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Dornen. Und die Dornen wuchsen mit auf, und erstickten es. Und Etliches fiel auf das gute Land. Und es ging auf und brachte hundertfältige Frucht.

Dann rief er aus: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

Seine Jünger aber fragten ihn, was dieses Gleichniß bedeute. Darauf erwiederte er: euch ist es gegeben, zu erkennen die Geheimnisse des Reiches Gottes; den Andern aber in Gleichnissen. Damit sie sehend nicht sehen, und hörend nicht hören. Das aber, ist das Gleichniß: Der Same ist das Wort Gottes. Die aber an dem Wege sind, das sind die (bloß) Hörenden. Darauf kommt der Teufel, und nimmt das Wort hinweg von ihren Herzen, damit sie nicht glauben und gerettet werden. Die aber auf dem Felsen, das sind die, welche wann sie es kaum noch hören, das Wort mit Freuden aufnehmen. Diese haben keine Wurzel, fie glauben zur bequemen Zeit, aber in der Zeit der Versuchung fallen sie ab. Das aber unter die Dornen fällt, das sind die, welche hören, aber dahingehen unter den Sorgen um den Reichthum und um die Wollüfte des Lebens; sie ersticken und tragen die Frucht nicht aus. Das aber auf dem guten Lande, das sind die, die das Wort hören und in einem edlen und guten Herzen bewahren, und bringen Frucht in Geduld.

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Damit aber die Jünger nicht denken möchten, Jesus wolle ihnen eine esoterische Lehre vortragen, und eine Schule stiften, nicht eine Gemeine, so fuhr er fort:

Niemand aber zündet ein Licht an, und verbirgt dasselbe unter ein Gefäß, oder stellt es unter ein Ruhebett, sondern auf einen Leuchter stellt er es, damit die Hereinkommenden die Helle sehen. Denn es ist nichts verborgen, daß nicht offenbar werden wird, noch verdeckt, das nicht bekannt werden und in's Offenbare kommen wird. So sehet nun zu, wie ihr höret. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden. Wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen werden, was er noch zum Schein äußerlich aber nicht wahrhaft mehr hat.

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Wie sehr er aber eines empfänglichen Kerns in seiner Zuhörerschaft, eines guten Ackerlandes für seinen Samen gewiß war, das bewies er durch eine Erklärung, durch welche er seine

wahren Zuhörer als seine eigentlichste Familie bezeichnete. Damals gingen feine Mutter und seine Brüder zu ihm. Sie konnten aber nicht zu ihm gelangen wegen der Volksmenge. Da ward ihm angesagt: Die Mutter und die Brüder stehen draußen, und begehren dich zu sehen. Er aber gab ihnen die Antwort: Meine Mutter und meine Brüder das sind die, die das Wort Gottes hören und bewahren!

1. Anmerkung. Nach der Anordnung des Matthäus, welche den Vorzug verdient, da fle auf der Anschauung einer bestimmten Entwicklung der Wirksamkeit Chrifti beruht, fand die Reise nach Gadara, welche Lukas auf die hier mitgetheilte Reise durch die Städte und Flecken folgen läßt, vor derselbigen Statt. Außerdem ist nach den geographischen Verhältnissen anzunehmen, daß die Geschichte von der Sünderin der Erweckung des Jünglings zu Nain voranging. S. die Folge der Begebenheiten, V. II. 2. Anmerkung. Die beiden Geschichten von der Erweckung des Sohnes der Wittwe wie von der Begnadigung der Sünderin haben, wie erwähnt wurde, ganz den lukanischen Charakter. Das Fehlen derselben bei den übrigen Evangelien erklärt sich aus dem Umstand, daß die Apostel dießmal nicht als Zeugen Jesu in seiner Umgebung müssen gewesen sein*). Der 21. V. Cap. 7 dient pragmatisirend dazu, das Nachfolgende zu er= läutern. Dieselbe Bestimmung haben V. 29 u. 30 für das Nachfolgende. V. 21 ist zu bemerken der Ausdruck èxagioaro tó ßhézɛiv. Sehr be= beatfam ift ber Saj . 25 δι ἐν ἱματισμῷ κ. ὑπάρχοντες. Ser Ausdruck: ¿dıxaiwoav tòv deóv V. 29 dient dazu das schwierige ¿dınawin ǹ oopia zu erläutern. V. 34. hat Luk. das unmittelbare: nai léyere statt des xaì λéyovoι bei Matth. Die Nachricht von dem weiblichen Gefolge im Geleit Jesu C. 8, 1 ff. ist auch dem Lukas eigenthümlich. K. 8, 5 hat er den Zusaß: seinen Samen. Ebenso die Bemer= kung: das an den Weg Gefäete ward zertreten. V. 6: auf den Fels, Statt: auf das Felsigte. V. 10 hat der Evang. mit Mark. das stärkere ἵνα βλέποντες uc, fatt bes ὅτι δes Matth. Den Zusatz iva μn riotεvoavres V. 12 hat er allein. Eigenthümlich ist ihm der Ausdruck: oï ne̟ò̟s xaiρèv ñiorεvovoiv V. 13. Im Allgemeinen faßt sich der Evang. hier in den legten Abschnitten kürzer als Matth. und Markus.

