannesjünger läßt er in Eins aufgehen mit den Pharifäern und Schriftgelehrten V. 35. Die Bemerkung, daß die Johannesjünger auch Gebetsübungen neben dem Fasten halten, hat er allein (V. 33). Der Ausdruck: Könnt ihr die Genoffen des Bräutigams zum Fasten bringen? ist stärker, als der bei Matth. und Mark. (V. 34). Den Lappen von ungewalktem Tuch bezeichnet er schon als den Lappen eines neuen Kleides, ohne Zweifel, weil dem paulinischen Evangelisten schon eine bestimmtere, von dem Judenthum gesonderte christliche Gesellschaftsform vorschwebte (V. 36). Die entschuldigende Sentenz Christi, daß, diejenigen, welche an den alten Wein gewöhnt sind, diesen vorziehen, hat Lukas allein (V. 39). So die Notiz, daß die Jünger die Aehren im Felde mit den Händen zerreiben (VI, 1), daß die Feinde Jesu nach der Heilung des Menschen mit der verdorrten Hand am Sabbat vor Wuth fast rasend werden V. 11. Bemerkenswerth ist es, daß er im Apostelkatalog den Judas Jakobi in die Reihe der lezten Zwei stellt neben den Judas Ischarioth, wo bei Matthäus und Markus Simon der Eiferer steht. Doch scheint ihn die Gleichheit des Namens dazu zu veranlassen.

Eilfter Abschnitt.

Die erste Rückkehr Jesu gen Kapernaum. Die Erweiterung des evangelischen Horizontes in der Heilung des Knechtes des heidnischen Haupt

manns.

(VII, 1-10

Der Herr hatte jezt den Mittelpuukt des Reiches Gottes dargestellt, und zwar sowol im Werk wie im Wort. Jezt war es nun an der Zeit, daß er den evangelischen Gesichtskreis der Seinen erweiterte, und dazu gab ihm die Bitte eines Hülfsbedürftigen bei seiner Rückkehr nach Kapernaum Veranlassung. Der Knecht eines Hauptmanns, den dieser sehr werth hielt, war durch Krankheit dem Tode nahe. Da er nun von Jesu hörte, suchte er Hülfe bei ihm.

Er that dieß mit den Zeichen der höchsten Demuth, indem er nämlich jüdische Synagogen - Aelteste bewog, für ihn dem Herrn entgegen zu gehen, und ihn zu bitten, daß er kommen. möchte, und seinen Knecht gesund machen. Als ein Heide, der den Israeliten nur als Proselyt im weiteren Sinne *) angehörte, hielt er sich für zu unansehnlich, um felber dem Herrn sein Gesuch vorzutragen; und da er denselben ehren, und seinem Gesuch Nachdruck geben wollte, so hatte er diese Deputation der Aeltesten zu gewinnen gesucht. Diese hatten namentlich zwei Gründe, darauf einzugehen. Der eine war die Rückficht darauf, daß der Mann ein Profelyt war. Den andern gaben sie selber an, indem sie bei Jesu erschienen, und ihn dringend um Hülfe baten, mit den Worten: er ist es werth, daß du ihm dieses gewährest, denn er hat unser Volk lieb, und hat uns die Synagoge erbaut. Sie meinten dem Herrn keine stärkeren Motive dafür vortragen zu können, daß er mit ihnen ginge. Der Herr aber sagte auf ihre Verwendung kein Wort, und ging schweigend mit; für ihn war das Zeichen der Demuth,

*) Ohne Zweifel zu den Proselyten des Thors gehörig.

des Glaubens und der Liebe zu seinem Kranken, welches der Mann ihm gab, von größerer Bedeutung.

Er ging also mit ihnen. Als sie aber nicht weit mehr von dem Hause des Hauptmanns entfernt waren, sandte ihm dieser eine zweite Botschaft entgegen. Diese bestand aus Freunden. Ihr Auftrag lautete: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht werth, daß du unter mein Dach eingehest; darum habe ich auch mich selbst nicht würdig geachtet, daß ich zu dir käme. Sprich es nur aus mit Einem Wort, so wird mein Knecht gesund. Das zweite Zeichen seiner Demuth war noch größer als das erste; eben so als Zeichen seines Glaubens. Diesen Glauben, daß Jesus auch aus der Ferne seinem Knechte helfen könne, sprach er nun mit der Bemerkung aus: denn auch ich bin ein Mensch, der unter Obergewalt steht, und habe unter mir Kriegsleute und weiß also, schien er hinzuseßen zu wollen, wie es mit den Ordnungen in den verschiedenen Machtgebieten bestellt ist —. Ich sage zu diesem: gehe, so geht er, zu Jenem: Komm, so kommt er, und zu meinem Knecht: thue das, so thut er's. Mit diesem neuen Glaubenszeichen aber hatte er auch ein neues Zeichen seiner Liebe zu seinem Knechte gegeben. Nicht nur die Aeltesten der Juden, sondern auch seine Freunde hatte er für ihn in Bewegung gefeßt, und das Lezte Wort war ein Lob auf seinen Gehorsam.