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3. Anmerkung. Auch Schleiermacher ist der Meinung, die Ge= schichte von der Sünderin sei identisch mit der Salbung in Bethanien S. o. B. II, S. 741. Dabei fagt er die Worte (S. 112): „Und ebenso folgt aus den Worten Christi gar nicht, daß die Frau eine Sünderin im gemeinen Sinne

*) Auf die künstlichste Weise erklärt Schleiermacher diese Thatsache, S. 104 und 105.

des Wortes gewesen; denn Jesus sagt ja nur, ihre Handlung entspringe aus einer Fülle wahrer verehrungsvoller Anhänglichkeit." Die ganze Deduktion gehört mit zu dem sophistischen Zuge in der Kritik Schleiermachers, der als fruchtbarer Keim in kleineren und weniger edlen Geistern zu einem wucherisch großen Gewächs der kritischen Unkritik geworden ist.

4. Anmerkung. Gfrörer, der in diesem Abschnitt besonders viel Wunderliches hat (z. B. möchte er für edixaiwdŋ ý σogía, weil er den Ausdruck nicht verstanden hat, ỷderý dŋ 2c. lesen), meint, der Zusammenhang zwischen VII, 36-50 mit dem Vorigen bestehe nur darin, daß Jesus hier das Effen und Trinken mit Sündern verwirkliche (?), wovon im Vorigen die Rede sei (175). Ebrard meint dagegen der Zusammenhang liege in dem Gegensaß, den der Glaube der Sünderin zu dem „traurigen Beispiel des kräftigen Propheten“ gegeben S. 127. Die Geschichte von der Sünderin dient aber wohl zur Bestätigung der Sentenz V. 35, und der Worte V. 29, und besonders auch V. 30. — Der Verf. der Schr.: „die Evang. u. s. w.“ will in der Bezeichnung des Pharisäers mit dem Namen Simon eine gehäfftge Beziehung auf den Petrus finden. Er deutet an, daß er sogar in dem Ausdruck: Etliches fiel auf den Fels, лérça, etwas Anzügliches finden möchte.

Dreizehnter Abschnitt.

Der dritte Wanderzug Jesu von Kapernaum aus, und die Rückkehr über den See. Die Offenbarung der Macht Chrifti über den Aufruhr der Natur, des Dämonenreichs und der Todestrauer. Die Wunderthätigkeit Christi in ihrem Durchbruch durch die stärksten Hemmungen, in den schwersten Siegen seiner erlösenden Macht. -(VIII, 22-IX, 6.)

Den dritten Wanderzug Christi betrachtet der Evangelist selber als einen Anhang oder gar als eine Episode des zweiten. Daher sagt er, an einem jener Tage habe derselbe begonnen.

Es fragt sich nun, unter welchem Gesichtspunkt hat Lukas die Wunder dieses Wanderzuges als eine dritte Reihe betrachtet,

als gesteigerte Erweisungen seiner Macht, welche über die Thatsachen der zweiten Reihe hinausgehen. Die erste That der zweiten Reihe ist eine Todtenerweckung, die zweite That der dritten die Heilung des Gadarener Dämonischen. Hier ist nun offenbar das erstere Wunder größer als das leßtere. Es scheint also auf den ersten Blick, als habe die von dem Evangelisten vorgenommene Umstellung keinen Zweck, wenigstens nicht den, die Wunder in einer Sachordnung darzustellen, bei welcher eine stete Steigerung bemerkbar wäre.

Sehen wir aber genauer zu, so haben die Thatsachen dieser Reihe miteinander bestimmte besondere Charakterzüge, welche sie in gewiffem Sinne als Wunder des höchsten Grades erscheinen lassen.

Der erste besteht darin, daß es Jesus in allen diesen Fällen nicht mit der reinen Erscheinung eines besondern Leidens, sondern mit Leiden zu thun hat, welche, ausgenommen die Krankheit des blutflüssigen Weibes, die hier kein Hauptmoment bildet, mit einander den Charakter des Aufruhrs angenommen haben. Der zweite ist dieser, daß er diese Wunder unter großen gemüthlichen Hindernissen und Hemmungen vollbringt.

Das erste Wunder ist die Beschwichtigung des Seesturms. Jesus bestieg mit den Jüngern ein Schiff und befahl ihnen, überzufahren. Während der Fahrt schlief er ein. Unterdeß erhob sich ein Windwirbel und stieß auf den See, die Wellen schlugen über das Schiff und die Schiffenden waren in Gefahr. Die Jünger ließen ihre Arbeit rathlos fallen, eilten herbei und weckten den Herrn mit den Worten: Meister, Meister, wir verderben! Er aber stand auf und bedrohte den Wind und die Woge des Waffers, und sie waren beschwichtigt; es entstand eine vollkommne Wind- und Meeresstille. Hierauf gab er den Jüngern einen Verweis: Wo ist euer Glaube? Die aber waren von Ehrfurcht hingenommen, und sprachen untereinander: wer ist doch dieser, daß er auch den Winden gebieten kann und dem Wasser, und sie gehorchen ihm!

Nicht darin allein bestand die Größe dieses Wunders, daß er den Aufruhr der Natur plößlich beschwichtigte, sondern auch darin, daß er ihn beschwichtigte troß der großen Hemmung, welche das Verzagen der Jüngerherzen ihm bereitete. Wir

wissen, welche Bedeutung der Glaube der Hülfsbedürftigen für sein Wunderwirken hat. Auch hier fehlte allerdings dieser Glaube nicht völlig; die Jünger nahmen ihre Zuflucht zu ihm. Allein es mangelte ihnen doch an der eigentlichen Glaubensfassung. Der Herr mußte mit dem Aufruhr der Natur zugleich den Aufruhr in ihren Herzen bekämpfen. Er vollbrachte also feine Wunder bei einer contrairen Gemüthsstimmung der Gegenüberstehenden, der Hülfe Bedürftigen. Troß der gewaltigen Gegenwirkung der Aufregung in allen Jüngerherzen vollbrachte er das Wunder in der Treue feines Herzens. ganz allein. Dieses Wunder ist aber auch nichts geringeres als die Rettung der Saat seiner Kirche, der Kirche selbst in ihrem Keime.

Dieselben besonderen Züge hat die Geschichte des zweiten Wunders. Sie schifften nämlich nun dem Lande der Gadarener zu. Hier kam dem Herrn gleich beim Aussteigen aus dem Schiff ein Mann in den Weg, welcher aus der Stadt war, der seit langer Zeit von Dämonen beseffen war, ein Mensch, der keine Kleider am Leibe litt, der in einer Wohnung nicht hausen mochte, sondern in den Gräbern. Sobald er Jesum sah, schrie er laut auf, fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was hab' ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn des Allerhöchsten, ich bitte dich, quäle mich nicht. Diese Aeußerungen beurkunden den vollendeten Widerspruch, in welchen der Herr das Innere des Kranken versezt hatte. Denn er hatte dem unfaubern Geist bereits befohlen, von dem Menschen auszufahren. Und das war seinem Herzen gemäß, scheint der Evangelist weiterhin sagen zu wollen, denn lange Zeit hatte der unreine Geist denselben mit sich fortge= schleppt, und er war mit Ketten gebunden, und an den Füßen gefeffelt worden, aber er zerriß gewöhnlich die Bande wieder, und wurde vom Dämon fortgetrieben in die Einöden. Da nun der Dämon nicht alsbald ausfuhr, so fragte ihn Jesus *): wie heißt dein Name? Er sprach: Legion, denn wirklich - viele Dämonen in ihn hineingefahren. Darauf baten sie ihn, er möchte ihnen nicht gebieten, in den

es waren

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*) S. B. II, S. 269,

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