Da Jesus das hörte, derwunderte er sich über ihn, wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: ich sage euch, in Israel selbst habe ich einen solchen Glauben nicht gefunden.

Der Evangelist findet es nicht nöthig, ausdrücklich zu erwähnen, daß der Herr das gewährende Wort sprach; so sehr lag das schon in seiner vorigen Bemerkung. Die Abgesandten kamen zurück nach Hause und fanden den krankgewesenen Knecht gefund.

Die That selber gehörte als eine Fernwirkung Christi zu den größeren Wundern. Allein nicht darin besonders lag es, daß sie den evangelischen Gesichtskreis erweiterte, denn die Heilung des Sohnes des königlichen Beamten aus der Ferne war schon früher vorgekommen. Auch nicht darin eigentlich, daß es

der Knecht eines ursprünglich heidnischen Hauptmanns war, dem die Heilung widerfuhr, denn hier wo Synagogen - Aelteste für den Mann als einen Proselyten Fürsprache einlegten, lag in der Hülfe selber nichts Anstößiges für die jüdische Vefangenheit. Allein zuerst war die Thatsache von großer Bedeutung, daß Jesus auf die Fürsprache der jüdischen Aeltesten, welche dem Herrn die Verdienste des Hauptmanns, seine Würdigkeit rühmten, nichts erwiederte, daß er aber auf das Wort der wahrscheinlich heidnischen Freunde des Hauptmanns, welche die Aeußerung des Gefühls feiner Unwürdigkeit, seiner groBen Demuth und sein Glaubenswort berichteten, sogleich die Wunderhülfe eintreten ließ*). Dazu kam dann insbesondere noch das Wort, mit welchem Jesus den Glauben des Mannes krönte, besonders da er den Mann nicht als einen jüdischen Profelyten, sondern als einen frommen Heiden betrachtete und feinen Glauben über den Glauben der Israeliten stellte, die ihm bisher - mit ähnlichen Anliegen entgegengetreten.

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Anmerkung. Ueber den Unterschied zwischen dem Hauptmann und dem königlichen Beamten zu Kapernaum s. o. 1. B. S. 203; 2. B. S. 555 u. S. 645. Ebenso s. m. über die Differenzen zwischen Matth. und Luk. den zuleßt angeführten Ort. Die paulinische Auffassung und Darstellung der Thatsache ist nicht zu verkennen.

*) S. daß a. W. d. Evang. S. 56.

Zwölfter Abschnitt.

Der zweite Wanderzug Jesu von Kapernaum aus. Die Fortsetzung des Evangeliums in Thaten. Der Sieg über das Ceremoniell des Volks und über den Tod. Der Sieg über die Befangenheit des alttestamentlichen Propheten, und das Aergerniß des Volks. Der Sieg über den pharifäischen Geist; die Offenbarung der Herrlichkeit der Gnade im Pharisäerhause. Fortseßung des Evangeliums in Worten: Die Gleichnisse vom Reiche Gottes.

(VII, 11-VIII, 21.)

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Mit der anderen *) Wanderung Jesu, auf welcher er viele Städte und Flecken den Seestrich - besucht, beginnen nun schon viel größere Offenbarungen des Evangeliums in Thatsachen; und auch die Lehre vom Himmelreich stellt sich in einem neuen Cursus dar.

Es geschah in der nächsten Folgezeit**), daß Jesus seinen Einzug hielt in eine Stadt, Nain genannt***), begleitet von einer großen Anzahl seiner Jünger und einer zahlreichen Menge Volks. Als er nun nahe an das Stadtthor kam, siehe da trug man einen Todten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und zudem war diese eine Wittwe. Und viel Volk aus der Stadt war in ihrem Geleite. Und da der Herr fie fahe, jammerte ihn derselbigen, und er sprach zu ihr: Weine nicht! dann trat er hinzu, und faßte den Sarg an. Und die Träger standen. Hierauf sprach er: Jüngling, ich sage dir, stehe auf! Und der Todte fezte sich auf, und fing an zu sprechen. Und er gab ihn seiner Mutter wieder. Da kam eine Furcht über Alle, und sie priesen Gott und sprachen: ein großer Prophet

war.

*) Wir wählen diesen Ausdruck, weil es der Zeit nach die dritte Wanderung

**) Die Gründe für die Lesart év te ê§75 1. B. 11, S. 739. ***) S. B. II, S. 740.

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